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Die Erfindung betrifft einen Blendrahmen für Türen und Fenster mit Zusatzkomponenten, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Fenster mit manueller Bedienung mittels eines Handgriffs gehören zum alltäglichen Leben. Herkömmliche Fenster bestehen aus einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen. Mit dem Begriff „Blendrahmen“ wird dabei der Rahmen bezeichnet, der fest mit der Außenwand verbunden ist. In diesem Rahmen befinden sich dann ein oder mehrere Flügelrahmen, welche zu öffnen sind.
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Fenster erfüllen gleichzeitig vielfältige Aufgaben für Menschen und Gebäuden. Sie sind ein Gestaltungselement des Hauses und ihre primäre Funktion ist, den Innen- und Außenraum zu verbinden, einen höchstmöglichen Lichteinfall zu ermöglichen und ein gesundes und komfortables Wohnklima zu schaffen. Für einen hohen Nutzungskomfort, sind auch Fensteröffnungsarten von großer Bedeutung. Fensteröffnungsarten werden je nach der Öffnungsweise bestimmt. Dabei unterscheidet man zwischen den festverglasten Fenstern, Drehfenstern, Kippfenstern, Dreh-Kipp-Fenstern und Schiebefenstern.
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Mit diesem seit Jahrzehnten bewährten manuellen Antriebsprinzip bei Fenstern kann jedoch dem zunehmenden Wunsch nach Automatisierung von Gebäuden nicht entsprochen werden. Um den Wohnkomfort zu steigern, die Sicherheit zu verbessern und eine höhere Energieeffizienz zu erlangen, ist im Zuge der fortschreitenden Hausautomation die Automatisierung an den Fenstern nicht mehr wegzudenken.
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Um die Motorisierung von Fensterflügeln, den Einbau von Sensoren zur Kontrollfunktion und die Motorisierung von Rollläden und Sonnenschutzprodukten zu ermöglichen, müssen die Fenster beim Einbau mit einer eigenen Stromversorgung und einer Einbindung in die Steuerung versehen werden. In den Bereichen des Sonnenschutzes und der Sensorkontrolle gibt es zudem funkbasierte Lösungen für eine einfache Nachrüstung.
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Bisher bieten herkömmliche Fenster-Blendrahmenprofile keinen Einbauraum für zusätzliche elektrische Antriebseinheiten. Insbesondere sehen handelsübliche Fensterrahmen keinen Platz dafür vor. Ein nachträgliches Umrüsten von manuellem auf elektrischen Betrieb ist bisher gar nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich.
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Aus der
DE 297 06 637 U1 ist ein motorisch getriebenes Drehkippfenster bekannt, bei dem innerhalb des Blendrahmens ein Antriebsmotor zur Betätigung von Kopplungsbeschlägen eines Drehkippfensters vorgesehen ist. Mittels angetriebener Stellgetriebe wird der Fensterflügel bei Bedarf in Lüftungs- oder Öffnungsstellung sowie in die verschlossene Stellung bewegt. Das Gehäuse der Antriebseinheit ist vollständig in dem Blendrahmenprofil integriert. Die Montage der Stellantriebe muss deshalb bereits vor der Herstellung der Fenster in den Profilen des Fensters erfolgen. Dieser verdeckte Einbau der Antriebe und der Antriebsgehäuse hat den Nachteil, dass im Falle eines Defektes an den Antrieben eine Demontage nicht mehr ohne weiteres möglich ist. In einem solchen Fall kann entweder nur das gesamte Fenster ausgetauscht werden, oder aber es ist ein Ausbau des betreffenden Bauelementes erforderlich, wobei dann auch die Rahmen demontiert und die einzelnen Rahmenschenkel zerlegt werden müssen.
