DE29611637U1 - Kieferorthopädische Vorrichtung - Google Patents
Kieferorthopädische VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur sagittaler, transversaler und/
oder vertikaler Fehlstellungen, mit einer oberen und einer unteren Platte, wobei die Platten Führungselemente
aufweisen, die die Platten in ihrer therapeutischen Schließstellung und teilweise in ihrer Offenstellung in
einer sagittalen Sollstellung zueinander halten.
Bei derartigen kieferorthopädischen Korrekturvorrichtungen weist eine Platte als Führungselement beispielsweise
einen Führungsstift auf, der in eine Führungsausnehmung der gegenüberliegenden Platte eingreifen kann.
Der Führungsstift ist derart geneigt, daß in der Offenstellung des Kiefers eine geringe sagittale Korrektur
erwirkt wird, und in der Schließstellung die Platten in sagittaler Richtung schließlich eine sagittale Sollposition
eingenommen wird. Der Patient muß dazu seinen Kiefer aktiv schließen und geschlossen halten, was zu
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Verspannungen und Ermüdungen der Kiefermuskulatur führen kann.
Aus DE 28 57 736 C2 ist eine kieferorthopädische Korrekturvorrichtung
bekannt, bei der Magnete die obere und die untere Platte in der therapeutischen Schließstellung
zusammenhalten. Die magnetische Anziehung hat jedoch nur eine geringe Reichweite von typisch wenigen
mm, so daß die Platten nur unterstützend zusammengezogen werden, wenn der Patient seinen Unterkiefer bereits
annähernd geschlossen hat. Insbesondere im Schlaf, jedoch auch tagsüber beträgt die typische natürliche Offenstellung
des Kiefers mehr als 6 mm. In dieser bequemen Offenstellung wirken die Magnete nicht mehr, so daß
der Patient diese Offenstellung aktiv einstellen und halten muß, was Konzentration erfordert und beispielsweise
nachts nicht bewußt vornehmbar ist. Setzt die anziehende Wirkung der Magnete ab einer gewissen Entfernung
dann ein, werden die Platten immer in die ggf. unerwünschte Schließstellung gezogen. Eine Zwischenstellung
kann nicht eingestellt und gehalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte kieferorthopädische
Korrekturvorrichtung zur Korrektur sagittaler Fehlstellungen zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung weisen
die Führungselemente Rastvorrichtungen auf, die in der therapeutischen Schließstellung und in mindestens einer
Offenstellung der therapeutischen Platten einrasten. Dadurch werden die Platten sowohl in der Schließstel-
lung als auch in einer therapeutischen Offenstellung,
in der eine abgeschwächte aber dennoch wirkungsvolle sagittale Korrektur eingestellt ist, festgestellt. Zu
diesem Zweck können die Führungselemente auch entsprechend verlängert sein. Durch die Verwendung von
Rastvorrichtungen werden die Platten bzw. der bewegliche Unterkiefer nicht durch äußere Kräfte in eine bestimmte
(Schließ)-Position gezwungen. Jede gewünschte Position kann eingestellt werden, wobei in mindestens
zwei Positionen die Rastvorrichtungen der Führungselemente unterstützend einrasten. Dadurch wird insbesondere
auch in mindestens einer entspannteren Offenstellung des Kiefers eine unterstützende Rastkraft wirksam, die
ein Entspannen der Kiefermuskulatur und gleichzeitig eine sagittale Korrektur ermöglicht.
Da die Öffnung des Kiefers beim Schlaf typisch 8 bis 12 mm beträgt, ist eine Rastposition in einer Offenstellung
insbesondere nachts sinnvoll und wirksam. Dadurch ist auch nachts eine sagittale Korrektur bei entspannter
Kiefermuskulatur einstellbar, so daß durch die erhöhte Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit die Gesamttragdauer
der Korrekturvorrichtung verkürzt wird. Gleichzeitig wird die Gefahr von Verspannungen der Kiefermuskulatur
und von Fehlkorrekturen verringert.
Vorzugsweise weist die eine Platte als Führungselement mindestens einen Führungsstift auf, der in einer Führungsausnehmung
in der gegenüberliegenden Platte geführt ist. Beim Schließen der Platten wird der Führungsstift
in die Führungsausnehmung eingesteckt. Beim weiteren Schließen der' Platten wird der Führungsstift
tiefer in die Führungsausnehmung eingeführt, wobei die Platten durch eine entsprechende Neigung des Führungs-
Stiftes gleichzeitig in sagittaler Richtung in eine therapeutische Korrektur-Position verschoben werden.
