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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft einen piezoelektrischen Keramikwerkstoff mit
einer hohen piezoelektrischen Konstanten.
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In jüngster Zeit wurde versucht, zur Steigerung der Aufzeichnungsdichte
eines magnetischen Aufzeichnungs- und Wiedergabegerätes für Videosignale (VTR) die
Breite der Aufzeichnungsspur möglichst schmal zu halten. Wenn die Spurbreite in
der oben angegebenen Weise eng ausgelegt wird, muß die Position des magnetischen
Wiedergabekopfes in bezug auf die Aufzeichnungsspur wegen der geringen Breite der
Aufzeichnungsspur genauer sein. Da die genaue Justieruny des Wiedergabemagnetkopfes
in bezug auf die Aufzeichnungsspur über die mechanische Genauigkeit des Gerätes
angesichts der angewandten Technik schwierig oder kostenaufwendig ist, wurde bislang
ein elektromechanischer Wandler verwendet, um die relative Position des Wiedergabemagnetkopfes
in bezug auf die Aufzeichnungsspur stets in der vorbestimmten Position zu halten.
Dies bedeutet, daß der Magnetkopf mechanisch mit dem elektromechanischen Wandler
gekuppelt ist, so daß dann, wenn der Wandler mit einem elektrischen Signal beaufschlagt
wird, das der Änderung eines reproduzierten Signales entspricht, die durch eine
Veränderung der Position des Magnetkopfes in bezug auf die Aufzeichnungsspur verursacht
wird, eine mechanische Verschiebung des Magnetkopfes bewirkt wird, so daß der Magnetkopf
stets in der richtigen Position in bezug auf die Aufzeichnungsspur steht.
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Im allgemeinen wird bei solchen VTR-Geräten als elektromechanischer
Wandler ein piezoelektrisches Zweiplattensystem (bimorph) aus einer piezoelektrischen
Keramik
verwendet, das aufgrund seines piezoelektrischen Effektes
eine mechanische Verschiebung verursacht.
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Wie in der Fig.1 dargestellt ist, besteht das piezoelektrische Zweiplattensystem
aus zwei polarisierten Piezokeramikplatten, von denen jede Elektroden 1 auf beiden
Hauptoberflächen aufweist und die über eine Metallgrundplatte 3 miteinander verbunden
sind. Ein Ende der zusammengefügten piezoelektrischen Keramikplatten 2 bzw. des
piezoelektrischen Zweiplattensystems ist festgelegt bzw. fixiert. Das piezoelektrische
Zweiplattensystem wird in Abhängigkeit von der angelegten Spannung in der in der
Fig. 1 dargestellten Pfeilrichtung verschoben, was eine Folge der Tatsache ist,
daß bei Anlegen eines elektrischen Feldes an die piezoelektrische Keramik 2 diese
in senkrechte Richtung zu der Polarisationsachse der Keramik 2 sich ausdehnt oder
zusammenzieht. Da in diesem Fall die mit der Grundplatte 3 verbundenen Teile der
Keramikplatten 2 festgelegt sind, biegt sich das Verbundgefüge, so daß das freie
Ende des piezoelektrischen Zweiplattensystems in der angegebenen Pfeilrichtung verschoben
wird. Dabei ist die Verschiebung um so größer, je größer die piezoelektrische Konstante
d31 der Ausdehnung und der Schrumpfung der piezoelektrischen Keramikplatte 2 in
senkrechter Richtung zu ihrer Polarisationsache ist. Damit ist es erforderlich,
eine piezoelektrische Keramik mit großer piezoelektrischer Konstante zu entwickeln,
wenn man ein piezoelektrisches Zweiplattensystem mit großer Verschiebung bilden
will.
