DE29811877U1 - Aalbetäubungsanlage - Google Patents

Aalbetäubungsanlage

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Description

Anmelderin: Atmos DR. VONNEMANN & PARTNER
Unser Zeichen: 0488pa
Aalbetäubungsanlage
Die Erfindung betrifft eine Aalbetäubungsanlage zur Elektrobetäubung von Aalen, mit einem zur Aufnahme von Aalen und Wasser bestimmten Betäubungsbehälter, der im wesentlichen aus einem elektrisch nichtleitenden Material besteht und mindestens eine großflächige Behälterelektrode aufweist.
Es ist bekannt, Geflügel oder Fische in mit Wasser ■ gefüllten Betäubungswannen elektrisch zu betäuben. Beispielsweise ist im Bundesgesetzblatt Jahrgang 1997 Teil 1 Nummer 13, ausgegeben zu Bonn am 06.03.1997, festgelegt, welche Anforderungen die Wasserbadbetäubungsanlagen erfüllen müssen, insbesondere hinsichtlich der Größe der Elektroden zur Sicherstellung einer gleichmäßigen elektrischen Durchströmung. Weiterhin ist vorgeschrieben, daß die elektrische Leitfähigkeit des Wassers in der Betäubungsanlage zu messen und die zur Betäubung erforderliche Stromdichte einzustellen sei. Dazu ist eine Tabelle vorgesehen, die einerseits Werte für die elektrische Leitfähigkeit des Wassers in Mikrosiemens pro Zentimeter und andererseits die jeweils zugehörige erforderliche Stromdichte des Wechselstroms in Ampere/dm2 angibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aalbetäubungsanlage anzugeben, die bei geringem Aufwand eine schnelle und sichere Betäubung großer Mengen Aale im industriellen Maßstab ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß eine von oben auf den Betäubungsbehälter absetzbare Elektrodeneinheit eine großflächige Gegenelektrode
aufweist, daß eine Wasserversorgungseinheit zum Füllen des Betäubungsbehälters mit Wasser, ein Leitfähigkeitsmeßgerät zum Messen der Leitfähigkeit des Wassers und eine Stromversorgung vorgesehen ist, die mit den beiden Elektroden verbunden ist und eine Regeleinheit zur Regelung der Stromstärke eines in Abhängigkeit von der Leitfähigkeit des Wassers vorwählbaren BetäubungsStroms aufweist.
Der Betäubungsbehälter enthält bereits die gesetzlich vorgeschriebene großflächige Behälterelektrode und die Aale. Mittels der Wasserversorgungseinheit kann der Betäubungsbehälter auf einfache Weise mit dem für die Betäubung erforderlichen Wasser gefüllt werden, wobei gleichzeitig dessen Leitfähigkeit gemessen wird. Nachdem auf einfache Weise die Elektrodeneinheit auf dem Betäubungsbehälter abgesetzt ist, taucht die großflächige Gegenelektrode in das Wasser ein. Die Betäubungsanlage ist jetzt bereit für den Betäubungsvorgang. In Abhängigkeit von der gemessenen Leitfähigkeit des Wassers wird die Stromstärke der Stromversorgung vorgewählt. Da die Abmessungen des Betäubungsbehälters und der beiden großflächigen Elektroden festgelegt sind, wird die Stromdichte im Betäubungsbehälter allein durch die Stromstärke der Stromversorgung 'bestimmt. Daher läßt sich auf einfache Weise die Stromstärke berechnen, die zur Erzielung der gesetzlich vorgeschriebenen Stromdichte erforderlich ist. Nach einem manuellen Start des Betäubungsvorgangs sorgt die Regeleinheit selbsttätig für die Aufrechterhaltung der voreingestellten Stromstärke.
In Ausgestaltung der Erfindung besteht der Betäubungsbehälter aus Kunststoff, vorzugsweise aus GFK. Dieses Material ist einerseits leicht, so daß die Handhabung insbesondere des nicht mit Wasser
gefüllten Betäubungsbehälters erleichtert wird, und andererseits stabil genug, um das große Gewicht der Wasserfüllung aufzunehmen. Da Kunststoff ein elektrischer Isolator ist, muß der von der Stromversorgung gelieferte Betäubungsstrom zwangsweise allein durch das Wasser und die Aale fließen, so daß die gesamte Stromstärke für den Betäubungsvorgang zur Verfügung steht.
