DE1940974A1 - Piezoelektrische Keramikmassen - Google Patents
Piezoelektrische KeramikmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft durch sehr hohe mechanische Gütefaktoren und elektromechanische Kopplungskoeffizienten und
starke Konstanz hinsichtlich der Resonanzfrequenz und des mechanischen Gütefaktors innerhalb einer großen Temperaturspanne
ausgezeichnete piezoelektrische Keramikmassen, die die festen Lösungen enthalten, die durch die Linien definiert sind,
die die Punkte A, B, C, D und E und die Punkte F, G, H, I, J und K des Diagramms von Fig. 2 verbinden, und die außerdem
0,1 bis 5 i° MnO2 enthalten.
Die Erfindung bezieht sich auf piezoelektrische Keramikmassen und auf daraus hergestellte Erzeugnisse. Im spezielleren
betrifft die Erfindung neuartige ferroelektrische Keramiken, die polykristalline Aggregate aus bestimmten Bestandteilen
aufweisen. Diese piezoelektrischen Massen werden nach gewöhn-
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lichen Keramikverfahren zu Keramiken gesintert, und danach werden die Keramiken durch Anlegen einer Gleichspannung
zwischen den Elektroden polarisiert, so daß diesen Keramiken elektromechanische TJmwandlereigenschaften gleich dem bekannten
piezoelektrischen Effekt verliehen werden. Die Erfindung erfaßt auch das kalzinierte Zwischenprodukt der Ausgangsstoffe
und die Erzeugnisse, wie elektromechanische Umwandler, die aus der gesinterten Keramik hergestellt werden.
Die Verwendung piezoelektrischer Stoffe auf zahlreichen Anwenk
dungsgebieten für Umwandler zur Erzeugung, Messung und Richtungssinnbestimmung
von Tönen, Erschütterungen, Schwingungen, Druck usw, hat in den letzten Jahren sehr zugenommen. In großem
Maße, sind Umwandler sowohl vom Kristalltyp als auch vom keramischen
Typ benutzt worden. Piezoelektrische Keramikstoffe
sind wegen ihrer möglicherweise geringeren Kosten und der einfachen Anwendung zur Herstellung von Keramiken verschiedener
Gestalten und Größen und ihrer größeren Beständigkeit bei höheren Temperaturen und/oder hohen Feuchtigkeitsgehalten
gegenüber den kristallinen Substanzen, wie dem Rochellesalz, usw. seit letzter Zeit in bedeutendem Maße auf zahlreichen
Anwendungsgebieten als Umwandler benutzt worden.
Die piezoelektrischen Eigenschaften, die Keramiken aufweisen
müssen, ändern sich offensichtlich je nach der vorgesehenen • Anwendung. Zum Beispiel erfordern elektromechanische Umwandler,
die für Tonabnehmer- und Mikrophonelemente vorgesehen sind, piezoelektrische Keramiken, die durch einen im wesentlichen
hohen elektromechanischen Kopplungskoeffizienten und eine im
wesentlichen hohe Dielektrizitätskonstante ausgezeichnet sind. Andererseits ist es auf dem Gebiet der keramischen Filter und
piezoelektrischen Transformatoren erwünscht, daß die Materialien einen hohen Wert für den mechanischen Gütefaktor und einen
hohen elektromechanischen Kopplungskoeffizienten aufweisen. Ferner erfordern keramische Materialien eine große Konstanz
hinsichtlich der Resonanzfrequenz und anderer elektrischer Eigenschaften innerhalb großer Temperatur- und Zeitspannen.
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Als erfolgversprechende Keramik für diese Anwendungsgebiete ist Bleititanat-Bleizirkonat bis jetzt in großem Umfange benutzt
worden, ils ist jedoch schwierig, einen sehr hohen mechanischen Gütefaktor zusammen mit einem hohen planaren
Kopplungskoeffizienten in den üblichen Bleititanat-Bleizirkonat-Keramiken
zu erlangen. Außerdem schwanken die dielektrischen und piezoelektrischen Eigenschaften der· Bleititanat-Bleizirkonat-Keramiken
je nach dem angewendeten Brennverfahren sehr, was auf das Verdampfen von PbO zurückzuführen ist.