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Bei einer Dreikomponentenkeramik der Zusammensetzung Pb(Ni Nb Zr 0
, Zrz03, die als piezoelektrische 1/3 2/3x x z 3 Keramik bekannt ist, besitzt die
eine Komponente der Formel Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 eine niedrige Curie-Temperatur
Tc
von -1400C, so daß die Curie-Temperatur über die Auswahl der Zusammensetzung der
Keramik niedrig gehalten werden kann, was zur Folge hat, daß man eine Keramik mit
einem hohen t -Wert herstellen kann. Der 33 Grund hierfür ist darin zu sehen, daß
im allgemeinen ein piezoelektrisches Material des Systems ABO3-PbTiO3 -PbZrO3(AB03),
beispielsweise Pb(Ni1/3 Nb2/3)03 die Neigung besitzt, daß es eine hohe Dielektrizitätskonstante
& aufweist, wenn die Curie-Temperatur T des c Materials niedrig liegt. Da die
Grundzusammensetzung des obigen Systems eine hohe Sintertemperatur von 1250 bis
13500C besitzt, ist es wegen des Verdampfens von PbO beim Sintern nicht möglich,
eine homogene Keramik herzustellen und eine Keramik mit einer piezoelektrischen
Konstanten von mehr als 300 x 10-12 m/V zu bilden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen
verbesserten piezoelektrischen Keramikwerkstoff mit großer piezoelektrischer Konstanten
zu schaffen, der für die Herstellung von elektromechanischen Wandlern verwendet
werden kann.
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Diese Aufgabe wird nun durch den piezoelektrischen Keramikwerkstoff
gemäß Patentanspruch gelöst.
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Dieser erfindungsgemäße piezoelektrische Keramikwerkstoff ist gekennzeichnet
durch eine aus drei Komponenten bestehende feste Lösung der Formel b1-3a/2 Bia (Ni
1/3-b ZnbNb2/3)xTiyZrz03 in der x, y und z für das Molverhältnis von (Pb1-3a/2Bia)
(Ni1/3-bZnbNb2/3)O3, Pb1-3/2aBiaTiO3 und Pb1 3a/2 Bia ZrO3 stehen und in einem ternären
Diagramm
von (Pb1-3a/2 Bia) (Ni 1/3-bZnbNb2/3)O3, (Pbl-3a/2 Bia) TiO3 und (Pbl-3a/2 Bia )ZrO3
innerhalb eines Bereiches liegen, der durch die Verbindung der Punkte A, B, C, D
und E definiert ist, wobei x y z A 65 30 5 B 60 25 15 C 30 37 33 D 30 40 30 E 60
36 4 gilt und a einen Wert von nicht weniger als 0,005, jedoch nicht mehr als 0,02
und b einen Wert von nicht mehr als 1/6 besitzen.
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Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Schnittansicht eines die vorliegende
Erfindung verdeutlichenden piezoelektrischen Zweiplattensstems (piezoelectric bimorph)
und Fig. 2 das zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen piezoelektrischen Keramikwerkstoffes
verwendete ternäre Diagramm.
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Die Piezoelektrische Konstante d kann anqenähert durch den Ausdruck
31 -wiedergegeben werden.
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In diesem Fall ändert sich der Auslenkwert S11 nicht so 11 sehr in
Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Materials sondern der elektromechanische
Kupplungskoeffizient
k31 und die Dielektrizitätskonstante 6 T33
werden stark in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Materials und den Sinterbedingungen
geändert. Damit kann man die Werte von k21 und #33T durch entpsrechende Aus-33 wahl
der Zusammensetzung des Materials und durch Zugabe von geringen Mengen der Komponenten
verbessern.
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Erfindungsgemäß wird ein Teil des Bleis in der Keramik der Zusammensetzung
Pb(Ni1/3 Nb2/3)x y Tc Zr z 3 durch Wismut ersetzt, um die Sintereigenschaften des
Materials zu verbessern und die piezoelektrische Konstante zu erhöhen.
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Weiterhin wird erfindungsgemäß neben dem oben angesprochenen teilweisen
Ersatz des Bleis durch Wismut ein Teil des Nickels durch Zink ersetzt, um das Sinterverhaltenweiter
zu verbessern, die piezoelektrische Konstante d zu erhöhen und auch die Curie-Temperatur
und das Koerzitivfeld und damit die Eigenschaften der piezoelektrischen Keramik
zu verbessern.
