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MOTORISCH GETRIEBENES DREHKIPPFENSTER
Die Neuerung betrifft ein Drehkippfenster der Art, bei welchem der in einem ortsfesten Blendrahmen
montierte Fensterflügel mittels eines Treibstangensystems zwischen einer Schliesstellung, in welcher der
Flügel im Verhältnis zum Rahmen festgehalten ist, einer Kippstellung, in welcher der Flügel durch Drehen um
eine waagerechte Achse im Verhältnis zum Blendrahmen nach innen in eine ein wenig offene Ventilationsstellung
geschwenkt werden kann, und einer Drehstellung, in welcher der Flügel durch Drehen um eine senkrechte
Achse im Verhältnis zum Blendrahmen nach innen in eine Putzstellung geschwenkt werden kann, umstellbar ist,
und wobei das Schwenken in die Ventilationsstellung mittels eines motorisch angetriebenen Flügelgetriebes
mit einem im Verhältnis zum Flügel entkoppelbaren Ausstellelement vorgenommen wird, während die Umstellung
des Treibstangensystems zwischen der Schliesstellung, 0 der Kippstellung und der Schwenkstellung mittels eines
ebenfalls motorisch angetriebenen Treibstangengetriebes vorgenommen wird, welche Getriebe mit zugeordneten in
der Blendrahmenkonstruktion montierten Antriebsmotoren in der Flügel- und Blendrahmenkonstruktion derart eingebaut
sind, dass keine Verbindungsteile zwischen den beiden Getrieben in der Schliesstellung des Fensters
sichtbar sind, wobei die Antriebsmotoren derart elektronisch zusammengekoppelt sind, dass das Flügelgetriebe
in der Schliesstellung des Treibstangensystems 0 nicht betätigt werden kann.
Einwärtsöffnende Drehkippfenster dieser Art sind typisch im Etagenbau für sowohl Geschäfts- als Wohnungszwecke
im Einsatz und geniessen schon grosse Verbreitung, weil die Konstruktion auf betriebssichere
Weise sowohl Kippen des Flügels in eine Ventilations-
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stellung, normalerweise um eine waagerechte Drehachse an den Flügel- und Blendrahmenbodenteilen, als Schwenken
in die Putzstellung, in der das Fenster von innen gereinigt werden kann, was durch Schwenken des Flügels
um eine senkrechte Achse entlang einem der senkrechten Seitenprofile erfolgt, ermöglicht.
Im manuellen Betrieb erfolgt die Umschaltung des Treibstangensystems zwischen der Schliesstellung, der
Kippstellung und der Schwenkstellung mittels eines dreistufigen Drehgriffes.
Von DE-Ul-89 07 144, DE-Al-41 27 314, EP-Al-O 397
178, EP-Al-O 610 948 und US-A-5.226256 sind motorisch
angetriebene Ausführungen derartiger Fenster bekannt, bei denen das Kippen in die Ventilationsstellung mittels
eines Flügelgetriebes vorgenommen wird, typisch eines Kettengetriebes oder einer Scherenbetätigung mit
einem in der Blendrahmenkonstruktion eingebauten Antriebsmotor.
Bei einer aus der letzterwähnten US-Patentschrift
0 bekannten Ausführung wird zusätzlich eine motorisch angetriebene Bedienung des Treibstangensystems mittels
eines Getriebes benutzt, welches in der Schliesstellung mit dem Schubelement des Treibstangensystems im Eingriff
ist, und einen ebenfalls in der Blendrahmenkonstruktion eingebauten Antriebsmotor umfasst. Die Antriebsmotoren
der Treibstangen- und Flügelgetriebe sind • in der Blendrahmenkonstruktion eingebaut und derart
elektronisch zusammengekoppelt, dass keine Verbindungsteile zwischen den beiden Getrieben in der Schliess-0
stellung des Fensters sichtbar sind, und in einer solchen Weise, dass das Flügelgetriebe in der Schliessstellung
des Treibstangensystems nicht betätigt werden kann. Das Ausstellelement ist derart mit einer auf dem
Fensterflügel montierten Leitschiene verbunden, dass 5 es, wenn das Treibstangensystem seine Kippstellung
einnimmt, in sicherer Verbindung mit dem Fensterflügel
ist, während es in der Schliesstellung als auch in der Schwenkstellung im Verhältnis zum Fensterblendrahmen
automatisch entkuppelt wird.