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Bei den genannten Ausbildungen eines Fensters oder einer Tür werden Zusatzelemente beispielsweise dadurch eingesetzt, dass ein Teil des Blendrahmenprofils herausgefräst wird, und so eine Aufnahmeausnehmung hergestellt wird. Da aber bei den bekannten Blendrahmenprofilen eine große und zentrale Hohlkammer vorgesehen ist, in die ein metallisches Verstärkungsprofil, insbesondere ein Vierkantrohr aus Stahl, eingesetzt ist, führt die handwerkliche Nacharbeit zwangsläufig zum Durchtrennen der Hohlkammer und des darin eingestanzten Verstärkungsprofils. Dadurch verschlechtert sich die Wärmeisolierung, Steifigkeit und Festigkeit des Kunststoffrahmens. Das Öffnen der Stahlkammer birgt die Gefahr in sich, dass Feuchtigkeit eindringen kann. In der Folge bildet sich Rost als Korrosionsprodukt. Des Weiteren ist das handwerkliche Bearbeiten der Verstärkungskammer äußerst schwierig, da der Verstärkungsstahl im Einbauzustand unmittelbar von PVC-Material umgeben ist. Für die Bearbeitung der Materialkombination von Stahl und PVC müssen somit Säge- und Fräswerkzeuge eingesetzt werden müssen, die für Stahl als den härteren Werkstoff geeignet sind, die andererseits aber keine guten Ergebnisse bei der Bearbeitung von PVC als dem weicheren Werkstoff erzielen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein Blendrahmenprofil der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass unter Beibehaltung der unversehrten Stahlverstärkung trotzdem Zusatzelemente verbaut werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Blendrahmenprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Blendrahmenprofils sind wie folgt:
- - Die Außenabmaße des Querschnitts bleiben unverändert, wodurch die Kompatibilität zu den bisherigen Profilen vom gleichen System erhalten bleibt.
- - Geschaffen wird ein Profil, das während der Fertigung des Fensters, aber auch nachträglich, also im eingebauten Zustand des Fensters, bearbeitet werden kann.
- - Das Blendrahmenprofil nach der Erfindung ermöglicht, dass ein eingebautes Fenster jederzeit vom manuellen auf den elektrischen Betrieb nachgerüstet werden kann und auch wieder reversibel ist. Es wird also eine universelle Blendrahmenkonstruktion geschaffen, die eine manuelle Bedienung des Fensters ermöglicht und die jederzeit durch teilweises Befräsen, ausschließlich im Kunststoff des Blendrahmenprofils, zur Gewinnung eines Bauraums dient, in den Zusatzkomponenten, vorzugsweise zur Automatisierung und Elektrifizierung, aber auch zur Lüftung, eingesetzt werden können.
- - Eine Rückführung in ein händisch angetriebenes Fenster ist immer möglich.
- - Ein Austausch der Motoreinheit bei eintretendem Defekt ist ohne großen Aufwand schnell und unkompliziert ausführbar. Besonders vorteilhaft ist, dass der Bauraum geschaffen werden kann, ohne dass die Stahlkammer eröffnet oder bearbeitet werden muss.
- - Sowohl eine Umrüstung auf einen elektrischen Fensterbetrieb ist jederzeit möglich, als auch ein unkomplizierter Austausch der Zusatzelement im Falle einer Reparatur.
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Erfindungswesentlich ist die gegenüber herkömmlichen Blendrahmenprofilen vorgenommene Veränderung der Anordnung der Hohlräume im Profilquerschnitt. Als entscheidende Maßnahme ist die Hohlkammer, die zur Aufnahme des metallischen Verstärkungsprofils und damit zur Stabilisierung des Kunststoffblendrahmens dient, soweit zur Außenseite hin verlegt, dass zur Innenseite des Blendrahmens ein frei gestaltbarer Querschnittsbereich entsteht.
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Die Größe der Hohlkammer mit der innenliegenden Stahlverstärkung bleibt in ihren Abmessungen vollständig unverändert. Auf diese Weise wird zur Innenseite des Blendrahmens neuer Platz gewonnen, der mehrere Funktionen erfüllen muss und entsprechend seiner Verwendung konstruktiv ausgestaltet ist. Zu diesen Funktionen gehört, eine Glasleistennut im Innenwandbereich vorzusehen, um die Möglichkeit einer Festverglasung mit dem Blendrahmenprofil nach der Erfindung beizubehalten. Weiterhin muss zwischen Innenwand und der Hohlkammerwand für die Verstärkungshohlkammer wenigstens ein sich komplett über die vertikale Höhe des Querschnitts erstreckender und nach allen Seiten geschlossen Querschnittsabschnitt vorhanden sein, der der Wärmeisolierung dient. Schließlich müssen die Schließbleche mittels Schrauben auf dem Blendrahmen montiert werden, und zwar mit außerhalb der Glasleistennut angeordneten Schrauben.