Es ist daher ein grundlegendes Ziel der vorliegenden Erfindung, neuartige und verbesserte piezoelektrische Keramikmassen
zu entwickeln, die die oben aufgezeigten Probleme überwinden. Nach einem spezielleren Ziel der Erfindung sollen verbesserte
polykristalline Keramiken entwickelt werden, die durch sehr hohe mechanische Gütefaktoren' und gleichzeitig durch hohe
piezoelektrische Kopplungskoeffizienten ausgezeichnet sind.
Nach einem anderen Ziel der Erfindung soll eine neuartige piezoelektrische Keramik entwickelt werden, die durch sehr
hohe mechanische Gütefaktoren, hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten und eine starke Konstanz hinsichtlich
der Resonanzfrequenz und des mechanischen Gütefaktors innerhalb großer Temperatur- und Zeitspannen ausgezeichnet ist.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Entwicklung von neuartigen
piezoelektrischen Keramikmassen, bei denen bestimmte Eigenschaften je nach den verschiedenen Anwendungsgebieten
geändert werden können.
Nach noch einem anderen Ziel der Erfindung sollen verbesserte elektromechanische Umwandler entwickelt werden, bei denen als
wirksame Elemente elektrostatisch polarisierte Körper benutzt werden, die aus diesen neuartigen Keramikmassen bestehen.
Diese Ziele werden durch die Erzeugung von Keramikmassen erreicht,
die grundsätzlich als feste Lösungen vorliegen und
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das System Pb(Sn1Z3Nb2Z5)O5-PbTiO3-PbZrO3,
Pb(Sn1 /3Nb2 Z5)O5-PbTiO3 oder Pb(Sn1 Z3Nb3 Z5)O3-PbZrO3
enthalten, wobei alle diese Systeme durch einen MnOp-Zusatz
von 0,1 bis 5 Gew.-^ modifiziert sind.
Diese Ziele der Erfindung und die Art und Weise, wie diese Ziele auf einfache Weise erreicht werden, sind aus der nachfolgenden
Beschreibung und der dazugehörigen Zeichnung ersichtlich. In der Zeichnung ist
P Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines elektromechanischen
Umwandlers nach der Erfindung und
Fig. 2 ein triangulär zusammengesetztes Diagramm von den nach
der Erfindung verwendeten Substanzen.
Bevor die piezoelektrischen Massen, die gemäß der Erfindung vorgeschlagen werden, im einzelnen beschrieben werden, soll
deren Anwendung in elektromechanischen Umwandlern unter Bezugnahme auf Fig. 1 der Zeichnung erörtert werden, in der
die Bezugsziffer 7 einen elektromechanischen Umwandler in seiner Gesamtheit mit einem vorzugsweise scheibenförmigen
Körper 1 aus piezoelektrischen Keramikmassen gemäß der Erfindung als wirksames Element bezeichnet.
Der Körper 1 ist in einer nachfolgend beschriebenen Art und Weise elektrostatisch polarisiert und mit einem Elektrodenpaar
2 und 3 ausgestattet, das in geeigneter Weise je an den beiden entgegengesetzten Oberflächen des Körpers 1 angebracht
ist. Leitungsdrähte 5 und 6 werden durch das Lötmittel 4 mit den Elektroden 2 und 3 leitend verbunden. Wenn die Keramik
einer Erschütterung, einer Schwingung oder einer anderen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt wird, kann eine elektrische
Energie, die von der Keramikscheibe 1 erzeugt wird, an den Leitungsdrähten 5 und 6 abgenommen werden. Umgekehrt
bewirkt, wie bei anderen piezoelektrischen Umwandlern, das Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden 5 und
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eine mechanische Deformierung des Keramikkörpers 1. Der hier 'benutzte Ausdruck "elektromechanischer Umwandler" ist so zu
verstehen, daß er in seinem weitesten Sinne gebraucht wird und piezoelektrische Keramikfilter, piezoelektrische Transformatoren,
Frequenzsteuerungsgeräte und dergl. erfaßt. Darüberhinaus kann die Erfindung auf vielen anderen Anwendungsgebieten
benutzt bzw. vielen anderen Anwendungsgebieten angepaßt werden, auf denen Stoffe mit dielektrischen, piezoelektrischen
und/oder elektrostriktiven Eigenschaften erforderlich sind.