Die dadurch erzielte Erleichterung in bezug auf automatische Ausschaltung des Ausstellelementes vom
Flügel in der Schwenkstellung ist jedoch mit dem nicht unwesentlichen Risiko verbunden, dass sich das Fenster
im Falle unbeabsichtigter Fehlbedienung, zum Beispiel bei elektrischer Fernbedienung des Treibstangengetriebes,
infolge kräftiger Windbelastung auf der Fensteraussenseite, öffnet.
Mit dieser bekannten Fensterkonstruktion als Ausgangspunkt ist es Aufgabe der Neuerung, eine einfache
und betriebssichere Ausführung eines motorisch angetriebenen Drehkippfensters zur Gewährleistung, dass das
Schwenken des Fensters in die Putzstellung infolge einer unbeabsichtigten Fehlbedienung nicht erfolgen
kann, herbeizuschaffen.
0 Zur Lösung dieser Aufgabe zieht die Neuerung ein Drehkippfenster vor, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass das funktionelle Koppeln zwischen dem Flügelgetriebe und dem Treibstangengetriebe so ausgeführt ist,
dass das Flügelgetriebe ausser ihrer Betätigung in der Kippstellung des Treibstangensystems auch in der
Schwenkstellung des Treibstangensystems zum Einwärts-•
schwenken des Fensterflügels um die erwähnte senkrechte Achse in eine Stellung betätigt wird, wo der Flügel und
das Flügelgetriebe von dem in der Schliesstellung auf-0 gebauten Packungsdruck entlastet werden, um Entkopplung
des Ausstellelementes im Verhältnis zum Flügel und Schwenken des Flügels in die Putzstellung zu ermöglichen.
Die rein elektronische Zusammenkopplung des Treib-Stangengetriebes
und des Flügelgetriebes ergibt, dass
diese beiden Getriebe in die Blendrahmenkonstruktion als Ganzes derart eingebaut werden können, dass das
Ausstellelement des Flügelgetriebes in dessen Schliessstellung zwischen der Blendrahmen- und Flügelkonstruktion
ganz versteckt ist.
Die Benutzung des Flügelgetriebes zur Ausführung einer beginnenden Öffnung des Flügels im Hinblick auf
Packungsdruckentlastung desselben in der Schwenkstellung sichert, dass ein weiteres Schwenken des Flügels
in die Putzstellung ausschliesslich durch eine bewusste manuelle Entkopplung des Ausstellelements des Flügelgetriebes
vom Flügel selbst erfolgen kann.
Da Drehkippfenster normalerweise nach der Neuerung auf an und für sich bekannte Weise so ausgeführt sind,
dass das Treibstangensystem ein entlang zumindest zwei gegenseitig rechtwinkeligen Flügelseiten verschiebbares
Schubelement mit einer Mitnehmereinrichtung umfasst, welche in der Schliesstellung des Flügels mit einem vom
Antriebsmotor des Treibstangengetriebes angetriebenen 0 in der Länge verschiebbaren Antriebselement, im Eingriff
steht, ist eine bevorzugte Ausführungsform der Neuerung dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend an
die Bewegungsbahn des erwähnten Antriebselements Schaltvorrichtungen montiert sind, die bei Einnahme von
5 Stellungen des Antriebselements entsprechend der Schliesstellung bzw. der Kippstellung oder der Schwenk-■
stellung dazu beeinflusst werden, den Antriebsmotor des Treibstangengetriebes auszuschalten bzw. den Antriebsmotor
des Flügelgetriebes anzuschalten.
