-
Die
Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur
sagittaler, transversaler und/oder vertikaler Fehlstellungen, mit
einer oberen und einer unteren Platte, wobei die Platten Führungselemente
aufweisen, die die Platten in ihrer therapeutischen Schließstellung
und teilweise in ihrer Offenstellung in einer sagittalen Sollstellung
zueinander halten.
-
Bei
derartigen kieferorthopädischen
Korrekturvorrichtungen weist eine Platte als Führungselement beispielsweise
einen Führungsstift
auf, der in eine Führungsausnehmung
der gegenüberliegenden Platte
eingreifen kann. Der Führungsstift
ist derart geneigt, daß in
der Offenstellung des Kiefers eine geringe sagittale Korrektur erwirkt
wird, und in der Schließstellung
die Platten in sagittaler Richtung schließlich eine sagittale Sollposition
eingenommen wird. Der Patient muß dazu seinen Kiefer aktiv
schließen
und geschlossen halten, was zu Verspannungen und Ermüdungen der
Kiefermuskulatur führen
kann.
-
Aus
DE 28 57 736 C2 ist
eine kieferorthopädische
Korrekturvorrichtung bekannt, bei der Magnete die obere und die
untere Platte in der therapeutischen Schließstellung zusammenhalten. Die
magnetische Anziehung hat jedoch nur eine geringe Reichweite von
typisch wenigen mm, so daß die
Platten nur unterstützend
zusammengezogen werden, wenn der Patient seinen Unterkiefer bereits
annähernd
geschlossen hat. Insbesondere im Schlaf, jedoch auch tagsüber beträgt die typische
natürliche
Offenstellung des Kiefers mehr als 6 mm. In dieser bequemen Offenstellung
wirken die Magnete nicht mehr, so daß der Patient diese Offenstellung
aktiv einstellen und halten muß,
was Konzentration erfordert und beispielsweise nachts nicht bewußt vornehmbar
ist. Setzt die anziehende Wirkung der Magnete ab einer gewissen
Entfernung dann ein, werden die Platten immer in die ggf. unerwünschte Schließstellung
gezogen. Eine Zwischenstellung kann nicht eingestellt und gehalten
werden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte kieferorthopädische Korrekturvorrichtung
zur Korrektur sagittaler Fehlstellungen zu schaffen.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung
weisen die Führungselemente
Rastvorrichtungen auf, die in der therapeutischen Schließstellung
und in mindestens einer Offenstellung der therapeutischen Platten
einrasten. Dadurch werden die Platten sowohl in der Schließstel lung
als auch in einer therapeutischen Offenstellung, in der eine abgeschwächte aber
dennoch wirkungsvolle sagittale Korrektur eingestellt ist, festgestellt.
Zu diesem Zweck können
die Führungselemente
auch entsprechend verlängert
sein. Durch die Verwendung von Rastvorrichtungen werden die Platten
bzw. der bewegliche Unterkiefer nicht durch äußere Kräfte in eine bestimmte (Schließ)-Position
gezwungen. Jede gewünschte
Position kann eingestellt werden, wobei in mindestens zwei Positionen
die Rastvorrichtungen der Führungselemente
unterstützend
einrasten. Dadurch wird insbesondere auch in mindestens einer entspannteren
Offenstellung des Kiefers eine unterstützende Rastkraft wirksam, die
ein Entspannen der Kiefermuskulatur und gleichzeitig eine sagittale
Korrektur ermöglicht.
-
Da
die Öffnung
des Kiefers beim Schlaf typisch 8 bis 12 mm beträgt, ist eine Rastposition in
einer Offenstellung insbesondere nachts sinnvoll und wirksam. Dadurch
ist auch nachts eine sagittale Korrektur bei entspannter Kiefermuskulatur
einstellbar, so daß durch
die erhöhte
Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit
die Gesamttragdauer der Korrekturvorrichtung verkürzt wird.
