DE299863C

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Publication number: DE299863C
Application number: DENDAT299863D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRiFT

- Jig 299863 KLASSE 2\g. GRUPPE

Relaiskontaktvorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. März 1916 ab.

Bei Zeitrelais zur Steuerung von Starkstromschaltern werden besondere Mittel angewendet, welche die Bewegung der das Öffnen der Relaiskontakte bewirkenden Teile möglichst langsam vor sich gehen lassen, um eine vorzeitige Bewegung des Schalters bei rasch vorübergehenden Belastungsschwankungen auszuschließen. Im Augenblick des Öffnens des Relaiskontaktes wird infolge des dabei zu überwindenden Widerstandes die Bewegung noch mehr verzögert, so daß in den Relaiskontakten unter Umständen ein Lichtbogen stehen bleiben kann, welcher die Kontaktteile und Federn verbrennt und dadurch das Relais unbrauchbar macht.

Dieser Übelstand wird durch eine Einrichtung der Relaiskontakte gemäß der Erfindung vermieden,indem im ersten Augenblick der Lichtbogenbildung die im Unterbrechungsfunken freiwerdende Wärme eine Entfernung der Kontaktteile voneinander hervorruft, so daß der Lichtbogen selbst seine Ausbildung im ersten Keim erstickt. Dies wird dadurch erreicht, daß Teile des Kontaktapparates in der Art, wie sie bei Schalt vorrichtungen mit Bimetallfedern bekannt ist, aus Metallen mit verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten in solcher Anordnung zusammengesetzt werden, daß die vom Unterbrechungsfunken entwickelte Wärme eine Formänderung jener Teile im Sinne einer Öffnung des Kontaktes bewirkt und dadurch die Ausbildung eines größeren Lichtbogens von vornherein ausschließt.

Die Ausführung von Relaiskontakten nach der Erfindung kann in verschiedenen Formen erfolgen. Eine einfache Form ergibt sich bei Verwendung von Blattfedern als Träger der kontaktbildenden Teile. Dabei können beide Federn aus verschieden sich ausdehnenden Metallen zusammengesetzt sein oder nur eine derselben. Im letzteren Falle kann die durch den Unterbrechungsfunken entwickelte Wärme von der einfachen nicht zusammengesetzten Blattfeder dadurch vollständig abgehalten werden, daß diese Blattfeder am Kontaktende mit einem die Wärme aufnehmenden Metallstück versehen wird. Jedenfalls muß der .Querschnitt der zusammengesetzten Blattfedern so groß sein, daß der Betriebsstrom keine Erwärmung oder Biegung der Federn zu bewirken vermag.

Eine Ausführungsform dieser Art ist als Beispiel des Erfindungsgegenstandes in der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι zeigt den geschlossenen Kontakt. Die Blattfeder α trägt an ihrem freien Ende ein Metallstück o, welches zur Wärmeaufnahme dient und gleichzeitig eine Kontaktspitze trägt. Der zugehörige Gegenkontaktteil u sitzt am Ende eines Tragarmes b, welcher aus Metallen mit verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten zusammengesetzt ist und so dünn sein kann, daß er ebenfalls als Blattfeder wirkt. Beim Ansprechen des Relais bewegt sich der bei e angedeutete Teil in Richtung des Pfeiles und hebt die den oberen Kontaktteil tragende Feder α (Fig. 2). Dabei bildet sich ein Lichtbogen I zwischen den beiden Kontaktteilen. Die von ihm entwickelte Wärme teilt sich dem Tragarm b >mit, der aus zwei Blättern

besteht, von welchen das obere sich mehr ausdehnt als das untere, so daß der Tragarm b in der in Fig. 3 angegebenen Weise sich zurückkrümmt und der Lichtbogen abreißt. Von der Feder α wird die Wärme durch das Metallstück 0 abgehalten.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Relaiskontaktvorrichtung, bei welcher die den Kontakt bewirkenden Teile aus Metallen mit verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten zusammengesetzt sind, gekennzeichnet durch eine derartige Querschnittsbemessung dieser Teile, daß der Betriebsstrom sie nicht zu erwärmen oder zu biegen vermag, vielmehr nur die durch den Unterbrechungsfunken an der Kontaktstelle entstehende Wärme eine Formänderung derselben, und zwar im Sinne einer Öffnung des Kontaktes zur Folge hat, so daß ein zwischen den Kontaktteilen ansetzender Lichtbogen selbst seine Unterbrechung bewirkt.
2. Relaiskontakt Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der den Kontakt bewirkenden Teile als Bimetall-Blattfeder ausgebildet ist.
3. Relaiskontaktvorrichtung nach Anspruch ι und 2, gekennzeichnet durch ein wärmeaufnehmendes Metallstück (0) an einem der Kontaktteile («), damit die Erwärmung der Federn auf diejenigen Teile (δ) beschränkt wird, welche durch die vom Unterbrechungsfunken entwickelte Wärme eine Formänderung erleiden sollen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.