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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Teleskoptribüne mit teleskopierbaren
Plattformen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
derartigen Teleskoptribünen
ist üblicherweise
ein bauseits angebrachtes auskragendes Podest vorgesehen, unter
die die Teleskoptribüne
bzw. deren teleskopierbare Plattformen in Aufbewahrstellung geschoben
wird bzw. werden. Üblicherweise
besitzen die einzelnen in ihrer Höhe abgestuften Plattformen
im Bereich ihrer Vorderkante (in Auszugsrichtung) eine einzige bankartige
Sitzreihe. Um bei gleicher Bauhöhe
eine weitere Sitzreihe schaffen zu können, ist es bekannt, im bauseits
vorgesehenen Kragpodest eine aufrichtbare bzw. umlenkbare Sitzreihe zu
integrieren. Nachteilig hieran ist jedoch, dass dabei in ausgefahrener
Stellung unterhalb der aus dem Podest ausgeklappten Sitzreihe eine
große Öffnung verbleibt,
was sowohl betriebstechnisch als auch optisch von Nachteil ist.
Darüber
hinaus ist dies relativ aufwendig, da diese zusätzliche Sitzreihe nicht Teil der
Teleskoptribüne
sondern Teil des bauseits vorgesehenen Kragpodestes ist, das durch
eine Betonplatte gebildet sein kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Teleskoptribüne der eingangs
genannten Art mit einzeln oder im Verbund reihenartig aufrichtbaren
bzw. umlegbaren Sitzen in in die Teleskoptribüne integrierter Form zu schaffen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind bei einer Teleskoptribüne der eingangs genannten Art
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist
erreicht, dass die aufrichtbare bzw. umlegbare Sitzreihe bzw. Einzelsitz
in die in Auszugsrichtung hinterste Plattform integriert ist, so
dass das bauseits vorzusehende Kragpodest in bisher üblicher
Weise als auskragende Platte in einfacher Weise vorgesehen werden
kann, unter welche ohne Veränderung der
Bauhöhe
die mit einer weiteren Sitzreihe bestückte Teleskoptribüne gefahren
werden kann. Diese mit einer weiteren Sitzreihe ausgestattete Teleskoptribüne ohne
eine zusätzliche
Plattform kann in einfacher und kostengünstiger Weise hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Aufrichten und Umlegen
des Sitzes bzw. der Sitzreihe in automatischer Weise während der
Auszugs- bzw. Einfahrbewegung der einzelnen Plattformen der Teleskoptribüne in technisch
einfacher Weise erreicht werden kann.
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In
bevorzugter Weise ist die Anlenkung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
2 vorgesehen, so dass nach wie vor die notwendige Breite für den Laufgang
vor dieser Sitzreihe bzw. die Tiefe der Plattform erhalten bleibt.
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Mit
den Merkmalen gemäß Anspruch
3 ist erreicht, dass die lichte Höhe des bauseitigen Kragpodestes
unverändert
bleiben kann.
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Gemäß alternativen
Ausgestaltungen der Erfindung entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
4 bzw. denen des Anspruchs 5 sind einfache Vorrichtungen zum Ausführen der
auf richtbaren bzw. umlegbaren Schwenkbewegung der Sitzreihe bzw. des
Sitzes vorgesehen.
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Weitere
konstruktive Ausgestaltungen der auf richtbaren bzw. umlegbaren
Sitzreihe bzw. Einzelsitz ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer
der Ansprüche
6 bis 9.
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Ausgestaltungen
hinsichtlich des automatischen Aufrichtens und Umlegens der Sitzreihe
bzw. Einzelsitzes ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer
der Ansprüche
10 bis 12.
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Gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 13 ist eine im wesentlichen bündige Absenkung der umgelegten
Sitzreihe bzw. des umgelegten Sitzes innerhalb der tieferliegenden
Lauffläche
erreicht.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben
und erläutert
ist. Es zeigen:
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1 in
schematischer quergeschnittener Darstellung eine Teleskoptribüne mit teleskopierbaren
Plattformen gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung,
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2 in
vergrößerter Darstellung
die mit einer zusätzlichen,
auf richtbaren bzw. umlegbaren Sitzreihe versehene, in Auszugsrichtung
letzte Plattform und
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung, jedoch gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung.
