DE2951897C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Augenrefraktometer gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, das nach dem Prinzip der
sogenannten "Retinoskopie" arbeitet.
Im allgemeinen wird bei der Messung der Brechkraftwerte
(Dioptriewerte) eines Auges zunächst zwangsläufig die
Richtung der astigmatischen Haupt-Meridiane festgestellt,
und dann werden die Dioptriewerte in diesen Richtungen
gemessen. Es ist bereits eine Einrichtung entwickelt
worden, die eine solche Messung mit Verwendung der
Retinoskopie durchgeführt. Die Retinoskopie beruht auf
folgendem Gedanken: Ein spaltförmiger Lichtstrahl wird in
die Pupille des zu untersuchenden Auges geschickt; wenn
dieser Lichtstrahl quer zur optischen Achse bewegt wird,
wird die Bewegung beobachtet, die in der Pupille durch das
an der Retina des Auges reflektierte Licht auftritt; dabei
läßt sich der neutrale Zustand herausfinden, bei dem das
reflektierte Licht nicht bewegt wird. Es gibt zwei
verschiedene Ausführungsformen dieses Verfahrens. Bei
einer Ausführungsform lassen sich Linsen mit
unterschiedlichen Brechkräften unmittelbar vor dem zu
untersuchenden Auge anordnen, wobei das Auge aus einer
vorgegebenen Entfernung beobachtet wird. Dadurch läßt sich
der gesuchte Dioptriewert anhand derjenigen Linse
ermitteln, welche den neutralen Zustand herbeiführt. Bei
einer anderen Ausführungsform wird das Auge beobachtet,
während die Beobachtungsentfernung variiert wird. In
diesem Fall wird der Dioptriewert aus derjenigen Entfernung
ermittelt, die den neutralen Zustand herbeiführt.
In der US-PS 31 36 839 wird eine nach dem zuerst erwähnten
Verfahren arbeitende Einrichtung beschrieben, bei der die
Dioptrie des Auges mittels der Retinoskopie auf
fotoelektrischem Wege gemessen wird. Eine ähnliche
Einrichtung, die mit der zuletzt erwähnten Ausführungsform
arbeitet, wird in der US-PS 37 15 166 erläutert.
Bei diesen bekannten Meßeinrichtungen wird die gesamte Einrichtung
gedreht, um die Richtung der astigmatischen Achse des zu
untersuchenden Auges festzustellen; dabei ist ein sehr
exakt arbeitender Servomechanismus erforderlich, damit die
gesamte Einrichtung exakt mit der Richtung der
astigmatischen Haupt-Meridiane zusammenfällt. Dies bedingt
jedoch wiederum einen sehr komplizierten, komplexen,
empfindlichen und sehr raumaufwendigen Aufbau der
Einrichtung, so daß im allgemeinen die Messungen relativ
viel Zeit benötigen.
Die US-PS 38 88 569 beschreibt ein Meßgerät, das nicht
insgesamt zu drehen ist, sondern bei dem über eine
Drehstellsteuerung Okular, Lichtquelle, zwei
Strahlenteiler, Kondensorlinse und Maske verdreht werden,
so daß zweifelsohne ein hoher technischer Aufwand
erforderlich ist, um mit der bei optischen Geräten
erforderlichen Genauigkeit die verschiedenen Dreh- und
Einstellbewegungen durchführen zu können.
In der US-PS 21 14 984 und DE-OS 26 54 608 ist eine
zusätzliche Linse zwischen Auge und einem ersten
Strahlenteiler angeordnet. Hierbei ist wichtig zu wissen,
daß generell der Reflexionsfaktor am Augenhintergrund in
der Größenordnung von 1% liegt, d. h. daß nur eine sehr
schwache Reflexion stattfindet. Andererseits ist der
Reflexionsfaktor einer Linse, bei der Spiegelungen durch
eine entsprechende Beschichtung vermieden werden sollen,
ebenfalls in der Größenordnung von 1%. Das bedeutet, daß
das Beleuchtungslicht, mit dem das Auge ausgeleuchtet wird,
von der Linse teilweise reflektiert wird, wobei der Anteil
dieses reflektierten Lichtes in der Größenordnung des am
Auge reflektierten Lichtes liegt. Das erschwert die
Messung und erhöht insbesondere den Störlichtanteil.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Augen-Refraktometer zu schaffen, das eine einfache und
kompakte Konstruktion hat und die Dioptrienwerte des Auges
exakt und rasch messen kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Augenrefraktometer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß auf der dem zu untersuchenden Auge zugewandten
Seite des ersten Strahlteilers zwischen dem Auge und dem
ersten Strahlteiler im Meßstrahlengang nur eine
Strahlenbündeldreheinrichtung und ein zweiter Strahlteiler
angeordnet sind, wobei die Strahlenbündeldreheinrichtung
auf der optischen Achse und um diese drehbar angeordnet
ist und zur Drehung der Abtasteinrichtung des strichförmigen
Beleuchtungsbündels auf dem zu untersuchenden Auge
verdrehbar ist.
