DE29822456U1

DE29822456U1 - Entwässerungssystem

Info

Publication number: DE29822456U1
Application number: DE29822456U
Authority: DE
Original assignee: HOEPKE HANS JOACHIM
Current assignee: HOEPKE HANS JOACHIM
Priority date: 1998-12-18
Filing date: 1998-12-18
Publication date: 1999-03-18
Anticipated expiration: 2008-12-19

Description

Entwässerungssystem

Die Erfindung betrifft ein Entwässerungssystem für ebene, insbesondere waagerechte Flächen wie Terrassen, Dachterrassen, Flachdächer und ähnliche Anlagen, die auf wasserundurchlässigem Grund errichtet werden.

Entwässerungseinrichtungen für waagerechte Flächen sind bekannt. So nennt die DE-Erfmdungsbeschreibung 37 40 470 C2 eine Entwässerungsrinne und ein damit aufgebautes Rinnensystem. Die bekannte Entwässerungsrinne weist ein Schalenteil auf, das als separates Teil ausgebildet und mit Profilteilen verbunden und diesen gegenüber abgedichtet an Abstützelementen befestigt ist, wobei die Abstützelemente höhenverstellbar ausgebildet sein können. Die Schalenteile können darüber hinaus an den Abstützelementen höhenverstellbar angebracht sein. Um ein aus derartigen Rinnen aufgebautes Rinnensystem mit Gefälle zu versehen, können die Schalenteile in Rinnenlängsrichtung in Schräglage an den Abstützelementen befestigt sein oder sie weisen schrägliegende Bodenteile auf. Die Oberkante der Profilteile ist entspechend des aufzubringenden Belages ausrichtbar.

Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, daß aufgrund der relativ komplizierten Schraubverbindungen zwischen den Einzelteilen sowie des erforderlichen Aneinanderfügens der einzelnen Rinnen relativ aufwendige Nivellierungen vorgenommen werden müssen, um ein funktionsfähiges Entwässerungssystem einzurichten. Dies trifft insbesondere bei geringen Bauhöhen zwischen Untergrund und Belagschicht bei relativ großer Fläche zu.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein Entwässerungssystem zu schaffen, das auf waagerecht ausgeführtem wasserundurchlässigem Untergrund ohne Nivellierung einfach verlegbar ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem erste Rinnen, deren Gefälleströmungskanal mittels eines in Längsrichtung schräg ausgebildeten, zwischen Seitenwänden angeordneten Bodens herbeigeführt wird und die in eine Sammelleitung einmünden, in einem geometrisch regelmäßigen Muster auf einem waagerechten, wasserundurchlässigen Untergrund angeordnet sind, die Seitenwände der Rinnen über die gesamte Länge die gleiche Höhe aufweisen und wiederkehrend in gleichen

Abständen an den freien Rändern mit gegenüberliegenden nach oben offenen Ausnehmungen versehen sind und in den Ausnehmungen benachbart angeordneter erster Rinnen zweite Rinnen gelagert sind, deren Stirnseiten offen ausgeführt sind und in den Strömungskanal der ersten Rinnen münden und deren Boden von einer zwischen den Stirnseiten befindlichen quer zur Längsrichtung ausgebildeten Kante ausgehend zu den Stirnseiten hin in seiner Dicke abnehmend ausgestaltet ist.

Vorteilhaft ausgebildet wird die Erfindung dadurch, daß die Höhe der Seitenwände der zweiten Rinnen über deren gesamte Länge gleich ist. Die Höhe der Seitenwände der zweiten Rinnen entspricht vorzugsweise der Tiefe der Ausnehmungen in den Seitenwänden der ersten Rinnen.

Ein die Erfindung vorteilhaft ausgestaltendes Merkmal besteht darin, daß die als dickste Stelle des Bodens der zweiten Rinnen ausgebildete Kante im gleichen Abstand zu beiden Stirnseiten angeordnet ist.

Eine Weiterbildung erfährt die Erfindung, wenn die Sammelleitung in Form einer ersten Rinne ausgebildet ist.

