DE295999C - - Google Patents
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- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft Kreiselkompasse derjenigen Art, bei welcher der Kreisel derart
aufgehängt ist, daß mindestens eine von seinen drei Freiheiten, nämlich die Drehbarkeit um
eine zur Kreiselachse rechtwinklige, wagerechte Achse,, vorzugsweise durch die Wirkung
der Schwere teilweise unterdrückt wird. Insbesondere geht die Erfindung von einer
Ausführungsform solcher Kompasse aus, bei welcher der Azimuthring in einem pendelnd
aufgehängten Rahmen gelagert ist, der durch einen Nachdrehmotor mit ihm in Deckung gehalten
wird, und an dem ein Pendel hängt, das mit dem Kreiselrahmen derart gekuppelt ist,
1S daß die auf das Pendel wirkenden Beschleunigungsdrucke
ein Moment sowohl um die wagerechte, zur Kreiselachse rechtwinklige Achse wie um die senkrechte Achse auf das
Kreiselgehäuse ausüben. ·. Bei Kompassen die-
ser Art erzeugt der erstere Teil dieses Moments Präzessionen im Azimuth, die bei richtiger
Wahl der Abmessungen den Kreisel in die neue Gleichgewichtsstellung überführen, welche der Änderung des Kurses oder der
Fahrtgeschwindigkeit entspricht, die den Beschleunigungsdruck verursacht hat. Der zweite
Teil des Moments um die senkrechte Achse wirkt dämpfend auf die Schwingungen des
Kreisels im Azimuth, und zwar dadurch, daß die drehende Kraft durch die Lager des Pendels
auf den Nachdrehrahmenr übertragen wird und so einen Arbeitsverbrauch verursacht.
Zweck der Erfindung ist, dieselben Wirkungen zu erzielen, ohne daß es erforderlich
wäre, den Kompaß mit einem Nachdrehrahmen 3^
zu versehen. Die Erfindung besteht darin, daß das Pendel am Azimuthring des Kompasses
selbst angelenkt, und daß zwischen das Kreiselgehäuse und die Hauptmasse des Pendels eine Reibung erzeugende Vorrichtung,
beispielsweise eine Dämpfungspumpe, derart eingeschaltet wird, daß jede Ablenkung der
Kreiselachse aus der meridionalen Gleichgewichtsstellung in der Dämpfungspumpe Arbeit
verbraucht. Die Erfindung wird so ausge- 4^
führt, daß das Pendel in zwei Teile zerlegt wird, von denen der eine mit dem Kreiselgehäuse
zwangläufig gekuppelt ist, und die untereinander durch die Dämpfungspumpe gekuppelt
sind. Da das Trägheitsmoment des Kreiselsystems in der Drehungsebene des Kreisels klein ist, so wird ferner das Pendel
außer um die O-W-Achse auch um eine N-S-Achse
drehbar gemacht, gegen Schwingungen um diese letztere Achse, also Schwingungen in
der O-J^F-Ebene aber durch einen kleinen
Hilfskreisel stabilisiert, und die Kuppelung zwischen dem Pendel und dem Gehäuse ist
alsdann am Pendel fest, längs des Gehäuseumfanges dagegen beweglich gemacht, so daß das
Kreiselsystem zwar frei ist, in der Drehungsebene des Kreisels seitwärts auszuschwingen,
wenn seinem Aufhängungspunkt Bewegungen aufgezwungen werden, die Komponenten in dieser Richtung enthalten, daß aber der Angriffspunkt
der Kuppelung trotzdem stets im Lot durch den Mittelpunkt des Kreisels bleibt. In der Zeichnung ist *
Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch einen
Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch einen
ίο Kompaß nach der Erfindung.
Fig. 2 ist ebenfalls ein senkrechter Schnitt in einer zur Schnittebene der Fig. ι rechtwinklig
liegenden Ebene, bei dem einige Teile weggelassen sind.
