DE296838C

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Publication number: DE296838C
Application number: DENDAT296838D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf solche Rührvorrichtungen, bei denen an den Wandungen und am Boden des Gefäßes um eine Achse schwingbare Schaber sich entlang bewegen, die die sich festsetzende Masse loslösen sollen. Es sind nun Rührwerke bekannt geworden, bei denen die Schaber infolge einer besonderen Einrichtung an der Wandung entlang streifen, ohne einen Druck auf sie auszuüben.

Zu diesem Zwecke sind Parallelogramm-Führungen für die Schaber vorgesehen, welche jedoch eine komplizierte Bauart des Rührwerkes bedingen, und welche sich außerdem zum Rühren starkbreiigen Gutes nicht gut eignen.

Zweck der Erfindung ist, ein Rührwerk zu schaffen, bei welchem ebenfalls der Druck, mit welchem die Schaber gegen die Wandung oder gegen den Boden gedrückt werden, nach

ao Möglichkeit herabgesetzt und geregelt wird, und zwar dadurch, daß diese Schaber über ihre Drehachse hinaus zu Gegenflächen verlängert sind, gegen welche ebenfalls die zu rührende Masse drückt, so daß dadurch der Druck zwischen der Schabkante und der Wandung des Gefäßes herabgesetzt wird und eine unnötige Abnutzung der Wandung verhindert wird.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar bei einem bekannten Rührwerk mit zwei

Rührkörpern, die sich um ihre eigene Achse drehen und gleichzeitig um die Mittelachse des Gefäßes kreisen. Es zeigt

Fig. ι einen achsialen Schnitt des Appa- ³S rates,

Fig. 2 eine Draufsicht, und

Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht bei teilweise weggebrochener Wand.

Die Rührkörper A bestehen in bekannter Weise aus Drahtbügeln,'welche an den entgegengesetzten Enden eines Armes B gelagert sind, und an deren Achsen je ein Zahnrad C befestigt ist. Diese Zahnräder C stehen mit einem .,ortsfesten Zahnrad D in Eingriff, um dessen Achse der Arm B mittels einer Handkurbel E gedreht werden kann.

Wird die Handkurbel in der Richtung des Pfeiles in Fig. 2 gedreht, so wird der Arm B in- gleicher Richtung mitgenommen, und die Zahnräder C rollen sich an dem Zahnrad D ab, so daß die Rührkörper A. in üblicher Weise eine drehende Bewegung um ihre eigene Achse und eine kreisende Bewegung· um die Gefäßmittelachse ausführen.

Die Seifenschaber F und die Bodenschaber G sind an einem Querarm H befestigt, der ebenso wie der Arm B mittels der Handkurbel E drehbar ist.

Beide Schaber F und G sind an Drahtgestellen I, I₁ die an dem Arm H angeordnet sind, in solcher Weise nachgiebig befestigt,

Claims

daß ihre Vorderkante durch den auf die Masse ausgeübten Druck gegen den Boden bzw. die Wandung des Gefäßes gepreßt wird. Damit nun die Vorderkante der Schaber nicht übermäßig stark gegen die Wandfläche oder den Boden gepreßt werden kann, sind gemäß der Erfindung die Schaber über ihre Drehachse verlängert, so daß Entlastungsoder Gegenflächen K entstehen. Durch ver- schiedene Winkelstellung oder durch zweckentsprechende Gestaltung der Gegenflächen kann der von dem zu behandelnden Material auf die Gegenflächen ausgeübte Druck erhöht oder vermindert und demgemäß die schleifende Berührung der Schabervorderkanten mit der Gefäßwandung vermindert oder erhöht werden.

Jeder Schaber besteht also aus einem wippenartig angeordneten Metallblech, dessen eine Kante sich gegen die Wandung des Gefäßes lehnt, während die gegenüberliegende Kante frei in das Gefäß hineinragt. Es ist klar, daß, wenn die Gegenflächen nicht vorhanden wären, der Schaber mit dem von dem zu rührenden Material herrührenden Widerstandsdruck gegen die Gehäusewand gepreßt werden würde. Da nun jeder Schaber über die Schwingachse hinaus zu einer Gegenfläche vergrößert ist, und da auch auf diese Fläche der Widerstandsdruck des zu rührenden Materials einwirkt, so wird die Schabkante entlastet. Würde man die Gegenfläche der Rührrichtung entgegen krümmen, so werden der Druck auf die Gegenfläche erhöht und der Schabdruck herabgesetzt.

Die Schaber F₁ G sind an ihren Gestellen I, I in üblicher Weise abnehmbar befestigt, so daß sie zwecks Reinigung leicht abgenommen werden können.

Paten τ-Anspruch:

Rührvorrichtung mit Schabschaufeln, welche derart drehbar befestigt sind, daß sie durch den Druck der zu rührenden Masse gegen die Wandungen des Rührgefäßes gedrückt werden, dadurch gekenn- , zeichnet, daß die Schabschaufeln (F₁ G) über ihre Lagerung hinaus zu Entlastungsflächen (K) verlängert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Rerun, gedruckt in dek reichsdruckerei.