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Auf diese Weise ergibt sich im Mittelbereich eine Hohlkammeranordnung in wenigstens zwei vertikalen Hohlkammerspalte. Jede Hohlkammerspalte erstreckt sich zwischen dem Bodensteg und dem Abdeckmittelsteg. Aufgrund der vertikalen Erstreckung kann jede Hohlkammerspalte einzeln durch Einfräsen vom Abdeckmittelsteg her geöffnet werden, ohne die benachbarten Hohlkammerwände bzw. die Innenwand zu verletzen.
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Wenigstens eine Hohlkammerspalte besitzt zwischen Bodensteg und Abdeckmittelsteg einen weiteren horizontalen Quersteg, um ein Widerlager für von oben einzubringende Schrauben zu bilden.
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Vorzugsweise ist wenigstens eine seitlich neben der Glasleistennut angeordnete Hohlkammerspalte mit mehreren zusätzlichen Querstegen versehen, die einen Schraubkanal für das auf der Oberseite anzubringende Schließblech bilden. Diese zusätzlichen Stege bieten Material für die Befestigungselemente zur stabilen Verankerung an und lassen eine flexible Positionierung der Schrauben, in Abhängigkeit zu verschiedenen Schließblechtypen zu.
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Alternativ oder zusätzlich zu Stegen können auch anextrudierte Nocken vorgesehen sein, die mit ihrer materialverstärkenden Wirkung den Schrauben zusätzlich Material bieten, um sich dort einzuschneiden und/oder zu verklemmen.
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In einem abgestimmten Profilsystem mit Blendrahmen- und Flügelprofil ist es vorteilhaft, wenn der mögliche Aufnahmebereich im Blendrahmenprofil genau unterhalb eine Beschlagaufnahmenut an der Außenseite des Flügelprofils, der sogenannten Euronut, angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, Zusatzkomponenten im Blendrahmenprofil unterzubringen, die unterhalb der Euronut angeordnet sind, so dass von hier aus besonders komfortabel auf die gängigen Beschläge am Flügel Einfluss genommen werden, um mit diesen funktional zusammenzuwirken. Möglich ist beispielsweise, Schließbleche über elektrische Stellglieder verschiebbar zu machen. Damit kann zum Beispiel ein über übliche Dreh-Kipp-Beschläge zuvor manuell verriegeltes Fenster elektrisch entriegelt werden, ohne dafür Antriebe im Flügel anordnen zu müssen.
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Bei dem im Blendrahmenprofil nach der Erfindung zu schaffenden Aufnahmeraum, für den die innenliegenden Hohlkammern durch Abfräsen eines inneren Teil des Abdeckmittelstegs eröffnet werden, kann ein weiterer Hohlraum unterhalb der Antriebseinheit als Leitungskanal dienen. Dieser Kanal kann sich über alle vier Rahmenholme eines Fensters erstrecken, ist komplett durchgängig und ermöglicht das Verlegen von Kabeln oder sonstigem Zubehör, während für Antriebseinheiten und dgl. nur punktuell Ausnehmungen in das Blendrahmenprofil eingebracht werden. Der Zugang zu dem Leitungskanal erfolgt von einem punktuell geschaffenen Aufnahmeraum aus. Im Verlauf des Leitungskanals muss also keinerlei Material aus dem Querschnitt entfernt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 ein Flügel-Rahmensystem im Querschnitt mit einem erfindungsgemäßem Blendrahmenprofil;
- 2 das erfindungsgemäße Blendrahmenprofil im Querschnitt;
- 3 das Blendrahmenprofil mit Darstellung der Befestigung eines Schließblech im Querschnitt;
- 4 einen möglichen Fräsbereich im Blendrahmenquerschnitt ;
- 5 das befräste Blendrahmenprofil mit einem Aufnahmebereich im Querschnitt;
- 6 den Blendrahmen mit eingesetzter Antriebseinheit im Querschnitt;
- 7 eine perspektivische Darstellung eines Blendrahmenprofilabschnitts mit dem Aufnahmebereich und aufgesetztem Schließblech;
- 8 eine perspektivische Darstellung eines Blendrahmenprofilabschnitts mit eingesetzter Antriebseinheit mit Befestigungslaschen und
- 9 eine alternative Ausführungsform eines Blendrahmenprofils im Querschnitt.
