DE2952840C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gürtelreifen, der gegenüber
unregelmäßiger Abnutzung widerstandsfähiger ist.
Aus der DE-OS 25 33 134 ist ein Gürtelreifen mit einer
Lauffläche bekannt, die aus beidseitig der
Reifenmittelumfangslinie verlaufenden zentralen
Abschnitten und schulternahen Abschnitten besteht, die
seitlich benachbart zu den zentralen Abschnitten
verlaufen. Die Form, in der der Reifen vulkanisiert und
geformt wird, weist für die Herstellung der Lauffläche des
Reifens einen Formwandabschnitt auf, der sich aus die
zentralen Laufflächenabschnitte bildenden
Formwandabschnitten und die schulternahen
Laufflächenabschnitte des Reifens bildenden
Formwandabschnitten besteht, welcher letzteren einen
größeren Krümmungsradius haben als der der erstgenannten
Abschnitte. Wenn ein derartiger Gürtelreifen nach seiner
Herstellung auf den bestimmten Druck aufgeblasen wird, so
liegen die schulternahen Abschnitte mit einem kleineren
Krümmungsradius als der der zentralen Abschnitte,
innerhalb einer Kurvenfläche, die mit dem Radius des
zentralen Abschnitts eine Verlängerung des zentralen
Abschnitts darstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Gürtelreifen zu schaffen, der gegenüber einer
unregelmäßigen Abnutzung widerstandsfähiger ist und bei
dem in den schulternahen Bereichen eine übermäßige
Abnutzung der Lauffläche vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dieser Lösung wird das Problem der unregelmäßigen
Abnutzung insbesondere im schulternahen Bereich durch die
besondere Krümmungsgestaltung der Reifenlauffläche
bestimmt, und zwar durch einen verdickten Gummiabschnitt
in den schulternahen Abschnitten mit einem größeren
Krümmungsradius als der der zentralen Abschnitte.
Die Lösung der Aufgabe wird mit einfachen konstruktiven
Mitteln dahingehend erzielt, daß nur eine geringe
Abänderung der bestehenden Produktionslinie erforderlich
ist.
Durch die Erfindung wird ein Gürtelreifen geschaffen, bei
dem die unregelmäßige Abnutzung in erheblichem Maße
reduziert ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den
Zeichnungen rein schematisch dargestellten Ausführungs
beispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt eines herkömmlichen Gürtel
reifens, welcher auf den vorbestimmten Luftdruck
aufgeblasen ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht eines wesentlichen
Teils der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt der Innenwandgestaltung einer
herkömmlichen Vulkanisationsform,
Fig. 4 eine schematische Ansicht mit der Darstellung
eines Abnutzungszustands eines herkömmlichen Gür
telreifens,
Fig. 5 einen Querschnitt eines Beispiels eines Gürtel
reifens gemäß der Erfindung, wenn dieser unter In
nendruck steht,
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Vulkanisationsform
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reifens, mit
der Darstellung des Innenwandprofils, und
Fig. 7 ein Diagramm mit der Darstellung der Verhältnis
se der zurückgelegten Kilometerzahl und der Abnut
zungstiefe eines erfindungsgemäßen Reifens und eines
herkömmlichen Reifens im Vergleich.
Der Weg, welcher zur Erfindung geführt hat, wird nachfolgend
anhand der zum erleichterten Verständnis der Erfindung
Fig. 1-4 im einzelnen beschrieben. Diese Figuren
beziehen sich auf Ausführungsformen der Erfindung, die die
zuvor erwähnten Merkmale aufweisen.
Fig. 1 zeigt einen auf den vorgeschriebenen Luftdruck aufge
blasenen Gürtelreifen in der Querschnittsebene, die die Roll
achse des Reifens enthält. In dieser Figur bezeichnet das
Bezugszeichen 1′ die radialen Karkasseneinlagen 2′, die
Stahlgürtel 3′, die Wulstkerndrähte 4′, ein Felgenhorn 5′,
eine Lauffläche 6′ und Seitenwände. Die Lauffläche besteht
aus zentralen Abschnitten 7′, die beidseits von der Reifen
mittelebene (Äquatoriallinie) 1′ zu beiden Seiten bis zu
den Punkten B′ verlaufen. Weiterhin weist die Lauffläche
schulternahe Abschnitte 8′ auf, die auf beiden Seiten der
Zonen 7′ liegen und an die Seitenwände 6′ angrenzen.