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Die
in der Zeichnung gemäß zweier
Ausführungsbeispiele
dargestellte Teleskoptribüne 10 bzw. 10' ist mit hier
zwei (oder mehr) teleskopierbaren Plattformen 11 und 12 versehen,
die, wie 1 in ausgezogenen bzw. gestrichelten
Linien zeigt, entweder in Auszugsrichtung A in ausgezogener Position
hintereinander oder in eingefahrener Position untereinander und
unterhalb eines Kragpodestes 13 angeordnet sind. Dabei
besitzt die in Auszugsrichtung A hintere Plattform 12 eine
in Auszugsposition auf richtbare und in Einfahrposition umlegbare
Sitzreihe 14 zusätzlich
zu den ortsfesten Sitzreihen 16 und 17 der Plattform 11 bzw. 12.
Das Aufrichten bzw. Umlegen der Sitzreihe 14 erfolgt in
von der Teleskopbewegung der Plattformen 11 und 12 der
Teleskoptribüne 10 bzw. 10' abgeleiteter
Weise.
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Die
beiden Sitzreihen 16, 17 der in entsprechender
Breite ausgebildeten Plattform 11 bzw. 12 sind
identisch ausgebildet und besitzen eine obere horizontale Sitzfläche 18 und
eine vordere vertikale Verkleidung 19. Hinter jeder Sitzfläche 18 besitzt
die Plattform 11 bzw. 12 einen Laufgang 21,
dessen horizontale Ebene tiefer liegt als die Ebene der Sitzfläche 18.
Die Sitzfläche 18 der
in Auszugsrichtung A vorderen Sitzreihe 16 liegt unterhalb
der Unterkante der Verkleidung 19 der Sitzreihe 17 der
Plattform 12. Jede Plattform 11, 12 besitzt
ein Fahrgestell 22, 23 mit mit Rollen 24 versehenen
parallelen Laufschienen 26 und 27 derart, dass
die beiden Plattformen 11 und 12 ineinander bzw.
untereinander verfahren werden können.
Die Auszugs- und Einfahrbewegung der Plattformen 11, 12 der
Teleskoptribüne 10 kann
in nicht dargestellter Weise mittels eines Antriebs, vorzugsweise
Linearantriebs oder auch von Hand erfolgen. Die in Auszugsrichtung
A vordere Plattform 11 besitzt gemäß 2 einen
Verriegelungsarm 28, der der ortsfesten Lagezuordnung der
beiden Plattformen 11 und 12 zueinander in Auszugsposition
dient.
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Die
aufrichtbare und umlegbare Sitzreihe 14 der Plattform 12 ist
mit einer Sitzfläche 31 versehen, die
im Bereich ihrer Unterseite und Rückseite und an ihren beiden
Endbereichen mit einer Sitzstütze 32 über einen
Lagerzapfen 33 gelenkig verbunden ist. Je nach Breite bzw.
Länge der
Sitzreihe 14 können eine
oder mehrere weitere Zwischensitzstützen 32 vorgesehen
sein. Die Sitzstütze 32 ist
winklig, im dargestellten Falle L-förmig ausgebildet, wobei ihr
einer Arm 34 in aufgerichteter Position der Sitzreihe 14 vertikal
verläuft.
Dieser am oberen Ende mit der Sitzfläche 31 gelenkig verbundene
Arm 34 verläuft
in einem Abstand hinter einer Quertraverse 35 der Plattform 12 und
ist in einem unteren Bereich über
einen zur Quertraverse 35 gerichteten Kragarm 36 und
ein horizontales Drehlager 37 an mit der Quertraverse 35 verbundenen
Halteblechen 38 angelenkt. Das untere Ende des einen (ersten)
Armes 34 geht in einen rechtwinklig abstehenden anderen
(zweiten) Arm 39 über,
der unterhalb der Quertraverse 35 verläuft und zur Plattform 11 hin
gerichtet ist.