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1 zeigt ein Flügel-Rahmensystem im Querschnitt mit einem erfindungsgemäßem Blendrahmenprofil 100, wie es sich im Zusammenbau darstellt. Das Flügel-Rahmensystem besteht aus einem Flügelprofil 200 und dem Blendrahmenprofil 100, die jeweils als Hohlkammerkunststoffprofile ausgebildet sind. Beide Profile weisen jeweils in mindestens einer ihrer Hohlkammern 52, 202 ein metallisches Verstärkungsprofil 53, 203 auf.
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Der Flügel ist mit dem Blendrahmen beweglich verbunden. Zwischen Flügelprofil 200 und Blendrahmenprofil 100 sind drei Dichtungsebenen ausgebildet, die jeweils durch anextrudierte Dichtungsstränge gebildet sind.
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Die Bautiefe entsprechend der Querschnittsbreite des Blendrahmenprofils 100 beträgt vorzugsweise 82 mm, ist aber auch für weitere Bautiefen anwendbar, so dass es in bestehende Flügelsysteme integriert werden kann. Die Querschnittsbreite des Profilsystems ist bei diesem Ausführungsbeispiel bevorzugt so gewählt, dass die Spaltbreite im äußeren Flügelanlagebereich bei einer äußeren Blendrahmendichtung 17 etwa 3 mm bis 5 mm und im inneren Flügelanlagebereich bei einer inneren Blendrahmendichtung 18 etwa 6 mm bis 10 mm beträgt. Durch solche, im Vergleich zu herkömmlichen Blendrahmenprofilen größere Spaltbreiten können druckempfindliche Sensorbänder in die Dichtungen 17, 18 integriert werden, oder können anstelle dieser eingesetzt werden, um eine motorische Schließbewegung des Flügels automatisch abbrechen zu können, wenn Fremdkörper oder Gliedmaßen zwischen Blendrahmenprofil 100 und Flügelprofil 200 eingeklemmt sind.
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Das erfindungsgemäße Blendrahmenprofil 100 gliedert sich im Querschnitt. von links nach rechts in:
- - einen Außenwandbereich 10 mit einer Außenwand 11, die im oberen Bereich Teil eines Blendrahmenüberschlags 19 ist;
- - einen Mittelbereich 50 mit einer großen Hohlkammer 52 und dem Verstärkungsprofil 53 darin;
- - einen Stegbereich 30, vom dem ein oberer Teilbereich als Aufnahmebereich 40 ausgebildet ist, so dass er entfernt werden kann, um Zusatzeinrichtungen innerhalb des Profilquerschnitts unterbringen zu können und
- - einen Innenwandbereich 20 mit einer Innenwand 11.
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In 2A und 2B ist das Blendrahmenprofil 100 jeweils allein im Querschnitt dargestellt, um weitere Einzelheiten erläutern zu können.
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Wie 2A zeigt, ist das Profil im Mittelbereich 50 nach oben durch einen Abdeckmittelsteg 51 und nach unten durch einen Bodensteg 54 begrenzt. Am linken Rand des Abdeckmittelstegs 51 schließt sich ein vertikaler Steg mit Aufnahmenut für eine Mitteldichtung 56 an. Hohlkammer 52 und Verstärkungsprofil 53 sind zentriert unter der Mitteldichtung 56 angeordnet.
