DE29821466U1

DE29821466U1 - Kompressionserzeugnis für Heilzwecke und Strickstoff für seine Herstellung

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Publication number: DE29821466U1
Application number: DE29821466U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-12-02
Filing date: 1998-12-01
Publication date: 1999-03-04
Anticipated expiration: 2008-12-02
Also published as: CZ381097A3

Description

TET/Gm 981

STANCIK Vladimir

Priorität Tschechische Republik vom 02.12.1997

Aktenzeichen: PV 3810-97

KOMPRESSIONSERZEUGNIS FÜR HEILZWECKE UND STRICKSTOFF
FÜR SEINE HERSTELLUNG

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Kompressionserzeugnis für Heilzwecke insbesondere einen anziehbaren Kompressionsverband, wie z. B. einen strumpfförmigen Kompressionsverband aus elastischem Strickstoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Strickstoff für dessen Herstellung.

Zur Zeit werden eine ganze Reihe von Kompressionserzeugnissen hergestellt und in der Heilpraxis benutzt, deren Heilwirkung durch ihre Kompressionskraft bestimmt wird, mit der sie auf einen bestimmten zu behandelnden menschlichen Körperteil einwirken und die nicht nur in ihrer Größe sondern häufig auch in ihren Behandlungsablaufen detailliert festgelegt ist. Es handelt sich hier zum Beispiel um Kompressionsstrümpfe, bei welchen eine Verringerung der Kompressionskraft von den Fußknöcheln nach oben gefordert ist oder um eine postoperative Kompressionsbekleidung, bei der im Gegenteil die durch das elastische Gewebe hervorgerufene Kompressionskraft konstant ist und nur ihre Größe den individuellen Anforderungen der Applikation angepaßt werden soll.

Bei einem großen Teil der behandelten Personen, deren Haut empfindlich ist, führt eine Berührung der Haut mit der Oberfläche der üblichen Kompressionserzeugnisse, die übliche elastische Werkstoffe verwenden, sehr häufig zur Bildung von Entzündungen oder Ekzemen, die man noch zusätzlich kurieren muß. Die Behandlung derselben ist aber sehr problematisch, weil nur selten beide Behandlungen miteinander vereinbar sind, d. h., die erforderliche Kompressionswirkung des Kompressionserzeugnisses ist häufig nicht mit der Behandlung der schon bestehenden oder durch die Kompressionsbehandlung entstandenen Entzündungen oder Ekzeme vereinbar.

Kurzfassung der Erfindung

Die oben genannten nachteiligen Wirkungen der bekannten Kompressionserzeugnisse sind durch den Gegenstand der Erfindung wesentlich verringert, d. h., daß durch das erfindungsgemäße Kompressionserzeugnis zu Heilzwecken, insbesondere einen anziehbaren Kompressionsverband oder ein Kleidungsstück aus elastischem Strickstoff, z. B. ein strumpfförmiges Kompressionserzeugnis und durch den für dessen Herstellung verwendeten Strickstoff der Gefahr von Entzündungen der behandelten Hautstellen entgegengewirkt oder die Entzündungsgefahr beseitigt wird.

Das erfindungsgemäße Kompressionserzeugnis ist durch einen zweischichtigen Strickstoff mit einseitiger oder beiderseitiger Außenseite gebildet, wobei eine Schicht durch eine elastische Grundader oder alternativ durch eine elastische Grundader gebildet ist, die mit einem

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üblichen Material umsponnen ist, und wobei die zweite Schicht aus einer zusätzlichen elastischen Ader gebildet ist, die mindestens mit einer Schicht aus bakterientötendem Garn umsponnen ist.

Das bakterientötende Garn kann in bevorzugter Ausführung aus synthetischem Material mit 10% bis 20% Azetatanteil gebildet sein; alternativ kann das bakterientötende Garn aus einer Ader von Naturfasermischung mit 15% bis 25% Azetatanteil bestehen.

In weiterer bevorzugter Ausbildung der Erfindung ist der zweischichtige elastische Strickstoff mit einseitiger Außenseite gebildet, in welchen die zusätzliche elastische Ader als Einfüllung eingelegt ist, oder der zweischichtige elastische Strickstoff besteht aus Strickstoff mit beiderseitiger Außenseite, bei dem die elastische Ader und die zusätzliche elastische Ader in Form einer gedeckten Bindung eingebracht sind.