Gleichzeitig wird die Gefahr von Verspannungen der Kiefermuskulatur
und von Fehlkorrekturen verringert.
-
Vorzugsweise
weist die eine Platte als Führungselement
mindestens einen Führungsstift
auf, der in einer Führungsausnehmung
in der gegenüberliegenden
Platte geführt
ist. Beim Schließen
der Platten wird der Führungsstift
in die Führungsausnehmung
eingesteckt. Beim weiteren Schließen der Platten wird der Führungsstift
tiefer in die Führungsausnehmung
eingeführt,
wobei die Platten durch eine entsprechende Neigung des Führungs stiftes
gleichzeitig in sagittaler Richtung in eine therapeutische Korrektur-Position
verschoben werden. Beim weiten Öffnen
des Kiefers bzw. der Platten gleitet der Führungsstift wieder aus der
Führungsausnehmung
heraus.
-
Die
Führungsausnehmung
kann an ihrer dorsalen Seite offen sein, so daß der eingesteckte Führungsstift
in dorsaler Richtung aus der Führungsausnehmung
herausschiebbar ist. Der Führungsstift kann
jederzeit und schnell aus der Führungsausnehmung
herausgezogen werden, ohne daß dazu
der Kiefer weiter geöffnet
werden muß.
Der Patient hat dadurch die Möglichkeit,
seinen Kiefer spontan und unmittelbar aus einer Korrekturposition
zu lösen,
um beispielsweise die Platten entnehmen zu können.
-
Der
Führungsstift
weist vorzugsweise mindestens eine Quernut auf, in die in Raststellung
eine als Federelement ausgebildete Rastvorrichtung der Führungsausnehmung
eingreift. Ein solches Federelement kann beispielsweise an der offenen
dorsalen Seite der Führungsausnehmung
angeordnet sein. Das Federelement greift in einer Raststellung in
die Quernut ein und stellt dadurch den Führungsstift in dieser Längsstellung
fest. Gegen einen Restwiderstand ist der Führungsstift aus dieser Stellung
wieder lösbar.
Das Federelement kann elastisch und derart gestaltet sein, daß es einen
ungewollten dorsalen Austritt des Führungsstiftes aus der Führungsausnehmung
verhindert, jedoch gegen einen gegebenen Federwiderstand des Federelementes
den dorsalen Austritt des Führungsstiftes
aus der Führungsausnehmung
erlaubt. Der Führungsstift
ist am Ende gerade oder nach dorsal abgeknickt ausgebildet.
-
Ergänzend zu
dem Führungsstift
kann ein zweites Führungselement
an den Platten vorgesehen sein, das ausschließlich in der therapeutischen Schließstellung
in der gegenüberliegenden
Platte geführt
und rastbar ist. Durch das zweite Führungselement wird in der Schließphase bzw.
in der Schließstellung
der Platten eine zusätzliche
Führung
und zusätzliche
Rastkraft auf die Platten ausgeübt.
Das zweite Führungselement
verhindert in der Schließphase
der Platten einen Austritt des Führungsstiftes aus
der Führungsausnehmung.
In der therapeutischen Schließstellung
kann eine größere Rastkraft als
in einer Offenstellung der Platten aufgebracht werden. Durch das
zweite Führungselement
wird in der Schließphase
die Führung
der Platten zueinander exakter.
-
Das
zweite Führungselement
kann als Kugelkörper
an der einen Platte ausgebildet sein, der in eine Mulde der gegenüberliegenden
Platte eintaucht. Beim Auftreffen des Kugelkörpers auf die Muldenöffnung bewirkt
die Kugelausbildung eine Selbstzentrierung und dadurch einen erleichterten
und schnellen Eintritt des Kugelkörpers in die Mulde. Der Kugelkörper taucht
vorzugsweise 3 bis 10 mm, und insbesondere ungefähr 6 mm tief in die Mulde ein.