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Das metallische Verstärkungsprofil 53 dient bekanntermaßen der mechanischen Stabilisierung des aus Kunststoff wie insbesondere Hart-PVC gebildeten Blendrahmenprofils 100. Während bei herkömmlichen Blendrahmenprofilen die Hohlkammer mit dem Verstärkungsprofil bevorzugt näher zum Innenbereich hin positioniert ist, ist die erfindungsgemäße Position der Hohlkammer 52 zentriert unter der Mitteldichtung 56 und damit außerhalb des Stegbereichs 30 und des Aufnahmebereichs 40. Durch diese neue räumliche Anordnung ist der Bereich zwischen großer Hohlkammer 52 und dem Innenwandbereich 21 deutlich größer geworden als bei herkömmlichen Blendrahmenprofilen.
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An der inneren oberen Ecke des Blendrahmenprofils 100 ist zwischen der Innenwand 21 und dem Abdeckmittelsteg 51 eine Glasleistennut 27 ausgebildet, die es ermöglicht, das Blendrahmenprofil 100 für fest eingesetzte Verglasungen und sonstige Füllungen zu verwenden. Außerdem dient die Glasleistennut 27 oftmals als Aufnahmenut für Beschlagteile wie Schließbleche.
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Der Stegbereich 30 schließt sich seitlich direkt an die Innenwand 21 an und besitzt drei parallel dazu angeordnete Hohlkammerwände 32, 33, 34, so dass zwischen der Innenwand 21 und der Hohlkammer 52, die durch die Hohlkammerwand 34 begrenzt wird, drei vertikale Hohlkammerspalten 31.1, 31.2, 31.3 gebildet werden.
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Im Aufnahmebereich 40 sind Teile der Hohlkammerspalten 31.1, 31.2, 31.3 entfernbar, ohne die Stabilität des Blendrahmenprofils 100 zu beeinträchtigen.
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Die Innenwand 21 ist durch wenigstens einen Verbindungssteg 26, unter Ausbildung wenigstens zweier Hohlkammern 25.1, 25.2, mit der ersten Hohlkammerwand 22 verbunden, wobei mindestens eine weitere Hohlkammer 25.3 zwischen der ersten und der zweiten Hohlkammerwand 32, 33 ausgebildet ist.
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Die Außenwand 11 und Innenwand 21 weisen eine Wandstärke von beispielsweise 2,8 mm auf und bilden somit die dicksten und formstabilsten Wandstege. Der Abdeckmittelsteg 51 und der Bodensteg 53 verfügen über eine Wanddicke von 2,5 mm. Außen- und Innenwand 11, 21 sind parallel zueinander angeordnet. Abdeckmittel- und Bodensteg 51, 53 stehen ebenfalls weitgehend parallel zueinander. Am Abdeckmittelsteg 53 ist am Übergang und bilden eine Entwässerungshohlkehle 16 aus. An zwei Stellen befinden sich Aufnahmenuten für eine Blendrahmendichtung 17 und eine Mitteldichtung 56. Am oberen Ende des Innenwandbereichs 20 befindet sich eine Glasleistenaufnahmenut 27, die in der abgebildeten Ausführungsform zugleich zur Positionierung und Befestigung eines Schließblechs dient.
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Das Blendrahmenprofil 100 wird von den umlaufenden, nach außen begrenzenden Stegen, nämlich einer Außenwand 10, einem Abdeckmittelsteg 51, einer Innenwand 21 und einem Bodensteg 54, eingerahmt, so dass ein geschlossener Profilmantel gebildet ist.
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Zu weiteren Einzelheiten des Stegbereichs 30, insbesondere in der linken Hohlkammerspalte 31.2, wird auf 2B verwiesen. Die Hohlkammerwand 33 und eine parallele Hohlkammerwand 34 sind bei der abgebildeten Ausführungsform durch vier horizontale Stege 36.1, ... 36.4 übereinander, unter Ausbildung von vier Hohlkammern 35.1, ..., 35.4, miteinander verbunden. Jede der vier Hohlkammern 35.1, ..., 35.4 weist bei dieser Variante ein Verhältnis von Kammerbreite zu Kammerhöhe von 2 : 1 auf. Der untere Steg 36.4 und der Bodensteg 54 bilden zwischen sich eine etwas höhere Hohlkammer 35.5 aus. Die Hohlkammer 25.2 besitzt die gleiche Höhe.