Beim weiten Öffnen des Kiefers bzw. der Platten gleitet der Führungsstift wieder aus der Führungsausnehmung
heraus.
Die Führungsausnehmung kann an ihrer dorsalen Seite offen sein, so daß der eingesteckte Führungsstift in
dorsaler Richtung aus der Führungsausnehmung herausschiebbar ist. Der Führungsstift kann jederzeit und
schnell aus der Führungsausnehmung herausgezogen werden, ohne daß dazu der Kiefer weiter geöffnet werden
muß. Der Patient hat dadurch die Möglichkeit, seinen Kiefer spontan und unmittelbar aus einer Korrekturposition
zu lösen, um beispielsweise die Platten entnehmen zu können.
Der Führungsstift weist vorzugsweise mindestens eine Quernut auf, in die in Rast stellung eine als Federelement
ausgebildete Rastvorrichtung der Führungsausnehmung eingreift. Ein solches Federelement kann beispielsweise
an der offenen dorsalen Seite der Führungsausnehmung angeordnet sein. Das Federelement greift in
einer Raststellung in die Quernut ein und stellt dadurch den Führungsstift in dieser Längsstellung fest.
Gegen einen Restwiderstand ist der Führungsstift aus dieser Stellung wieder lösbar. Das Federelement kann
elastisch und derart gestaltet sein, daß es einen ungewollten dorsalen Austritt des Führungsstiftes aus der
Führungsausnehmung verhindert, jedoch gegen einen gegebenen Federwiderstand des Federelementes den dorsalen
Austritt des Führungsstiftes aus der Führungsausnehmung erlaubt. Der Führungsstift ist am Ende gerade oder nach
dorsal abgeknickt ausgebildet.
Ergänzend zu dem Führungsstift kann ein zweites Führungselement an den Platten vorgesehen sein, das ausschließlich
in der therapeutischen Schließstellung in der gegenüberliegenden Platte geführt und rastbar ist.
Durch das zweite Führungselement wird in der Schließphase bzw. in der Schließstellung der Platten eine zusätzliche
Führung und zusätzliche Rastkraft auf die Platten ausgeübt. Das zweite Führungselement verhindert
in der Schließphase der Platten einen Austritt des Führungsstiftes aus der Führungsausnehmung. In der therapeutischen
Schließstellung kann eine größere Rastkraft als in einer Offenstellung der Platten aufgebracht werden.
Durch das zweite Führungselement wird in der Schließphase die Führung der Platten zueinander exakter.
Das zweite Führungselement kann als Kugelkörper an der einen Platte ausgebildet sein, der in eine Mulde der
gegenüberliegenden Platte eintaucht. Beim Auftreffen
des Kugelkörpers auf die Muldenöffnung bewirkt die Kugelausbildung eine Selbstzentrierung und dadurch
einen erleichterten und schnellen Eintritt des Kugelkörpers in die Mulde. Der Kugelkörper taucht vorzugsweise
3 bis 10 mm, und insbesondere ungefähr 6 mm tief in die Mulde ein.
Vorzugsweise ist an der Öffnung der Mulde ein als Rastvorrichtung
die Muldenöffnung teilweise verschließendes Federelement vorgesehen, das beim Durchtritt des Kugelkörpers
nachgibt. Dadurch ist mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Rastvorrichtung für die Schließstellung
geschaffen.
Die Führungsausnehmung ist vorzugsweise trichterförmig und der gegenüberliegende im Querschnitt dreieckige
Führungsstift an seinem freien Ende rund oder spitz zulaufend ausgebildet. Dadurch wird das Einfädeln des
Führungsstiftes in die Führungsausnehmung erleichtert und beschleunigt und ein Verhaken verhindert.
Die Führungselemente können auch aus zwei Federdrähten gebildet sein, die im wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind und als Rastelemente jeweils sich paarweise gegenüberliegende Ausbuchtungen aufweisen. Die
Federdrähte können an ihren freien Enden auch miteinander verbunden sein. Die Ausbuchtungen der Federdrähte
können in einer Rastnut oder in Rastmulden innerhalb der Führungsausnehmung eingreifen. Dadurch ist mit einfachen
Mitteln eine Rastvorrichtung geschaffen, die gute Gleit-, Führungs- und Rasteigenschaften aufweist.