Um einen möglichst großflächigen und gut leitenden Übergang zwischen der elektrischen Zuleitung und dem Wasser zu schaffen, ist vorgesehen, daß die Behälterelektrode aus einer Metallplatte, vorzugsweise einer Edelstahlplatte besteht, die im wesentlichen den gesamten Behälterboden bedeckt. Eine Edelstahlplatte hat den zusätzlichen Vorteil besonders korrosionsbeständig zu sein.
Wenn der Betäubungsbehälter mit einem Ablaufventil versehen ist, kann das nur zur Betäubung erforderliche Wasser nach dem Betäubungsvorgang auf einfache Weise aus dem Behälter entfernt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Gestell zum Abstützen des auswechselbaren Betäubungsbehälters vorgesehen ist, welches Führungen zur genauen Positionierung des Betäubungsbehälters und eine elektrische Steckverbindung zum Anschluß der Behälterelektrode an eine Stromversorgungsleitung aufweist. Auswechselbare Betäubungsbehälter haben den Vorteil, daß sie innerhalb des Verarbeitungsbetriebs gleichzeitig als Transportbehälter für die Aale dienen.
Der Betäubungsbehälter wird zusammen mit einer Füllung von mehreren Hundert kg Aalen zur Betäubungsanlage gebracht, dort einfach auf das
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Gestell gesetzt, wobei sich die elektrische Steckverbindung von selbst anschließt, und mit Wasser gefüllt. Nach dem Absenken der oberen Elektrodeneinheit wird der Betäubungsvorgang durchgeführt. Danach wird das Wasser abgelassen und die obere Elektrodeneinheit vom Betäubungsbehälter abgehoben, welcher anschließend zusammen mit den betäubten Aalen zur nächsten Verarbeitungsstation gebracht wird. Die Aalbetäubungsanlage ist jetzt wieder bereit für die Aufnahme des nächsten Betäubungsbehälters. Ein umständliches Einfüllen der Aale in den Betäubungsbehälter bzw. Entleeren sowie ■ besondere Transportbehälter können vorteilhaft entfallen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Betäubungsbehälter einen mit der Behälterelektrode verbundenen, vom Behälterboden nach unten abstehenden Kontaktstift aufweist, der beim Aufsetzen des Betäubungsbehälters auf das Gestell selbsttätig mit einem zugehörigen Gegenstück der Steckverbindung in Kontakt tritt. Durch diese Maßnahme wird der elektrische Kontakt der Steckverbindung beim Aufsetzen des Betäubungsbehälters auf das Gestell selbsttätig hergestellt.
Wenn der Kontaktstift in den Behälterboden eingegossen ist, werden besondere Maßnahmen zur Abdichtung des Betäubungsbehälters im Bereich des Kontaktstifts überflüssig.
Um das. Gegenstück der Steckverbindung gegen unbeabsichtigtes Berühren und Beschädigungen zu schützen, ist es in einem am Gestell befestigten Kunststoffgehäuse untergebracht, das an seiner
Oberseite eine Öffnung zur Aufnahme des Kontaktstiftes aufweist.
Um einen korrekten Sitz des Betäubungsbehälters und gleichzeitig ein einfaches Aufsetzen auf das Gestell zu gewährleisten, sind die Führungen des Gestells als in dessen Randbereichen angeordnete Erhebungen mit zur Mitte hin abfallenden Abschrägungen ausgebildet. Ein nicht ganz exakt aufgesetzter Betäubungsbehälter gleitet über die Abschrägungen in die korrekte Position.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Stromversorgung einen durch die Regeleinheit regelbaren Transformator auf, der bei 900 Volt 15-20 Ampere liefern kann. Um die erforderlichen Stromdichten zu erzielen, sind Spannungen von mehreren hundert Volt erforderlich. Da andererseits der Aufwand für Isolation und Sicherheit mit der verwendeten Spannung steigt, sollte die angewandte Spannung unter 1000 Volt liegen. Bei den gegebenen Umständen mit Elektrodenflächen von einem Quadratmeter und mehr muß der Transformator bei 900 Volt einen Strom von 15-20 Ampere liefern, um die gesetzlich vorgeschriebene Stromdichte zu erzielen.
Wenn der Betäubungsstrom durch Fernsteuerung der Stromversorgung ein- und ausschaltbar ist, kann der Schaltvorgang vom Bedienungspersonal aus einer sicheren Entfernung veranlaßt werden.