Die antimikrobielle Azetatader, welche gemäß der Erfindung für die Herstellung des elastischen Strickstoffs verwendet wird, verlangsamt durch ihre Einwirkung Bakterien- oder Pilzwachstum bei Hautkontakt wesentlich und hält im besten Fall das Wachstum von Bakterien und Pilzen völlig auf. Die Herstellung von Kompressionserzeugnissen zu Heilzwecken aus solchem Strickstoff ermöglicht eine Heilwirkung durch Kompression ohne Entzündung oder Ekzeme der Haut hervorzurufen, wie das von Kompressionserzeugnissen erwartet wird.

Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Kompressionserzeugnisses erhält man ein Heilmittel, welches gleichzeitig in beiden Richtungen wirkt, d. h., daß es nicht nur keine unerwünschten entzündliche Wirkungen auf die Haut des Patienten ausübt, sondern auch Heilwirkungen beim Auftreten von Entzündungen und Ekzemen an Stellen hat, wo diese KompressionserZeugnisse angewendet werden.

• Die genannten Eigenschaften wirken sich besonders günstig und vorbeugend bei der Applikation bei Diabetikern aus, bei welchen jede Verletzung oder Reizung der Haut oft zu gefährlichen Entzündungsherden führt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung in bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:

Figur 1 eine Ansicht auf einen Teil des Strickstoffs gemäß der Erfindung mit einseitiger Außenseite und mit eingelegter Ader;

Figur 2 eine schematische Ansicht mit Varianten der Bindung und mit einer gemäß Figur 1 eingelegten Ader;
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Figur 3 eine Ansicht auf die Schlinge des Strickstoffs mit zweiseitiger Außenseite und bedeckter Bindung, und

die Figuren 4 und 5 jeweils eine Ansicht auf die Rück- und Außenseite des Strickstoffs gemäß Figur 3.

Ausführungsbeispiele der Erfindung

Der Strickstoff gemäß der Erfindung ist bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem konventionellen Strickstoff 1 gebildet, der aus einer elastischen Grundader 10 üblichen Typs, zum Beispiel aus ungesponnenem elastischem Polyamid oder aus einer elastischen Ader besteht, die mit gewöhnlichem Material, z. B. Polyamid umsponnen ist. In diesen Strickstoff mit einer einseitigen Außenseite ist gemäß der Erfindung schon bei der Herstellung eine zusätzliche elastische Ader 11 eingelegt, die im Unterschied zu gewöhnlichen elastischen Adern erfindungsgemäß mit bakterizidem Garn umsponnen ist. Die Zusammensetzung dieses Garns wird weiter unten beschrieben. Das Endprodukt ist dann ein zweischichtiger Strickstoff 1 mit einseitiger Außenseite, wo eine Seite als ein elastischer Strickstoff üblichen Typs und die andere Seite aus einer zusätzlichen elastischen Ader mit antibakterieller Wirkung gebildet ist. Die Figur 1 zeigt schematisch einen Teil des Strickstoffs 1 mit einseitiger Außenseite, wo die in diesem Beispiel wesentlich stärkere zusätzliche elastische Ader 11 mit der antibakteriellen Wirkung bei der Herstellung des Strickstoffs lediglich an Punkten 300 einiger Schleifen 3 angeheftet ist. Beispielsweise sind gemäß Figur 1 an der ersten Reihe 30 immer nur die zweite und die darauffolgende vierte Schleife 3 für das Anheften der zusätzlichen elastischen Ader 11 verwendet. Bei der lediglich beispielhaft gewählten zweiten Reihe 31 können die Punkte 300, wo die zusätzliche elastische Ader 11 angeheftet ist und gleichzeitig auch das Intervall dieser Punkte 300 im

Vergleich mit der ersten Reihe abwechseln. Beispielsweise zeigt die Figur 2 eine Wahl der Punkte 300, wo die zusätzliche elastische Ader 11 angeheftet ist.

Dadurch daß bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die zusätzliche elastische Ader 11 mit der antibakteriellen Wirkung stärker als die elastische Grundader 10 ist, entsteht ein zweischichtiger Strickstoff 1 mit einseitiger Außenseite, wo die eine Seite im allgemeinen eine kompakte Oberfläche mit der schon erwähnten bakterientötenden Wirkung hat.

Da der Strickvorgang eine bekannte Wirktechnik ist, werden dessen Einzelheiten nicht näher beschrieben und sind auch für den Gegenstand der Erfindung nicht wesentlich. Das resultierende Kompressionserzeugnis wird dann so appliziert, daß die antibakterielle Oberfläche an der Haut des Patienten zu liegen kommt.