Auch diese aus zwei parallelen Federdrähten bestehende Führungselemente können durch die dorsale Führungsausnehmungsöffnung
in jeder Stellung, einschließlich der Schließstellung, aus der Führungsausnehmung herausgezogen
werden.
Die Führungsvorrichtung kann zentral in der ventralen Mitte der Platte angeordnet sein, es können jedoch auch
zwei Führungsvorrichtungen mit Rastelementen, jeweils
eine Führungsvorrichtung im lateralen Bereich der Platten, vorgesehen sein. Eine der Platten kann auch zur
Aufnahme der Führungselemente Ausbuchtungen mit Federelementen aufweisen.
Beide Platten können jeweils zweiteilig als Vorschub-Doppelplatten
ausgebildet sein und Vorschubelemente zwischen den Plattenhälften aufweisen. Mit den Vor-
Schubelementen läßt sich der transversale Abstand der Plattenhälften einer Platte zueinander einstellen. Dadurch
sind auch Kieferkorrekturen und Nachstellen der Platten in transversaler Richtung möglich. Die Vorschubelemente
zwischen den Plattenhälften sind derart ausgestaltet, daß sie stets und unabhängig von der Abstandsstellung
der Plattenhälften unverändert in der Medianebene liegen. An diesen Vorschubelementen ist
jeweils das Führungselement und die als Führungskörper ausgebildete Führungsausnehmung angebracht, so daß das
Führungselement und die Führungsausnehmung ebenfalls stets in der Medianebene liegen, unabhängig davon, wie
groß der Abstand der Vorschub-Doppelplatten eingestellt
ist. Dadurch ist auch bei einer transversal verstellbaren Doppel-Platte die in der Medianebene liegende
Fuhrungs- und Rastvorrichtung einsetzbar.
Die Führungsausnehmung ist vorzugsweise als Fuhrungskörper
ausgebildet. Dieser Führungskörper kann als Metallschale ausgebildet und in den Plattenkörper eingesetzt
sein. Die Führungsausnehmung kann, insbesondere bei lateral angeordneten Führungseimenten, auch als
einfacher Führungsstift ausgebildet sein. Durch Verwendung von Führungskörpern wird die mit den Führungselementen
zusammengreifende Führungsausnehmung genau definiert, so daß eine Gestaltung und Modellierung der Führungsausnehmung
bei der Herstellung der Platten entfällt. Der Führungskörper kann als Metall- oder Kunststoff
mulde ausgebildet sein.
Die Führungselemente und/oder die Fuhrungsausnehmungen
können in sagittaler Richtung nach vorne und hinten verstellbar ausgebildet sein. Dadurch ist der sagittale
Abstand der Platten bei ineinandergreifenden Fuhrungs-
vorrichtungen einstellbar. Die kieferorthopädische Therapie kann schrittweise durch schrittweises Nachstellen
der sagittalen Position der Führungselemente oder -ausnehmungen vorgenommen werden.
Zwischen den Platten sind vorzugsweise intermaxilere vertikale Gummizüge vorgesehen, die die beiden Platten
in vertikaler Richtung zusammenziehen. Dadurch werden die Platten stets mit einer gewissen Kraft zueinander
gezogen, wodurch das Führungselement mit der gegenüberliegenden Platte zusammengreift und eine sagittale Korrektur
eingestellt wird. Dadurch wird die Korrekturwirkung der Korrekturvorrichtung erhöht.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Unteransicht einer oberen Platte einer ersten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht einer untere Platte der ersten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
Fig. 3 einen Längsschnitt der sich nicht miteinander
in Eingriff befindlichen Platten der Figuren 1 und 2,
Fig. 4 eine Rückansicht in ventraler Richtung eines Führungsstiftes und einer Führungsausnehmung
der Platten der Figur 3,
Fig. 5 die Platten der Figur 3, eingerastet in einer ersten Offenstellung,
Fig. 6 eine Rückansicht in ventraler Richtung des ersten Führungselementes und der Führungsausnehmung
der Platten der Fig. 5,
Fig. 7 die Platten der Figur 3, eingerastet in einer
zweiten Offenstellung,
Fig. 8 eine Rückansicht in ventraler Richtung des ersten Führungselementes in der Führungsausnehmung
der Platten der Fig. 7,
Fig. 9 die Platten der Figur 3, eingerastet in einer therapeutischen Schließstellung,
Fig. 10 eine Rückansicht in ventraler Richtung des in eine Mulde eingetauchten Kugelkörpers der
zweiten Führungsvorrichtung der Platten der Fig. 9,
Fig. 11 eine Unteransicht einer oberen Platte einer zweiten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
Fig. 12 eine Draufsicht einer unteren Platte der zweiten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
Fig. 13 einen Längsschnitt der nicht im Eingriff befindlichen Platten der Fign. 11 und 12,
Fig. 14 eine Rückansicht in ventraler Richtung von Führungsstiften
und einer Fuhrungsausnehmung der Platten der Fig. 13,
Fig. 15 die Platten der Figur 13, eingerastet in einer Offenstellung,
Fig. 16 eine Rückansicht in ventraler Richtung der Führungsstifte und der Fuhrungsausnehmung der
Figur 15,
Fig. 17 die Platten der Figur 13, eingerastet in einer Schließstellung, und
Fig. 18 eine Rückansicht in ventraler Richtung der Führungsstifte und der Fuhrungsausnehmung in Rückansicht
in ventraler Richtung der Figur 17.
In Figur 1 ist eine obere Platte 10 aus Kunststoff gezeigt, die mit einer in Figur 2 gezeigten unteren Platte
11 aus Kunststoff zusammen eine Vorrichtung zur Korrektur sagittaler Kieferfehlstellungen bildet. Wie auch
in den Fign. 3,5,7 und 9 gezeigt, ist die obere Platte
10 an einem Oberkiefer 12 und die untere Platte 11 an einem Unterkiefer 13 befestigt. Die obere Platte 10
weist in ihrer ventralen Mitte als erstes Führungselement einen Führungsstift 15 und als zweites Führungselement
16 einen Kugelkörper 35 auf. Die untere Platte
11 weist zur Aufnahme der Führungselemente 15,16 der oberen Platte 10 eine Fuhrungsausnehmung 20 und eine
Mulde 21 auf. Die Kunststoff-Platten 10,11 sind jeweils mit metallischen Draht-Zahnbügeln 23 an Zähnen 24 befestigt,
wobei die freien Enden 25 der Zahnbügel 23 in den Platten 10,11 vergossen und/oder verankert sind. Es
• · &igr;
- Ii -
können intermaxiläre vertikale Gummizüge zwischen den
Platten 10,11 vorgesehen sein, die die obere und die untere Platte 10,11 zusammenziehen, so daß auch bei
entspannter Kieferstellung stets eine leichte sagittale Korrekturwirkung vorhanden ist.
Der leicht nach innen geschwungene Führungsstift 15 besteht aus einem metallischen Stiftkörper 28, der im
Querschnitt annähernd dreieckig ist, wobei die Längskanten des Stiftkörpers 28 nicht scharfkantig, sondern
abgerundet sind. Der steife Stiftkörper 28 liegt in der Mediansagittale und ist unter einem spitzen Winkel zur
Senkrechten nach dorsal geneigt. Das freie Ende 29 des Stiftkörpers 28 ist abgerundet und nach dorsal abgeknickt,
kann aber auch dreieckig und spitz zulaufend und gerade auslaufend ausgebildet sein. Im Bereich des
freien Endes 29 ist an dem Stiftkörper 28 eine erste Quernut 31 vorgesehen, oberhalb der, ungefähr in der
Mitte des Stiftkörpers, eine zweite Quernut 30 angeordnet ist.
Ventral des Führungsstiftes 15 ist als zweites Führungselement
16 der Kugelkörper 35 angeordnet. Wie in Fig. 10 dargestellt, besteht das zweite Führungselement
16 aus einem Kugelkörperschaft 34, dessen freies Ende in der oberen Platte 10 vergossen und verankert ist,
und aus dem Kugelkörper 35 am freien Ende des Kugelkörperschaftes 34.
Die Führungsausnehmung 20 der unteren Platte 11 ist
eine durchgehende Ausnehmung, d.h. beide Längsenden der Ausnehmung 20 sind offen. Die Ausnehmung 20 wird von
einem Ausnehmungstrichter 37 gebildet, dessen Trichteröffnung am oberen Ende angeordnet ist. Die dorsale Sei-
te des Ausnehmungstrichters 37 ist offen. Der Ausnehmungstrichter
37 ist ebenfalls zur Senkrechten in einem Winkel geneigt, der dem Neigungswinkel des Stiftkörpers
28 entspricht, so daß eine trapezförmige Rückwand des Ausnehmungstrichters 37 und der Stiftkörper 28
annähernd parallel zueinander angeordnet sind. Am oberen Ende des Ausnehmungstrichters 37 sind als Federelemente
zwei Federzungen 38 angeordnet, die in den trichterartigen Seitenwänden des Ausnehmungstrichters 37
waagerecht verankert sind. Sie verschließen die offene Seite des Ausnehmungstrichters 37 und stehen sich derart
gegenüber, daß zwischen ihren freien Enden ein kleiner Zwischenraum verbleibt.
Ventral des Ausnehmungstrichters 37 ist die Mulde 21 ebenfalls mittig angeordnet. Ihr Innendurchmesser ist
geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kugelkörpers 35. Im Bereich der Öffnung der Mulde 21 sind
zwei Öffnungsfedern 41 angeordnet, die die freie Öffnung der Mulde 21 derart verengen, daß die Öffnungsfedern
41 beim Ein- und Austritt des Kugelkörpers 35 zurückfedern. Die Mulde kann als Muldenkörper aus Kunststoff
oder Metall ausgebildet sein, der in die Platte 11 vor dem Gießen der Platte 11 eingesetzt wird.
In den Fign. 3 und 4 ist der Unterkiefer 13 soweit geöffnet, daß die Rastelemente 15,16 nicht in Eingriff
mit der unteren Platte 11 sind. In dieser Offenstellung können die Platten 10,11 entnommen bzw. in Ober- und
Unterkiefer 12,13 eingesetzt werden.
In den Fign. 5 und 6 sind die Platten 10,11 in einer ersten Offenstellung dargestellt. Das freie Ende 29 des
Stiftkörpers 28 wurde in den Ausnehmungstrichter 37
eingeführt, wobei der Stiftkörper 28 zentriert wurde. Durch weiteres Schließen des Unterkiefers 13 wurde der
Stiftkörper 28 so weit in den Ausnehmungstrichter 37 eingeschoben, daß die Federzungen 38, die zunächst auf
der dorsalen Seite des Stiftkörpers 28 gleiteten, schließlich in die erste Quernut 31 einrasten und den
Stiftkörper 28 in dieser Position mit einer bestimmten Rastkraft feststellen. Dadurch sind Ober- und Unterkiefer
12,13 in einer ersten Offenstellung miteinander verrastet, in der der Unterschied zur maximalen
Schließstellung ca. 12 mm beträgt. Bei Verwendung eines intermaxilären vertikalen Gummizuges werden die Platten
10,11 zusammengezogen, so daß ein Rastelement 15 stets mindestes die in den Fign. 5 und 6 dargestellte Rastposition
einer ersten Offenstellung einnimmt.
Bei Fortsetzung der Schließbewegung des Unterkiefers 13 verlassen die Federzungen 38 nach Überwinden der Rastkraft
wieder die erste Quernut 31. Der Stiftkörper 28 wird durch die Schließbewegung weiter nach unten in den
Ausnehmungstrichter 37 hinein geschoben, bis die Federzungen 38 in die zweite Quernut 30 einrasten. Dies ist
eine zweite Offenstellung der Platten 10,11, in der der Unterschied zur maximalen Schließstellung (maximaler
Schlußbiß) nur noch ca. 8 mm beträgt.
Bei einer weiteren Schließbewegung des Unterkiefers 13 werden die Federzungen 3 8 wiederum aus der zweiten
Quernut 30 gedrückt, so daß die glatte dorsale Seite des Stiftkörpers 28 weiter unter ihnen hinweggleiten
kann. Gleichzeitig erreicht der Kugelkörper 35 die Öffnung der Mulde 21. Der Kugelkörper 35 drückt die Öffnungsfedern
41 auseinander, die sich nach Durchtritt des Kugelkörpers 3 5 wieder die Öffnung verengend zusam-
menziehen. Die Öffnungsfedern 41 wirken auf diese Weise
als Rastvorrichtung in einer dritten Rastposition, nämlich in der therapeutischen Schließstellung der Platten
10,11.
Mit abnehmenden Abstand der Platten 10,11 voneinander, wird die untere Platte 11 von dem in dem Ausnehmungstrichter
3 7 geführten Stiftkörper 28 immer weiter in ventraler Richtung in die sagittale Korrektur- bzw.
Sollstellung geschoben.
In den beiden rastbaren Offenstellungen der Platten 10,11 (Fign. 5 bis 8) kann der Patient den Stiftkörper
28 jederzeit aus dem Ausnehmungstrichter 37 in dorsaler Richtung herausbewegen. Dabei werden von dem Stiftkörper
28 die Federzungen 38 in dorsaler Richtung federnd aufgebogen, so daß diese den Stiftkörper 28 nicht mehr
in dem Ausnehmungstrichter 37 halten können. Dadurch ist der Stiftkörper 28 jederzeit schnell aus dem Ausnehmungstrichter
37 entnehmbar und die Platten 10,11 voneinander abkoppelbar.
In der in den Fign. 9 und 10 gezeigten therapeutischen Schließstellung sitzt der Kugelkörper 3 5 fest verrastet
in der Mulde 21. In dieser Position können die Platten 10,11 nur dadurch voneinander abgekoppelt werden, daß
sie unter Überwindung der Rastkraft der Öffnungsfedern 41 an der Muldenöffnung wieder auseinander bewegt werden.
Diese Ausgestaltung der Korrekturvorrichtung bietet insgesamt drei Rastpositionen, zwei in Offenstellung
und eine in Schließstellung. Dadurch kann der Patient die jeweils bestmögliche Korrekturposition der Platten
einstellen und an seine individuellen Bedürfnisse anpassen. Es können jedoch auch mehr als zwei Rastpositionen
in Offenstellung vorgesehen sein.
In Fign. 11 und 12 ist eine obere und untere Platte 10',11' einer zweiten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung
dargestellt. Die Platten 10',11' sind mit Zahnbügeln 23' an Zähnen 24' des Ober- bzw. Unterkiefers
12',13' abnehmbar befestigt. An der ventralen Seite in der Mitte der oberen Platte 10' sind als Führungselemente
49 zwei Federdrähte 50 angeordnet, die im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.
Jeder Federdraht 50 weist ungefähr in der Mitte und an seinem freien Ende eine laterale Ausbuchtung 51,52 auf,
wobei sich die Ausbuchtungen 51,52 der Federdrähte 50 auf gleicher Höhe derart gegenüberstehen, daß sie annähernd
einen Kreis bilden. Die freien Enden der Federdrähte 50 sind tropfenförmig abgerundet. Die freien Enden
der Führungsdrähte können auch miteinander verbunden sein.
In der ventralen Mitte der unteren Platte 11' ist den Führungselementen 49 gegenüberliegend eine Führungsausnehmung
55 ausgebildet. Die Führungsausnehmung 55 ist durchgehend und zur dorsalen Seite hin offen. Innerhalb
der Führungsausnehmung 55 ist eine umlaufende Ringnut 56 vorgesehen, es können jedoch auch statt der Ringnut
Rastmulden vorgesehen sein.
Beim Schließen des Kiefers 12',13' aus der rastfreien
Offenstellung der Fign. 13 und 14 werden die Führungselemente 49 in die Führungsausnehmung 55 eingeführt,
wobei die endseitigen Ausbuchtungen 52 für den Durchtritt durch die obere Öffnung der Führungsausnehmung 55
- &igr;&eacgr;*- '
zusammengedrückt werden. Beim weiteren Einschieben der Führungselemente 49 können die endseitigen Ausbuchtungen
52 in die Ringnut 56 ausweichen, wobei sich die Federdrähte 50 wieder entspannen. Die obere und untere
Platte 10&Iacgr;1' sind dadurch in einer Offenstellung miteinander
verrastet, wobei durch die sagittale Verschiebungswirkung des Führungselementes 49 in der Fuhrungsausnehmung
55 bereits eine sagittale Korrekturstellung eingenommen wird.
Durch Oberwinden der Rastkraft kann das Führungselement
49 weiter in die Fuhrungsausnehmung 55 eingeschoben werden. Dabei werden die Federdrähte 50 des Führungselementes
49 bei Durchtritt der mittigen Ausbuchtungen 51 durch die obere Öffnung der Fuhrungsausnehmung 55
wieder zusammengedrückt, wodurch in Einschubrichtung ein Widerstand entsteht. Schließlich rasten die mittleren
Ausbuchtungen 51 in die Ringnut 56 ein, so daß die Platten 10',11' in einer Schließstellung verrastet
sind, in der die Platten 10' ,11' gleichzeitig die sagittale
Sollstellung zueinander einnehmen.
Die Führungselemente 49 sind in- jeder Position der Platten 10',11' zueinander durch eine ventrale Bewegung
des Unterkiefers 13' in dorsaler Richtung aus der Fuhrungsausnehmung
55 herausziehbar, so daß die Platten 10',11' jederzeit durch eine einfache kurze Kieferbewegung
voneinander abgekoppelt werden können.
Die Platten können auch als Vorschub-Doppelplatten ausgebildet sind, deren lateraler Abstand zueinander verstellbar
ist. Die Führungselemente beider Ausführungsformen sind aus Metall gefertigt und ggf. oberflächen-
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veredelt, können jedoch auch aus anderen Materialien gefertigt sein.
Claims (17)
1. Kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur sagittaler,
transversaler und/oder vertikaler Fehlstellungen, mit einer oberen und einer unteren
Platte (10,11,-1O' , 11' ), wobei die Platten
(10,11/10',-11') Führungselemente (15,16,49) aufweisen,
die die Platten (10,11; 10' , 11') in ihrer therapeutischen Schließstellung und teilweise in
ihrer Offenstellung in einer sagittalen Sollstellung zueinander halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (15,16,49) Rastvorrichtungen
aufweisen, die in der therapeutischen Schließstellung der Platten (10,11;10',11') und in
mindestens einer Offenstellung der Platten (10,11;10',11') einrasten.
2. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Platte (10)
als Führungselement (15) mindestens einen Führungsstift (28) aufweist, der in einer Führungsausnehmung
(20) der gegenüberliegenden Platte (11) geführt ist.
3. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsausnehmung
(20) an ihrer dorsalen Seite offen ist, so daß der eingesteckte Führungsstift (28) in dorsaler Richtung
aus der Führungsausnehmung (20) herausziehbar ist.
4. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift
(28) mindestens eine Quernut (30,31) aufweist, in die in Raststellung eine als Federelement
(38) ausgebildete Rastvorrichtung der Führungsausnehmung (20) eingreift.
5. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Führungselement (16) vorgesehen ist, das
ausschließlich in der therapeutischen Schließstellung in der gegenüberliegenden Platte (11) geführt
und rastbar ist.
6. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Führungselement
(16) als Kugelkörper (35) an der einen Platte (10) ausgebildet ist, der in eine Mulde
(21) der gegenüberliegenden Platte (11) eintaucht.
7. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Öffnung der Mulde (21) als Rastvorrichtung ein die Öffnung
teilweise verschließendes Federelement (41) vorgesehen ist, das beim Durchtritt des Kugelkörpers
(35) nachgibt.
8. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelkörper (35) vorzugsweise 3 bis 10 mm, insbesondere
ungefähr 6 mm tief in die Mulde (21) eintaucht.
9. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsausnehmung {20) trichterförmig und das freie Ende (29) des gegenüberliegenden im Querschnitt
dreieckigen Führungsstiftes (28) rund oder spitz zulaufend ausgebildet ist.
10. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungausnehmung (20) an beiden Längsenden durchgehend ist.
11. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungselemente (49) von zwei Federdrähten (50) gebildet werden, die als Rastelemente jeweils sich
paarweise gegenüberliegende Ausbuchtungen (51,52) aufweisen.
12. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Federdrahtausbuchtungen
(51,52) in einer Rastnut (56) oder in Rastmulden innerhalb der Führungsausnehmung (55) eingreifen
können.
13. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich zentrale Führungselemente
(15,16,49) in der ventralen Mitte der Platte (10,11,-10'11') vorgesehen sind.
14. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Führungselemente in den lateralen
Bereichen der Platten angeordnet sind.
15. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der Ansprüche
2-13, dadurch gekennzeichnet, daß beide Platten jeweils zweiteilig als Vorschub-Doppelplatten
ausgebildet sind und Vorschubelemente zwischen den Plattenhälften aufweisen, wobei die Vorschubelemente
in jeder transversalen Abstandsstellung der Plattenhälften zueinander in der Medianebene
liegen und jeweils das Führungselement bzw. die Führungsausnehmung aufweisen.
16. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsausnehmung
als Führungskörper ausgebildet ist.
17. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
oder die Führungsausnehmung in sagittaler Richtung nach vorne und hinten verstellbar ausgebildet ist.
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