Durch die Maßnahmne, daß die Stromversorgung den Betäubungsstrom mit Ablauf eines vorgewählten Zeitintervalls nach dem manuellen Start automatisch abschaltend ausgebildet ist, kann einerseits die gesetzlich vorgeschriebene Dauer des Betäubungsstroms automatisch eingehalten und andererseits eine
Gefährdung durch Fehlbedienung weitgehend vermieden werden.
Zur weiteren Automatisierung des Betäubungsvorgangs wird vorgeschlagen, daß die Elektrodeneinheit mittels eines fernsteuerbaren Elektromotors auf den Betäubungsbehälter absetzbar ist.
Die Erfindung kann dadurch noch verbessert werden, daß die Gegenelektrode aus einer die obere Öffnung des Betäubungsbehälters nahezu ausfüllenden Metallplatte, vorzugsweise einer Edelstahlplatte besteht, deren vertikaler Abstand zum Gehäuse der Elektrodeneinheit veränderbar ist. Eine Metallplatte, insbesondere wenn es sich um eine korrosionsfreie Edelstahlplatte handelt, gewährleistet den großflächigen Kontakt. Da sie die Öffnung des Betäubungsbehälters nahezu ausfüllt, verhindert sie gleichzeitig das Entweichen von Aalen aus dem Betäubungsbehälter. Aufgrund der Einstellbarkeit des vertikalen Abstands kann die Metallplatte im Betäubungsbehälter auf die Aale abgesenkt werden, wobei der Abstand zur Behälterelektrode verkleinert und die Wirkung des BetäubungsStroms verbessert werden kann.
Wenn die Gegenelektrode, gegebenenfalls zuammen mit einem auf ihr angebrachten Zusatzgewicht, eine Masse von etwa 30 kg aufweist, werden die Aale durch die Gegenelektrode zusammengepreßt, ohne daß Beschädigungen auftreten. Wenn die Gegenelektrode selbst zu leicht sein sollte, kann das Zusatzgewicht für die nötige Andruckkraft sorgen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gehäuse der Elektrodeneinheit mit dem Betäubungsbehälter verriegelbar ist. Die so
gesicherte Elektrodeneinheit kann auch bei Einwirkung von Stoßen und Erschütterungen nicht aus der korrekten Position gebracht werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Elktrodeneinheit oder das Gestell mit einem Endschalter versehen, der mit der Stromversorgung derart zusammenwirkt, daß bei nicht verriegelter Elektrodeneinheit das Einschalten des Betäubungsstroms unmöglich ist. Dadurch kann der Strom überhaupt nur bei korrektem Sitz der Elektrodeneinheit eingeschaltet und eine ungenügende Betäubung der Aale oder gar eine Gefährdung des Bedienungspersonals verhindert werden.
Das zum Befüllen des Betäubungsbehälters erforderliche Wasser kann mehrmals verwendet und der Befüllvorgang weitgehend automatisiert werden, wenn die Wasserversorgungseinheit einen Vorlagebehälter mit einer elektrisch ansteuerbaren Wasserpumpe aufweist, die über eine Einspritzleitung mit einer zum Befüllen des Betäubungsbehälters bestimmten Einspritzdüse verbunden ist.
In diesem Fall empfiehlt sich eine Ausgestaltung, in dem ein Wassermengensensor vorgesehen ist, der die durch die Einspritzleitung fließende Wassermenge mißt und die Wasserpumpe nach Erreichen einer vorwählbaren Wassermenge ausschaltet. Die für den Betäubungsvorgang erforderliche Wassermenge kann somit genau abgemessen und automatisch eingefüllt werden. Die erforderliche Wassermenge ist an die Füllmenge der Aale anzupassen, damit der Wasserstand im Betäubungsbehälter für eine vorschriftsmäßige Elektrobetäubung stets ausreichend hoch ist und andererseits nicht zu hoch, weil das Einfüllen und Ablassen der nicht unbedingt erforderlichen
Wassermenge die Durchlaufzeit für einen Betäubungsvorgang unnötig verlängert. Es wird ein Mengenverhältnis von 1:2 für die Aalmenge zur Wassermenge empfohlen.