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Außer von
den Sitzstützen 32 ist
die Sitzfläche 31 der
Sitzreihe 14 von einem Stützhebel 41 abgestützt, der
an der Unterseite der Sitzfläche 31 im Bereich
von deren Quermitte über
eine horizontale Achse 42 und andernends im Bereich des
Laufganges 21 am Fahrgestell 23 über eine
horizontale Achse angelenkt ist. Es versteht sich, dass an beiden Längsenden
der Sitzfläche 31 je
ein Stützhebel 41 angeordnet
ist und dass je nach Sitzflächenbreite auch
Zwischenstützhebel
vorgesehen sein können. Die
Stützhebel 41 sind
von einer plattenartigen Verkleidung 44 zum Schutz gegen
Durchfallen von Personen und/oder Gegenständen abgedeckt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 2 ist das freie Ende des zweiten Armes 39 mit
einer Zugeinrichtung in Form bspw. einer Kette 46 oder
eines Seiles oder einer Teleskopstange verbunden, deren anderes
Ende an der Quertraverse 35 der in Auszugsrichtung vorderen
Plattform 11 befestigt ist. Am ersten Arm 34 greift
in einem Bereich zwischen dem Kragarm 36 und dem zweiten
Arm 39 an einer horizontalen Achse 47 das eine
Ende einer Gasdruckfeder 48 gelenkig an, deren anderes
Ende am Halteblech 38 der Plattform 12 ortsfest
angelenkt ist. In aufgerichteter Position der Sitzreihe 14 ist
die Gasdruckfeder 48 vorgespannt. Es versteht sich, dass auch
andere Federeinheiten vorgesehen sein können.
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Das
Aufrichten und Umlegen der Sitzreihe 14 ist mit der in
Teleskopbewegung der Plattformen 11, 12 der Teleskoptribüne 10 in
folgender Weise gekoppelt: Ausgangszustand sei die in ausgezogenen
Linien in den 1 und 2 dargestellte
aufgerichtete Position der Sitzreihe 14. In dieser Position
ist die Gasdruckfeder 48 auf Druck vorgespannt. Gegen den
Druck der Gasfeder 48 werden die Sitzstützen 32 durch die
gespannte Zugeinrichtung 46 in Form von bspw. zwei parallelen
Zugketten gehalten. Wird die in Auszugsrichtung A vordere Plattform 11 entgegen der
Richtung A bewegt, entspannt sich die Zugeinrichtung 46,
so dass die Gasdruckfeder 48 aufgrund ihrer Vorspannung
die jeweilige Sitzstütze 32 unterhalb
des Drehlagers 37 derart verschwenkt, dass das obere freie
Ende des ersten Armes 34 zusammen mit der Sitzfläche 31 und
dem oberen freien Ende des Stützhebels 41 in
Richtung des Pfeiles B zur ortsfesten Sitzreihe 17 der
Plattform 12 hin verschwenkt, wie dies in 2 strichpunktiert
dargestellt ist. Die Gasdruckfedern 48 ist derart vorgespannt,
dass sie die Sitzstützen 32 über einen
bestimmten Winkelbereich zu verschwenken vermag, wonach die Sitzfläche 31 und
die Stützhebel 41 entsprechend
der 2 eine Position erreicht haben, aus der die Sitzfläche 31 sich
unter der Wirkung ihres Eigengewichtes ohne zusätzliche Kraftaufwendung in
Richtung der Ruheposition weiterbewegt. Der freie Fall der Sitzfläche 31 auf
den Laufgang 21 der Plattform 12 wird in seiner
Geschwindigkeit von der Einfahrbewegung der Plattform 11 und damit
dem Nachgeben der Zugeinrichtung 46 bestimmt, die in vollständig teleskopiert
eingefahrener Position der Plattform 11 unter die Plattform 12 lose
hängend
angeordnet ist. Gemäß 2 (gestrichelte