Die Lichtempfangseinrichtungen sind stationär an einer
Stelle angeordnet, die in Bezug auf die Kondensorlinse im
wesentlichen konjugiert zu der Cornea des Auges angeordnet
sind; das Blendenelement befindet sich stationär zwischen
dem Strahlenteiler und den Lichtempfangseinrichtungen; als
Signalverarbeitungssystem wird ein Phasendifferenzdetektor
verwendet, der die Phasendifferenzen zwischen den
Ausgangssignalen von den Lichtempfangseinrichtungen
feststellt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
beiliegenden, simatischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 die Konstruktion eines optischen Systems zur
Erläuterung des Grundprinzips der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 2 die Konstruktion eines optischen Systems
nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 3 die Struktur des Blendenelementes nach Fig. 2,
Fig. 4 die Konstruktion des Lichtempfangselementes
nach Fig. 2,
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines Verarbeitungssystems
für die elektrischen Signale gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 6A bis 6C die Stromsignale in dem Verarbeitungssystem
für elektrische Signale nach Fig. 5.
Bevor der Aufbau des Augenrefraktometers nach der vorliegenden
Erfindung beschrieben wird, soll kurz das Grundprinzip
der vorliegenden Erfindung erläutert werden.
Dabei soll von folgenden, aus Fig. 1 zu erkennenden Voraussetzungen
ausgegangen werden: Die Abbildung S′ einer punktförmigen
Lichtquelle S, die in einem vorgegebenen Abstand auf
der optischen Achse liegt, wird in einem Abstand l von einer
ersten Linse 1 durch diese erste Linse 1 erzeugt; der Lichtstrahl
von der Lichtquelle S wird durch eine zweite Linse
2 auf eine Lichtempfangsoberfläche 3 projiziert. Wenn ein
Verdunklungselement 4, das in dem Abstand l von der ersten
Linse 1 liegt, die optische Achse vertikal von unten nach
oben in der Papierebene von Fig. 1 kreuzt, wird die Lichtempfangsoberfläche
3 schlagartig
dunkel. Wenn das Verdunklungselement 4 die optische
Achse in einem Abstand kreuzt, der kürzer als l
ist, läuft ein Schatten von oben nach unten auf der
Lichtempfangsoberfläche 3. Wenn das Verdunklungselement
4 die optische Achse in einem Abstand kreuzt, der näher
bei der ersten Linse 1 ist, verläuft ein Schatten von
oben nach unten auf der Lichtempfangsoberfläche 3, die
Geschwindigkeit des Schattens ist jedoch geringer. Wenn
andererseits das Verdunklungselement 4 die
optische Achse in einem Abstand kreuzt, der weiter als
die Lichtquellen-Abbildung S′ entfernt ist, verläuft im
Gegensatz zu dem oben beschriebenen ein Schatten von unten
nach oben auf der Lichtempfangsoberfläche 3, so daß die
Bewegungsrichtung des Schattens mit der Bewegungsrichtung
des Verdunklungselementes 4 zusammenfällt. Wenn
sich das Verdunklungselement 4 an einer Stelle befindet,
die weiter von der ersten Linse 1 entfernt ist, wird die
Bewegungsgeschwindigkeit des Schattens langsamer. In Abhängigkeit
davon, ob das Verdunklungselement 4 vorne oder
hinten in bezug auf die Abbildung S′ der Lichtquelle liegt,
ergeben sich unterschiedliche Bewegungen des Schattens auf