-
Vorzugsweise
ist an der Öffnung
der Mulde ein als Rastvorrichtung die Muldenöffnung teilweise verschließendes Federelement
vorgesehen, das beim Durchtritt des Kugelkörpers nachgibt. Dadurch ist
mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Rastvorrichtung für die Schließstellung
geschaffen.
-
Die
Führungsausnehmung
ist vorzugsweise trichterförmig
und der gegenüberliegende
im Querschnitt dreieckige Führungsstift
an seinem freien Ende rund oder spitz zulaufend ausgebildet. Dadurch wird
das Einfädeln
des Führungsstiftes
in die Führungsausnehmung
erleichtert und beschleunigt und ein Verhaken verhindert.
-
Die
Führungselemente
können
auch aus zwei Federdrähten
gebildet sein, die im wesentlichen parallel zueinander angeordnet
sind und als Rastelemente jeweils sich paarweise gegenüberliegende Ausbuchtungen
aufweisen. Die Federdrähte
können an
ihren freien Enden auch miteinander verbunden sein. Die Ausbuchtungen
der Federdrähte
können
in einer Rastnut oder in Rastmulden innerhalb der Führungsausnehmung
eingreifen. Dadurch ist mit einfachen Mitteln eine Rastvorrichtung
geschaffen, die gute Gleit-, Führungs-
und Rasteigenschaften aufweist. Auch diese aus zwei parallelen Federdrähten bestehende
Führungselemente
können
durch die dorsale Führungsausnehmungsöffnung in
jeder Stellung, einschließlich
der Schließstellung,
aus der Führungsausnehmung
herausgezogen werden.
-
Die
Führungsvorrichtung
kann zentral in der ventralen Mitte der Platte angeordnet sein,
es können jedoch
auch zwei Führungsvorrichtungen
mit Rastelementen, jeweils eine Führungsvorrichtung im lateralen
Bereich der Platten, vorgesehen sein. Eine der Platten kann auch
zur Aufnahme der Führungselemente
Ausbuchtungen mit Federelementen aufweisen.
-
Beide
Platten können
jeweils zweiteilig als Vorschub-Doppelplatten
ausgebildet sein und Vorschubelemente zwischen den Plattenhälften aufweisen.
Mit den Vor schubelementen läßt sich
der transversale Abstand der Plattenhälften einer Platte zueinander
einstellen. Dadurch sind auch Kieferkorrekturen und Nachstellen
der Platten in transversaler Richtung möglich. Die Vorschubelemente
zwischen den Plattenhälften
sind derart ausgestaltet, daß sie
stets und unabhängig
von der Abstandsstellung der Plattenhälften unverändert in der Medianebene liegen. An
diesen Vorschubelementen ist jeweils das Führungselement und die als Führungskörper ausgebildete
Führungsausnehmung
angebracht, so daß das Führungselement
und die Führungsausnehmung ebenfalls
stets in der Medianebene liegen, unabhängig davon, wie groß der Abstand
der Vorschub-Doppelplatten eingestellt ist. Dadurch ist auch bei
einer transversal verstellbaren Doppel-Platte die in der Medianebene
liegende Führungs-
und Rastvorrichtung einsetzbar.
-
Die
Führungsausnehmung
ist vorzugsweise als Führungskörper ausgebildet.
Dieser Führungskörper kann
als Metallschale ausgebildet und in den Plattenkörper eingesetzt sein. Die Führungsausnehmung
kann, insbesondere bei lateral angeordneten Führungselmenten, auch als einfacher
Führungsstift ausgebildet
sein. Durch Verwendung von Führungskörpern wird
die mit den Führungselementen
zusammengreifende Führungsausnehmung
genau definiert, so daß eine
Gestaltung und Modellierung der Führungsausnehmung bei der Herstellung
der Platten entfällt.
Der Führungskörper kann
als Metall- oder Kunststoffmulde ausgebildet sein.
