DE29811001U1 - Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum - Google Patents

Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum

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Description

PATENTANWALT DR. STARK '"mÖERSER STRASSE 140 · D-47803 KREFELD
Anwaltsakte: 98 147/8 kü
Lothar Taubenheim, Ahornstraße 10, 40627 Düsseldorf, Hans Nockemann, Zum Lohbusch 54 B, 42111 Wuppertal
Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum
Die Erfindung betrifft einen Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum zur Behandlung von Entzündungen im Zahnbereich.
Parodontose ist eine häufige Zahnfleischerkrankung, die durch eine sich am Zahnhals bildende Schicht aus Bakterien hervorgerufen wird. Hierdurch wird der Zahnfleischsaum durch die sich auf dem Zahn bildende Schicht mehr und mehr in Richtung der Zahnwurzeln nach unten gedrückt. Dies kann unter anderem zur Folge haben, daß sich Taschen, sogenannte Parodont al taschen, zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch bilden. In diesen Taschen können sich Bakterien sammeln, die eine Entzündung des Zahnfleisches zur Folge haben können.
Die Entfernung der auf dem Zahn befindlichen Schicht wird meistens mechanisch durchgeführt, in dem diese entweder rotatorisch oder aber durch Kratzen entfernt wird.
Zur Behandlung der Entzündung gibt es derzeit zwei verschiedene Möglichkeiten. Bei der einen Behandlungsweise wird ein Antibiotikum in Form eines Gels durch eine
PATENTANWALT DR. STARK "*MOERSER STRASs'e 14*0* · D-47803 KREFELD
Spritze unmittelbar in die Tasche gegeben, wo es seine antibiotische Wirkung entfaltet.
Bei einer anderen Art wird ein Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum auf den Zahn im Bereich der Tasche aufgeklebt . Derartige Fäden bestehen aus einem Polyethylenvinylacetat und Antibiotikum, wobei der Anteil an Antibiotikum etwa 60 Gew. % und der an Polyethylenvinylacetat etwa 40 Gew % beträgt. Da sich in der Tasche Flüssigkeiten wie z. B. Gewebeflüssigkeit oder Speichel befinden, wird das in dem Faden eingelagerte Antibiotikum in Lösung gebracht . Da der Faden unmittelbar in der Tasche und somit am Ort der Entzündung angeordnet ist, kann das gelöste Antibiotikum direkt seine Wirkung entfalten.
Nachteilig bei derartigen Fäden ist, daß sich in der Tasche die Flüssigkeiten aufstauen und somit sammeln, so daß der Heilungsprozess behindert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Faden der eingangs beschriebenen Art anzugeben, durch den die vorbeschriebenen Nachteile verbessert werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Faden wenigstens zum Teil aus einem saugfähigen Material besteht. Hierdurch übernimmt der Faden eine Drainagefunktion, indem dieser durch das saugfähige Material die Flüssigkeiten aufnimmt und somit abführt. Die Flüssigkeit kann dabei z. B. Spülwasser, mit dem die mechanisch entfernten Schichten weggespült werden oder aber Gewebsflüssigkeit, d. h. Serum, das aus dem Zahnfleisch austritt, sein. Gleichzeitig wird durch das Eindringen der Flüssigkeiten in den Faden das eingelagerte Antibiotikum gelöst und kann dann im Bereich der Tasche seine Wirkung entfalten.
PATENTANWALT DR. STARK ***Mo'eRSER STRASSE 140 · D-47803 KREFELD
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Fadens wird dieser durch eine Lösung mit Antibiotikum geführt und im Anschluß daran getrocknet. Das Antibiotikum bleibt dabei als feste Substanz auf dem Faden in Form von Kristallen zurück. Der Faden kann je nach dem gewünschten Drainageeffekt vollständig oder aber nur teilweise aus einem saugfähigem Material bestehen.
Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Fadens ist das saugfähige Material Baumwolle vorzugsweise eine hydrophilierte Baumwolle. Hierdurch wird ein Faden angegeben, der sich durch eine besonders hohe Saugwirkung auszeichnet und somit einen größtmöglichen Anteil an Flüssigkeit aufnimmt. Dadurch können die Intervalle, in denen ein neuer Faden in die Tasche eingebracht werden muß, vergrößert werden, und der Heilungsprozess kann beschleunigt werden. Bei einer anderen Ausführungsform kann das saugfähige Material eine hydrophile Synthesefaser oder eine hydrophile Zellulosefaser sein.
Das Antibiotikum kann weniger als 25 Gew. %, vorzugsweise 10 bis 15 Gew. % des Gesamtgewichts des Fadens betragen. Es hat sich gezeigt, daß bei einem solchen Verhältnis zum einen ein hinreichender Saug- bzw. Drainageeffekt gegeben ist und auf der anderen Seite ausreichend Antibiotikum zur Behandlung der Entzündung bereitgestellt werden kann.

Claims (6)

PATENTANWALT DR. STARK **"mÖERSE*R St'rASs'e 140 · D-47803 KREFELD Ansprüche
1. Faden mit einem eingelagerten Antibiotikum zur Behandlung von Entzündungen im Zahnbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden wenigstens zum Teil aus einem saugfähigen Material besteht.
2. Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Material Baumwolle, insbesondere eine hydrophilierte Baumwolle ist.
3. Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Material eine hydrophile Synthesefaser ist.
4. Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Material eine hydrophile Zellulosefaser ist.
5. Faden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Antibiotikum weniger als 25 Gew. % des Gesamtgewichtes des Fadens beträgt.
6. Faden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Antibiotikum etwa 10 bis 15 Gew. % des Gesamtgewichtes des Fadens beträgt.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE8708899U1 (de) 1987-06-26 1987-09-10 Marius Investments Ltd., Gibraltar Reinigungsgarn für die Reinigung von Zahnzwischenräumen
US5251651A (en) 1990-04-04 1993-10-12 Mason Robert F Waterproof dental flossing tool
DE19624049A1 (de) 1996-06-17 1998-01-02 Knapp Gesa Parodontoseprophylaxevorrichtung

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