der Lichtempfangsoberfläche 3. Nimmt man also an, daß das
Verdunklungselement 4 die optische Achse an einer vorbestimmten
Stelle kreuzt und daß die Brechkraft der ersten
Linse 1 variiert wird, so wird die Lage der Abbildung S′
der Lichtquelle entsprechend einer Variation der Brechkraft
der ersten Linse geändert, wodurch auch die Bewegung
des Schattens auf der Lichtempfangsoberfläche 3 geändert
wird. Wenn im einzelnen die Brechkraft der ersten Linse
1 so groß ist, daß die Abbildung S′ der Lichtquelle vor
dem Verdunklungselement 4 erzeugt wird, so fällt die Bewegungsrichtung
des Schattens auf der Lichtempfangsoberfläche
3 mit der Bewegungsrichtung des Verdunklungselementes
4 zusammen. Wenn andererseits die Brechkraft der ersten
Linse 1 so gering ist, daß die Abbildung S′ der Lichtquelle
hinter dem Verdunklungselement 4 erzeugt wird, so bewegt
sich der Schatten auf der Lichtempfangsoberfläche 3 in
eine Richtung, die entgegengesetzt der Bewegungsrichtung
des Verdunklungselementes 4 ist. Wenn der relative Abstand
zwischen dem von der ersten Linse 1 erzeugten Bild
S′ der Lichtquelle und dem Verdunklungselement 4 größer
ist, wird die Bewegungsgeschwindigkeit des Schattens langsamer.
Selbstverständlich wird die Lichtempfangsoberfläche
schlagartig dunkel,
wenn die Abbildung S′ der Lichtquelle an der Stelle des Verdunklungselementes
4 erzeugt wird.
Wenn die Zeitspanne, die der Schatten auf der Lichtempfangsoberfläche
3 benötigt, um vom einen Ende zum anderen Ende
zu laufen, mit t und der Abstand von dem Verdunklungselement
4 zu der Abbildung S′ der Lichtquelle mit d bezeichnet werden,
so gilt die folgende Beziehung, welche die obige Erläuterung
in Form einer Gleichung zusammenfaßt:
Dabei stellen R den Winkel, der von dem konischen, die Abbildung
S′ der Lichtquelle erreichenden Lichtstrahl und der
optischen Achse gebildet wird, und v die Geschwindigkeit
dar, mit der das Verdunklungselement 4 die optische Achse
vertikal schneidet bzw. kreuzt. Aus dieser Gleichung läßt
sich folgendes erkennen: Wenn die Zeitspanne t gemessen
wird, die der Schatten benötigt, um über die Lichtempfangsoberfläche
zu laufen, so kann die Formelgröße d erhalten werden, welche
die Lage der Abbildung der Lichtquelle darstellt. Der Wert
für d entspricht der Brechkraft der ersten Linse 1, so daß
sich hieraus die Brechkraft sofort gewinnen läßt.
Bei der obigen Beschreibung ist die Bewegung des
Verdunklungselementes über die optische Achse äquivalent
zu dem Ausblenden eines Teils des Lichtstrahls von der
punktförmigen Lichtquelle in Form eines Schlitzes und zur
Abtastung dieses Teils in der Apertur bzw. Öffnung der
ersten Linse. Wenn die ersten Linse 1 als ein zu
untersuchendes Auge betrachtet wird, handelt es sich
hierbei um nichts anderes als die sogenannte
"Retinoskopie" bzw. "Skiaskopie" oder "Schattenprobe". Die
vorliegende Erfindung beruht also auf dem Prinzip, die
Bewegungsgeschwindigkeit des Schattens zu messen, statt
einfach den Neutralisationspunkt bei der Retinoskopie zu
suchen; daraus kann wiederum der Dioptriewert des zu
untersuchenden Auges erhalten werden.