Fig. 3 ist eine teilweise geschnittene Ansicht des Pendels und seiner Kuppelung mit dem
Kreiselgehäuse in vergrößertem Maßstabe.
Fig. 4 ist ein wagerechter Schnitt durch den Tragrahmen des Kreiselgehäuses.
Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch die Dämpfungspumpe in vergrößertem Maßstabe:
Fig. 6 ist ein wagerechter Schnitt durch die
Kuppelung zwischen dem Pendel und dem Kreiselgehäuse.
Fig. 7 ist ein Schaltungsschema.
Fig. 8 und 9 sind 'schematische Darstellungen der Pendelbewegungen des Kreiselsystems in der O-PF-Ebene.
'Fig. 10 ist eine Ansicht eines der Lager des Pendels in vergrößertem Maßstabe.
'Fig. 10 ist eine Ansicht eines der Lager des Pendels in vergrößertem Maßstabe.
Der Kreisel läuft in einem Gehäuse 18, das im Azimuthrahmen 15 um eine wagerechte,
zur Kreiselachse rechtwinklige Achse drehbar gelagert ist. Der Azimuthrahmen 15 hängt
an Schwimmern 17, die in einem Quecksilberbad 16' frei beweglich sind., Das Quecksilberbad
ist in ein aus einem oberen Teil 12 und einem unteren Teil 16 bestehendes Gehäuse
eingebaut, das in Lagern 12' (Fig. 2) in einem Kardanring 11 aufgehängt ist, der seinerseits
in bekannter Weise in einem im Kompaßhaus festen Ring 10 gelagert ist.
Der Azimuthring 15 des Kreiselsystems wird von einer Spindel 14 getragen und ist in
Lagern 13, 13 im Gehäuse 12, 16 geführt.
Das Kreiselgehäuse 18 ist in Lagern 19 (Fig. 4) an den unteren Enden von Armen 25
drehbar, die mit dem Azimuthring 15 starr verbunden sind. In der Verlängerung der
Kreiselachse sind im Azimuthring 15 Lagen5'
vorgesehen, in denen ein wagerechter RaIimen'26
drehbar hängt (s. Fig. 2, 3 und 4). An diesem Rahmen hängt in Lagern 34 das Pendel 20.
Die Lagerzapfen 34 werden vorzugsweise von Exzentern 35 (Fig. 10) getragen, die im
Rahmen 26 mit Hilfe einer Breitenskala eingestellt werden können, um den Aufhängungspunkt der Pendelmasse am Kreiselsystem
längs der Kreiselachse, also in der NS-Richtung gemäß der Breite zu verschieben.
Das Pendel ist in zwei Teile geteilt, indem im Hauptpendel 20 ein Hilfspendel22 (Fig.3)
hängt. Dieses Hilfspendel ist mit dem Kreiselgehäuse durch die in Fig. 6 herausgezeichnete
gleitende Kuppelung 24 mit dem Kreiselgehäuse verbunden. Beide Pendel sind untereinander
durch die in Fig. 5 herausgezeichnete Dämpfungspumpe 27 verbunden und endlich ist das ganze Pendelsystem gegen Schwingungen
um die Zapfen 15' durch einen kleinen Hilfskreisel 21 stabilisiert.