-
Die
Führungselemente
und/oder die Führungsausnehmungen
können
in sagittaler Richtung nach vorne und hinten verstellbar ausgebildet
sein. Dadurch ist der sagittale Abstand der Platten bei ineinandergreifenden
Führungs vorrichtungen
einstellbar. Die kieferorthopädische
Therapie kann schrittweise durch schrittweises Nachstellen der sagittalen Position
der Führungselemente
oder -ausnehmungen vorgenommen werden.
-
Zwischen
den Platten sind vorzugsweise intermaxilere vertikale Gummizüge vorgesehen,
die die beiden Platten in vertikaler Richtung zusammenziehen. Dadurch
werden die Platten stets mit einer gewissen Kraft zueinander gezogen,
wodurch das Führungselement
mit der gegenüberliegenden
Platte zusammengreift und eine sagittale Korrektur eingestellt wird.
Dadurch wird die Korrekturwirkung der Korrekturvorrichtung erhöht.
-
Im
folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Unteransicht einer oberen Platte einer ersten Ausführungsform
der Korrekturvorrichtung,
-
2 eine
Draufsicht einer untere Platte der ersten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
-
3 einen
Längsschnitt
der sich nicht miteinander in Eingriff befindlichen Platten der 1 und 2,
-
4 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung eines Führungsstiftes
und einer Führungsausnehmung
der Platten der 3,
-
5 die
Platten der 3, eingerastet in einer ersten
Offenstellung,
-
6 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung des ersten Führungselementes und der Führungsausnehmung
der Platten der 5,
-
7 die
Platten der 3, eingerastet in einer zweiten
Offenstellung,
-
8 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung des ersten Führungselementes in der Führungsausnehmung
der Platten der 7,
-
9 die
Platten der 3, eingerastet in einer therapeutischen
Schließstellung,
-
10 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung des in eine Mulde eingetauchten Kugelkörpers der
zweiten Führungsvorrichtung
der Platten der 9,
-
11 eine
Unteransicht einer oberen Platte einer zweiten Ausführungsform
der Korrekturvorrichtung,
-
12 eine
Draufsicht einer unteren Platte der zweiten Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
-
13 einen
Längsschnitt
der nicht im Eingriff befindlichen Platten der 11 und 12,
-
14 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung von Führungsstiften
und einer Führungsausnehmung
der Platten der 13,
-
15 die
Platten der 13, eingerastet in einer Offenstellung,
-
16 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung der Führungsstifte
und der Führungsausnehmung
der 15,
-
17 die
Platten der 13, eingerastet in einer Schließstellung,
und
-
18 eine
Rückansicht
in ventraler Richtung der Führungsstifte
und der Führungsausnehmung
in Rückansicht
in ventraler Richtung der 17.
-
In 1 ist
eine obere Platte 10 aus Kunststoff gezeigt, die mit einer
in 2 gezeigten unteren Platte 11 aus Kunststoff
zusammen eine Vorrichtung zur Korrektur sagittaler Kieferfehlstellungen
bildet. Wie auch in den 3, 5, 7 und 9 gezeigt,
ist die obere Platte 10 an einem Oberkiefer 12 und
die untere Platte 11 an einem Unterkiefer 13 befestigt.
Die obere Platte 10 weist in ihrer ventralen Mitte als
erstes Führungselement
einen Führungsstift 15 und
als zweites Führungselement 16 einen
Kugelkörper 35 auf.
Die untere Platte 11 weist zur Aufnahme der Führungselemente 15, 16 der
oberen Platte 10 eine Führungsausnehmung 20 und
eine Mulde 21 auf. Die Kunststoff-Platten 10, 11 sind
jeweils mit metallischen Draht-Zahnbügeln 23 an Zähnen 24 befestigt,
wobei die freien Enden 25 der Zahnbügel 23 in den Platten 10, 11 vergossen
und/oder verankert sind. Es können
intermaxiläre
vertikale Gummizüge zwischen
den Platten 10, 11 vorgesehen sein, die die obere
und die untere Platte 10, 11 zusammenziehen, so
daß auch
bei entspannter Kieferstellung stets eine leichte sagittale Korrekturwirkung
vorhanden ist.