Die vorgenannten Punkte B′ sind Punkte auf der Lauffläche,
zu denen von Tangentialpunkten b′ der gekrümmten Fläche
der Kronencordgewebe mit einem größeren Krümmungsradius
und der gekrümmten Oberfläche der Seitenwandcordgewebe
eine Normale gezogen wird.
Es wurde empirisch herausgefunden, daß die unregelmäßige Ab
nutzung oder eine übermäßige Abnutzung der schulternahen
Abschnitte 8′ eines herkömmlichen Gürtelreifens in einem
großen Ausmaß an den Zonen 8′ auftrat, die von dem Punkt B′
in Richtung auf die Schulter des Reifens verlaufen, wie
dies vergrößert in Fig. 4 dargestellt ist.
Bei der Herstellung der Gürtelreifen mit einer derartigen üb
lichen Konstruktion erfolgt durch Vulkanisation und Ausfor
men in einer Vulkanisationsform M′, deren Innenwandprofil
5′ M zur Ausbildung der Lauffläche des Reifens von einem einzi
gen Krümmungsradius R′ gemäß Fig. 3 gebildet wird. Der dabei
entstehende Reifen ist nach dem Aufblasen auf den vorgeschrie
benen Luftdruck so geformt, daß die Lauffläche 5′ Gummi
schichten von gekrümmten Flächen aufweist, die zwei Krümmungs
radien aufweisen, wobei der zentrale Laufflächenabschnitt
7′ einen größeren Krümmungsradius R′1 und die vom Punkt B′
ausgehenden schulternahen Abschnitte 8′ einen kleineren
Krümmungsradius R′2 als der Krümmungsradius R′1 aufweist
(Fig. 2). Weiterhin nimmt der schulternahe Abschnitt 8′
einen Zustand ein, gemäß dem sein Berührungsbereich gegenüber
der imaginären Krümmungsfläche um einen Abstand d′ nach in
nen vertieft ist, wobei diese imaginäre Krümmungsfläche bei
der Berührung mit dem Grund vom zentralen Laufflächenabschnitt
7′ gezogen und extrapoliert ist.
Daher wird es bei der Untersuchung derartiger Laufflächen
profile klar, daß, wenn die Lauffläche des Reifens mit einer
ebenen Straßenoberfläche in Berührung steht, um im Laufflä
chenbereich flächig deformiert zu werden, wird der von dem
Punkt B′ ausgehende schulternahe Abschnitt 8′ deformiert
und schlüpft gegenüber der Straßenoberfläche in einem grö
ßeren Umfang als vergleichsweise der zentrale Abschnitt 7′.
Hinzu kommt, daß die schulternahe Zone 8′ im Vergleich mit
dem zentralen Abschnitt 7′ einem geringeren Berührungs
druck mit dem Untergrund unterliegt, so daß die Reibungs
kraft zwischen der Lauffläche 5′ und der Straßenoberflä
che abnimmt. Dies führt dazu, daß die schulternahe Zone mehr
zu einem Schlupf neigt als der zentrale Abschnitt 7′.
Wenn derartig profilierte Reifen auf Vorderrädern montiert
und gesteuert werden, wird an den Reifen ein Seitenschlupf
winkel erzeugt, so daß der Reifen unter seitlichem Weg
schlupfen läuft. Dies bedeutet, daß die Abnutzung der schul
ternahen Zonen 8′ beschleunigt eintritt, da die schulter
nahen Zonen 8′ sich erheblich mehr deformieren und nach der
Berührung mit dem Untergrund schlüpfen. Entsprechend der Dar
stellung in Fig. 4 tritt im Vergleich mit den zentralen
Abschnitten 7′ daher eine frühe Abnutzung eines Ausmaßes h
auf. Daraus resultiert das Phänomen einer unregelmäßigen
oder übermäßigen Abnutzung.
Von diesem Standpunkt aus wurden sehr ausgedehnte Versuche
und Messungen durchgeführt, um die Ursache für die unregel
mäßige Abnutzung oder die unregelmäßige Abnutzung an den schul
ternahen Abschnitten 8′ festzustellen. Die folgenden Tat
sachen wurden herausgefunden:
- Bei einem Gürtelreifen entsprechend der Darstellung in Fig. 1 wurde eine Untersuchung an einer Vielzahl von Reifen vorgenommen, die hinsichtlich Größe und Abflachungs verhältnis unterschiedlich waren, und zwar hinsichtlich der Veränderung des Punktes b′ gegenüber der Höhe H′.