0 Weitere vorteilhafte Einzelheiten sowie Ausführungsformen sind aus den Unteransprüchen 3-7 ersichtlich.
Die Neuerung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die schematische Zeichnung, welche eine Ausführungsform
für ein motorisch angetriebenes Drehkippfenster nach
der Neuerung zeigt, näher erläutert.
In der gezeigten Ausführung umfasst das erfindungsgemässe Drehkippfenster eine ortsfeste Blendrahmenkonstruktion
mit Ober- und Unterteilen 1, 2 und Seitenteilen 3, 4, im Zusammenhang mit einer einwärtsöffnenden
Flügelkonstruktion mit Ober- und Unterteilen 5, 6 und Seitenteilen 7, 8.
Die Flügel- und Blendrahmenkonstruktionen sind mittels eines Treibstangensystems zusammengekoppelt,
welcher ein Schubelement aus Gestänge umfasst, das in den Aussenseiten von zumindest zwei, vorzugsweise drei
zueinander rechtwinkeligen Flügelteilen versenkt verläuft, und wobei die Zeichnung solches entlang dem
Flügeloberteil 5 und dem einen senkrechten Flügelteil 8 verlaufendes Gestänge 9 zeigt. An den Ecken der
Flügelkonstruktion ist dieses Gestänge über bewegliche Gelenkteile 11 verbunden.
Bei Längenverschiebung entlang den Flügelteilen 0 kann das Schubelement 9, 10 zwischen drei Stellungen
bewegt werden, nämlich einer Schliesstellung, in welcher der Flügel durch Eingriff zwischen einem oder
mehreren auf dem Gestänge 9, 10 befestigten Verschlusszapfen 12 und auf den gegenüberliegenden Blendrahmenteilen
befestigten Schliessblechen 13 festgehalten wird, der in der Zeichnung gezeigten Kippstellung, in
• welcher der Flügel durch Schwenken um eine waagerechte Achse an den Blendrahmen- und Flügenunterteilen 2 und
6 in die Ventilationsstellung geschwenkt werden kann, 0 und einer Schwenkstellung, in welcher ein nicht gezeigtes
Kopplungselement zusammen mit dem Schubelement am Verbindungsteil 11 zwischen dem Gestänge 9 und 10 mit
einem an der gegenüberliegenden Ecke der Blendrahmenkonstruktion befestigten Schwenkbeschlag zum Eingriff
5 gebracht wird, wobei gleichzeitig die Kopplung zwischen
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Flügel und Blendrahmen an der diagonal gegenüberliegenden Ecke entkoppelt wird.
Die motorisch angetriebene Betätigung des Schubelements 9, 10 erfolgt mittels eines im Blendrahmen-5
oberteil 1 eingebauten Getriebes 14 mit einem Antriebsmotor 15 und einem längsverschiebbaren Kopplungsbeschlag
16, welcher in der Schliesstellung mit einem Mitnehmerzapfen 17 auf dem Schubelement im Eingriff
ist.
Zur motorisch angetriebener Öffnung des Flügels in die Ventilationsstellung in der auf der Zeichnung dargestellten
Kippstellung des Treibstangensystems wird in der gezeigten Aus führungs form ein Flügelgetriebe in der
Form eines Kettengetriebes mit einer ebenfalls im Blendrahmenoberteil 1 eingebauten Getriebeeinheit 18
und einem Ausstellelement in der Form einer Kette 19, welche mittels eines Beschlages 2 0 mit dem Rahmenoberteil
5 abnehmbar gekoppelt ist, benutzt.