Eine andere Variante, die schematisch in den Figuren 3 bis 5 dargestellt ist, benützt gemäß der Erfindung einen Strickstoff 2 mit zweiseitiger Außenseite, der seinerseits zwei Arten elastischer Adern unter Verwendung der bedeckten Bindung üblichen Typs aufweist. Er ist aus zwei parallelen Adern, der elastischen Grundader 10 und der zusätzlichen elastischen Ader 11 mit antibakterieller Wirkung gestrickt, wobei die gegenseitige Position der beiden Adern bei der Bildung der einzelnen Schleifen 3 des Strickzeugs 2 so geändert wird, wie das in Figur 3 dargestellt ist. Bei der Benützung der genannten Bindung stellt sich im Einklang mit der bekannten Stricktechnik immer eine Ader, z. B. die elastische Ader 11 mit

C: X

bakterientötender Wirkung auf die eine Seite, z. B. die Rückseite des Strickzeugs 2 und die andere, die elastische Grundader befindet sich auf der anderen Seite, auf der Außenseite des Strickstoffs. Damit ist erreicht, daß die Rückseite im wesentlichen die gewünschte antibakterielle Schicht des elastischen Strickstoffs 2 bildet, wie das in Figur 4 in der Ansicht in Richtung des in Figur 3 enthaltenen Pfeils R dargestellt ist. Die Außenseite des Strickstoffs 2 ist aus elastischer Grundader 10 der üblichen Ausführung gebildet, wie das in Figur 5 in Richtung des in Figur 3 gezeigten Pfeils L dargestellt ist.

Das eigentliche antibakterielle Garn, mit dem die benützten elastischen Adern umsponnen sind, ist gemäß der Erfindung aus einer Mischung von Fasern aus synthetischem Material oder aus einer Mischung von Naturfasern hergestellt. Bei synthetischem Material macht der Azetatanteil 10% bis 20% aus. Wenn Naturfasern oder eine Mischung derselben verwendet wird, macht der Azetatanteil 15% bis 25% aus. Es ist möglich, als Grundanteil des Garnes eine Mischung von Naturprodukten mit synthetischem Material zu benutzen, ohne daß dies Einfluß auf die erfindungsgemäße Wirkung hätte. In solchem Fall liegt der günstige Anteil des Azetats in dem Rohmaterial zum Spinnen der bakterientötenden Ader gemäß der Erfindung in einem Bereich von 10% bis 25%.

Anwendung der Erfindung

Der elastische Adern mit bakterientötender Wirkung verwendende elastische Strickstoff gemäß der Erfindung kann besonders bei der Herstellung von Kompressionserzeugnissen aller Art für Heilzwecke angewendet werden, die sowohl mit ihrer Kompressionskraft wirken als auch gleichzeitig bei Menschen mit empfindlicher, leicht entzündlicher Haut an den Stellen, wo der Kompressionsverband einwirkt, heilsam oder präventiv gegen bakterielle Entzündungen und Pilzerkrankungen wirkt.

Claims

TET/Gm 981 STANCiK Vladimir Priorität Tschechische Republik vom 02.12.1997 Aktenzeichen: PV 3810-97 ANSPRÜCHE

1. Kompressionserzeugnis für Heilzwecke, insbesondere anziehbarer Kompressionsverband, wie z. B. ein strumpfförmiger Kompressionsverband aus elastischem Strickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem zweischichtigem Strickstoff (1, 2) mit einseitiger oder beiderseitiger Außenseite gebildet ist, wobei eine Schicht durch eine elastische Grundader (10) oder alternativ durch ein elastische Grundader gebildet ist, die mit einem üblichen Material umsponnen ist, und wobei die zweite Schicht aus einer zusätzlichen elastischen Ader (11) gebildet ist, die mindestens mit einer Schicht aus bakterientötendem Garn umsponnen ist.

2. Kompressionserzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bakterientötende Garn aus synthetischem Material mit 10% bis 20% Azetatanteil gebildet ist.

3. Kompressionserzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bakterientötende Garn aus einer Ader von Naturfasermischung mit 15% bis 25% Azetatanteil besteht.

4. Kompressionserzeugnis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweischichtige elastische Strickstoff mit einseitiger Außenseite gebildet ist und daß die zusätzliche elastische Ader (11) als Einfüllung eingelegt ist.

5. Kompressionserzeugnis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweischichtige elastische Strickstoff mit beiderseitiger Außenseite gebildet ist und daß die elastische Ader (10) und die zusätzliche elastische Ader (11) in Form einer gedeckten Bindung eingebracht sind.