- Dabei wurde angenommen, daß im auf den vorgeschriebenen Luftdruck aufgeblasenem Zustand die Höhe des Reifens vom Felgenhorn 4′ aus gemessen wird und H′ ist und daß die Breite des Reifens W′ ist. Es ergab sich, daß der Abstand S1 von der Tangente an die größte Breite W′ in Richtung auf den Punkt b′ im allgemeinen das 0,290- bis 0,385fache der Höhe H′ beträgt.
- Es wurde weiterhin herausgefunden, daß die lokale Verfor mung entsprechend der Darstellung in Fig. 2 im schulter nahen Abschnitt 8′ auftritt, welcher vom Punkt B′ aus geht, mit dem eine Normale vom Punkt B′ in Richtung auf den Berührungsbereich zwischen der Lauffläche 5′ und dem Grund überschneidet.
Der Abstand S2 zwischen dem Punkt B′ und der Tangente an die
größte Breite W′ parallel zur Reifenmittellinie 1′ liegt
aufgrund der Feststellungen im Bereich des 0,25-0,45fachen,
meist im Bereich des 0,276-0,365fachen der Höhe H′. In
anderen Worten liegt der Abstand W′′ in Breitenrichtung von
der Reifenmittellinie 1′ zum Punkt B′ im Bereich:
W′/2 - 0,276 H′≧W′′≧W′/2 - 0,365 H′.
Andererseits wurden beim mittels einer in Fig. 3 dargestell
ten Form M′, deren die Lauffläche des Reifens bildende Krüm
mungsfläche 5′ M von einem einzigen Radius R′ gebildet ist,
hergestellten Reifen in der schulternahen Zone 8′ entsprechend
Fig. 2 eine lokale Verformung festgestellt. Konsequenterwei
se wurde nachgewiesen, daß die Größe der Verformung (ausge
drückt nach der Dicke) d′ im Bereich von ungefähr 0,004 H′
bis 0,015 H′ liegt.
Der Gürtelreifen gemäß der Erfindung wurde aufgrund der vorge
nannten Erkenntnisse hinsichtlich des Phänomens der unregel
mäßigen Abnützung entwickelt. Ein Beispiel des Gürtelreifens
ist in Fig. 5 dargestellt, bei dem die Lauffläche 5 aus zen
tralen Zonen 7 besteht, die beidseitig von der Reifenmit
tellinie 1 ausgehen und bis zum Punkt B verlaufen. Der
Punkt B ist ein Punkt, welcher auf der Normalen liegt,
die vom Tangentialpunkt b der gekrümmten Flächen der
Kronencortgewebeschichten und der Seitenwandgewebeschichten
zur Lauffläche gezogen wird. Weiterhin umfaßt die Laufflä
che schulternahe Zonen 8, welche neben der zentralen Zone
vom Punkt B ausgehen.
Die genannte zentrale Zone 7 verläuft innerhalb eines ge
raden Abstandes W2 von der Reifenmittellinie 1. Dieser Ab
stand wird dadurch erhalten, daß 36,5% der Höhe H von der
halben Breite W des Reifens abgezogen wird, wenn der Reifen
mit dem vorgeschriebenen Luftdruck aufgeblasen ist. Dies
drückt sich durch folgende Formel aus:
W2 = W/2 - 0,365 H.
Die schulternahe Zone 8 ist mit einem verdickten Gummiab
schnitt 9 versehen, dessen Dicke progressiv in der Richtung
auf die Schulter zunimmt (nachfolgend als "verdickter Gummi
abschnitt" bezeichnet), so daß die Lauffläche im auf den
vorgeschriebenen Druck aufgeblasenen Zustand im schulternahen
Abschnitt nicht eine gekrümmte Fläche einnimmt, die radial
innerhalb der hypothetischen Kurvenfläche liegt, die mit
dem Radius des zentralen Abschnittes eine Verlängerung des
zentralen Abschnittes darstellt. Die Lauffläche nimmt daher
eine gekrümmte Fläche ein, die vom zentralen Abschnitt bis
zum schulternahen Abschnitt von einem einzigen Krümmungsradius
gebildet wird.
