DE29615159U1 - Auftragsvorrichtung für Toilettenwasser, Parfüm u.dgl. - Google Patents
Auftragsvorrichtung für Toilettenwasser, Parfüm u.dgl.Info
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Description
30 · 06 ■ 96
Auftragsvorrichtung für Toilettenwasser,
Parfüm und dergleichen
Die Erfindung betrifft eine Auftragsvorrichtung für hochviskose,
insbesondere flüchtige Flüssigkeiten, wie Toilettenwasser oder Parfüm.
Es ist bekannt Toilettenwasser oder Parfüm mittels einer
Zerstäubungsvorrichtung auf die Haut aufzubringen, wobei der Auftrag kaum dosiert werden kann und ein Teil der zerstäubten
Flüssigkeit nicht auf die Haut gelangt und verloren geht.
Andererseits ist es üblich, Parfüm mittels Tupfen auf die Haut aufzutragen, wobei eine Parfümflasche direkt an der Haut
angesetzt oder ein Finger benetzt wird, mittels dem dann das Parfüm auf die Haut aufgetragen wird. Auch in diesem Falle ist
eine Dosierung schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsvorrichtung
für Toilettenwasser und dergleichen so auszubilden, daß der Auftrag auf der Haut leicht dosiert werden kann und die
Vorrichtung bequem handhabbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Durch den Auftrag der Flüssigkeit mittels einer auf der Haut abrollenden Kugel können auch sehr geringe
Mengen genau dosiert aufgetragen werden, wobei die Handhabung der Vorrichtung sehr einfach und bequem ist. Durch die Ausgestaltung
des Kapillarelementes, das zwischen den einzelnen Flanschabschnitten enge Kammern bildet, wird ein zuverlässiger Transport
der Flüssigkeit vom Reservoir zu der Kugel gewährleistet, wobei über die breite Nut ein Ausgleich des Luftdrucks in dem Gehäuse
erreicht und durch den Docht, an dem die Kugel anliegt, eine gute Verteilung der Flüssigkeit auf die Kugeloberfläche gewährleistet
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig.l in einem Längsschnitt den Aufbau der Auftragsvorrichtung
,
Fig.2 eine Seitenansicht des Kapillarelementes,
Fig.3 einen Längsschnitt durch das Kapillarelement längs der
Linie B-B in Fig.2,
Fig.4 eine Seitenansicht des Dochts,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Kapillarelementes, und
Fig. 6 Teilquerschnitte durch die Nuten des Kapillarelementes.
Fig.l zeigt ein hohlzylindrisches Gehäuse 1, in dessen unterem Abschnitt IC ein Reservoir 5 für Toilettenwasser, Parfüm oder
dergleichen ausgebildet ist. Dieses Reservoir kann in Form einer Patrone ausgebildet sein, die austauschbar in dem Gehäuse 1
eingesetzt ist. Bei der in Fig.l wiedergegebenen Ausführungsform
ist der untere Abschnitt IC über ein Gewinde bei IB mit dem
oberen Gehäuseabschnitt IA verbunden, so daß der untere Abschnitt IC abgenommen und mit der betreffenden Flüssigkeit gefüllt werden
kann.
Im oberen Abschnitt IA des Gehäuses 1 ist ein Kapillarelement 6
eingesetzt, das aus Kunststoff besteht und einen etwa stabförmigen Flanschträger 13 aufweist, über dessen Länge in kleinen
Abständen Flanschabschnitte 7, 8 ausgebildet sind, zwischen denen sich enge Kammern 7A, 8A ergeben, wie dies aus Fig. 2 und 3
ersichtlich ist. Ein unterer verbreiteter Abschnitt 12 des Kapillarelementes 6 steht mit dem Reservoir 5 derart in Verbindung,
daß der flanschförmige Abschnitt 12 von der Flüssigkeit
in dem Reservoir 5 benetzt wird.