Nach der Erfindung wird der Keramikkörper 1 (Fig. 1) aus neuartigen piezoelektrischen Massen gebildet, die polykristalline
Keramiken sind und aus jeweils durch MnOp-Zusatz modifiziertem Pb(Sn1Z5Nb3Z5)O5-PbTiO5-PbZrO5,
Pb(Sn1Z5Nb3Z5)O5-PbTiO5 oder Pb(Sn1Z5Nb2Z5)O5-PbZrO5 bestehen.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Feststellung, daß innerhalb bestimmter besonderer Zusammensetzungsbereiche dieser
Systeme die durch MnOp-Zusatz modifizierten Proben sehr hohe mechanische Gütefaktoren und hohe mechanische Kopplungskoeffizienten zusammen mit starken Konstanzen hinsichtlich
der Resonanzfrequenz und des mechanischen Gütefaktors (QM)
innerhalb großer Temperatur- und Zeitspannen aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Keramikmassen weisen zahlreiche Vorteile hinsichtlich der Verfahren zu ihrer Herstellung und ihrer
Anwendung für keramische Umwandler auf. Es war bekannt, daß das Verdampfen von PbO während des Brennens ein Problem darstellt,
das beim Sintern von Bleiverbindungen, wie Bleititanatzirkonat,
auftritt. Die erfindungsgemäßen Massen weisen jedoch eine geringere Menge an verdampftem PbO als die üblichen
Bleititanatzirkonate nach dem Brennen auf. Das erfindungsgemäße System kann, ohne daß eine PbO-Atmosphäre vorgesehen
wird, gebrannt werden. Ein gut gesinterter Körper gemäß der erfindungsgemäßen Masse wird durch Brennen der oben beschriebenen
Masse in einem Keramiktiegel, der mit einem aus
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Keramiken hergestellten Keramikdeckel bedeckt ist, erhalten. Eine hohe Sinterdichte ist für die Peuchtigkeitsbeständigkeit
und eine hohe piezoelektrische Ansprechbarkeit vorteilhaft, -wenn der gesinterte Körper als Resonator oder auf anderen
Anwendungsgebieten benutzt werden soll.
Alle möglichen Zusammensetzungen innerhalb des Systems
Pb(Snw^Nb2 /-Z)O-Z-PbTiO-Z-PbZrO, werden durch das trianguläre
Diagramm, das die Pig. 2 der Zeichnung bildet, dargestellt. Einige der durch das Diagramm dargestellten Zusammensetzungen
weisen jedoch keine hohe Piezoelektrizität auf, und viele sind nur in einem unbedeutenden Maße elektromechanisch wirksam.