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Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen piezoelektriskhen
Keramikwerkstoffs unterscheidet sich nicht von dem Verfahren, mit dem die herkömmlichen
piezoelektrischen Keramikwerkstoffe hergestellt werden.
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Das Verfahren besteht darin, daß man die pulverförmigen Ausgangsmaterialien,
wie PbO, Bi203, NiO, Nb205, TiO2, Zur02, ZnO und dergleichen in den vorbestimmten
Mengen einwiegt und dann trocken oder naß in einem Gefäß vermischt. Anschließend
kalziniert man die Mischung in Abhängigkeit von der Zusammensetzung während 2 Stunden
bei 800 bis 850"C und vermahlt das kalzinierte Material naß oder trocken während
10 bis 20 Stunden. Das in dieser Weise erhaltene kalzinierte Pulver wird in einer
2 Presse bei einem Druck von einer Tonne pro cm geformt
und dann
während 1 bis 3 Stunden bei 1150 bis 12000C gebrannt. Die in dieser Weise hergestellte
Keramik wird zunächst einer Dichtemessung unterworfen, dann auf eine Dicke von 1mm
zerschnitten und geschliffen, worauf beide Oberflächen der erhaltenen Keramikplatte
durch Plattieren mit Silberelektroden beschichtet werden, mit denen verschiedene
Eigenschaften gemessen werden. Um der Keramik das piezoelektrische Verhalten zu
verleihen, wird die Keramik polarisiert, indem man ein elektrisches Feld von 20
bis 30 kV/cm bei 80 bis 1000C in Silikonöl anlegt.
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Nach 24 Stunden mißt man den elektromechanischen Kupplungskoeffizienten
(planarer Kupplungsfaktor) kp, die Dielektrizitätskonstante 33 und dergleichen.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
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BEISPIEL 1 Unter Anwendung der oben beschriebenen allgemeinen Verfahrensweise
ersetzt man einen Teil des Bleis der Grundzusammensetzung der Formel Pb(Ni1/3Nb2/3)0
5 1/3 2/30,5 Ti Zr 0 durch Wismut und bereitet eine Keramik-0,33 0,17 3 probe 1
der folgenden Zusammensetzung Pb0,979Bi0,014(Ni1/3Nb2/3)0,5Ti0,33 rO,17 3 Zu Vergleichszwecken
gibt man andererseits zu der Keramik der Grundzusammensetzung von Beispiel 1 1 Gew.-%
Wismut unter Bildung der Probe 2, das heißt Pb(Ni 1/3 Nb2/3)0,5 Ti0,33Zr0,1703 +
1 Gew.-% Bi203 und eine Keramik der Zusammensetzung Pb0,986Bi0,014 (Ni1/3Nb2/3)0,5Ti0,33Zr0,17O3
(Probe 3), die einen stöchiometrischen Uberschuß an dreiwertigem Wismut enthält.
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Die gemessenen Eigenschaften der in dieser Weise gebildeten Proben
1 bis 3 sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
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TABELLE 1
. Dichte des ge- Dielektri- Elektromecha- Piezoelektrische |
gesinterten zitätskon- nische Kupplungs- Konstante |
Materials stant > koeffizient |
5(g/cm²) #33(#33/#0) kp @31@@ m/V; |
1 8,067 7065 1 0,59 328 |
2 7,811 5137 0,47 224 |
3 7,832 5320 0,49 235 |
Die Dichte ? der Grundzusammensetzung der Formel Pb(Ni1/3Nb2/3)0,5 Ti0,33Zr0,1703
beträgt 7,789 g/cm' und ihre piezoelektrische Konstante d31 beträgt 217 x 10-12
m/V, so daß der Wert von d31 im Fall der Proben 1, 2 und 3 verbessert ist, jedoch
im Fall der Proben 2 und 3 nicht ausreichend. Im Gegensatz dazu zeigt die erfindungsgemäße
Probe 1 eine wesentliche Verbesserung der piezoelektrischen Konstanten d31. Die
Proben zeigen bezüglich der Curie-Temperatur T c keine großen Unterschiede, indem
T etwa 1310C beträgt, wobei c es sich jedoch zeigt, daß die Änderung der Dielektrizitätskonstanten
mit der Temperatur im Fall der erfindungsgemäßen Probe 1 am geringsten ist. Dies
bedeutet, daß der erfindungsgemäße Ersatz des Bleis durch Pb 3a/2Bia, wobei Pb eine
Wertigkeit von zwei und Bi eine Wertigkeit von drei besitzt, zu überlegenen Eigenschaften
führt.