Auf einer Seite des Kapillarelementes 6 verläuft längs des Flanschträgers 13 eine schmale tiefe Nut 9, die sich durch die
Flanschabschnitte 7 und 8 hindurch bis zu einem oberen Absatz 15 erstreckt. Diametral gegenüberliegend ist eine breite und flache
Nut 10 ausgebildet, die ebenfalls über die Länge des Flanschträgers und durch den Absatz 15 hindurch verläuft, so daß sie mit
der Oberseite des Kapillarelementes in Verbindung steht. Die Flanschabschnitte 7 und 8 sind so ausgebildet, daß sie sich bis
zum Innenumfang des Gehäuses erstrecken, wie Fig.l zeigt, wobei sie im wesentlichen kreisförmig um den Flanschträger 13 ausgebildet
sind, wie Fig. 5 zeigt. Die Flanschabschnitte 8 auf dem mittleren Abschnitt des Kapillarelementes 6 haben eine größere
radiale Ausdehnung als die Flanschabschnitte 7 am Oberteil des Kapillarelementes, so daß eine Hülse 22 mit der Halterung 3A für
eine Kxigel 2 in den Gehäuseabschnitt IA eingesetzt werden kann.
Die Nut 9, die sich radial über die Tiefe der Flanschenabschnitte 7 und 8 und etwas in den Flanschträger 13 hinein erstreckt, ist
über eine Öffnung 16 im Nutgrund im Bereich der oberen Flanschabschnitte 7 mit einer axialen Bohrung 17 am oberen Ende des
Kapillarelementes verbunden, in die ein Docht 11 eingesetzt ist. Dieser Docht 11 ist stabförmig ausgebildet und weist einen
verbreiterten oberen Abschnitt auf, auf dessen Außenseite eine konkave Fläche 18 zur Aufnahme der Kugel ausgebildet ist, die wie
die Kugel 2 in Fig.l in einer Öffnung der Hülse 22 drehbar gehalten ist.
Der Docht 11 kann aus einem saugfähigen Material wie Filz bestehen. Vorzugsweise besteht der Docht 11 aus einem porösen
keramischen Material, das beispielsweise durch verpreßtes Pulver ausgebildet ist. Dieses keramisches Material nimmt die Flüssigkeit
auf und gibt sie über die konkave Fläche 18 an die Kugel 2 weiter, wobei durch die konkave Anlageform an der Oberseite des
Dochtes eine Vergrößerung der Anlagefläche der Kugel erreicht wird gegenüber einer ebenen Fläche an der Oberseite des Dochtes,
auf der die Kugel aufliegt. Hierzu trägt auch die oben verbreiterte Ausgestaltung des Dochtes 11 bei.
Der schaftförmige untere Abschnitt des Dochtes mit kleinerem
Durchmesser liegt dicht an der Innenwand der Bohrung 17 an. Die Unterseite des Schaftabschnitts des Dochtes hat von dem Boden der
Bohrung 17 einen Abstand von maximal 0,2 mm, so daß in diesem Bereich ein kleiner Hohlraum 19 vorhanden sein kann, während im
übrigen der Docht an der Bohrungswand anliegt-
Durch die Benetzung des unteren flanschförmigen Abschnitts 12 am
Kapillarelement gelangt die Flüssigkeit aufgrund ihrer Oberflächenspannung
über eine axiale Verbindungsnut 20 auf dem Umfang eines von dem unteren Flanschabschnitt 12 beabstandeten Flansches
21 und über eine Umfangsnut 14 in die enge Nut 9 und von dieser in die engen Kapillarkammern 8A zwischen den Flanschabschnitten
8 sowie über die Kammern 7A zwischen den Flanschabschnitten 7 bis in den Bereich der Bohrung 17, längs der sie durch den Docht 11
bis zur Anlagefläche 18 der Kugel vordringt.
Die axiale Verbindungsnut 20 in Fig.3 kann auch an dem Flanschabschnitt
12 ausgebildet sein, insbesondere wenn dieser einen geringeren axialen Abstand von dem Flansch 21 hat.
