DE276214C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 276214 KLASSE 42 c. GRUPPE
in KIEL.
Kreiselkompaß. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. August 1912 ab.
Die Versuche haben ergeben und die Theorie hat es bestätigt, daß ein Kreiselkompaß auf
schlingernden oder stampfenden Schiffen im allgemeinen eine von der Nord-Südrichtung
abweichende Stellung einnimmt, sobald der Kreiselkompaß merklich oberhalb oder unterhalb
der Schlinger- bzw. Stampfachse des Schiffes Aufstellung findet.
Die Theorie zeigt, daß diese Abweichungen
ίο verursacht werden durch Schwingungen des
mit dem Kreisel fest verbundenen Systems um die Kreiselachse, durch welche der Schwerpunkt
des Systems nicht vertikal unter dem Aufhängepunkt bleibt, sondern in einer Ebene
senkrecht zur Kreiselachse hin und her pendelt, und daß die Abweichungen klein werden,
wenn das statische Moment, welches diese Schwingungen verursacht, hinreichend groß ist. Um demnach den Schlinger- und
Stampf fehler des Kreiselkompasses zu verringern, ist es nötig, diese Pendelungen um
die Kreiselachse nach Möglichkeit zu verringern und das statische Moment derselben möglichst
groß zu machen.
Dies geschieht z: B. wie folgt:
Der Kreisel mit seiner Achse A sei in eine Kappe K eingeschlossen, die um die horizontal
liegenden Zapfen Z1, Z1 (s. Fig. 1), die
senkrecht auf A stehen, in dem Horizontal-
3o"rhjg R1 drehbar ist. Das Untergewicht P zieht
die Kreiselachse horizontal und bewirkt, daß die Kappe um Z1, Z1 bei nicht rotierendem
Kreisel mit 1 bis 2 Sekunden Schwingungsdauer schwingt; sie hat dann bei rotierendem
Kreisel 1 bis 2 Stunden Schwingungsdauer. Der Ring R1 ist seinerseits mittels zweier
horizontal liegender Zapfen Z2, Z2 in einem
vertikalen Ringe R2 (s. Fig. 2) drehbar, wobei die Zapfen Z2, Z2 senkrecht zur Richtung
Zx, Z1 liegen, also in Richtung der Kreiselachse
A fallen. Der Ring R2 seinerseits ist um eine vertikale Achse im Gehäuse des
Apparates drehbar und läßt, da er die Drehungen der Kreiselachse aus der Meridianebene heraus mitmachen muß, an einer Rose O
die Stellung der Kreiselachse ablesen. Der Ring A1 trägt nun oberhalb der Drehzapfenlager
Z1, Z1 zwei Gewichte P1, deren Drehmoment
zur Achse Z2, Z2 nur wenig kleiner
als das von P ist, so daß das System um die Zapfen Z2, Z2 nahezu ausbalanciert ist und
eine verhältnismäßig große Schwingungsdauer von 3 bis 6 Sekunden hat. Da nun die
Schlingerperiode des Schiffes je nach Größe und Art zwischen 6 und 15 Sekunden liegt
(die modernen Riesenschiffe haben zwar eine noch größere Schlingerperiode, aber dafür
einen nur minimalen Schlingerwinkel) und die erste mögliche Oberschwingung die dritte ist,
so daß diese eine Schlingerperiode von 2 bis 5 Sekunden hat, so ist es möglich, durch geeignete
Wahl der Gewichte P1 dem System um die Kreiselachse eine Schwingungsperiode
zu geben, die sicher höher liegt als die der möglichen Oberschwingungen des Schiffes, auf
welchem der Kreisel Aufstellung findet, so daß also diese Schwingungen des Systems mit
den letzteren nicht in Resonanz geraten kön-
nen. Auch kann Resonanz dieser Schwingungen mit der Grundschwingung des Schiffes
vermieden werden. Dann aber können die Systemschwingungen um die Kreiselachse keine
sehr großen Werte annehmen. £ine weitere Verminderung derselben geschieht dann am
besten dadurch, daß dem System eine der Drehung um die Zapfen Z2, Z2 entgegenwirkende starke Dämpfung gegeben wird. Als
ίο Dämpfungsmethode ist jede beliebige verwendbar,