Die Form M zur Herstellung eines solchen Reifens ist entspre
chend der Darstellung in Fig. 6 konstruiert. In der Form M
besteht die die Lauffläche bildende Innenwand 5 M aus zwei
gekrümmten Flächen, nämlich den den zentralen Laufflächen
abschnitt bildenden Formflächenabschnitten 7 M mit einem
Krümmungsradius R1. Diese Formflächenabschnitte liegen je
weils innerhalb des Abstandes W2 von der Mittellinie lM
der Form, die zweite gekrümmte Fläche der die Reifenlauf
fläche bildenden Innenwand 5 M der Form M wird von die
schulternahen Zonen der Reifenlauffläche bildenden Form
flächenabschnitten 5 M gebildet. Diese Formflächenabschnit
te 8 M haben einen Krümmungsradius R2 und verlaufen neben
den jeweiligen Formflächenabschnitten 7 M ausgehend vom
Grenzpunkt B nach außen.
Der Krümmungsradius R2 der Formflächenabschnitte 8 M ist
größer als der Krümmungsradius R1 der Formflächenabschnitte
7 M, und zwar so, daß die Lage von C auf der Lauffläche in
einem geraden Abstand W1 von der Reifenmittellinie lM
liegt:
W1 = W/2 - 0,2 H.
(In dieser Formel ist W die Breite und H die Höhe des Rei
fens im auf den vorgeschriebenen Druck aufgeblasenen Zustand.)
Weiterhin liegt der Punkt C auf der die Lauffläche bilden
den Formfläche der Form in einem Abstand d radial außerhalb
der imaginären Stelle A, welche sich auf einer hypotheti
schen Kurvenfläche befindet, die eine Verlängerung der
gekrümmten Fläche der zentralen Formflächenabschnitte 7 M
bei Einhaltung des Krümmungsradius R1 gebildet wird. Dieser
Punkt A liegt ebenfalls in einem geraden Abstand W1 von der
Formmittellinie lM. Für den Abstand d gilt folgende For
mel:
0,4 × 10 - 2 H≦d≦1,5 × 10-2 H
(H ist die Höhe des Reifens). Dieser Abstand d entspricht
der Größe d′ der lokalen Verformung an der schulternahen
Zone 8′ des herkömmlichen Reifens.
Die Vulkanisation und das Formen eines Reifens unter Ver
wendung der zuvor beschriebenen Form M ermöglicht die Aus
bildung des verdickten Gummiabschnittes 9 gemäß Fig. 5
im Bodenberührungsbereich des Reifens in dem schulter
nahen Abschnitt 8.
Der verdickte Gummiabschnitt 9 kann den lokalen Verformungs
abschnitt 9′ entsprechend Fig. 2 kompensieren. Entsprechend
kann verhindert werden, daß eine lokale Verformung der
Schulter des Reifens erfolgt, und zwar im Gegensatz zum
herkömmlichen Reifen.
Die gekrümmte Fläche der so erhaltenen Reifenlauffläche 5
ist der von einem einzelnen Krümmungsradius gebildeten
Krümmungsfläche angenähert, und zwar im auf den vorgeschrie
benen Luftdruck aufgeblasenen Zustand des Reifens.
Wenn die Form zur Herstellung des vorliegenden Reifens das
zuvor genannte Laufflächen-Formflächenprofil aufweist, kann
ohne weiteres eine übliche Form verwendet werden, die ledig
lich dahingehend modifiziert ist, daß durch einen einfachen
Verfahrensvorgang unter Verwendung von Schleifmittel der
Bereich der die Lauffläche bildenden Formfläche beseitigt
wird, die dem verdickten Gummiabschnitt 9 entspricht, wobei
das Wegschleifen im Bereich der Formflächenabschnitte 8 M
erfolgt. Mittels eines so erhaltenen Laufflächenprofils
des Reifens ist es möglich, die unregelmäßige Abnutzung
oder die übermäßige Abnutzung im Bereich des schulternahen
Abschnitts zu verhindern.