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BEISPIEL 2 Bei der Grundzusammensetzung der Formel Pb. 2Bi 1-3a/2
a (Ni1/3Nb2/3)x Tly Zr 0 3 wählt man a mit 0,014 und x mit z 0,5 aus und variiert
y und z und bereitet die entsprechenden Keramikwerkstoffe (Proben 4a, 5a, 6a, 7a,
8a und 9a).
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Zu Vergleichszwecken werden Keramikwerkstoffe (Proben 4b, 5b, 6b,
7b, 8b und 9b) mit der der obigen Zusammensetzung ähnlichen Grundzusammensetzung
bereitet, wobei jedoch a den Wert Null und x den Wert 0,5 besitzen und y und z variiert
werden.
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Die gemessenen Eigenschaften der in dieser Weise bereiteten Proben
sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengestellt.
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TABELLE II
Probe Dichte des ge- Dielektrizitäts- planarer piezoelektrische |
sinterten konstante #33 Kupplungs- Konstante |
Materials faktor kp d31(x10-12m/V) |
# (g/cm²) |
4a a=0,014 y=0,35 z=0,15 8,159 4412 0,57 230 |
4b a=0 y=0,35 z=0,15 7,753 4027 0,47 213 |
5a a=0,014 y=0,34 z=0,16 8,170 5969 0,58 280 |
5b a=0 y=0,34 z=0,16 7,740 4907 0,53 266 |
6a a=0,014 y=0,33 z=0,17 8,067 7065 0,59 328 |
6b a=0 y=0,33 z=0,17 7,789 3680 0,55 217 |
7a a=0,014 y=0,32 z=0,18 8,085 6984 0,61 345 |
7b a=0 y=0,32 z=0,18 7,763 3151 0,49 195 |
8a a=0,014 y=0,31 z=0,19 8,105 4978 0,63 288 |
8b a=0 y=0,31 z=0,19 7,772 2712 0,41 164 |
9a a=0,014 y=0,30 z=0,20 8,195 4632 0,59 250 |
9b a=0 y=0,30 z=0,20 7,759 2556 0,40 146 |
Aus der obigen Tabelle II ist ersichtlich, daß man durch den teilweisen
Ersatz des Bleis durch Wismut optimale Sintereigenschaften, eine hohe Dichte und
eine Verbesserung die Dielektrizitätskonstanten 6 des elektro-33, mechanischen Kupplungskoeffizienten
(planarer Kupplungsfaktor) kp und der piezoelektrischen Konstanten d31 erreicht.
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BEISPIEL 3 Man ersetzt einen Teil des Bleis der Grundzusammensetzung
durch Wismut und bereitet ein Material der Formel Pb1-3a/2Bia(Ni1/3Nb2/3)xTixZryO
2 a(Nil/3 2/3 x y z 3' worauf man einen Teil (1/12) des Nickels des letzteren Materials
durch Zink ersetzt, wobei x den Wert 0,5 besitzt und y und z variiert werden, um
entsprechende Keramiken zu bilden (Proben 10a, 11a und 12a).