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3 zeigt das erfindungsgemäße Blendrahmenprofil 100 mit einer Darstellung der Befestigung eines Schließblechs 60 am Blendrahmenprofil 100. Hier ist deutlich zu erkennen, wie ein Befestigungselement 37 den Abdeckmittelsteg 51 und die Stege 36.1 ...36.4 durchbohrt und in diesen eine feste Verankerung findet. Die Stege 36.1 ...36.4 in der linken Hohlkammerspalte 31.2 erfüllen somit eine Doppelfunktion: sie verbinden einerseits die Hohlkammerwände 33, 34 miteinander, und andererseits bilden die Stege 36.1 ...36.4 in der linken Hohlkammerspalte 31.2 des Mittelbereichs 30 einen Schraubkanal zur Befestigung des Schließblechs 60.
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Das Blendrahmenprofil 100 bietet die Möglichkeit, Zusatzelemente im Querschnitt unterzubringen. 4 zeigt einen möglichen Fräsbereich 44 im Querschnitt des Blendrahmenprofils 100. Durch die erfindungsgemäße Verlegung der großen Hohlkammer 52 mit einliegendem Verstärkungsprofil 53 nach außen bis unter die Mitteldichtung 56 bieten der Innenwandbereich 20 und der Stegbereich 30 also genug entfernbare Querschnittsfläche, um einen Aufnahmebereich 40 zu bilden, ohne dabei jedoch die Hohlkammer 52 mit dem metallischen Verstärkungsprofil 53 antasten zu müssen.
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Das Blendrahmenprofil 100 kann von der inneren Seite des Abdeckmittelstegs 51 her entlang des Fräsbereichs 44 bearbeitet werden, so dass eine Aussparung entsteht, die als Aufnahmebereich 40 für Zusatzelemente dient. Ein äußerer Teil 51.1 des Abdeckmittelstegs 51 und die vertikale, äußere Hohlkammerwand 34 bleiben mit ihrer jeweiligen Wandstärke vollständig erhalten.
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Das Fräswerkzeug wird entlang der äußeren Hohlkammerwand 34 und der inneren Fräskante 44.1 in der horizontalen Ebene spanabhebend gefahren, und zwar bis auf eine Tiefe des oberen Steges 36.4. Die Tiefe der Fräsung kann variieren, denn jeder Steg 36.1, ... 36.4 kann optional eine zusätzliche Ablagefläche für einsetzbare Zusatzelemente bieten. Der Fräsbereich 44 kann, bezogen auf seinen Querschnitt, symmetrisch oder asymmetrisch gestaltet sein.
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Die Stege unten im Aufnahmebereich 40 müssen nicht zwingend als Auflagefläche dienen, da z. B. ein Antriebsmotor oder andere Zusatzteile mittels Befestigungslaschen auf dem Abdeckmittelsteg 51 aufliegen und dort fest verschraubt werden können.
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5 zeigt das fertig befräste Blendrahmenprofil 100 mit dem Aufnahmebereich 40. Der Aufnahmebereich 40 ist in der dargestellten Ausführungsform im Querschnitt rechteckig, noch oben offen und teiloffenen zum Bodensteg 54. Die ursprüngliche Hohlkammer 25.3 liegt durch die Entfernung des Abdeckmittelstegs 51 und der beiden oberen Teilabschnitte der Hohlkammerwände 32, 33 offen und ist so zu einer Nut 42 geworden. Die unteren Begrenzungen des Aufnahmebereichs 40 werden durch die Verbindungsstege 36.4 und 26 gebildet und schließen unter sich die verbleibenden Hohlkammern 35.5 und 25.2 ein. Zwischen den beiden Hohlkammern 35.5 und 25.2 weist der Aufnahmebereich 40 die Nut 42 auf, die als Leitungskanal fungiert. In unbearbeiteten Rahmenabschnitten bietet die Hohlkammer 25.3 in der mittleren Hohlkammerspalte einen großzügigen Freiraum für Verkabelungen oder Bus-Systeme. Insbesondere können Kabelüberlängen oder sonstige Leitungen im vorhandenen Bauraum untergebracht werden. Die Länge des Bearbeitungsbereiches, entspricht der Länge der Zusatzkomponente, welche im Blendrahmen integriert werden soll.