Zum Zwecke einer Untersuchung wurde ein Gürtelreifen 10,00 R
20-14 PR entsprechend der Erfindung auf die Vorderräder
montiert, welche so konstruiert ist, daß W1 = W/2 - 0,2 H,
W2 = W/2 - 0,365 H und d = 1,1 × 10-2 H ist. Ebenso wurde
ein herkömmlicher Gürtelreifen aufgebaut. Die Reifen wurden
mit dem vorgeschriebenen Luftdruck (7,25 kg/cm2) aufgebla
sen, wie dies durch JIS D 4204 vorgeschrieben ist. Dann wur
den Vergleichsversuche für eine lange Zeitdauer unter den
selben Laufbedingungen durchgeführt. Die Resultate sind
in Fig. 7 dargestellt. Gemäß dieser Aufsichtzeichnung ergab
sich beim herkömmlichen Reifen eine lokale Abnutzung im
Bereich von 4 mm bei einer Kilometerleistung von 30 bis
40 Tausend Kilometer. Demgegenüber liegt die Abnutzung
beim Reifen gemäß der Erfindung wesentlich niedriger. Dadurch
hat sich die Verbesserung des Abnutzungswiderstandes beim
Reifen gemäß der Erfindung in der Praxis bestätigt.
Bei üblichen Gürtelreifen sind, wie zuvor beschrieben, wenn
die Lauffläche 5′ mit der Straßenoberfläche in Berührung
gelangt und in einer ebenen Fläche verformt wird, der Ver
formungsumfang und der Schlupf gegenüber der Straßenober
fläche in den schulternahen Abschnitten 8′ größer als im
zentralen Abschnitt 7′. Konsequenterweise tritt insbesondere
in den schulternahen Abschnitten 8′ eine unregelmäßige Ab
nutzung auf, wobei der schulternahe Abschnitt 8′ von einem
Punkt der Berührungsfläche mit dem Grund nach außen ver
läuft, den eine Normale schneidet, die von dem Tangential
punkt an der gekrümmten Fläche der Kronencordgewebeschichten
und der gekrümmten Oberfläche der Seitenwandgewebeschichten
des Berührungsbereiches ausgeht.
Ein üblicher Gürtelreifen 10,00 R 20-14 PR wurde mit Hil
fe eines Seitenschlupftestgerätes hinsichtlich der Seiten
schlupfeigenschaften gemessen, wenn der Reifen bei Front
steuerung als Vorderradreifen verwendet wurde, und zwar un
ter denselben Luftdruckbedingungen wie zuvor. Daraus er
gab sich ein Seitenschlupflauf, und zwar wegen der Vorder
radausrichtung, insbesondere bei einer Einstellung der Vor
spur der Vorderräder zueinander. Ein Trend besteht dahin
gehend, daß die Größe (m/m) des Seitenschlupfes mit der Er
höhung der Neigungsgröße (m/m) größer wird. Die vorgenann
te Reifengröße ist für einen Lastkraftwagen oder für einen
Omnibus bestimmt. Jedoch gelten die vorstehenden Aussagen
ebenso für eine Reifengröße, die für Personenkraftwagen be
stimmt ist.
Somit ist der schulternahe Abschnitt 8′ dafür verant
wortlich, daß wegen der Abnahme der Reibungskraft zwi
schen der Straßenoberfläche und dem Berührungsbereich
infolge der Abnahme des Kontaktdruckes mit dem Untergrund
infolge einer erheblichen Verformung und eines Schlupfs
gegenüber dem Grund eine unregelmäßige bzw. ungleichmä
ßige Abnutzung auftritt.
Wenn der Reifen läuft, während ein Seitenschlupf auftritt,
welcher eine unregelmäßige Abnutzung hervorruft, und wenn
der Reifen ein Rippenreifen ist, so ist dieser in einem
Zustand angeordnet, in dem er infolge der geringen Stei
figkeit der Rippe im schulternahen Abschnitt für eine seit
liche Verformung empfänglich ist. Dies gilt insbesondere
für eine schmale Rippenbreite, so daß die Abnutzung mehr
im schulternahen Abschnitt auftritt. Daraus resultiert
eine unregelmäßige Abnutzung.
Aus der vorstehenden Analyse ergibt sich, daß es zur wir
kungsvolleren Lösung der Aufgabe der Erfindung bevorzugt
ist, den Gürtelreifen nicht mit solchen Nuten zu versehen,
die bezeichnenderweise das Auftreten einer ungleichmäßigen
bzw. unregelmäßigen Abnutzung bewirken. Insbesondere konti
nuierliche Umfangsnuten in dem besagten Abschnitt verur
sachen eine unregelmäßige Abnutzung im schulternahen Ab
schnitt 8.