Am unteren Rand des Kreiselgehäuses 18 sind Führungsschienen i8x (Fig. 6) vorgesehen,
zwischen denen eine Rolle 24 ,läuft, die am Hilfspendel 22 gelagert ist. Die Rolle 24
stellt also eine zwangläufige Kuppelung des Hilfspendeis mit dem Kreiselgehäuse dar. Die
Fig. 8 und 9 stellen in übertriebenem Maße die Pendelbewegungen dar, welche das Kreiselsystem
ausführt, wenn seinem Aufhängungspunkt Schwingungen aufgezwungen werden, die eine Komponente in der Drehungsebene des
Kreisels haben. In diesen Figuren stellt 18 das Kreiselgehäuse, 18" den Kreisel und 15 ein
die Freiheit des Ausschwingens nicht beschränkendes Verbindungsglied zwischen dem
Kreiselgehäuse und dem Aufhängungspunkt vor. Wäre die Kuppelung 24 zwischen dem Pendel und dem Kreiselgehäuse an beiden fest,
so würde bei jedem Ausschwingen des Kreiselsystems nach Fig. 9 der Kuppelungspunkt
seine Entfernung von dem Lot durch die Kreiselmitte und damit gleichzeitig den Hebelarm, ändern, mit welchem die auf das 9·>
Pendel wirkenden Beschleunigungsdrucke auf das Kreiselgehäuse übertragen werden, nämlich
den senkrechten Abstand des Kuppelungspunktes von der Kreiselmitte, wenn nicht etwa
das ganze Kreiselsystem gemäß Fig. 8 stabi- lt>0
lisiert würde. Dadurch, daß die Kuppelung 24 längs dem Umfang des Kreiselgehäuses verschiebbar
ist, läßt sich die Konstanz des Hebelarms auch durch Stabilisierung des Pendelsystems
allein erreichen. Zu diesem Zwecke ist der Hilfskreisel 21 in das Pendelsystem
eingebaut, und um seine Leistung nach Möglichkeit zu vermindern, sind außerdem am
Rahmen 26 Gegengewichte 32 angebracht, durch die der Schwerpunkt des ganzen Systems 11Q
näher an den Aufhängungspunkt gerückt wird.
Die Masse dieser Gegengewichte 32 wird nach der Erfindung ferner so bemessen und
verteilt, daß die Gesamtmasse des pendelnden Systems mit Bezug auf die senkrechte Achse X15
symmetrisch ist, also die Trägheitsmomente um eine mit der Kreiselachse zusammenfallende
und eine dazu rechtwinklige, wagerechte Achse einander gleich oder nahezu gleich sind. Dadurch
wird erreicht, daß das System keine Neigung hat, infolge von Beschleunigungsdrucken Drehungen um die senkrechte Achse
auszuführen.
Das Hauptpendel 20 ist mit dem Hilfs-
pendel 22 und demgemäß mit dem Gehäuse 18 durch die Dämpfungspumpe 27 verbunden
(Fig. 5). Die Z)'linder 28 der Pumpe sind am Hauptpendel 20 fest. Sie enthalten Öl
oder eine ähnliche Flüssigkeit. Z\vei Kolben j 29, 29' sind miteinander durch eine Stange 30 j
und mit dem Hilfspendel 22 durch einen Arm 31 verbunden. Um die Reibung der
festen Teile aufeinander möglichst auszuschalten, sind die Kolben 29, 29' hohl gemacht
und enthalten so viel Luft, daß ihr spezifisches Gewicht gleich demjenigen des verwendeten Öles ist.
Der Wechselstrom zum Antrieb des Hilfs-
*5 kreiseis hat vorzugsweise eine geringere Spannung
als derjenige zum Antrieb des Hauptkreisels. In Fig. 7 sind 36, 37 und 38 die Zuleitungen
für den Wechselstrom, 39 der Motor des Hauptkreisels, 39' der Motor des Hilfskreisels,
42 ein Wechselstromtransformator zur Verminderung der Spannung und 40 ein
Klemmenbrett.
Die beschriebene Einrichtung wirkt folgendermaßen.