Der Betäubungsvorgang kann weiter automatisiert werden, indem das Leitfähigkeitsmeßgerät auf die Regeleinheit der Stromversorgung einwirkt und die Regeleinheit eine Vorgabe für die Stromstärke in Abhängigkeit von der Leitfähigkeit des Wassers selbsttätig einstellend ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform braucht das Bedienungspersonal die Stromstärke nicht selbst vorzugeben und kann auf eine Überwachung der Leitfähigkeitsmessung verzichten.
Im vorgenannten Fall kann die Anlage dadurch noch verbessert werden, daß die Stromversorgung eine Sicherheitsschaltung aufweist, die ein Einschalten des Betäubungsstroms verhindert, wenn die aus der gemessenen Leitfähigkeit resultierende Vorgabe für die Stromstärke des Betäubungsstroms außerhalb des Arbeitsbereichs der Stromversorgung liegt. Dadurch kann verhindert werden, daß die Aalbetäubungsanlage mit einer zu geringen Stromstärke arbeitet, bei der die gesetzlich vorgeschriebene Stromdichte nicht erreicht werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aalbetäubungsanlage wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung einer Aalbetäubungsanlage im Schnitt.
In der Mitte der Figur erkennt man einen Betäubungsbehälter 1, der mit Aalen 2 und Wasser 3 gefüllt ist und eine, die gesamte Fläche des Behälterbodens 4 bedeckende Behälterelektrode 5
aufweist. Der Betäubungsbehälter 1 ist auf einem Gestell abgestellt, das ihn trägt und mittels Führungen 7, 8 genau positioniert. Der Betäubungsbehälter 1 besteht aus Kunststoff (GFK) und die Behälterelektrode 5 aus einer Edelstahlplatte. Weiterhin weist der Betäubungsbehälter 1 einen mit der Behälterelektrode 5 elektrisch verbundenen Kontaktstift 9 auf, der vom Behälterboden 4 nach unten absteht. Der Kontaktstift 9 ist in das Kunststoffmaterial des Behälterbodens 4 eingegossen, so daß der Behälterboden 4 wasserdicht bleibt. Am Gestell 6 ist weiterhin ein Kunststoffgehäuse 10 "befestigt, in dem ein Gegenstück 11 untergebracht ist, welches zusammen mit dem Kontaktstift 9 eine Steckverbindung 9, 11 bildet. Das Kunststoffgehäuse
10 weist an seiner Oberseite eine Öffnung zum Eintritt des Kontaktstiftes 9 auf.
Der Betäubungsbehälter 1 wird gleichzeitig als Transportbehälter für die Aale 2 verwendet. Vor dem Betäubungsvorgang wird der Betäubungsbehälter 1 zusammen mit den Aalen 2 zur Aalbetäubungsanlage gebracht und auf das Gestell &bgr; aufgesetzt, wobei er an den Abschrägungen 12 der Führungen 7, 8 entlang in die korrekte Behandlungsposition gleitet.
Gleichzeitig wird der Kontaktstift 9 automatisch in die Öffnung des Kunststoffgehäuses 10 eingeführt und tritt dort selbsttätig mit dem zugehörigen Gegenstück
11 in Kontakt. Durch die Steckverbindung 9, 11 wird die Behälterelektrode 5 beim Aufsetzen des Betäubungsbehälters 1 auf das Gestell 6 automatisch mit einer Stromversorgungsleitung 13 verbunden.
Die Stromversorgungsleitung 13 führt zu einer Stromversorgung 14, die einen durch eine Regeleinheit 15 regelbaren Transformator 16 aufweist. Der Transformator 16 ist über die Primäranschlüsse 17 an
eine Eingangswechselspannung von ca. 400 Volt angeschlossen und liefert an den Sekundäranschlüssen 18 eine Spannung von ca. 900 Volt. Die Stromstärke wird von der Regeleinheit 15 geregelt und liefert im Normalbetrieb einen Betäubungsstrom von 15-20 Ampere.
Eine weitere Stromversorgungsleitung 19 führt von der Stromversorgung 14 zu einer Elektrodeneinheit 20, deren Gehäuse durch die Strichelung 21 angedeutet ist. Die Elektrodeneinheit 20 ist mittels eines Elektromotors 22 samt Getriebe 23 automatisch und ferngesteuert auf den Betäubungsbehälter 1 absenkbar, .wo sie mittels Verriegelungen 24 in der korrekten Position verriegelt werden kann. Die Elektrodeneinheit 20 besitzt eine großflächige Gegenelektrode 25, die ebenfalls aus einer Edelstahlplatte besteht, die die obere Öffnung 2 6 des Betäubungsbehälters 1 bis auf kleine Randspalte ausfüllt. Weiterhin ist die Gegenelektrode 25 auf ihrer Oberseite mit einem Zusatzgewicht 27 versehen.