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Zu Vergleichszwecken bereitet man Keramiken (Proben 1Ob, 11b und 12b),
bei denen man bei der obigen Zusammensetzung kein Zink verwendet, um einen Teil
des Nickels zu ersetzen, und Keramiken (Proben 10c, 11c und 12c) bei denen bei der
entsprechenden Zusammensetzung nicht ein Teil des Bleis durch Wismut ersetzt ist.
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Die gemessenen Eigenschaften der in dieser Weise gebildeten Proben
sind in der nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt.
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TABELLE III
piezoelektrische Dichte des Curie- Koerzitiv- |
Probe Zusammensetzung Konstante gesinter- Temperatur Feld |
d31(x10-12m/V) ten Tc(°C) Ec(kV/cm) |
Materials |
#(g/cm3) |
10a Pb0.985Bi0.01 |
(Zn1/2Ni3/12Nb2/3)0.5 265 8.212 161 7.0 |
Ti0.34Zr0.16O3 |
10b Pb0.979Bi0.014 |
(Ni1/3Nb2/3)0.5 280 8.170 130 5.0 |
Ti0.34Zr0.16O3 |
10c Pb(Ni1/3Nb2/3)0.5 266 7.740 140 5.3 |
Ti0.34Zr0.16O3 |
11a Pb0.985Bi0.01 |
(Zn1/12Ni3/12Nb2/3)0.5 308 8.243 155 6.7 |
Ti0.33Zr0.17O3 |
11b Pb0.979Bi0.014 |
(Ni1/3Nb2/3)0.5 328 8.067 126 4.8 |
Ti0.33Zr0.17O3 |
11c Pb(Ni1/3Nb3/2)0.5 217 7.789 136 5.0 |
Ti0.33Z30.17O3 |
12a Pb0.958Bi0.01 |
(Zn1/12Ni3/12Nb2/3)0.5 341 8.245 152 6.5 |
Ti0.32Zr0.18O3 |
12b Pb0.979Bi0.014 |
(Ni1/3Nb2/3)0.5 345 8.085 122 4.5 |
Ti0.32Zr0.18O3 |
12c Pb(Ni1/3Nb2/3)0.5 195 7.763 132 4.7 |
Ti0.32Zr0.18O3 |
Wie aus der obigen Tabelle III zu ersehen ist, ergibt sich durch
einen Ersatz eines Teils des Nickels durch Zink eine Verbesserung der Dichte der
gesinterten Keramik, eine Steigerung der Curie-Temperatur Tc um 19 bis 200C und
eine Verbesserung des Koerzitivfeldes Ec um 1,7 bis 1,8 kV/cm.
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BEISPIEL 4 Man ersetzt das Nickel der folgenden Zusammensetzung Pb1-3a/2Bia
(Ni i1/3Nb2/3)xTiyzrz03 durch variierende Mengen Zink.
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Dann bereitet man Keramiken (Proben 13 bis 18) durch Variieren des
Werts b bei der Zusammensetzung der Formel Pb0,97Bi0,02(ZnbNi1/3-bNb2/3)0,30Ti0,38Zr0,32O3
und Keramiken (Proben 19 bis 28) durch Variieren des Wertes b der Zusammensetzung
der Formel Pb0,985Bi0,01(ZnNi1/3-bNb2/3)0,53Ti0,32Zr0,15O3.
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Die gemessenen Eigenschaften der erhaltenen Proben 13 bis 28 sind
in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt, wobei die Mengen von 0 bis 1/3 des
durch Zink ersetzten Materials sämtlich löslich sind.