Die vorliegende Erfindung betrifft solche Grundzusammensetzungen, die eine piezoelektrische Ansprechbarkeit von
bemerkenswerter Größe aufweisen. Der Einfachheit halber wird der planare Kopplungskoeffizient (K ) der Testscheiben als
Maß für die piezoelektrische Wirksamkeit genommen. So zeigen in dem Bereich, der durch die Linien begrenzt ist, die die
Punkte A, B, 0, D und E des Diagramms von Fig. 2 verbinden, alle polarisierten und getesteten Massen einen planaren
Kopplungskoeffizienten von etwa 0,1 oder höher. Die Grundmassen in dem Bereich des Diagramms von Pig. 2, der durch die
Linien begrenzt ist, die die Punkte P, G, H, I, J und K verbinden, weisen einen planaren Kopplungskoeffizienten von etwa
0,5 oder höher auf. Die Molprozentgehalte von den drei Bestandteilen der Massen A, B, C, D, E, P, G, H, I, J und K sind
folgende:
A · 25,0
B 1,0
C 1,0
D 12,5
E 25,0
P 20,0
G 12,5
H " 6,0
PbTiO3 | PbZrO3 |
75,0 | - |
75,0 | 24,0 |
11,5 | 87,5 |
- | 87,5 |
- | 75,0 |
40,0 | 40,0 |
50,0. | 37,5 |
51,0 | 43,0 |
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PbTiO3 | PbZrO3 |
47,0 | 52,0 |
36,0 | 58,0 |
31,5 | 56,0 |
I 1,0
J 6,0
K 12,5
Die erfindungsgemäßen Massen können nach zahlreichen gut bekannten Verfahrensweisen hergestellt werden. Nach einem
bevorzugten Verfahren jedoch, das nachfolgend ausführlicher beschrieben wird, ist die Verwendung von PbO oder Pb3O4,
SnOp, SnO, Nb2Oc, TiOp, ZrO2 und MnOp als Ausgangsstoffe vorgesehen.
Die Ausgangsstoffe, nämlich Bleioxyd (PbO), Zinndioxyd 2
Niobpentoxyd (Nb2O5), Titandioxyd (TiO2), Zirkondioxyd (ZrO2)
und MnO2 , alle von relativ reiner Beschaffenheit (z.B. vom
Reinheitsgrad "chemisch rein"), werden in einer mit Gummi ausgekleideten Kugelmühle innig mit destilliertem Wasser vermischt.
Beim Vermählen des Gemisches muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß Verunreinigungen des Gemisches vermieden
werden, die auf eine Abnutzung der Mahlkugeln oder -steine zurückzuführen sind. Dieses kann durch Verändern der Anteile
an den Ausgangsstoffen verhindert werden, indem irgendeine
Verunreinigung kompensiert wird.
Nach dem Naßmahlen wird das Gemisch getrocknet und durchmischt, um eine möglichst homogene Mischung sicherzustellen.
Danach wird das Gemisch in geeigneter Weise mit einem Druck von 400 kg/cm in die gewünschten Formen gebracht. Die Preßlinge
werden dann durch Kalzinieren bei einer Temperatur von etwa 85O0G für etwa 2 Stunden einer Vorreaktion unterworfen.
Nach dem Kalzinieren läßt man das umgesetzte Material abkühlen. Das Material wird dann zu einer kleinen Teilchengröße
naßvermahlen. Der MnOp-Zusatz kann zu dem umgesetzten Material
nach dem Kalzinieren der Ausgangsstoffe, die ursprünglich
kein MnO2 enthalten, zugefügt und dann das den MnOp-Zusatz ent-
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haltene umgesetzte Material zu einer kleinen Teilchengröße vermählen werden. Pabei sollte "wiederum wie oben sorgfältig
verfahren werden, um eine Verunreinigung durch ein Abnutzen der Mahlkugeln oder -steine zu vermeiden. Je nach Wahl und
der gewünschten Form kann aus dem Material eine Mischung oder
ein Schlamm gebildet werden, der oder die je nach dem einzelnen Fall zum Pressen, Gleitgießen oder Strangpressen nach auf
dem Gebiet der Keramik üblichen Formgebungsverfahren geeignet ist. Die Proben, für die die Werte nachfolgend angegeben werden,
wurden durch Mischen von 100 g vermahlenem vorgesintertem
Gemisch mit 5 cm destilliertem Wasser hergestellt. Das Gemisch wurde dann zu Scheiben von 8 mm Durchmesser und 1 mm
Dicke mit einem Druck von 700 kg/cm gepreßt. Die gepreßten
Scheiben wurden bei 1210 - 1310 0C 45 Minuten lang gebrannt.