Linien) ist in Aufbewahrstellung die Sitzfläche 31 zusammen mit
den Sitzstützen 32 und
den Stützhebeln 41 derart
unmittelbar auf dem Laufgang 21 und parallel zu diesem
angeordnet, dass die Oberseite der Sitzfläche 31 mit der Sitzfläche 18 der
Sitzreihe 17 etwa fluchtet. Die endgültige Aufbewahrposition der
Teleskoptribüne 10 unterhalb des
Kragpodestes 13 ergibt sich aus 1. Das Aufrichten
der Sitzreihe 14 an der Plattform 12 erfolgt dadurch,
dass, nachdem die noch ineinandergeschobenen Plattformen 11 und 12 aus
dem Raum unterhalb des Kragpodestes 13 ausgefahren sind,
mit dem weiteren Ausfahren der Plattform 11 in Auszugsrichtung A
die Zugeinrichtung 46 gespannt wird und aufgrund ihres
Angreifens am zweiten Arm 39 die Sitzstützen 32 und damit
die Sitzfläche 31 entgegen
der Wirkung der Schwerkraft der Sitzfläche 31 und am Ende
der Schwenkbewegung entgegen der Wirkung der Gasdruckfedern 48 aufgerichtet
wird. Die Verriegelung der aufgerichteten Position der Sitzreihe 14 ist
durch die gespannte Zugeinrichtung 46 nach ortsfester Fixierung
der vorderen Plattform 11 erreicht.
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Die
in 3 dargestellte Ausführung der Teleskoptribüne 10' unterscheidet
sich von der Ausführung
der 1 und 2 lediglich in der Art und Weise
der Aufricht- und Umlegbewegung der Sitzreihe 14, so dass
insoweit für
diese Teleskoptribüne 10' dieselben Bezugsziffern
wie bei der Teleskoptribüne 10 nach
den 1 und 2 verwendet sind.
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Bei
der Teleskoptribüne 10' wird für die Aufricht-
und Umlegbewegung der Sitzreihe 14 eine elektrische Linearantriebseinheit 51 verwendet,
deren Motoreinheit 52 an einem Halter 53 des Fahrgestells 23 angelenkt
ist und deren Schubstange 54 mit dem am zweiten Arm 39 der
Sitzstütze 32 gelenkig verbunden
ist. Der Linearantrieb ist in nicht dargestellter Weise mit einer
stromabhängigen
Endabschaltung ausgestattet und bedingt aufgrund seiner Konstruktion
eine automatische Verriegelung sowohl der aufgerichteten als auch
der umgelegten Position der Sitzfläche 31. Die Energieversorgung
der Linearantriebseinheit 51 erfolgt über aufladbare Akkumulatoren
im Niederspannungsbereich. Die Ansteuerung der Linearantriebseinheit 51,
die entweder quermittig der Sitzfläche 31 oder zu beiden
Endseiten angeordnet sein kann, erfolgt in Abhängigkeit von der Auszugs- bzw. Einfahrbewegung
der teleskopierbaren Plattformen 11, 12 bzw. der
Teleskoptribüne 10' aus bzw. in
den Raum unterhalb des Kragpodestes 13.
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Es
versteht sich, dass die auf richtbare bzw. umlegbare Sitzreihe 14 bei
beiden Ausführungsbeispielen
aus einer beliebigen Anzahl von Einzelsitzen bestehen kann; sie
kann entsprechend der Breite der Plattformen 12 ausgebildet
oder auch unterteilt sein. Es ist auch möglich, jeden einzelnen Sitz
in dieser Weise aufzurichten und umzulegen, wobei in vorteilhafter
Weise eine einzige Sitzreiheneinheit vorgesehen ist, deren End-
und ggf. Zwischensitzstützen
an einem Querverbindungsrohr 58 (3) vorgesehen sind,
an dem bspw. mittig oder an zwei Punkten die Zugeinrichtung 46 bzw.
die Linearantriebseinheit 51 angreift.