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6 zeigt den Aufnahmebereich 40 mit einer eingesetzten Antriebseinheit 43. Die maximale Breite des Aufnahmebereichs 40 beträgt ca. ¼ bis 1/2 der Querschnittsbreite des Blendrahmenprofils 100, die sich zwischen der Hohlkammerwand 34 und der Innenwand 21 erstreckt. Im Leitungskanal 42 verläuft eine elektrische Leitung 45.
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7 ist eine perspektivische Darstellung des Blendrahmenprofils 100 mit dem Aufnahmebereich 40 und mit einem aufgesetztem Schließblech 60 mit Bohrloch 61 für die Befestigung mit einer Schraube 61 im Stegbereich 30. Diese Abbildung verdeutlicht, dass das Einsetzen einer Antriebseinheit 43 in den Aufnahmebereich 40 unkompliziert bewerkstelligt werden kann. Ebenso ist der Austausch einer Antriebseinheit leicht handhabbar. Die Unterbringung von Kabeln im Leitungskanal 42 ist einfach durchzuführen, was sowohl bei der Erstmontage, als auch im Reparaturfall von Vorteil ist, da dieser Bereich auch im Einbauzustand des Blendrahmenprofils 100 gut zugänglich ist.
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8 zeigt eine perspektivische Darstellung des Blendrahmenprofils 100 mit eingesetzter Antriebseinheit 43 und Befestigungslaschen 46. Die Antriebseinheit 43 ist von oben in den Aufnahmebereich 40 eingesetzt und mit Schrauben an den Befestigungslaschen 46 verschraubt und darüber am Abdeckmittelsteg 51 gehalten.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Blendrahmenprofils 100', das sich nur in einem Detail im Bereich der linken Hohlraumspalte 31.1, welche den Schraubkanal bildet, von der zuvor beschriebenen Ausführungsform unterscheidet. Der von oben gezählt dritte Quersteg 36.'3 besitzt beidseitig anextrudierte Nocken 38, um die Führung und Verankerung einer Schraube 61 im Schraubkanal (siehe 3) zu verbessern.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Blendrahmenprofil
- 10
- Außenwandbereich
- 11
- Außenwand
- 12, 13
- Hohlkammerwand
- 16
- Entwässerungshohle
- 17
- Blendrahmendichtung
- 18
- Flügelüberschlagdichtung
- 19
- Blendrahmenüberschlag
- 20
- Innenwandbereich
- 21
- Innenwand
- 22
- Hohlkammerwand
- 22.1, 23.1
- Teilhohlkammerwand
- 23
- Hohlkammerwand
- 25.1 ... 25.3
- Hohlkammer
- 26
- Verbindungssteg
- 27
- Schließblechaufnahmenut
- 30
- Stegbereich
- 34
- äußere Hohlkammerwand
- 35.1 ... 35.5
- Hohlkammer
- 36.1 ... 36.4
- Stege
- 37
- Befestigungselement
- 38
- Stegnocken
- 40
- Aufnahmebereich
- 41
- Bauraumgrund
- 41.1
- Aufnahmeraum
- 42
- Hohlkammer / Nut
- 43
- Antriebseinheit
- 44
- Fräsbereich
- 44.1
- Fräskante
- 45
- Kabel
- 46
- Befestigungslasche
- 50
- Mittelbereich
- 51
- Abdeckmittelsteg
- 51.1
- äußerer Teil des Abdeckmittelstegs
- 52
- Hohlkammer
- 53
- metallisches /Verstärkungsprofil
- 54
- Bodensteg
- 55
- Befestigungselement
- 56
- Mitteldichtung
- 60
- Schließblech
- 61
- Bohrloch
- 200
- Flügel
- 201
- Euronut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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