Nach der Erfindung ist es nicht erforderlich, die Masse in einer PbO-Atmosphäre zu brennen. Darüberhinaus ist es nicht
nötig, in dem Brennofen ein besonderes Temperaturgefälle einzuhalten, wie es bei den früheren Verfahren erforderlich war.
Es können daher nach der Erfindung einheitliche und ausgezeichnete piezoelektrische Keramikerzeugnisse auf bequeme
Weise erhalten werden, und zwar einfach durch Abdecken der Proben während des Brennens mit einem Aluminiumtiegel.
Die gesinterten Keramiken werden auf beiden Oberflächen bis zu einer Dicke von 0,5 mm geschliffen. Die geschliffenen
Oberflächen der Scheiben werden dann mit einem Silberanstrich überzogen und gebrannt, wodurch Silberelektroden ausgebildet
werden. Schließlich werden die Scheiben polarisiert, während sie in ein Bad aus Silikonöl von 100 C eingetaucht werden.
Ein Spannungsgradient von 4 KV Gleichspannung je mm wurde eine
Stunde lang eingestellt, und die Scheiben wurden dann innerhalb von 30 Minuten auf Raumtemperatur abgekühlt (fieldcooled).
"
Die piezoelektrischen und. dielektrischen Eigenschaften der polarisierten Proben wurden bei 20 0C, einer relativen
Feuchtigkeit von 50 °/o und einer Frequenz von 1 Kilohertz ge-
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jnessen. Beispiele für die erfindungsgemäßen besonderen
Keraniikmassen und verschiedene sachdienliche elektromechanisch^
und dielektrische Eigenschaften dieser Massen sind in Tabelle I aufgeführt. Aus Tabelle I ist gut ersichtlich, daß
alle als Beispiele angegebenen Massen, die durch MnCU-Zusatz modifiziert sind, durch einen sehr hohen mechanischen Güte- '
faktor und einen hohen planaren Kopplungskoeffizienten ausgezeichnet sind, wobei alle diese Eigenschaften für den Gebrauch
von piezoelektrischen Massen auf dem Gebiet der Keramikfilter, piezoelektrischen Transformatoren und Ultraschallumwandler
bedeutungsvoll sind. Es ist offensichtlich, daß die durch MnOp-Zusatz modifizierten Massen eine wesentliche Verbesserung
bezüglich des mechanischen Gütefaktors (QM) im Vergleich mit
dem der Grundmassen aufweisen. Z.B. haben die Grundmassen einen Ql, von etwa 200 oder weniger.
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Probe | T | Nb273)O5 | PbTiO3 | a b e | 1 | IeI | 24 Stunden . | nach dem Polen | mechani scher Gütefaktor |
|
Nr. | Mol-$ der Grundzusammensetzung | 46,0 | MnO9- | Dielektri zitäts konstante ε |
planarer Kopplungs- koeff., KP |
340 | ||||
1 | Pb(Sny3 | 46,0 | PbZrO5 | Zusatz Gew. -°/o |
556 | 0,50 | 400 | |||
2 | 3,0 | 45,0 | 51,0 | 0,5 | 1089 | 0,54 | 1550 | |||
O ο |
3 | 6,0 | 50,0 | 48,0 | 0,2 | 1120 | 0,62 | 730 | ||
CD OO |
4 | 6,0 | 44,5 | 49,0 | 0,5 | 837 | 0,52 | 1120 | ||
σ> | 5 | 12,5 | 43,5 | 37,5 | 0,5 | 1159 | 0,60 | 350 | ||
κ> | 6 | 12,5 | 43,5 | 43,0 | 0,5 | 1494 | 0,57 | 990 ; | ||
to
ο |
7 | 12,5 | 43,5 | 44,0 | 0,2 | 973 | 0,56 | 490 | ||
8 | 12,5 | 25,0 | 44,0 | 1,0 | 768 | j 0,40 | 2000 | |||
9 | 12,5 | 37,5 | 44,0 | 3,0 | 484 | f 0,43 | 1910 | |||
10 | 12,5 | 62,5 | 0,5 | 899 | \ 0,47 | |||||
25,0 | 37,5 | 0,5 | ||||||||
CD -C--O
CD
Die Grundmassen der vorstehenden Beispiele werden in dem
Diagramm von Pig. 2 «lurch die entsprechend bezifferten Punkte angezeigt.