Wenn kontinuierliche Umfangsnuten in den zentralen Abschnit
ten 7 vorgesehen sind und nicht in den schulternahen
Abschnitten 8, wodurch die Breite der Schulterrippe auf
bezeichnete Weise vergrößert werden kann, kann das Auf
treten einer unregelmäßigen Abnutzung in einem mindest
möglichen Ausmaß verhindert werden.
Andererseits kann der Reifen so konstruiert sein, daß der
zentrale Abschnitt 7 mit kontinuierlichen Umfangsnuten und
der schulternahe Abschnitt 8 mit diskontinuierlichen Nuten
oder Sicken versehen ist.
Entsprechend der bisherigen Beschreibung ist der Gürtel
reifen entsprechend der Erfindung einerseits dadurch ge
kennzeichnet, daß der schulternahe Abschnitt mit einem
verdickten Gummiabschnitt versehen ist, und zwar auf der
Grundlage der Erkenntnisse, daß der unregelmäßige Abnutzun
gen verursachende Abschnitt durch die Höhe und die Breite
des Reifenquerschnitts bestimmt ist, wenn dieser auf einen
vorgeschriebenen Luftdruck aufgeblasen ist, und daß die
Verformungsgröße in diesem Abschnitt proportional zur Höhe
des Reifenquerschnitts in demselben Zustand ist.
Der Gürtelreifen ist andererseits dadurch gekennzeichnet, daß
die für die Herstellung des Reifens verwendete Form derart
ausgestaltet ist, daß die die Lauffläche des Reifens bilden
de Formfläche aus zwei gekrümmten Flächen besteht, und
zwar dem Formflächenabschnitt für den schulternahen Ab
schnitt und die Formfläche für den zentralen Abschnitt des
Reifens, wobei die erstgenannte gekrümmte Fläche einen
größeren Krümmungsradius aufweist als die letztere. Die
erstgenannte gekrümmte Fläche ist so ausgebildet, daß eine
definierte Stelle auf ihr in einem bestimmten spezifizier
ten Abstand (Fähigkeit der Kompensation der Verformungs
größe nach dem Aufblasen auf einen vorgeschriebenen Druck)
radial außerhalb der imaginären Kurvenfläche angeordnet ist,
die von der letztgenannten gekrümmten Fläche ausgeht.
Daher kann die Abnutzungsfestigkeit im schulternahen Ab
schnitt verbessert werden, so daß das Auftreten einer un
regelmäßigen Abnützung, wie eine übermäßige Abnützung oder
Teilabnützung verhindert werden, was die Lebensdauer des
Reifens erhöht.
Mehr noch ermöglicht die vorliegende Erfindung die Herstel
lung des Reifens durch die Verwendung von gebräuchlichen
Vulkanisationsformen, die nur geringfügig innerhalb der
Produktionslinie verändert wird und das mit geringen Ko
sten und einer hohen Praktikabilität.
Claims (2)
1. Gürtelreifen mit einer Lauffläche (5),
- - die aus beidseitig der Reifenmittelumfangslinie (1) verlaufenden zentralen Abschnitten (7) besteht, die eine Breite W2 aufweisen, die der folgenden Formel entspricht W2 = W/2 - 0,365 Hwobei W die Breite und H die Höhe des Reifenquerschnitts außerhalb des Felgenhorns im aufgeblasenen Zustand ist,
- - die aus schulternahen Abschnitten (8) besteht, die seitlich benachbart zu den zentralen Abschnitten verlaufen und jeweils mit einem verdickten Gummiabschnitt (9) versehen sind, dessen Dicke in Richtung auf die Schulter zunimmt, so daß die Lauffläche im schulternahen Abschnitt (8) im aufgeblasenen Zustand außerhalb einer Kurvenfläche liegt, die mit dem Radius des zentralen Abschnitts (7) eine Verlängerung des zentralen Abschnitts (7) darstellt,
- - und die nur im zentralen Abschnitt (7) mit kontinuierlich verlaufenden Umfangsrillen versehen ist.
2. Autoreifen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die schulternahen
Abschnitte (8) mit diskontinuierlichen Nuten oder
Sicken versehen sind.
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