Die Konstruktion eines Augenrefraktormeters nach der
vorliegenden Erfindung soll im folgenden unter Bezugnahme
auf eine Ausführungsform erläutert werden. Fig. 2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Aufbau des
optischen Systems nach einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Diese Ausführungsform weist
allgemein ein optisches System 20 zum Fixieren, ein
optisches Testsystem 30 und ein optisches System 40 zur
Drehung des Lichtstrahls auf, das zwischen dem optischen
System 20 für die Fixation und dem optischen Testsystem 30
vorgesehen ist. In dem optischen System 20 zum Fixieren
bestrahlt eine Lichtquelle 21 ein Fixierobjekt 22. Der
Lichtstrahl von dem Fixierobjekt 22 wird an einem Spiegel
23 reflektiert und erreicht über eine Kollimatorlinse 24
und einen teilweise reflektierenden Spiegel oder
Strahlteiler 25 das zu untersuchende Auge 10, welches das
Fixierobjekt 22 ständig sieht. Das Fixierobjekt 22 kann in
Richtung der optischen Achse bewegt werden und wird
jedesmal an einer Stelle angeordnet, die im nichtjustierten
Zustand ständig von dem zu untersuchenden Auge
wahrgenommen werden kann.
Das optische Testsystem 30 enthält ein optisches Projektionssystem
mit dem ein abtastendes spaltförmiges Beleuchtungsstrahlenbündel
in die Pupille des zu untersuchenden Auges 10
projiziert wird sowie ein optisches
System für die Zusammenfassung des reflektierenden Lichtes
von der Retina bzw. Netzhaut des zu untersuchenden Auges
10. Eine als Lichtquelle dienende, Infrarot-Licht emittierende
Diode 31 erzeugt einen Infrarot-Lichtstrahl,
der von einer Projektionslinse 32 in einen im wesentlichen
parallelen Lichtstrahl umgewandelt und an einem
teilweise reflektierenden Spiegel oder Strahlteiler 34 reflektiert
wird; dann wird dieser Strahl durch das System 40
zur Drehung des Lichtstrahls in die Pupille des Auges 11
projiziert. Das System 40 wird durch einen Schrittmotor
(nicht dargestellt) in vorgegebener Richtung und zur
Durchführung einer Drehbewegung angetrieben. Das in Fig. 2
dargestellte System 40 zur Drehung des Lichtstrahls
stellt nur ein Beispiel dar und besteht aus einem im Längsschnitt dreieckigen
Prisma 40a und einem Spiegel 40b. Die lichtemittierende
Diode 31 und die Projektionslinse 32 sind
in einem drehbaren Zylinder 33 angeordnet, der um eine
Achse rotiert, die senkrecht zu der optischen
Achse der Projektionslinse 32 verläuft. Das den Strahlenteiler
34 erreichende Licht wird durch spaltförmige
Öffnungen 33a zerhackt bzw. moduliert, die auf der Seite
des drehbaren Zylinders 33 vorgesehen ist; dadurch entsteht
ein spaltförmiger Lichtstrahl mit rechteckigem
Querschnitt. Dementsprechend tastet der spaltförmige
Lichtstrahl bei der Drehung des rotierenden Zylinders
33 das Innere der Pupille des zu untersuchenden Auges 10
ab. Der Teil des in die Pupille des zu untersuchenden
Auges 10 projizierten Lichtstrahls, der an der Netzhaut
des Auges reflektiert wird und über das System 40 zur
Drehung des Lichtstrahls wieder den Strahlenteiler 34
passiert, wird durch eine Kondensorlinse 35 gesammelt.
Eine Blende 36 (sh. Fig. 3) mit einer spaltförmigen
Öffnung 36a, die parallel zu der Längsrichtung
des projizierenden, linien- bzw. spaltförmigen Lichtstrahls
verläuft, ist fest hinter der Kondensorlinse 35 angeordnet;
ein Lichtempfangselement 37 ist stationär weiter hinter
dem Blendenelement 36 vorgesehen. Die Lage des Lichtempfangselementes
37 ist im wesentlichen in bezug auf die Kondensorlinse
35 zu der Hornhaut (Kornea) des zu untersuchenden
Auges konjugiert. Dementsprechend erreicht das durch
die spaltförmige Öffnung 36a verlaufende Licht die Lichtempfangseinrichtung
37; von diesem Licht wird der an der Kornea
des zu untersuchenden Auges reflektierte Anteil auf die
Mitte der Lichtempfangseinrichtung 37 konzentriert.
Auf der Lichtempfangseinrichtung
37 (sh. Fig. 4) sind zwei Lichtempfangselemente
P₁ und P₂ auf einer geraden Linie angeordnet, die
senkrecht zu der Längsrichtung der spaltförmigen Öffnung
36a verläuft und den gleichen Abstand von der Mitte der
Lichtempfangsoberfläche hat; diese beiden Lichtempfangselemente
P₁ und P₂ erzeugen Photostrom-Signale, die proportional
zu der Menge des empfangenen Lichtes sind.
Bei einer solchen Konstruktion entspricht die Phasendifferenz
a zwischen den Signalen von den beiden Lichtempfangselementen
P₁ und P₂ der Zeit t, die oben in Verbindung
mit dem Grundprinzip der vorliegenden Erfindung
beschrieben wurde und welche der Schatten benötigt, um
über die Lichtempfangsoberfläche zu laufen; der Dioptriewert
des Auges in Abtastrichtung des spaltförmigen Lichtstrahls
wird aus dieser Phasendifferenz erhalten. Wenn
das System 40 zur Drehung des Lichtstrahls gedreht wird, so
wird die Abtastrichtung des spaltförmigen Lichtstrahls
mit der Drehung variiert, wodurch eine Messung in Richtung
verschiedener Meridiane des zu untersuchenden Auges erreicht
wird. Während der Drehung des spaltförmigen Lichtstrahls um
180° durch das System 40 zur Drehung des Lichtstrahls
nimmt die Phasendifferenz zwischen den Signalen von den
beiden Lichtempfangssignalen P₁ und P₂ einmal ihren
Maximalwert bzw. ihren Minimalwert an; diese beiden
Werte werden mit einer Periode von 180°C wiederholt. Die
Abtastrichtung des Lichtstrahls, nämlich die Winkellage
des Systems 40 zur Drehung des Lichtstrahls, wenn die
Phasendifferenz ihren Maximalwert bzw. Minimalwert einnimmt,
ist die Richtung der astigmatischen Haupt-Meridiane,
die zueinander senkrecht sind. Wenn das zu untersuchende
Auge keinen Astigmatismus hat, ändert sich die Phasendifferenz
nicht, wenn das System 40 zur Drehung
des Lichtstrahls gedreht wird.
Hierbei können für eine im wesentlichen ähnliche Konstruktion
auch die Positionen von Kondensorlinse 35 und Blendenelement
36 gegenseitig vertauscht werden.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Konstruktion
sollte die Lage des Blendenelementes 36 nach einer bevorzugten
Ausführungsform mit der hinteren Brennpunktlage
der Kondensorlinse 35 zusammenfallen. Wenn dies erreicht
wird, werden die Retina des Auges und die Lage des Blendenelementes
konjugiert zueinander, wenn das zu untersuchende
Auge 10 normalsichtig (emmetrop) ist, und die Phasendifferenz
zwischen den Signalen von den beiden Lichtempfangselementen
P₁, P₂ wird Null; dadurch wird eine Vereinfachung
des Systems zur Verarbeitung der Signale möglich, das aus
dem Phasendifferenz den Dioptrienwert gewinnt.
Im folgenden soll das System zur Verarbeitung der Signale
beschrieben werden, das die Brechkraft des zu untersuchenden
Auges aus den Photostromsignalen ermittelt, die von den beiden
Lichtempfangselementen erzeugt werden.
Fig. 5 zeigt ein Blockdiagramm eines Signalverarbeitungssystems
nach einer Ausführungsform einer vorliegenden Erfindung,
während die Fig. 6A bis 6C schematisch Signalwellenformen
darstellen, die von einem Phasendetektor
51 verarbeitet werden. Die an der Retina des Auges reflektierten
Lichtstrahlen, die auf die beiden Lichtempfangselemente
P₁ und P₂ fallen, erzeugen Photoströme, die proportional
zu ihren jeweiligen Lichtmengen sind; die allgemeine
Form dieser Stromsignale 100a und 100b ist in Fig. 6A
dargestellt. Da es sich bei diesen Photoströmen um
winzige, schwache Signale handelt, werden sie jeweils an
Vorverstärker 200a bzw. 200b angelegt, die aus ihnen Signale
101a und 101b mit hohem Spannungspegel bilden. Diese
Signale werden frequenzselektiven Verstärkern 201a und 201b zugeführt,
so daß ihr Verhältnis Signal/Rauschen verbessert werden kann.
Es entstehen also Ausgangssignale 102a und 102b (siehe Fig. 6B).