Aus vorstehender Tabelle I ist ersichtlich, daß die Werte für den mechanischen Gütefaktor, den planaren Kopplungskoeffizienten
und die Dielektrizitätskonstante durch Wahl der Grundzusammensetzusg mad der Menge des'MnO^-Zusatzes verändert
werden können,, s© daß sich die Werte den verschiedenen
Anwendungen anpassen.
Aus Tabelle II ist zu ersehen*, daß die erfindungsgemäßen .
piezoelektrischen Keramiken eine starke Konstanz hinsichtlich der Resonanzfrequenz innerhalb einer großen Temperaturspanne
aufweisen und daß diese Keramiken eine starke Konstanz hinsichtlich des mechanischen Gütefaktors (Q.J innerhalb eines
Temperaturbereichs voa 30 - 110 °C besitzen.
T a b e 1 | le II | |
Probe Hr. |
η φ γι oL
ατ-±.ο, ρ JL JL |
fr-T.C, io |
1 | 5,4 | 0,334 |
2 | 12,5 | 0,231 |
3 | 23,2 | 0,361 |
4 | 27,7 | 0,192 |
5 | 15,3 | 0,017 |
6 | 6,6 | 0,038 |
7 | 10,4 | 0,204 |
8 | 20,8 | 0,351 |
9 | 5,0 | 0,361 |
10 | 24,1 | 0,274 |
ist die
des mechanischen Gütefaktors (Q„J in
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dem Bereich von 30 - 1100C. f -T.C. ist die Änderung der
Resonanzfrequenz (f ) innerhalb des Bereichs von 30 - 1100O.
Diese Eigenschaften sind für den Gebrauch der piezoelektrischen Massen bei einem Einsatz als piezoelektrische Transformatoren
und Filter usw. wichtig. Der Ausdruck "piezoelektrischer Transformator" wird hier benutzt, um eine Einrichtung
für die passive elektrische Energieübertragung, oder einen Umwandler zu beschreiben, der die piezoelektrischen Eigenschaften
des Stoffes, aus dem er besteht, benutzt, um eine ^ Transformierung von Spannung, Strom oder Impedanz zustande zu
bringen. Für einen solehen Einsatz der Keramiken ist es vorteilhaft, wenn die piezoelektrischen Massen eine starke Konstanz
hinsichtlich der Resonanzfrequenz und des mechanischen Gütefaktors innerhalb einer großen Temperaturspanne und sehr
hohe mechanische Gütefaktoren und hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten aufweisen, damit der piezoelektrische
Transformator, der in einer Fernsehanlage usw. benutzt wird, hinsichtlich der Spannungs- und Stromleistung eine große
Konstanz mit der Temperatur besitzt.
Die erfindungsgemäßen piezoelektrischen Keramiken weisen hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten auf. Daher sind die
erfindungsgemäßen Keramiken auch zur Anwendung in elektromechanischen Umwandlerelementen, wie Tonabnehmern, Mikrophonen
tind Spannungsregeneratoren in Zündstroinanlagen geeignet.
Bei Keramikmassen, die mehr als 5 Gew.-$ MnOp-Zusatz enthalten,
ist der mechanische Gütefaktor relativ gering und der planare Kopplungskoeffizient niedrig.