Wenn die Elektrodeneinheit 20 auf der Oberseite des Betäubungsbehälters 1 verriegelt ist, taucht die Gegenelektrode 25 in das Wasser 3 ein und drückt die Aale 2 zusammen. Um einerseits einen effektiven Druck auf die Aale 2 auszuüben und andererseits diese nicht zu beschädigen, beträgt das Gesamtgewicht der Edelstahlplatte 25 zusammen mit dem Zusatzgewicht 27 etwa 30 kg. Da seitlich zwischen der Gegenelektrode 25 und den Wänden 28 des Betäubungsbehälters 1 jeweils nur ein kleiner Spalt freibleibt, können die Aale 2 nicht entweichen.
Da die vertikale Lage der Gegenelektrode 25 an die Füllhöhe der Aale 2 angepaßt werden muß, ist der vertikale Abstand der Gegenelektrode 25 zum Gehäuse 21 der Elektrodeneinheit 20 veränderbar. Die
Stromversorgungsleitung 19 ist mit ihrem Endabschnitt 29 elektrisch mit der Gegenelektrode 25 verbunden. Um die Länge des Endabschnitts 29 stets an den vertikalen Abstand der Gegenelektrode 25 zum Gehäuse 21 anzupassen, ist im Gehäuse 21 eine Spannvorrichtung 30 angeordnet.
Das Gestell 6 ist weiterhin mit einem Endschalter 31 versehen, der über eine Signalleitung 32 auf die Stromversorgung 14 derart einwirkt, daß bei nicht verriegelter Elektrodeneinheit 20 das Einschalten des Betäubungsstrom verhindert wird. Nur bei korrekt .verriegelter Elektrodeneinheit 20 wird der Endschalter 31 betätigt und gibt den Betäubungsstrom frei.
Zum Füllen des Betäubungsbehälters 1 mit Wasser ist eine Wasserversorgungseinheit 33 vorgesehen. Diese besitzt einen Vorlagebehälter 34, aus dem eine mittels Elektromotor 35 antreibbare und elektrisch ansteuerbare Wasserpumpe 36 Wasser über eine Einspritzleitung 37 zu einer Einspritzdüse 38 pumpt, von der es in den Betäubungsbehälter 1 eingespritzt wird. Der Betäubungsbehälter 1 ist mit einem Ablaufventil 39 zum Ablassen des nach dem Betäubungsvorgang nicht mehr benötigten Wassers in den Vorlagebehälter 34 versehen. Das Wasser im Vorlagebehälter 34 kann aus einer allgemeinen Wasserversorgungsleitung 40 aufgefüllt und über ein weiteres Ablaufventil 41 abgelassen werden. In der Einspritzleitung 37 ist ein Wassermengensensor 42 vorgesehen, der die durch die Einspritzleitung 37 in den Betäubungsbehälter 1 fließende Wassermenge mißt und über einen elektrischen Schaltkreis 43 den Elektromotor 35 der Wasserpumpe 36 abschaltet, sobald eine voreingestellte Wassermenge durchgeflossen ist.
Weiterhin ist in der Einspritzleitung 37 ein Leitfähigkeitsmeßgerät 44 angeordnet, mit dem die Leitfähigkeit des in den Betäubungsbehälter 1 eingespritzten Wassers gemessen wird. Je nach der gemessenen Leitfähigkeit wird an der Regeleinheit der Stromversorgung 14 die Vorgabe für die Stromstärke nach den gesetzlichen Vorschriften eingestellt; Diese Einstellung kann über eine nicht gezeigte Signalleitung zwischen Leitfähigkeitsmeßgerät 44 und Regeleinheit 15 automatisch geschehen. Dabei kann eine nicht gezeigte Sicherheitsschaltung der Stromversorgung 14 •vorgesehen sein, die ein Einschalten des Betäubungsstroms verhindert, wenn die aus der gemessenen Leitfähigkeit resultierende Vorgabe für die Stromstärke des Betäubungsstroms außerhalb des Arbeitsbereichs der Stromversorgung 14 liegen würde.