Jede Abweichung der Kreiselachse aus der meridionalen Gleichgewichtslage im Azimuth
ist bekanntlich von einer Präzession um diezur Drehungsachse rechtwinklige, wagerechte
Achse begleitet. Da diese Kippbewegung des Kreiselgehäuses auf das Pendel 20 nur durch
die Dämpfungspumpe- übertragen wird, so wird dabei Arbeit verbraucht, und die Einrichtung
wirkt also dämpfend adf 'die Schwingungen im Azimuth. Fehlte das Hilfspendel und
befände sich statt dessen beispielsweise die Kuppelungsrolle 24 unmittelbar am Arm 31
der Dämpfungspumpe, so würde keine Neigung des Kreiselgehäuses bestehen, nachdem
es einmal aus der Ebene des Pendels 20 abgelenkt wäre, in diese Ebene und damit in
seine normale Ruhestellung zurückzukehren; denn die Drehungsfreiheit des Kreisels um die
wagerechte, zu seiner Drehungsachse rechtwinklige Achse 19, 19 wäre dann nur durch
die Dämpfungspumpe beschränkt, welche nicht f imstande ist, dem System die Arbeit wieder
zuzuführen, die sie einmal in Reibung umgesetzt hat. Das Hilfspendel 22 ist aber mit
dem Kreiselgehäuse zwangläufig gekuppelt, so daß die Ebene des' Hilfspendeis mit der Drehungsebene
des Kreisels in Deckung erhalten wird. Das Hilfspendel zieht also auch nach Einstellung des Betriebes den Kreisel in seine
normale Ruhestellung zurück und bringt die Dämpfuhgspumpe in ihre Mittelstellung.
Die Rose i8' sitzt auf dem Schwimmer 17
fest, ist also mit dem Azimuthrahmen 15 starr verbunden.
Claims (5)
1. Kreiselkompaß, bei welchem der eine Freiheitsgrad eines mit drei Freiheitsgraden ausgestatteten Kreiselsystems dadurch
beschränkt ist, daß das Kreiselgehäuse mit einem am kardanischen System hängenden Pendel gekuppelt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pendel in zwei durch Reibungswiderstand (Dämpfungspumpe
28, 29) miteinander gekuppelte Pendel zerlegt ist, von denen nur das eine (22) mit dem Kreiselgehäuse (18) gekuppelt
ist.
2. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pendel an
einem Rahmen (26) angelenkt ist, der um Zapfen frei drehbar ist, die in. der Verlängerung
der Kreiselachse liegen und von dem Azimuthring (25) des Kreiselsystems getragen werden.
3. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masse des pendelnden Systems (20, 22, 25, 26) durch Gegengewichte (32) derart ausgeglichen
ist, daß ihre Trägheitsmomente um eine mit der Kreiselachse zusammenfallende und eine dazu rechtwinklige, wagerechte
Achse gleich oder nahezu gleich sind, wobei die Gewichte (32) gleichzeitig möglichst
weit von der senkrechten Mittelachse des Systems angeordnet sind.
4. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibungskuppelung zwischen dem Hilfspendel (22)
und dem Hauptpendel (20) durch eine Dämpfungspumpe gebildet ist, deren Zylinder
(28) mit Öl oder einer anderen zähen Flüssigkeit gefüllt und deren Kolben (29 und 29') Hohlräume von solcher Abmessung
enthalten, daß ihr spezifisches Gewicht dem der verwendeten Flüssigkeit möglichst nahe kommt.
5. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreiselgehäuse
(18) durch eine in der Rotationsebene des Kreisels verschiebbare Kuppe-
lung (24) mit dem Hilfspendel (22) verbunden ist, derart, daß der Angriffspunkt
der Kuppelung unabhängig von Schwingungen des Kreiselsystems in der Rotationsebene
immer in oder nahezu in die Vertikalebene durch die Aufhängungsachse des Hilfspendeis fällt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US191410095XA | 1914-03-07 | 1914-03-07 |
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ID=32597526
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---|---|---|---|
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DENDAT295999D Active DE295999C (de) | 1914-03-07 |
Family Applications Before (1)
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GB (1) | GB191410095A (de) |
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- DE DENDAT295999D patent/DE295999C/de active Active
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-
1914
- 1914-04-23 GB GB191410095D patent/GB191410095A/en not_active Expired
- 1914-05-11 FR FR473319A patent/FR473319A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL2929C (de) | |
FR473319A (fr) | 1915-01-08 |
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