wie z. B. Luftdämpfung oder magnetische Dämpfung; am geeignetstsn dürfte indessen
die Massendämpfung sein, das ist eine Dämpfung, die durch eine im System befindliche
Flüssigkeit bewirkt wird, da diese zwischen dem schwingenden System und der Vertikalen
wirkt, während die ersteren zwischen dem schwingenden System und dem äußeren Ringe R2 wirken würden. Ist der ganze
Kompaß, wie wohl stets auf Schiffen, kardanisch aufgehängt, so kann auch der Kardanring
die Funktion des Ringes R2 übernehmen, nur ist zu beachten, daß die Kreiselachse jede
beliebige Richtung gegenüber den Zapfen einnehmen kann, welche den Apparat im Kardanring
tragen. Es muß demnach sowohl die Schwingungsdauer des Apparates im Kardanring als auch diejenige des Kardanringes im
Gehäuse die oben erwähnte richtige Größe haben und diese beiden Schwingungen entsprechend
gedämpft sein. Dies wird ohne weiteres erreicht, wenn die beiden Kardanachsen in einer Ebene liegen und der Schwerpunkt
des im Kardanring hängenden Systems so wenig unterhalb des Schnittpunktes der Kardanachse liegt, daß es in allen Richtungen
die notwendige Schwingungsdauer von 3 bis 6 Sekunden bekommt, und ferner eine nach
allen Richtungen gleichmäßig wirkende Massendämpfung besitzt, die z. B. durch Eindringen
einer Flüssigkeit in einen dosenförmigen Hohlraum geeigneter Größe erzielt wird. Hierbei
kann der ganze, im Kardanring schwingende Apparat so schwer gemacht werden, daß trotz
der Nähe des Schwerpunktes zum Schnittpunkt der Kardanachsen und der hierdurch erzielten langen Schwingungsdauer das statische
Moment groß bleibt, da dieses durch das Produkt des Gewichtes und der Entfernung
des Schwerpunktes vom Schnittpunkt der Kardanachsen gegeben ist. Diese Ausführungsform
ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Das Gehäuse trägt den Kardanring R0,
der sich um zwei Zapfen senkrecht zur Papierebene im Gehäuse drehen kann; in dem
Kardanring ist das Gestell G um zwei Zapfen Z2, Z2 drehbar, in welchen das eigentliche
Kompaßsystem, bestehend aus Kreisel K und innerem Ringe A1 um eine Vertikalachse Z3, Z3
drehbar angebracht ist. Es kann demnach der Kreisel mit Ring R1 Drehungen um eine
in die Richtung der Kreiselachse fallende Horizontalachse nur mit dem Gestell ausführen,
dessen Bewegungen aber in der oben beschriebenen Weise ebenso wie die des Ringes
R2 herabgedrückt
können.
können.
und gedämpft werden
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Einrichtung an Kreiselkompassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen des aufgehängten Systems derart unsymmetrisch um die Vertikalachse verteilt sind, daß die "Schwingungsdauer und das statische Moment der Sehwingungen um die Kreiselachse wesentlich verschieden von denen der Kreiselachse werden, daß ferner die Schwingungsdauer um die Kreiselachse so gewählt ist, daß diese von einer Resonanz mit den Schiffsschwingungen weitab liegt, und daß außerdem diese Schwingung mit starker Dämpfung versehen ist, alles zu dem Zwecke, durch Verkleinerung der möglichen Schwingungen um die Kreiselachse und Vergrößerung des statischen Momentes dieser Schwingungen die durch Stampfen oder Schlingern des Schiffes bedingten Abweichungen der Kreiselachse aus der Meridianebene zu verringern.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE276214C true DE276214C (de) |
Family
ID=532432
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT276214D Active DE276214C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE276214C (de) |
-
0
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