Weiterhin kann in der Stromversorgung 14 ein entsprechender Regelkreis vorgesehen sein, der den Betäubungsstrom mit Ablauf eines vorgewählten Zeitintervalls nach dem manuellen Start des Betäubungsvorgangs automatisch abschaltet, um insbesondere die gesetzlichen Vorschriften bezüglich der Dauer des Betäubungsvorgangs einzuhalten.
Schließlich kann die Betäubungsanlage eine Fernsteuerung der Stromversorgung 14 aufweisen, durch die der Betäubungsstrom vom Bedienungspersonal aus sicherer Entfernung ein- und ausgeschaltet werden kann.
Der Betäubungsbehälter 1 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel für die Befüllung mit 300-500 kg Aalen vorgesehen und hat eine Wandstärke von 15 mm. Mit dem vorgesehenen Wechselstrom von 15-20 Ampere können bei der beschriebenen geometrischen Anordnung
der Elektroden 5, 25 Stromdichten von 0,10 -0,19 A/dm2 erreicht werden.
Nach dem Betäubungsvorgang wird der Strom abgeschaltet, die Verriegelungen 24 gelöst, die Elektrodeneinheit 20 nach oben vom Betäubungsbehälter
1 abgehoben und das Ablaufventil 39 geöffnet. Nachdem das Wasser abgeflossen ist kann der Betäubungsbehälter 1 zusammen mit den betäubten Aalen
2 von Gestell 6 abgehoben werden, wobei sich
automatisch die Steckverbindung 9, 11 löst. Danach wird der Betäubungsbehälter 1 unverzüglich zur nächsten Behandlungsstation gebracht, wo die Aale 2 entschleimt und geschlachtet werden.
14
Bezugszeichenliste
1 Betäubungsbehälter
2 Aale
3 Wasser
4 Behälterboden
5 Behälterelektrode
6 Gestelle
7 Führung
8 Führung
9 Kontaktstift
10 Kunststoffgehäuse
11 Gegenstück
12 Abschrägung
13 Stromversorgungsleitung
14 Stromversorgung
15 Regeleinheit
16 Transformator
17 Primäranschlüsse
18 Sekundäranschlüsse
19 Stromversorgungsleitung
20 Elektrodeneinheit
21 Gehäuse
22 Elektromotor
23 Getriebe
24 Verriegelungen
25 Gegenelektrode
26 Öffnung
27 Zusatzgewicht
28 Wände
29 Endabschnitt
30 Spannvo r ri chtung
31 Endschalter
32 Signalleitung
33 Wasserversorgungseinheit
34 Vorlagebehälter
35 Elektromotor
36 Wasserpumpe
37 Einspritzleitung 38 Einspritzdüse
39 Ablaufventil
40 Wasserversorgungsleitung
41 Ablaufventil
42 Wassermengensensor 43 Schaltkreis
44 Leitfähigkeitsmeßgerät

Claims (21)

Anmelderin:Atinos DR. VONNEMANN & PARTNER Unser Zeichen: 0488pa Schutzansprüche
1. Aalbetäubungsanlage mit einem zur Aufnahme von Aalen (2) und Wasser (3) bestimmten Betäubungsbehälter (1), der im wesentlichen aus einem elektrisch nichtleitenden Material besteht und mindestens eine großflächige Behälterelektrode (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine von oben auf den Betäubungsbehälter (1) absetzbare Elektrodeneinheit (20) eine großflächige Gegenelektrode (25) aufweist, daß eine Wasserversorgungseinheit (33) zum Füllen des Betäubungsbehälters (1) mit Wasser (3), ein Leitfähigkeitsmeßgerät (44) zum Messen der Leitfähigkeit des Wassers (3) und eine
Stromversorgung (14) vorgesehen ist, die mit den beiden Elektroden (5, 25) verbunden ist und eine Regeleinheit (15) zur Regelung der Stromstärke eines in Abhängigkeit von der Leitfähigkeit des Wassers ''(3) vorwählbaren BetäubungsStroms aufweist.
2. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betäubungsbehälter (1) aus Kunststoff, vorzugsweise aus GFK, besteht.
3. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterelektrode (5) aus einer Metallplatte, vorzugsweise einer
Edelstahlplatte besteht, die im wesentlichen den gesamten Behälterboden (4) bedeckt.
4. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betäubungsbehälter (1) mit einem Ablaufventil (39) versehen ist.
5. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gestell (6) zum Abstützen des auswechselbaren Betäubungsbehälters (1) vorgesehen ist, welches Führungen (7, 8) zur genauen Positionierung des Betäubungsbehälters (1) und eine elektrische Steckverbindung (9, 11) zum Anschluß der Behälterelektrode (5) an eine Stromversorgungsleitung (13) aufweist.
6. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Betäubungsbehälter (1) einen mit der Behälterelektrode (5) verbundenen, vom Behälterboden (4) nach unten abstehenden Kontaktstift (9) aufweist,, der beim Aufsetzen des Betäubungsbehälters (1) auf das Gestell (6) selbsttätig mit einem zugehörigen Gegenstück (11) der Steckverbindung (9, 11) in Kontakt tritt.
7. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstift (9) in den Behälterboden (4) eingegossen ist.
8. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenstück (11) der Steckverbindung (9,11) in einem am Gestell (6) befestigten Kunststoffgehäuse (10) untergebracht ist, das an seiner Oberseite eine Öffnung zur Aufnahme des Kontaktstifts (9) aufweist.
9. Aalbetäubungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (7, 8) des Gestells (6) als in dessen Randbereichen angeordnete Erhebungen mit zur Mitte hin
abfallenden Abschrägungen (12) ausgebildet sind.
10. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e kennzeichnet, daß die
Stromversorgung (14) einen durch die Regeleinheit (15) regelbaren Transformator (16) aufweist, der bei 900 Volt Wechselspannung eine Stromstärke von 15-20 Ampere liefern kann.
11. Aalbetäubungsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betäubungsstrom durch Fernsteuerung der Stromversorgung (14) ein- und ausschaltbar ist.
12. Aalbetäubungsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung (14) den Betäubungsstrom mit Ablauf eines vorgewählten Zeitintervalls nach dem manuellen Start automatisch abschaltend ausgebildet ist.
13. Aalbetäubungsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Elektrodeneinheit (20) mittels eines fernsteuerbaren Elektromotors (22) auf dem Betäubungsbehälter (1) absetzbar ist.
14. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (25) aus einer die obere Öffnung (26) des Betäubungsbehälters (1) nahezu ausfüllenden Metallplatte, vorzugsweise einer Edelstahlplatte besteht, deren vertikaler Abstand zum Gehäuse (21) der Elektrodeneinheit (20) veränderbar ist.
15. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 14, d a durch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (25), gegebenenfalls zusammen mit einem auf ihr angebrachten Zusatzgewicht (27), eine Masse von etwa 30 kg aufweist.
16. Aalbetäubungsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (21) der Elektrodeneinheit (20)_ mit dem Betäubungsbehälter (1) verriegelbar ist.
17. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodeneinheit (20) oder das Gestell (6) mit einem Endschalter (31) versehen ist, der mit der Stromversorgung (14) derart zusammenwirkt, daß bei nicht verriegelter Elektrodeneinheit (20) das Einschalten des Betäubungsstroms unmöglich ist.
*< t
18. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserversorgungseinheit (33) einen Vorlagebehälter (34) mit einer elektrisch
ansteuerbaren Wasserpumpe (36) aufweist, die über eine Einspritzleitung (37) mit einer zum Befüllen des Betäubungsbehälters (1) bestimmten Einspritzdüse (38) verbunden ist.
19. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wassermengensensor (42) vorgesehen ist, der die durch die Einspritzleitung (37) fließende Wassermenge mißt und die Wasserpumpe (36) nach Erreichen einer vorwählbaren Wassermenge ausschaltet.
20. Aalbetäubungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitfähigkeitsmeßgerät (44) auf die
Regeleinheit (15) der Stromversorgung (14) einwirkt und daß die Regeleinheit (15) eine Vorgabe für die Stromstärke in Abhängigkeit von der Leitfähigkeit des Wasser (3) selbsttätig einstellend ausgebildet ist.
21. Aalbetäubungsanlage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung (14) eine Sicherheitsschaltung aufweist, die ein Einschalten des Betäubungsstroms verhindert, wenn die aus der gemessenen Leitfähigkeit resultierende Vorgabe für die Stromstärke des Betäubungsstroms außerhalb des Arbeitsbereichs der Stromversorgung (14) liegt.
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