Auf einem aus den ersten und zweiten Rinnen gebildetes gitterförmiges Abflußnetz ist eine wasserdichte Abdeckung angeordnet, die über senkrecht über den Strömungskanälen angeordnete wasserdurchlässige Bereiche verfügt.

Das abzuleitende Wasser gelangt durch die wasserdurchlässigen Bereiche der ansonsten wasserdichten Abdeckung in die Strömungskanäle bildenden ersten und zweiten Rinnen. Die Verlegeweise der Rinnen richtet sich nach der Flächenstruktur der Abdeckung und bildet ein entsprechendes geometrisch regelmäßiges Muster wie etwa ein kartesisches oder schiefwinkliges Netz oder ein spinnennetzartiges Gebilde mit strahlenförmig angeordneten ersten Rinnen und sehnenartig angeordneten, geradlinig oder gekrümmt ausgeführten zweiten Rinnen, wobei hier nicht aufgeführte Verlegeweisen gleichermaßen zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören.

Als wasserdurchlässige Bereiche in der Abdeckung sind Fliesenfugen, Durchbrüche oder ähnliches vorgesehen. Die ersten und zweiten Rinnen nehmen das Wasser auf und führen es aufgrund des Gefällebodens ab, wobei die zweiten Rinnen in die ersten

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Rinnen und diese in eine Sammelleitung entwässern.

Die ersten und zweiten Rinnen sowie die Sammelleitung des erfindungsgemäßen Entwässerungssystems sind der zu entwässernden Fläche angepaßt oder in festlegbaren Rastermaßen herstellbar. Die Verlegung erfolgt waagerecht nivelliert. Aufgrund der definierten Einlasse in der ansonsten wasserdichten Abdeckung kann auf eine Drainage des Untergrundes verzichtet werden.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mittels der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Rinne,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine erste Rinne,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine zweite Rinne,

Fig. 4 einen Querschnitt durch eine zweite Rinne,

Fig. 5 ein Entwässerungssystem nach der Erfindung mit quergeschnittenen ersten

und längsgeschnittenen zweiten Rinnen und
Fig. 6 das Entwässerungssystem gemäß Fig. 5 mit längsgeschnittener erster Rinne und quergeschnittenen zweiten Rinnen.

Eine in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte erste Rinne für das erfindungsgemäße Entwässerungssystem besteht aus zwei senkrechten Seitenwänden 11 und einem Boden 12. Der Boden 12 fällt von einem Ende der Rinne zum anderen Ende und bildet derart über die Längsausdehnung der Rinne das zum Ablauf des Wassers erforderliche Gefälle bis zu einer Mündung 14. Der Boden 12 kann hierbei lediglich in Schräglage angeordnet sein. Bei der hier dargestellten bevorzugten Ausführung ist der Boden 12 keilförmig ausgeführt. Dies hat den Vorteil, daß eine monolithische Herstellung, beispielsweise aus Beton, Kunststoff oder Polymerbeton, mittels einfacher Formen gegeben ist. Die Seitenwände 11 weisen rechteckige Ausnehmungen 13 auf, die in regelmäßigem Abstand gegenüberliegend in beiden Seitenwänden 11 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 13 dienen zur Aufnahme der zweiten Rinnen gemäß der Darstellungen in Fig. 5 und Fig. 6.

Eine in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellte zweite Rinne für das erfindungsgemäße Entwässerungssystem besteht ebenfalls aus zwei senkrechten Seitenwänden 21 und

einem Boden 22. Der Boden hat seinen höchsten Punkt 23 vorteilhafterweise in Längsrichtung mittig, so daß beidseitig in Richtung zu Mündungen 24 das zum Ablauf des Wassers erforderliche Gefalle gebildet wird. Die Ausführung des Bodens 22 erfolgt wie zu den Fig. 1 und 2 für die erste Rinne beschrieben vorzugsweise als zweiseitiger Keil, um die gleichen Herstellungsverfahren vorteilhaft anwenden zu können.