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TABELLE IV
durch Zink Dichte des Dielektrizi- planarer piezoelektri- |
Probe ersetzte gesinterten tätskonstante Kupplungs- sche Konstante |
Menge b Materials E33 faktor kp d31(x10 mJw |
#(g/cm3) |
13 0 7,898 2267 0,64 207 |
1/60 |
14 1/45 7,892 2593 0,62 218 |
15 1/24 8,037 3046 0,69 267 |
1/15 |
16 1/12 8,034 3467 0,67 267 |
1/9 |
17 1/6 7,944 3061 0,60 221 |
1/4 |
18 1/3 8,009 1916 0,51 135 |
19 0 7,787 7047 0,49 281 |
20 1/60 7,923 7071 0,53 304 |
21 1/45 8,205 7164 1 0,63 358 |
22 1/24 8,225 6700 0,62 336 |
23 1/15 8,274 6549 0,62 322 |
24 1/12 8,278 5909 0,62 308 |
25 1/9 8,286 5689 0,62 306 |
26 1/6 8,217 3528 0,53 190 |
27 1/4 8,189 2056 0,42 112 |
28 1/3 8,146 1238 0,39 64 |
Aus der obigen Tabelle IV geht hervor, daß die piezoelektrische
Konstante d31 mit zunehmender Zinkmenge ansteigt, jedoch scharf abfällt, wenn die
Zinkaustauschmenge 1/6 übersteigt.
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BEISPIEL 5 Man bereitet Keramiken (Proben 29 bis 34) durch Variieren
der Menge a des Blei ersetzenden Bestandteils Wismut der Zusammensetzung Pb1 3a
Bia (Znl Ni3 Nb8 ) Ti Zr0,18 O3 2 2 a V2 V2 V2 innerhalb eines Bereiches von 0 bis
0,025. Die gemessenen Eigenschaften der erhaltenen Proben 29 bis 34 sind in der
nachstehenden Tabelle V zusammengestellt, aus der ersichtlich ist, daß selbst dann,
wenn die Wismutersatzmenge a Null ist, das Sinterverhalten durch den durch den Ersatz
mit Zink verursachten Effekt etwas verbessert wird, wobei die Verbesserung der piezoelektrischen
Konstanten d31 nicht ausreicht. In der Tabelle V nimmt die piezoelektrische Konstante
d31 einen Maximalwert an, wenn die ersetzte Wismutmenge a 0,015 beträgt, nimmt jedoch
stark ab, wenn a einen Wert von 0,02 übersteigt. Daher ergibt sich ein Umkehreffekt
im Hinblick auf die Abnahme der Curie-Temperatur T und c des Koerzitivfelds Ec,wenn
Wismut in einer solchen Menge zugegeben wird, daß a 0,02 übersteigt.
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TABELLE V
Probe durch Dichte des ge- Dielektrizi- planarer piezoelektrische
Curie- Koerzitiv- |
Wismuth sub- sinterten tätskon- Kupplungsfaktor Konstante Temperatur
feld |
stituierte Materials stante kp d31(x10-12m/V) Tc(°C) Ec(kV/cm) |
Menge a # (g/cm3) # 33 |
29 0 8.173 4160 0.60 260 168 7.0 |
30 0.005 8.237 5350 0.64 308 160 6.7 |
31 0.010 8.245 5689 0.67 341 152 6.5 |
32 0.015 8.266 5834 0.67 345 146 6.0 |
33 0.020 8.244 6235 0.59 301 138 5.7 |
34 0.025 8.233 6311 0.48 175 131 5.4 |
Aus diesen Gründen liegt die Wismutersatzmenge erfindungsgemäß
im Bereich von 0,005 bis 0,02.
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BEISPIEL 6 Man bereitet Keramikwerkstoffe durch Variieren von x, y
und z in der Grundzusammensetzung der Formel Pb1-3a/2Bia(Ni1/3-bZnbNb2/3)xTiyZrO
2 3 x y z3 worin a den Wert 0,01 und b den Wert 1/12 besitzen.
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Zu Vergleichszwecken werden Keramikwerkstoffe hergestellt, deren Zusammensetzung
außerhalb des erfindungsgemäß definierten Bereiches liegt.