Die frequenzselektiven Verstärker werden vorher
auf die Modulations- bzw. Zerhacker-Frequenz des Lichtstrahls
eingestellt, die durch die Rotation des drehbaren Zylinders
33 hervorgerufen wird. Die Verstärker sind so ausgelegt,
daß die Phasendifferenz-Schwankungen zwischen ihren
Eingangssignalen und ihren Ausgangssignalen sehr gering ist;
dadurch fällt die Phasenbeziehung zwischen den beiden Eingangssignalen
101a und 101b mit der Phasenbeziehung zwischen
den beiden Ausgangssignalen 102a und 102b zusammen.
Die Ausgangssignale 102a und 102b der frequenzselektiven Verstärker
werden Signalformschaltungen 202a und 202b zugeführt.
Diese Schaltungen dienen dazu, die Eingangssignale 102a und
102b, die im wesentlichen die Form von Sinuswellen haben,
in Rechtecksignale 103a und 103b (siehe Fig. 6C) umzuwandeln,
so daß die folgende Phasendifferenz-Zählerschaltung
203 betätigt wird. Als diese Signalformschaltungen
202 können phasenverriegelte Schaltungen (PLL-Schaltungen) verwendet
werden, um die Phasendifferenz
zwischen dem Eingang und dem Ausgang konstant zu halten
und ihre Schwankungen zu verhindern, wodurch bessere Ergebnisse
erzielt werden können. Die Ausgangssignale 103a
und 103b werden der Phasendifferenz-Zählerschaltung 203 zugeführt.
Die Phasendifferenz-Zählerschaltung 203 zählt die
Phasendifferenz zwischen den beiden Eingangssignalen 103a
und 103b. Die von dieser Phasendifferenz-Zählerschaltung
203 ermittelten Daten bilden das Phasendifferenzsignal des
Phasendifferenz-Detektors 51.
Das Phasendifferenzsignal wird dann einer Einrichtung 52
zur Mittelwertbildung zugeführt. Die Einrichtung 52 zur
Mittelwertbildung empfängt mehrere Phasendifferenzsignale
und mittelt sie. Die Zahl der Signale ist gleich der Zahl
der spaltförmigen Lichtstrahlen, die durch die Rotation
des drehbaren Zylinders 33 zerhackt und damit moduliert
sowie abgetastet werden, wenn das System 40 zur Drehung
des Lichtstrahls intermittierend durch den Schrittmotor
60 gedreht wird. Diese Zahl wird in geeignete Weise in
Abhängigkeit von der Zahl der Umdrehungen des drehbaren
Zylinders 33 und des Systems 40 zur Drehung des Lichtstrahls
sowie der Ansprech-Kennlinie der Lichtempfangselemente P₁
und P₂ ausgewählt. Die Phasendifferenzdaten, die von der
Einrichtung 52 gemittelt worden sind, werden durch einen
Umwandler 53 in den Dioptrienwert umgewandelt. Diese Umwandlung
wird auf der Basis einer Umwandlungstabelle
oder einer Umwandlungsformel durchgeführt; eine ausreichende
Korrektur kann sogar dann erfolgen, wenn die Beziehung
zwischen dem Phasendifferenzsignal und dem Dioptrien-
Wert nicht linear ist. Die Daten von der Einrichtung 52 für
die Mittelwertbildung werden durch den Umwandler 53 als
Dioptrien-Wert ausgegeben; dieser Wert ist die Dioptrienzahl
in der Abtastrichtung des spaltförmigen Strahls, welcher
der Winkellage der Einrichtung 40 zur Drehung des Lichtstrahls
entspricht, nämlich auf dem Meridian in dieser
Richtung. Eine Einrichtung 54 zur Feststellung der Meridianrichtung
ermittelt die Winkellage des Systems 40 zur Drehung
des Lichtstrahls, nämlich die Abtastrichtung des spaltförmigen
Lichstrahls, aus der Drehung des Systems 40 zur
Drehung des Lichtstrahls oder des Schrittmotors. Ein Speicher
55 speichert nacheinander die Dioptrienwerte von dem
Umwandler 53, wobei diese Dioptrienwerte
der Winkellage von der Einrichtung 54 zur Feststellung der
Meridian-Richtung zugeordnet werden. Wenn die Dioptrienzahl in
dem kontinuierlichen Bereich von 180°C gespeichert worden
ist, stellt ein Astigmatismus-Detektor 56 aus diesen Dioptrienwerten
den Maximalwert und den Minimalwert sowie die Meridianrichtungen
fest, die diesen Werten zugeordnet sind. Diese
Meridianrichtungen sind die Richtungen der astigmatischen
Hauptschnitte. Wenn die Dioptrienzahl
konstant ist, wird nur dieser konstante Wert
festgestellt. Diese Werte werden in vorgegebener Anzeigeform
auf einer Anzeigeeinrichtung 57 dargestellt.