Fig. 5 und Fig. 6 zeigen ein erfindungsgemäßes Entwässerungssystem für eine Dachterrasse in schematischer Darstellung. Auf einem tragfahigen waagerechten Untergrund 5, der nach oben mit einer Dampfsperre versehen sein kann, ist eine wasserundurchlässige homogene Dämmschicht 4 angeordnet, auf der in einem definierten Rastermaß erste Rinnen, bestehend aus Seitenwänden 11 und einem schrägen Boden 12, verlegt sind. In den nicht dargestellten Ausnehmungen sind zweite Rinnen, bestehend aus Seitenwänden 21 und einem zweiseitig schrägen Boden 22, angeordnet, so daß diese jeweils benachbarte erste Rinnen mechanisch miteinander verbinden und mit ihren Mündungen 24 in die Strömungskanäle der ersten Rinnen hineinragen. Vorteilhafterweise sind die Oberkanten der Seitenwände 11 der ersten Rinnen und die Oberkanten der Seitenwände 21 der zweiten Rinnen zueinander bündig und bilden derart die Auflage für eine Abdeckung 30, die im Raster der Strömungskanäle der ersten und/oder zweiten Rinnen mit wasserdurchlässigen Bereichen 31 versehen ist. Die Abdeckung 30 kann als Fliesen- oder Plattenbelag ausgeführt sein, so daß die Fugen als wasserdurchlässige Bereiche 31 benutzt werden können. Die Fugen können hierbei aus porösem Material bestehen oder offen ausgeführt sein, wobei dann aus verlegetechnischen Gründen die Fliesen oder Platten wenigstens an den Ecken aneinander stoßende Bereiche aufweisen. Die ersten Rinnen verfügen über Mündungen 14, die in den Strömungskanal einer Sammelleitung ragen. Die Ausführung der Sammelleitung entspricht weitestgehend der einer ersten Rinne, so daß zwei Seitenwände 61 und ein schräger Boden 62 die Sammelleitung bilden. Die Sammelleitung mündet in ein nicht dargestelltes Fallrohr, das herkömmlich ausgeführt sein kann. Je nach Belastung können die ersten Rinnen auf dem Untergrund lose oder in geeigneter Weise befestigt angeordnet sein. Gleiches gilt hinsichtlich der Abdeckung. Eine besonders vorteilhafte Ausführung verwendet für die ersten und zweiten Rinnen Kunststoff, insbesondere Recyclingprodukte, so daß die einzelnen Bauteile in einfacher Weise miteinander verklebt werden können.

Claims

Schutzansprüche

1. Entwässerungssystem mit Rinnen, deren Gefälleströmungskanal mittels eines schräg ausgebildeten, zwischen Seitenwänden angeordneten Bodens herbeigeführt wird und die in eine Sammelleitung einmünden, dadurch gekennzeichnet, daß erste Rinnen in einem geometrisch regelmäßigen Muster auf einem waagerechten, wasserundurchlässigen Untergrund angeordnet sind, deren Seitenwände über die gesamte Länge die gleiche Höhe aufweisen und wiederkehrend in gleichen Abständen an den freien Rändern mit gegenüberliegenden nach oben offenen Ausnehmungen versehen sind und in den Ausnehmungen benachbart angeordneter erster Rinnen zweite Rinnen gelagert sind, deren Stirnseiten offen ausgeführt sind und in den Strömungskanal der ersten Rinnen münden und deren Boden von einer zwischen den Stirnseiten befindlichen quer zur Längsrichtung ausgebildeten Kante ausgehend zu den Stirnseiten hin in seiner Dicke abnehmend ausgestaltet ist.

2. Entwässerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Seitenwände der zweiten Rinnen über deren gesamte Länge gleich ist.

3. Entwässerungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Seitenwände der zweiten Rinnen der Tiefe der Ausnehmungen in den Seitenwänden der ersten Rinnen entspricht.

4. Entwässerungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als dickste Stelle des Bodens der zweiten Rinnen ausgebildete Kante im gleichen Abstand zu beiden Stirnseiten angeordnet ist.

5. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung in Form einer ersten Rinne ausgebildet ist.

6. Entwässerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem aus den ersten und zweiten Rinnen gebildeten Abflußnetz eine

wasserdichte Abdeckung angeordnet ist, die über senkrecht über den Strömungskanälen angeordnete wasserdurchlässige Bereiche verfügt.