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Die gemessenen Eigenschaften der erhaltenen Werkstoffe (Proben 35
bis 63) sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt, wobei diese Keramikwerkstoffe
(Proben 35 bis 63) die Zusammensetzungen besitzen, diein dem in der Fig. 2 dargestellten
ternären Diagramm durch die Punkte 35 bis 63 angegeben sind. Außerhalb des Bereiches,
der durch die Linien definiert ist, die die benachbarten Punkte A, B, C, D und E
verbinden (Proben 36, 41, 56, 54 und 39) in dem Diagramm der Fig. 2 an der Seite
des Bestandteils Pb1-3a/2Bia(Ni1/3-bNb2/3)O3 (worin x groß wird), nimmt die Curie-Temperatur
einen niedrigen Wert an und die piezoelektrischen Eigenschaften werden schlecht
und an der Seite des Bestandteils Pb 3a Bi TiO3 (wo y einen großen Wert einnimmt)
/2 a und des Bestandteils Pb 3a Bi ZrO (wo z einen 1- /2 a 3 großen Wert einnimmt)
verschlechtern sich die piezoelektrischen Eigenschaften. Demzufolge ist erfindungs-
gemäß
die Zusammensetzung des beanspruchten Keramikwerkstoffes derart ausgewählt, daß
sie innerhalb des Bereiches liegt, der durch die von den Punkten A bis E verlaufende
Verbindungslinie definiert wird.
TABELLE VI
Probe Zusammensetzung Dichte des Dielektrizitäts- planarer
piezoelektrische Curie- |
(Mol-%) gesinterten konstante Kupplungs- Konstante Temperatur |
x y z Materials # 33 faktor kp d31(x10-12m/V) Tc(°C) |
# (g/cm3) |
35 70 30 0 8,346 6780 0,44 205 91 |
36 65 30 5 8,240 6190 0,52 256 102 |
37 65 26 9 8,217 6970 0,42 208 93 |
38 60 40 0 8,071 2101 0,38 98 160 |
39 60 36 4 8,180 3302 0,42 159 145 |
40 60 30 10 8,271 7749 0,58 327 117 |
41 60 25 15 8,329 5254 0,56 250 103 |
42 50 40 10 8,144 2050 0,43 107 185 |
43 50 37 13 8,150 3050 0,49 175 174 |
44 50 34 16 8,212 4803 0,59 265 161 |
45 50 33 17 8,243 5474 0,64 308 155 |
46 50 32 18 8,245 5689 0,67 341 152 |
47 50 31 19 8,320 3115 0,67 250 150 |
48 50 29 21 8,281 2454 0,54 160 144 |
49 50 24 26 8,243 1667 0,48 110 133 |
50 40 40 20 8,145 2232 0,49 121 212 |
51 40 36 24 8,141 4032 0,66 282 198 |
52 40 32 28 8,132 1251 0,56 118 185 |
TABELLE VI (Fortsetzung)
Probe Zusammensetzung Dichte des Dielektrizitäts- planarer
piezoelektrische Curie- |
(Mol-%) gesinterten konstante Kupplungs- Konstante Temperatur |
x y z Materials # 33 faktor kp d31(x10-12m/V) Tc(°C) |
# (g/cm3) |
53 30 42 28 7,874 2003 0,49 130 260 |
54 30 40 30 7,859 2158 0,55 155 257 |
55 30 38 32 7,852 2626 0,62 224 250 |
56 30 37 33 7,868 1900 0,58 166 242 |
57 30 35 35 7,870 811 0,55 94 235 |
58 20 44 36 7,132 1421 0,41 107 301 |
59 20 41 39 7,485 1384 0,48 128 292 |
60 20 39 41 7,650 724 0,48 81 280 |
61 55 32 13 8,274 6100 0,58 293 137 |
62 55 31 14 8,277 6949 0,63 350 132 |
63 55 30 15 8,254 6241 0,64 341 128 |
Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen
Keramikwerkstoffe sehr gute piezoelektrische Eigenschaften, Curie-Temperaturen und
Koerzitivfelder besitzen, so daß mit ihnen beispielsweise piezoelektrische Zweiplattensysteme
gebildet werden können, die große Verschiebungswerte ermöglichen und stabile Eigenschaften
besitzen.