Dem Treibstangengetriebe 14 sind vier Schalter 21-24 zugeordnet, von welchen die Schalter 21, 22 und 23
vom Kopplungsbeschlag 16 betätigt werden, wenn dieser Stellungen entsprechend der Schliesstellung, der
Kippstellung bzw. der Schwenkstellung einnimmt. Bei Betätigung des Schalters 21 wird der Strom zum Antriebsmotor
15 des Treibstangengetriebes ausgeschaltet, während bei Betätigung des Schalters 22 oder 23 der
Strom zur Getriebeinheit 18 des Kettengetriebes angeschaltet wird, damit der Flügel von der Schliesstellung
durch Drehen um die obigen waagerechten bzw. senkrech-0 ten Drehachsen ausschwenken kann. Die Umschaltung erfolgt
mittels eines nicht gezeigten für die beiden Betätigungen gemeinsame Steuerteils, der auf an und für
sich bekannte Weise als Fernbedienung durch drahtlose Signalübertragung von einem im oder am Blendrahmen
montierten handbedienten Terminal ausgeführt sein kann.
Die Steuerung ist derart ausgeführt, dass die von den Schaltern 21, 22 und 23 abgegebenen Steuersignale
für die Schließstellung, die Kippstellung bzw. die Schwenkstellung spezifisch sind. Bei dem der Kipp-Stellung
entsprechenden Steuersignal von dem Schalter 22 kann die Stromzufuhr zur Getriebeinheit 18 des
Kettengetriebes, wenn der Flügel die Ventilationsstellung erreicht hat, mittels eines Überstromsensors
auf an und für sich bekannte Weise ausgeschaltet werden. Bei dem der Schwenkstellung entsprechenden Steuersignal
von dem Schalter 23 kann die Stromzufuhr zur Getriebeinheit 18 ausgeschaltet werden, wenn der Flügel
um die in diesem Fall senkrechte Drehachse dafür ausreichend geschwenkt ist, dass er vom in der Schliess-Stellung
vorhandenen Packungsdruck zwischen dem Flügel und dem Blendrahmen entlastet ist, und das Ausstellelement
19 kann vom Flügel entkoppelt werden. Für diesen Zweck wird vorzugsweise ein Zeitrelais benutzt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der 0 vierte Schalter 24, der dem Treibstangengetriebe zugeordnet
ist, vom Mitnehmerelement 17 betätigt, wenn der Flügel von der Kippstellung, oder nach Zusammenkopplung
der Ausstellkette 19 und des Flügels, von der Schwenkstellung, in der Schliesstellung zurechtgezogen worden
ist.
Zur Gewährleistung dass die Stromzufuhr für den ■ Antriebsmotor 15 des Treibstangengetriebes nicht angeschaltet
wird, ehe die Verschlusszapfen 12 in einer Stellung sind, in der sie mit den Schliessblechen 13
0 eingreifen können, kann dem Schalter 24 eine Trägheit oder eine Zeitverzögerung zugeordnet werden, wodurch
die Umschaltung der Stromzufuhr von der Getriebeinheit 18 des Kettengetriebes auf den Antriebsmotor 15 des
Treibstangengetriebes erst dann erfolgt, wenn der Flügel gegen den Packungsdruck angezogen worden ist.
Die Trägheit oder Zeitverzögerung kann beispielsweise etwa 2 0 Millisekunden sein.
Der Schalter 24 ist nicht unbedingt notwendig und kann durch ein Stromüberwachungssystem ersetzt werden,
mit dem der Stromverbrauch des Flugeigetriebes überwacht wird. Dabei dient eine Senkung des Stromverbrauches
unter einen vorgegebenen Wert, z.B. 50 mA, als Anzeige dafür, dass der Antriebsmotor des Flügelgetriebes
gestoppt und der Flügel in seiner Endstellung angezogen ist, damit das Treibstangengetriebe betätigt werden
kann, um das Treibstangensystem in die Schliesssteilung
zu bringen.
Das Flügelgetriebe muss nicht notwendigerweise als Kettengetrieb ausgeführt sein, sondern kann es auch der
Art, welche mit einem steifen Ausstellelement in drehbarer Verbindung mit dem Flügel und/oder der diesem
zugeordneten Getriebeinheit, beispielsweise einer sogenannten Scherenbetätigung, sein.