Keramikmassen, die weniger als 0,1 Gew.-$ MnO2-Zusatz enthalten, weisen einen geringen mechanischen Gütefaktor auf. Aus
diesen Gründen gehören derartige Keramikmassen nicht zu den erfindungsgemäßen Massen.
Außer den oben beschriebenen überlegenen Eigenschaften stellen
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.die erfindungsgemäßen Massen Keramiken mit guter physikalischer
Qualität und mit guter Polarisierbarkeit dar. Aus vorstehendem ergibt sich, daß die ternäre feste Lösung
Pb(Sn1/,Nb2Z3)O3-PbTiO3-PbZrO3 , die mit dem MnO2~Zusatz in
den speziellen Anteilen modifiziert ist, ausgezeichnete piezoelektrische Keramikkörper bildet.
Obwohl die zur Zeit als bevorzugt angesehenen Ausführungsformen der Erfindung oben erläutert v/orden sind, ist es
selbstverständlich, daß bei diesen Ausführungsformen verschiedene Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden können,
ohne von der Erfindung abzuweichen. Die Ansprüche sollen daher alle derartigen Änderungen und Abwandlungen erfassen,
sofern diese zu dem tatsächlichen Inhalt und Umfang der Erfindung gehören.
Patentansprüche :
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Claims (1)
- Patentansprüche :^^Keramikmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine feste Lösung, die im wesentlichen aus einem Material besteht, das aus dem Bereich ausgewählt ist, der durch die Linien begrenzt ist, die die Punkte A, B, C, D und E des Diagramms von Pig. 2 verbinden, und außerdem eine solche Menge Mangan, die 0,1 bis 5 Gew'.-$ Mangandioxyd (MnOp) äquivalent ist, enthält, wobei die den Punkten A, B, C, D und E entsprechenden Zusammensetzungen die FormelnA - Pb(Sni73Nb273)Of25O0?iOf75OO3B = Pt(Sni73Bb273)OfO1oTiOf75oZPOf24OO3E = Pb(Sn besitzen.Keramikmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine feste Lösung, die im wesentlichen aus einem Material besteht, das aus dem Bereich ausgewählt ist, der durch die Linien begrenzt ist, die die Punkte F, G, H, I, J und K des Diagramms von Fig. 2 verbinden, und außerdem eine solche Menge Mangan, die 0,1 bis 5 Gew.-^ Mangandioxyd (MnO2) äquivalent ist, enthält, wobei die den Punkten P, G, H, I, J und K entsprechenden Zusammensetzungen die FormelJ K besitzen.009816/12203. Elektromechanisches Umwandlerelement, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Keramikmasse nach Anspruch 2 enthält.4· Piezoelektrischer Transformator, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Keramikmasse nach Anspruch 2 enthält.5. Piezoelektrische Keramikmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer festen Lösung entsprechend der Formel PMSni/3tfb2/3)o>o6oTio^^Zr0^80O3 besteht undaußerdem 0,5 Gew.~-?b Mangandioxyd (MnOp) enthält.6. Piezoelektrische Keramikmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer festen lösung entsprechend der Formel PMSn^BD^)-^ ^5Ti0 ^5Zr0^30O3 besteht undaußerdem 0,5 Gew.-<& Mangändioxyd (MnOp) enthält.Verfahren zur Herstellung von Keramikmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß (1) ein Bleioxyd, ein Zinnoxyd, Nb2O1-y TiOp, ZrOp und MnO2 innig miteinander naßvermischt werden, (2) das genannte Gemisch getrocknet, (3) in eine vorbestimmte Gestalt gepreßt und (4) durch Kalzinieren in Abwesenheit einer PbO-AtmoSphäre zur Vorreaktion gebracht wird, (5) das kalzinierte Gemisch abgekühlt und (6) zu einer kleineren Teilchengröße zerkleinert wird, (7) das zerkleinerte Gemisch geformt wird und (8) das geformte Gemisch bei erhöhten Temperaturen in Abwesenheit einer PbO-Atmosphäre gebrannt wird.M 2663
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |