DE2219558C3 - Piezoelektrische Keramikmaterialien und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Piezoelektrische Keramikmaterialien und Verfahren zu deren Herstellung

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DE2219558C3 DE19722219558 DE2219558A DE2219558C3 DE 2219558 C3 DE2219558 C3 DE 2219558C3 DE 19722219558 DE19722219558 DE 19722219558 DE 2219558 A DE2219558 A DE 2219558A DE 2219558 C3 DE2219558 C3 DE 2219558C3
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Description

besteht sowie außerdem einen Mangananteil enthält, der 0,5 Gewichtsprozent Mangandioxid (MnO2) entspricht.
4. Elektromechanisches Wandlerelement, dadurch gekennzeichnet, daß es das piezoelektrische Keramikmaterial nach Anspruch 3 enthält.
5. Verfahren zur Herstellung eines piezoelektrischen Keramikmaterials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man PbO, ZnO, ZnO2, Nb2O5, TiO2, ZrO2 und MnO2 in geeigneten Anteilen innig naßvermischt, das Gemisch trocknet, das Gemisch zu einer vorbestimmten Form verpreßt, das Gemisch durch Kalzinieren bei etwa 850° C für etwa 2 Stunden einer Vorreaktion unterwirft, das kalzinierte Gemisch abkühlt, das kalzinierte Material zu einer kleineren Teilchengröße vermahlt, das teilchenförmige Gemisch formt, das geformte Gemisch bei einer Temperatür von 1200 bis 1310° C 45 Minuten lang brennt und den gebrannten Körper in an sich bekannter Weise polarisiert.
45
Die Erfindung betrifft piezoelektrische Keramikmaterialien und ein Verfahren zu deren Herstellung. Die Verwendung von piezoelektrischen Materialien iuf verschiedenen Wandleranwendungsgebieten zur Erzeugung, Messung und Richtungssinnbestimmung Von Ton, Stoß, Schwingung, Druck und zur Hoch- »pannungserzcugung usw. hat in den letzten Jahren In starkem Maße zugenommen. Wandler sowohl vom Kristalltyp als auch vom Keramiktyp sind in breitem Umfang benutzt worden. Wegen der möglichen geringeren Kosten und der leichteren Verwendbarkeit bei der Herstellung von Kcramikmaterialien verschiedener Formen und Größen und ihrer größeren Bcständigkeit bei hohen Temperaturen und/oder hohen Feuchtigkeitsgraden als kristalline Substanzen, wie z. B. das Rochellsalz usw., haben piezoelektrische Keramikmaterialien in letzter Zeit eine erhebliche Bedeutung für einen Einsatz auf verschiedenen Wandleranwendungsgebielcn erlangt.
Die piezoelektrischen Eigenschaften, die von Keramikmaterialien gefordert werden, hängen offensichtlich von der vorgesehenen Anwendung ab. Zum Beispiel erfordern elektromechanische Wandler, wie z. B. Tonabnehmer und Mikrophonbauteile, piezoelektrische Keramikmaterialien, die durch einen im wesentlichen hohen elektromechanischen Kopplungskoeffizienten und eine hohe Dielektrizitätskonstante ausgezeichnet sind. Andererseits ist es auf den Gebieten der Keramikfilter und der piezoelektrischen Wandler erwünscht, daß die Materialien einen hohen Wert für den mechanischen Qualitätsfaktor und einen hohen elektromechanischen Kopplungskoefnzienten zeigen. Ferner müssen Keramikmaterialier eine große Beständigkeit bezüglich der Dielektrizitätskonstanten und anderer elektrischer Eigenschaften innerhalb breiter Temperatur- und Zeitbereiche aufweisen. Außerdem erfordern elektromechanische Wandler, wie z. B. ein keramisches Zündelement, das als Zündquelle für das Gas verwendet wird, piezoelektrische Keramikmaterialien, die durch eine große mechanische Festigkeit und eine große Konstanz der Ausgangsspannung bei sich periodisch wiederholender mechanischer Beanspruchung ausgezeichnet sind.
Als vielversprechende Keramik für diese Anwendungen ist Bleititanat-Bleizirkonat bis jetzt in großem Umfange im Gebrauch. Es ist jedoch schwierig. bei den herkömmlichen Bleititanat-Bleizirkonat-Keramikmaterialien einen sehr hohen mechanischen Qualitätsfaktor zusammen mit einem hohen planarcn Kopplungskoeffizienten zu erzielen. Außerdem variieren die dielektrischen und piezoelektrischen Eigenschaften der Bleititanat-Bleizirkonat-Keramikniaieralien in starkem Maße je nach der angewendeten Brenntechnik, was auf das Verdampfen von PbO zurückzuführen ist. Eine Verbesserung dieser Faktoren ist durch Einarbeiten verschiedener zusätzlicher Bestandteile in die Grundkeramikmasse oder durch Einarbeiten verschiedener Komplexverbindungen erzielt worden. Zum Beispiel betrifft die USA.-Patentschrift 29 Π 370 Bleititanatzirkonatkeramikmaterialien die mit Nb.,O5, Ta0O5 und YoO3 usw. modifiziert sind, und die USA.-Patentschrfft 34 03 103 Kermakimaterialien mit dem ternären System
PbZn1Z3Nb2Z3O3-PbTiO3-PbZrO3.
Diese Keramikmaterialien zeigen hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten, weisen aber niedrige mechanische Qualitätsfaktoren und geringe Konstan; der piezoelektrischen Konstanten bei mechanische] Beanspruchung auf.
Die britische Patentschrift 11 42 872 beschreibt der Kopplungskoefnzienten (A'33), die Dielektrizitätskon stante und den Spannungsabfall einer aus mit Ιη.,Ο., B2O., oder V2O5 modifiziertem PbTiO3 ~ PbZrO.,*bc'· stehenden piezoelektrischen Keramik bei wiederhol tem Lastwechsel, gibt jedoch nicht an, daß die Kcra mik einen hohen mechanischen Qualitätsfaktor (Q M und eine hohe mechanische Festigkeit habe.
Die britische Patentschrift 12 10 729 bezieht siel auf piezoelektrische Kcramikmaterialien, die da System
modifiziert mit Mnü.„ enthalten, und die niedcrlän dischc Patentanmeldung 69 11 996 bezieht sich au piezoelektrische Keramikmaterialien, die das Syster
Pb(Sn, „Nb., ATLZr.O,,
Biodifiziert mit MnO2, enthalten. Diese bekannten Keramikmaterialien zeigen einen relativ hohen plagaien Kopplungskoeffizienten und mechanischen Qualitätsfaktor, zeigen jedoch nicht eine hohe Konitanz der Dielektrizitätskonstanten mit der Temperatur, eine hohe Dauerhaftigkeit der piezoelektrischen Konstanten und eine hohe mechanische Festigkeit. , Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines piezoelektrischen Keramikmaterials, das durch einen sehr fcohen mechanischen Qualitätsfaktor, einen hohen elektromechanischen Kopplungskoeffizienten und «ine sehr beständige Dielektrizitätskonstante innerhalb breiter Temperatur- und Zeitbereiche ausgezeichnet ist, eine große Konstanz der Ausgangsspan-Bung bei sich periodisch wiederholendem mechaniichem Stoß und große mechanisene Festigkeit aufweist.
Die Erfindung soll ferner ein neues piezoelektrijehes Keramikmaterial zur Verfügung stellen, bei dem bestimmte Eigenschaften geändert werden können, um sie so verschiedenen Anwendungen anzupassen.
Nach noch einem weiteren Ziel der Erfindung soll ein verbesserter elektromechanischer Wandler unter Verwendung eines elektrostatisch polarisierten Körpers, der aus dem piezoelektrischen Keramikmaterial der Erfindung besteht, geschaffen werden.
Die Erfindung schlägt nun ein piezoelektrisches Keramikmaterial vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es im wesentlichen aus einem Material der Formel
Sb(Zn1.3Nb313)^(Sn13Nb2 3)flTicZrflO3
besteht, worin A, B, C und D O < A <Ξ 0,50, 0 < B ^ 0,25, 0,25 <; C <S 0,625 und 0,25 <; D <i 0,625 entsprechen und A 4- B - C D = 1 sind, sowie außerdem einen Mangananteil enthält, der 0,05 bis 5 Gewichtsprozent Mangandioxid (MnO2) äquivalent ist.
Die Erfindung basiert auf der Feststellung, daß innerhalb der vorstehend angegebenen besonderen Zusammensetzungsbereiche des mit MnO., modifizierten quarternären Systems
Pb(Zn1/3Nb2,3)O3—Pb(Sn13Nb23)O3-
PbTiO3-PbZrO3
die piezoelektrischen Keramikmaterialien sehr hohe mechanische Qualitätsfaktoren, hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten und eine große Beständigkeit hinsichtlich der piezoelektrischen Konstanten bei wiederholter mechanischer Beanspruchung zeigen. Keramikmaterialien mit Zusammensetzungen, die innerhalb des angegebenen quarternären Systems, aber außerhalb der gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Bereiche für A, B, C und D Hegen, zeigen keine hohe Piezoelektrizität und sind größtenteils nur in geringem Maße elektromechanisch wirksam. Die piezoelektrischen Keramikmaterialien der Erfindung weisen in bezug auf ihre Herstellung und ihre Anwendung als keramischer Wandler verschiedene Vorteile auf. Es ist bekannt, daß das Verdampfen von PbO während des Brennens ein Problem darstellt, dem man beim Sintern von Bleiverbindungen, wie z. B. Bleititanatzirkonat, begegnet. Die piezoelektrischen Keramikmaterialien der Erfindung führen zu einer kleineren Menge von verdampftem PbO als die üblichen Bleititanatzirkonate nach dem Brennen. Das quarternäre System kann in Abwesenheit einer PbO-Atmosphäre gebrannt werden. Ein gut gesinterter Körper wird durch Brennen von Materialien mit der oben angegebenen Zusammensetzung in einem Keramiktiegel, der mit einem aus Al.,O3-Keramikmaterialien hergestellten Keramikdeckel abgedeckt ist, hergestellt. Eine hohe Sinterdichte ist zur Erzielung einer Feuchtigkeitsbeständigkeit und einer hohen piezoelektrischen Ansprechbarkeit erwünscht.
wenn der gesinterte Körper als Resonator oder für andere Anwendungen benutzt werden soll.
Die piezoelektrischen Keramikmaterialien können nach den auf dem Gebiet der Keramik bekannten Arbeitsweisen hergestellt werden.
Ein bevorzugtes Verfahren jedoch zur Herstellung eines piezoelektrischen Keramikmaterials der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,· daß man PbO, ZnO SnO2, Nb2O3, TiO2, ZrO., und MnO., in geeigneten Anteilen innig naßvermischt, das Gemisch trocknet, das Gemisch zu einer vorbestimmten Form verprei3t, das Gemisch durch Kalzinieren bei etwa S50 C für etwa 2 Stunden einer Vorreaktion unterwirft, das kalzinierte Gemisch abkühlt, das kalzinierte Material zu einer kleineren Teilchengröße vermahlt, das teilchenförmige Gemisch formt, das geiormte Gemisch bei einer Temperatur von 1200 bis 1310 C 45 Minuten lang brennt und den gebrannten Körper in an sich bekannter Weise polarisiert.
Die Keramikmaterialien mit der ungeschlagenen Zusammensetzung haben eine gute mechanische Qualität und sind gut polarisierbar.
Die zur Herstellung der piezoelektrischen Keiamikmaterialien der Erfindung zu verwendenden Ausgangsmaterialien sind nicht auf die in den nachföl genden Beispielen benutzten Ausgangsmaterialien beschränkt. An Stelle der in den nachfolgenden Beispielen verwendeten Ausgangsmatcrialien können auch solche Oxide verwendet werden, die sich bei erhöhten Temperaturen leicht zu Materialien mit der gewünschten Zusammensetzung zersetzen.
Beispiel 1
Die Ausgangsmatcrialien, nämlich Bleioxid (PbO), Zinkoxid (ZnO;, Zinnoxid (SnO.,), Nioboxid (\'b.,O.) Titanoxid (TiO2), Zirkonoxid (ZrO.,) und Mangandioxid (MnO2), alle von relativ reinem Reinheitsgrad (z. B. von dem Grad »chemisch rein«), weiden in einer mit Kautschuk ausgekleideten Kugelmühle innig mit destilliertem Wasser vermischt. Beim Vcrmahlen des Gemisches muß dafür Sorge getragen werden, daß Verunreinigungen, die auf eine Abnutzung der Mahlkugeln oder -steine zurückzuführen sind, vermieden werden. Dieses kann dadurch unterbunden werden, daß die Anteile an den Ausgangs-Stoffen so geändert werden, daß irgendeine Verunreinigung kompensiert wird.
Nach dem Naßvermahlen wird das Gemisch getrocknet und durchmischt, um ein möglichst homogenes Gemisch sicherzustellen. Danach wird das Gemisch in geeigneter Weise mit einem Druck son 400 kg/cm2 zu den gewünschten Formen verpreßt. Die gepreßten Körper werden dann einer Vorreaktion durch Kalzinieren bei einer Temperatur von etwa 850° C für etwa 2 Stunden unterworfen.
Nach dem Kalzinieren läßt man das umgesetzte Material abkühlen und vermahlt dann das abgekühlte Material naß zu einer kleinen Teilchengröße. MnO2 kann dem umgesetzten Material nach dem
Kalzinieren der Ausgangsmaterialien, die kein MnO2 das Material mit MnO2 zu einer kleinen Teilchengröße vermählen werden. Wiederum muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß, wie oben, eine Verunreinigung, die auf einer. Abrieb der Mahlkugeln oder -steine zurückzuführen ist, vermieden wird. Je nach Wunsch und den vorgesehenen Formen kann das Material zu einem Gemisch oder Schlamm ausgebildet werden, das bzw. der zum Verpressen, Sciilammvergießen oder Strangpressen, je nach dem besonderen Fall, nach herkömmlichen Fonnungsverfahren auf dem Gebiet der Keramik geeignet ist. Das Gemisch wird dann zu Scheiben mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Dicke von 2 mm mit einem Druck von 700 kg/cm2 verpreßt. Die vorpreßte Scheibe wird bei 1200 bis 13100C 45 Minuten lang gebrannt. Gemäß der Erfindung ist es nicht erforderlich, das Material in einer PbO-Atmosphäre zu brennen. Außerdem ist es nicht erforderlich, einen Speziellen Temperaturgradient in dem Brennofen einzuhalten, wie es nach den bekannten Verfahren erforderlich ist. Gemäß der Erfindung können glcich-
Tabelle 1
mäßige und ausgezeichnete piezoelektrische Keramikprodukte leicht durch einfaches Abdecken d?r Pi oben mit einem Aluminiumüegel während des Brennens erhalten werden.
Die gesinterten Keramikscheiben werden auf beiden Oberflächen bis zu einer Dicke von 1 mm geschliffen. Die geschliffenen Scheibenoberflächen werden dann mit Silberfarbe überzogen, und die Scheiben werden polarisiert, während sie in ein Siliconölbad
ίο von 100 bis 150° C eingetaucht werden. Ein Gleichstromspannungsgradient von 3 bis 4 kV je Millimetei wird eine Stunde aufrechterhalten, und die Scheibe wird bis auf Raumtemperatur in 30 Minuten feldgekühlt.
Die piezoelektrischen und dielektrischen Eigenschaften der polarisierten Proben wurden bei 20c C bei einer relativen Feuchtigkeit von 50°,Ό und bei einer Frequenz von 1 kHz gemessen. Beispiele für spezielle Keramikmaterialien der Erfindung und ver-
schiedene wesentliche elektromechanische Eigenschaften sowie mechanische Eigenschaften werden in der Tabelle 1 angegeben.
Beispiel
Materialzusanimcnsclzungcn
Zusammensetzung des Grundmaterials
MnO2-
Zusatz
Dielek
trizitäts
konstante
Planarer
Kopplungs-
koefiizient
Mecha
nischer
Qualitäts
faktor
Biege
festigkeit
f-T.C
Ge
wichts
prozent
kp kg/cm1 ■/.
0,3 1020 0,63 2070 1290 10,1
0,5 1110 0,65 2640 1410 9,3
1,0 1250 0,62 2430 1350 10,9
0.5 1190 0,62 2580 1340 9,5
2 Pb(Zn1/3Nb2,3)0.0e(Sn1/3Nb2/3)-
3 Pb(Zn1/3Nb2.,3)0ill(Sn1/3Nb2/3)-
F-T. C. ist die Änderung der Dielektrizitätskonstanten in dem Bereich von 20 bis 7O0C.
Der Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß alle Materialien mit den als Beispiele angegebenen Zusammensetzungen durch sehr hohe mechanische Qualitätsfaktoren und hohe planare Kopplungskoeffizienten ausgezeichnet sind, wobei alle diese Eigenschaften für die Verwendung von piezoelektrischen Materialien auf dem Gebiet der Keramikfilter, piezoelektrischen Wandler und Ultraschallwandler von Bedeutung sind. Aus der Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die Materialien der Erfindung große mechanische Festigkeiten und geringe Änderungen hinsichtlich der Dielektrizitätskonstanten mit der Temperatur zeigen.
Diese Eigenschaften sind von Bedeutung für die Verwendung der piezoelektrischen Materialien auf dem Gebiet der piezoelektrischen Wandler, Filter u. dgl. Der hier verwendete Ausdruck »piezoelektrischer Wandler« soll ein passives Übertragungsgerät von elektrischer Energie oder einen Wandler beschreiben, der die piezoelektrischen Eigenschaften des Materials, aus dem er hergestellt worden ist, benutzt, um Spannung, Strom oder Impedanz zu wandeln. Bei dieser Anwendung der Keramikmaterialien ist es vorteilhaft, wenn die piezoelektrischen Materialien eine sehr beständige Dielektrizitätskonstante innerhalb eines breiten Temperaturbereichs sowie sehr hohe mechanische Qualitätsfaktoren und hohe elektromechanische Kopplungskoeffizienten zeigen, so daß die piezoelektrischen Wandler, die z. B. in einer Fernsehanlage u. dgl. benutzt werden, eine hohe Beständigkeit mit der Temperatur hinsichtlich der Ausgangsspannung und des Stroms zeigen. Bei dieser Anwendung der Keramikmaterialien ist es erwünscht, daß die piezoelektrischen Keramikmaterialien eine hohe mechanische Festigkeit besitzen, damit die Produkte, in denen die Keramikmaterialien verwendet werden, eine große Zuverlässigkeit innerhalb großer Zeitspannen und bei hoher mechanischer Beanspruchung zeigen.
Piezoelektrische Wandler, die das Material des Beispiels 2 enthalten, zeigen einen sehr eeringen Lcistungsverlust (0,5 Watt bei 1,5 Watt Leistung, einer Ausgangsspannung von 10 kV und einer Länge des Elements von 56 mm) im Vergleich mit herkömmlichen Wandlern. Demgegenüber ist der
Leistungsverlust von piezoelektrischen Wandlern, die lierkömmlichc Kcramikmaterialicn
[Pb(Zn13Nb2J3)O3-PbTiO3-PbZrO.,.
modifiziert mit MnO2] enthalten, etwa 1 Watt bei den vorstehend angegebenen Bedingungen.
Beispiel 2
Das umgesetzte Pulver, das nach dem in dem Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt worden war, wurde zu Säulen mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Länge von 200 mm mit einem Druck von 700 kg/cm2 verpreßt. Die verpreßten Säulen wurden 45 Minuten lang bei 1200 bis 1310' C gebrannt, Die gesinterten Keramikmatcrialien wurden geschliffen, so daß Säulen mit einem Durchmesser von 7 mm und einer Länge von 15 mm erhalten wurden. Beide Seiten der geschliffenen Säulen wurden dann mit Silberfarbe überzogen und unter Bildung von Silberelektrodcn gebrannt. Die Säulen wurden polarisiert, während sie in ein Siliconölbad von 100 bis 150° C eintauchten. Ein Gleichstromspannungsgradient von 2 bis 3 kV je Millimeter wurde 30 Minuten lang aufrechterhalten. Beispiele für die Zusammensetzung von speziellen Keramikmaterialien der Erfindung und wesentliche clektromcchanischc Eigenschaften werden in der Tabelle 2 angegeben. Der Tabelle 2 ist zu entnehmen, daß alle Materialien mit beispielhaften Zusammensetzungen gemäß der Erfindung, durch eine große Konstanz der piezoelektrischen Konstanten beim sich periodisch wiederholenden mechanischen Stoß ausgezeichnet sind. Die Kcramikmaterialicn der Erfindung zeigen außerdem eine große Konstanz hinsichtlich der Ausgangsspannung beim periodischen Wiederholen von
ίο mechanischem Stoß auf ein keramisches Zündelement, das als Zündquclle für Gas verwendet wird. Das Beispiel 9 veranschaulicht ein Material mit einer herkömmlichen Zusammensetzung.
Diese Eigenschaft ist von Bedeutung für die Vcrwcndung der piezoelektrischen Kcramikmaterialicn als keramische Zünder u. dgl.
Die piezoelektrische Konstante nach Stoß wurde nach 10"fachcn mechanischen Stoßen mit einem Druck von 400 kg/cm2 gemessen.
Die Änderungen der Ausgangsspannung gibt die Änderung der Ausgangsspannung des keramischen Zünders mit dem Material der Erfindung vor einem Stoß und nach 3 · 10'fachcm mechanischem Stoß mit einem Druck, der eine Ausgangsspannung von 15 kV bei Beginn des sich periodisch wiederholenden Tests erzeugt, wieder.
Tabelle 2
Beispiel
Nr.
Materialzusammensetzung!:!!
Zusammensetzung des Grundmaterial
MnO2-
Zusatz
Gewichts
prozent
Piezoelektrische
Konstante
g33 ■ 103, V ■ m/N
vor Stoß nach Stoß
27,4 Änderung
der Ausgangs
spannung
Vo
0,1 28,6 27,5 1,6
0,5 28,8 27,6 1,3
0,2 29,1 27,0 1,8
0,2 28,5 19,2 2,0
23,0 15,3
Pb(Zn1/3Nb2,3)0.0e(Snr3Nbi,;:,)0.0eTi0.44Zr0.44O3 Pb(Zn1Z3Nb^3V06(Sn1 3Nb2,3)0.09Ti0,42Zr0 43O3 Pb(Zn1/3Nb2,3)0,TO(SnI/3Nb23)0,0gTi0,42Zr0,40O3
Beispiel 3
Die getesteten Proben wurden nach dem in dem Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt. Die piezoelektrischen, dielektrischen und mechanischen Eigenschaften der Proben wurden nach dem in dem Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gemessen. Die ermittelten Eigenschaften der Proben werden in der Tabelle 3 wiedergegeben.
Der Tabelle 3 ist zu entnehmen, daß gemäß der Erfindung die piezoelektrischen und dielektrischen Eigenschaften der Keramik eingestellt werden können, so daß sie sich verschiedenen Anwendungen anpassen, und zwar durch Wahl der geeigneten Zusammensetzung, und daß alle beispielhaften Matcrial- zusammensetzungen gemäß der Erfindung durch einen sehr hohen mechanischen Qualitätsfaktor und eine große mechanische Festigkeit ausgezeichnet sind. Die piezoelektrischen Keramikmaterialien der Erfindung sind daher für die Anwendung als clektromcchanisches Wandlerclement, wie als Keramikfiltei u. dgl., geeignet
Kcramikmaterialien, die MnO2-Zusätze in Antciler von mehr als 5 Gewichtsprozent enthalten, weiser einen relativ niedrigen mechanischen Qualitätsfaktoi und planaren Kopplungskoeffizicnten auf. Keramikmatcrialien, die einen MnO2-Zusatz von weniger all
0,05 Gewichtsprozent enthalten, zeigen einen nied rigcn mechanischen Qualitätsfaktor. Aus diesel Gründen liegen derart zusammengesetzte Matcrialiei außerhalb des Erfindungsbcrcichs.
609651/21
Tabelle 3
Beispiel Materialzusammensetzung
Nr. Zusammensetzung tics Chui
10 Pb(Zn1 .,Nb,.,;, ll7,(Sn, ,Nb. ,)„.„,-
Ti0.i.-.Zr.I.GMü3
11 Pb(Zn1.,Nb, ,V075(Sn1 ,Nb, 3)J-Ü3-
12 Pb(Zn1 :!Nlr,,V,.-,O> :.Nbs ,)„.,„-Tio.30Zro.:i,-.03
13 wie vorstehend
14 wie vorstehend
15 Pb(Zn1 .,Nb, ..J0-05(Sn1 .,Nb, 3)0iä3-
16 Pb(Zn13Nb, J1J0-50(Sn1 .,Nb, ,)„.„.,-
10
MnO;-/ usal ζ
Diclck-
Planarcr Media-
tri/iläls- Knpplungs- nischcr
konstante koeflizient Qualitütsfaklor
Biegefesiigkcii
Gcuichts-
pro/cm
ι 530 kp ί-Άι kg'cm=
1,0 520 0,35 2690 1370
2,0 1140 0,30 2730 1310
0,1 1090 0,34 1050 1300
1,0 950 0,37 3120 1410
5,0 910 0,33 1460 1290
0,5 970 0,51 2340 1350
0,5 0,25 2570 1270
Die Hrfindiing betrilTt piezoelektrische Keramik- trischcn Kcramikmaterialicn enthalten das quartermatcrialicn mil sehr hohen mechanischen Qualitäts- 50 närc System faktorcn. hohen elektromechanischen Kopplungs- ouy m» ^r> πι <ό kocfllzicnlen und einer großen Beständigkeit der FD^n^Nb. aJÜ., — Pb(Sn1 .,Nb.,.,)O:1 — piezoelektrischen Konstanten bei wiederholtem PbTiO., PbZrO3 mechanischem Stoß und ein Verfahren zur Her- sowie einen Mangananteil, der 0,05 bis 5 Gewichtsstellung dieser Kcramikmaterialicn. Die piezoelek- 35 prozent MnO0 entspricht.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Piezoelektrisches Keramikmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus einem Material der Formel
Pb (Zn1 ,,Nb.,.,)^ (Sn1Z-Nb,, „.)BTicZrßO,
besteht, worin A, B, C und D U<A ^ 0,50, 0<ß <; 0,25, 0,25 ^ C ^ 0,625 und 0,25 <Ξ D ίο ^ 0,625 entsprechen und Λ-τΒ + C + D-i sind, sowie außerdem einen Mangananteil enthält, der 0,05 bis 5 Gewichisprozent Mangandioxid (MnO2) äquivalent ist.
2. Elektromechanisches Wandlerelement, dadurch gekennzeichnet, daß es das Keramikmaterial nach Anspruch 1 enthält.
3. Piezoelektrisches Keramikmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus einem Material der Formel
DE19722219558 1971-04-20 1972-04-18 Piezoelektrische Keramikmaterialien und Verfahren zu deren Herstellung Expired DE2219558C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
JP2586571 1971-04-20
JP2586571A JPS517318B1 (de) 1971-04-20 1971-04-20
US24225072A 1972-04-07 1972-04-07
US394465A US3890241A (en) 1971-04-20 1973-09-05 Piezoelectric ceramic compositions

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DE2219558A1 DE2219558A1 (de) 1972-12-07
DE2219558B2 DE2219558B2 (de) 1976-05-06
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