-
Der
leicht nach innen geschwungene Führungsstift 15 besteht
aus einem metallischen Stiftkörper 28,
der im Querschnitt annähernd
dreieckig ist, wobei die Längskanten
des Stiftkörpers 28 nicht scharfkantig,
sondern abgerundet sind. Der steife Stiftkörper 28 liegt in der
Mediansagittale und ist unter einem spitzen Winkel zur Senkrechten
nach dorsal geneigt. Das freie Ende 29 des Stiftkörpers 28 ist abgerundet
und nach dorsal abgeknickt, kann aber auch dreieckig und spitz zulaufend
und gerade auslaufend ausgebildet sein. Im Bereich des freien Endes 29 ist
an dem Stiftkörper 28 eine
erste Quernut 31 vorgesehen, oberhalb der, ungefähr in der
Mitte des Stiftkörpers,
eine zweite Quernut 30 angeordnet ist.
-
Ventral
des Führungsstiftes 15 ist
als zweites Führungselement 16 der
Kugelkörper 35 angeordnet. Wie
in 10 dargestellt, besteht das zweite Führungselement 16 aus
einem Kugelkörperschaft 34, dessen
freies Ende in der oberen Platte 10 vergossen und verankert
ist, und aus dem Kugelkörper 35 am
freien Ende des Kugelkörperschaftes 34.
-
Die
Führungsausnehmung 20 der
unteren Platte 11 ist eine durchgehende Ausnehmung, d.h. beide
Längsenden
der Ausnehmung 20 sind offen. Die Ausnehmung 20 wird
von einem Ausnehmungstrichter 37 gebildet, dessen Trichteröffnung am
oberen Ende angeordnet ist. Die dorsale Sei te des Ausnehmungstrichters 37 ist
offen. Der Ausnehmungstrichter 37 ist ebenfalls zur Senkrechten
in einem Winkel geneigt, der dem Neigungswinkel des Stiftkörpers 28 entspricht,
so daß eine
trapezförmige Rückwand des
Ausnehmungstrichters 37 und der Stiftkörper 28 annähernd parallel
zueinander angeordnet sind. Am oberen Ende des Ausnehmungstrichters 37 sind
als Federelemente zwei Federzungen 38 angeordnet, die in
den trichterartigen Seitenwänden
des Ausnehmungstrichters 37 waagerecht verankert sind.
Sie verschließen
die offene Seite des Ausnehmungstrichters 37 und stehen
sich derart gegenüber,
daß zwischen
ihren freien Enden ein kleiner Zwischenraum verbleibt.
-
Ventral
des Ausnehmungstrichters 37 ist die Mulde 21 ebenfalls
mittig angeordnet. Ihr Innendurchmesser ist geringfügig größer als
der Außendurchmesser
des Kugelkörpers 35.
Im Bereich der Öffnung
der Mulde 21 sind zwei Öffnungsfedern 41 angeordnet,
die die freie Öffnung
der Mulde 21 derart verengen, daß die Öffnungsfedern 41 beim
Ein- und Austritt des Kugelkörpers 35 zurückfedern.
Die Mulde kann als Muldenkörper
aus Kunststoff oder Metall ausgebildet sein, der in die Platte 11 vor
dem Gießen der
Platte 11 eingesetzt wird.
-
In
den 3 und 4 ist der Unterkiefer 13 soweit
geöffnet,
daß die
Rastelemente 15, 16 nicht in Eingriff mit der
unteren Platte 11 sind. In dieser Offenstellung können die
Platten 10, 11 entnommen bzw. in Ober- und Unterkiefer 12, 13 eingesetzt
werden.
-
In
den 5 und 6 sind die Platten 10, 11 in
einer ersten Offenstellung dargestellt. Das freie Ende 29 des
Stiftkörpers 28 wurde
in den Ausnehmungstrichter 37 eingeführt, wobei der Stiftkörper 28 zentriert
wurde. Durch weiteres Schließen
des Unterkiefers 13 wurde der Stiftkörper 28 so weit in
den Ausnehmungstrichter 37 eingeschoben, daß die Federzungen 38,
die zunächst
auf der dorsalen Seite des Stiftkörpers 28 gleiteten,
schließlich
in die erste Quernut 31 einrasten und den Stiftkörper 28 in
dieser Position mit einer bestimmten Rastkraft feststellen. Dadurch
sind Ober- und Unterkiefer 12, 13 in einer ersten
Offenstellung miteinander verrastet, in der der Unterschied zur
maximalen Schließstellung
ca. 12 mm beträgt.
Bei Verwendung eines intermaxilären vertikalen
Gummizuges werden die Platten 10, 11 zusammengezogen,
so daß ein
Rastelement 15 stets mindestes die in den 5 und 6 dargestellte Rastposition
einer ersten Offenstellung einnimmt.
-
Bei
Fortsetzung der Schließbewegung
des Unterkiefers 13 verlassen die Federzungen 38 nach Überwinden
der Rastkraft wieder die erste Quernut 31. Der Stiftkörper 28 wird
durch die Schließbewegung
weiter nach unten in den Ausnehmungstrichter 37 hinein
geschoben, bis die Federzungen 38 in die zweite Quernut 30 einrasten.
Dies ist eine zweite Offenstellung der Platten 10, 11,
in der der Unterschied zur maximalen Schließstellung (maximaler Schlußbiß) nur noch
ca. 8 mm beträgt.
-
Bei
einer weiteren Schließbewegung
des Unterkiefers 13 werden die Federzungen 38 wiederum
aus der zweiten Quernut 30 gedrückt, so daß die glatte dorsale Seite
des Stiftkörpers 28 weiter
unter ihnen hinweggleiten kann. Gleichzeitig erreicht der Kugelkörper 35 die Öffnung der
Mulde 21. Der Kugelkörper 35 drückt die Öffnungsfedern 41 auseinander, die
sich nach Durchtritt des Kugelkörpers 35 wieder die Öffnung verengend
zusam menziehen. Die Öffnungsfedern 41 wirken
auf diese Weise als Rastvorrichtung in einer dritten Rastposition,
nämlich
in der therapeutischen Schließstellung
der Platten 10, 11.
-
Mit
abnehmenden Abstand der Platten 10, 11 voneinander,
wird die untere Platte 11 von dem in dem Ausnehmungstrichter 37 geführten Stiftkörper 28 immer
weiter in ventraler Richtung in die sagittale Korrektur- bzw. Sollstellung
geschoben.
-
In
den beiden rastbaren Offenstellungen der Platten 10, 11 (5 bis 8)
kann der Patient den Stiftkörper 28 jederzeit
aus dem Ausnehmungstrichter 37 in dorsaler Richtung herausbewegen.
Dabei werden von dem Stiftkörper 28 die
Federzungen 38 in dorsaler Richtung federnd aufgebogen,
so daß diese
den Stiftkörper 28 nicht
mehr in dem Ausnehmungstrichter 37 halten können. Dadurch
ist der Stiftkörper 28 jederzeit
schnell aus dem Ausnehmungstrichter 37 entnehmbar und die
Platten 10, 11 voneinander abkoppelbar.
-
In
der in den 9 und 10 gezeigten therapeutischen
Schließstellung
sitzt der Kugelkörper 35 fest
verrastet in der Mulde 21. In dieser Position können die
Platten 10, 11 nur dadurch voneinander abgekoppelt
werden, daß sie
unter Überwindung der
Rastkraft der Öffnungsfedern 41 an
der Muldenöffnung
wieder auseinander bewegt werden.
-
Diese
Ausgestaltung der Korrekturvorrichtung bietet insgesamt drei Rastpositionen,
zwei in Offenstellung und eine in Schließstellung. Dadurch kann der
Patient die jeweils bestmögliche
Korrekturposition der Platten einstellen und an seine individuellen
Bedürfnisse
anpassen. Es können
jedoch auch mehr als zwei Rastpositionen in Offenstellung vorgesehen
sein.
-
In 11 und 12 ist
eine obere und untere Platte 10', 11' einer zweiten Ausführungsform der
Korrekturvorrichtung dargestellt. Die Platten 10', 11' sind mit Zahnbügeln 23' an Zähnen 24' des Ober- bzw.
Unterkiefers 12', 13' abnehmbar befestigt.
An der ventralen Seite in der Mitte der oberen Platte 10' sind als Führungselemente 49 zwei
Federdrähte 50 angeordnet,
die im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Jeder
Federdraht 50 weist ungefähr in der Mitte und an seinem
freien Ende eine laterale Ausbuchtung 51, 52 auf,
wobei sich die Ausbuchtungen 51, 52 der Federdrähte 50 auf
gleicher Höhe
derart gegenüberstehen,
daß sie
annähernd
einen Kreis bilden. Die freien Enden der Federdrähte 50 sind tropfenförmig abgerundet.
Die freien Enden der Führungsdrähte können auch
miteinander verbunden sein.
-
In
der ventralen Mitte der unteren Platte 11' ist den Führungselementen 49 gegenüberliegend eine
Führungsausnehmung 55 ausgebildet.
Die Führungsausnehmung 55 ist
durchgehend und zur dorsalen Seite hin offen. Innerhalb der Führungsausnehmung 55 ist
eine umlaufende Ringnut 56 vorgesehen, es können jedoch
auch statt der Ringnut Rastmulden vorgesehen sein.
-
Beim
Schließen
des Kiefers 12', 13' aus der rastfreien
Offenstellung der 13 und 14 werden
die Führungselemente 49 in
die Führungsausnehmung 55 eingeführt, wobei
die endseitigen Ausbuchtungen 52 für den Durchtritt durch die
obere Öffnung
der Führungsausnehmung 55 zusammengedrückt werden.
Beim weiteren Einschieben der Führungselemente 49 können die
endseitigen Ausbuchtungen 52 in die Ringnut 56 ausweichen,
wobei sich die Federdrähte 50 wieder
entspannen. Die obere und untere Platte 10' 11' sind dadurch in einer Offenstellung
miteinander verrastet, wobei durch die sagittale Verschiebungswirkung
des Führungselementes 49 in
der Führungsausnehmung 55 bereits
eine sagittale Korrekturstellung eingenommen wird.
-
Durch Überwinden
der Rastkraft kann das Führungselement 49 weiter
in die Führungsausnehmung 55 eingeschoben
werden. Dabei werden die Federdrähte 50 des
Führungselementes 49 bei Durchtritt
der mittigen Ausbuchtungen 51 durch die obere Öffnung der
Führungsausnehmung 55 wieder zusammengedrückt, wodurch
in Einschubrichtung ein Widerstand entsteht. Schließlich rasten
die mittleren Ausbuchtungen 51 in die Ringnut 56 ein,
so daß die
Platten 10', 11' in einer Schließstellung
verrastet sind, in der die Platten 10', 11' gleichzeitig die sagittale Sollstellung
zueinander einnehmen.
-
Die
Führungselemente 49 sind
in jeder Position der Platten 10', 11' zueinander durch eine ventrale
Bewegung des Unterkiefers 13' in
dorsaler Richtung aus der Führungsausnehmung 55 herausziehbar,
so daß die
Platten 10', 11' jederzeit durch
eine einfache kurze Kieferbewegung voneinander abgekoppelt werden
können.
-
Die
Platten können
auch als Vorschub-Doppelplatten ausgebildet sind, deren lateraler
Abstand zueinander verstellbar ist. Die Führungselemente beider Ausführungsformen
sind aus Metall gefertigt und ggf. oberflächen veredelt, können jedoch
auch aus anderen Materialien gefertigt sein.