Die breitere Nut 10, die sich nur über einen Teil der Tiefe der Flanschabschnitte erstreckt und in radialer Richtung vertiefte
Kammern 1OB aufweist, dient für den Ausgleich des Luftdrucks in dem Gehäuse bzw. im Bereich des Kapillarelementes 6. Hierfür
steht die breitere Nut 10 über die axiale Nut im oberen Endflansch 15 des Kapillarelementes mit dem Bereich der Kugelhalterung
3A in Verbindung, wobei an der Kugelhalterung 3A Luftdurchlässe 3 ausgebildet sind, wie die Draufsicht längs der Linie A-A
in Fig.l zeigt.
Die Flanschabschnitte 7 erstrecken sich vorzugsweise in Achsrichtung
über die Öffnung 16 im Nutgrund hinaus nach oben bis zu dem oberen Endflansch 15, so daß in diesem Bereich der Verbindungsöffnung
16 zu der Bohrung 17 zur Aufnahme des Dochtes ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht, die durch Kapillarwirkung
und aufgrund ihrer Oberflächespannung durch Benetzung des
5 *· ♦·
Kapillarelementes aus dem Reservoir 5 selbsttätig gefördert wird, wobei die Flüssigkeit die enge Nut 9 und die Kammern zwischen den
Flanschabschnitten 7, 8 füllt, so daß sie ohne Unterbrechung aus dem Reservoir bis zur Oberfläche der Kugel 2 gelangt. Es kann ein
sehr fein dosierbarer Auftrag durch die auf der Haut abrollende Kugel vorgenommen werden kann. Die Luftdurchlässe 3 an der
Kugelhalterung sind ausreichend klein, so daß sie ein Verdunsten der Flüssigkeit weitgehend verhindert, während andererseits genug
Luft hindurchtreten kann, um einen Luftdruckausgleich in dem Gehäuse zu erreichen. Durch die breite und flache Nut 10 mit den
radialen Vertiefungen 1OB wird keine Flüssigkeit gefördert. Diese Nut dient nur der Luftzufuhr und dem Ausgleich des Luftdrucks.
Dadurch gelangt keine Flüssigkeit durch die Luftdurchlässe 3 nach außen, wenn die Vorrichtung gekippt wird.
Das Gehäuse mit Reservoir und Kapillarelement 6 besteht vorzugsweise
aus Kunststoff, während die Kugel 2 vorzugsweise aus Metall hergestellt ist. Der Durchmesser der Kugel liegt vorzugsweise
zwischen 3 und 6 mm. Der Radius des konkaven Auflageabschnitts 18 am Docht 11, der die Kugel aufnimmt, kann dem der Kugel entsprechen,
wobei zum freien Rand der konkaven Fläche hin der Radius etwas größer wird. Vorzugsweise werden drei über den
Umfang verteilte Luftdurchtrittsöf fnungen 3 in der Kugelhalterung
ausgebildet. Der Durchmesser der Kugel beträgt vorzugweise 5,5 mm, während der Radius an der konkaven Fläche 18 zur Aufnahme der
Kugel einem Durchmesser von 6 mm entsprechen kann. Gehalten wird die Kugel durch die Abschnitte 3A zwischen den Luftdurchlaßöffnungen
.
Fig.6 zeigt in perspektivischer Darstellung das Kapillarelement
6 mit der Bohrung 17 zur Aufnahme des Dochtes 11. Die enge Nut 9 hat eine Breite von 0,3 mm, während die breite Nut 10 eine
Breite von 1,0 bis 1,5 mm hat. Die Flanschabschnitte 7 und 8 können eine Dicke von 0,3 mm haben, wobei die dazwischen
ausgebildeten Kammern 7A, 8A eine Ausdehnung von ebenfalls 0,3 mm haben können, so daß sie sich zuverlässig mit der Flüssigkeit
aus dem Reservoir füllen.
Die Kapillarwirkung bewirkt, daß das Toilettenwasser kontinuierlich
durch die Kammern, die enge Nut und über den Docht zu der Kugel verteilt wird, wobei die Flüssigkeitsmenge in der Nut 9 im
wesentlichen konstant bleibt, unabhängig davon wie niedrig der Flüssigkeitsstand in dem Reservoir ist. Dementsprechend bleibt
auch die Zufuhr von Flüssigkeit zu der Kugel konstant und es erfolgt eine Flüssigkeitszufuhr zu der Kugel, bis die Füllung der
letzten Kammer des Kapillarelementes aufgebraucht ist.
Auf dem Gehäuse ist ein Kappe 4 aufgesteckt, die auf der Innenseite mit radial abstehenden Rippen 4A versehen ist, wie
Fig.l zeigt. Diese Rippen dienen zur Fixierung der Kugel 2, an der sie über abgerundete Ecken anliegen können. Bei dem in Fig.l
wiedergegebenen Ausführungsbeispiel haben die Rippen einen geringen Abstand von der Kugel. Diese Halterung dient dazu, ein
Herausfallen der Kugel selbst dann zu verhindern, wenn der Auftragsstift zu Boden fällt oder in anderer Weise einer
Erschütterung ausgesetzt ist. Anstelle der Rippen 4A kann auch ein Kunststoffring in die Kappe 4 zur Halterung der Kugel 2
eingesetzt sein.
Die Auftragsvorrichtung in Form eines Stiftes kann beispielsweise einen Durchmesser von etwa 1 cm und eine Länge von 13 cm haben,
wobei der Stift eine Hohlraumkapazität von annähernd 3 cc haben kann. Das Reservoir kann beispielsweise etwa 0,1 oz Toilettenwasser
aufnehmen.
Claims (10)
1. Auftragsvorrichtung für Toilettenwasser, Parfüm und dergleichen,
umfassend ein Gehäuse (1) mit einem Reservoir (5) für das Toilettenwasser, ein mit diesem Reservoir in
Verbindung stehendes Kapillarelement (6) aus Kunststoff,
das dicht beabstandete Flanschabschnitte (7, 8) längs eines sich axial erstreckenden Flanschträgers (13) aufweist,
wobei sich eine enge Nut (9 ) und diametral gegenüberliegend eine breite Nut (10) in Achsrichtung durch die Flanschabschnitte
(7, 8) erstrecken und ein Docht (11) an dem dem Reservoir gegenüberliegenden Ende des Kapillarelementes (6)
in eine axiale Bohrung (17) eingesetzt ist, die mit der engen Nut (9) über eine Verbindungsöffnung (16) in Verbindung
steht und wobei der Docht (11) eine konkave Aufnahmefläche (18) für eine Kugel (2) aufweist, die im
Vorderende des Gehäuses unter Ausbildung eines Luftdurchlasses (3), der mit der breiten Nut (10) in Verbindung
steht, drehbar gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Docht (11) aus Filz oder einem anderen saugfähigen Material besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Docht (11) aus einem porösen keramischen Material besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Docht (11) in die Bohrung (17) des Kapillarelementes so
eingesetzt ist, daß er an der Wand der Bohrung dicht anliegt, während das Schaftende des Dochtes einen Abstand
von maximal 0,2 mm vom Boden der Bohrung (17) hat.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Docht einen Schaftabschnitt geringeren Durchmessers und
• ·
einen verbreiterten Kopfabschnitt mit der konkaven Auflagefläche (18) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (1) mit Kugelhalterung, Kapillarelement (6) und
Reservoir aus Kunststoff und die Kugel (2) aus Metall
besteht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Reservoir (5) in einem Abschnitt (IC) des Gehäuses (1)
ausgebildet ist, der über eine Schraubverbindung (IB) mit dem Gehäuse verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das
Reservoir (5) in Form einer Patrone ausgebildet ist, die in das Gehäuse (1) einsetzbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine abnehmbare Kappe (4) vorgesehen ist, die auf der
Innenseite eine Halterung (4A) für die Kugel (2) aufweist, wobei die Halterung für die Kugel an deren Oberfläche
anliegt oder einen geringen Abstand von dieser hat, wenn die Kappe auf der Vorrichtung aufgesetzt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Durchmesser der Kugel 5,5 mm und der Durchmesser der
Kugelauflagefläche (18) am Docht (11) 6 mm beträgt.
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