Bei einem solchen Verarbeitungssystem kann die Genauigkeit
der Messung verbessert und stabilisiert werden, wenn beispielsweise
ein Blinkdetektor 58 mit dem
Umwandler 53 zusammengewirkt, um die Störungen der Daten
festzustellen, die durch ein Blinken des zu untersuchenden
Auges verursacht werden. Außerdem kann zu diesem Zweck die
Konstruktion so ausgelegt werden, daß der Betrieb des Umwandlers
53 unterbrochen wird, wenn eine Störung der Daten
durch den Blinkdetektor festgestellt worden ist. Der Umwandler
wird erst wieder in Betrieb gesetzt, wenn nach einer
vorgegebenen Zeitspanne bestätigt worden ist, daß diese
Störung der Daten nicht länger vorliegt. Selbstverständlich
kann dieser Blinkdetektor nicht nur das Rauschen entfernen,
das sich aus dem Blinken des zu untersuchenden
Auges ergibt, sondern auch das Rauschen, das auf eine andere
Ursache zurückzuführen ist. Weiterhin kann auch ein
drittes Lichtempfangselement rund um den drehbaren
Zylinder 33 vorgesehen sein, um den immer vorhandenen
Anteil des Streulichtes zu erfassen und diesen Anteil mit
den Ausgangssignalen der Lichtempfangselemente gegenphasig
zu mischen; auch dadurch läßt sich der Rauschanteil
wesentlich verringern.
Wenn die Verarbeitung von der Einrichtung 52 zur
Mittelwertbildung zu dem Astigmatismusdetektor 56 in dem
oben beschriebenen Signalverarbeitungssystem durch einen
Rechner 70 durchgeführt wid, ist es möglich, die Daten
sehr rasch und genau zu verarbeiten. Weiterhin kann eine
vollständig automatische Meßeinrichtung geschaffen werden,
wenn die gesamte Verarbeitung bis zur Umwandlung der durch
die Anzeigeeinrichtung 57 dargestellten Werte sowie die
Ausgabe der Daten von dem Rechner gesteuert wird. Es ist
weiterhin möglich, das Refraktometer so auszulegen, daß
die Dioptriewerte für jede Messung durch den erwähnten
Umwandler vollständig nacheinander aufgezeichnet werden;
aus diesen Daten kann dann die die Untersuchung
durchführende Person den maximalen Dioptriewert, den
minimalen Dioptriewert und die astigmatische Achse
ermitteln. Weiterhin wird bei der oben beschriebenen
Ausführungsform das System 40 zur Drehung des Lichtstrahls
durch den Schrittmotor 60 intermittierend gedreht; dies
ist jedoch keine zwingende Bedingung, da das System 40 zur
Drehung des Lichtstrahls auch kontinuierlich mit
gleichmäßiger Drehzahl gedreht werden kann. Im ersten Fall
entsprechen die Phasendifferenz-Ausgangssignale von dem
Phasendifferenz-Detektor 51 exakt den verschiedenen
Meridianrichtungen. Die Phasendifferenzinformationen für
alle Achslagen können im zweiten Fall in entsprechender
Weise erhalten werden. Ein Mittelwert wird mit Hilfe der
Einrichtung 52 aus den Phasendifferenzen gebildet, die
während einer Zeitspanne, in der sich das System 40 über
einen gewissen Winkel bewegt, mit Hilfe des
Phasendifferenzdetektors 51 gemessen werden. In dieser
Zeitspanne werden durch den drehbaren Zylinder 33 mehrere
Lichtstrahlen zerhackt, die diese Phasendifferenzen am
Detektor 51 aufweisen.
Die gemittelte Phasendifferenz wird dabei als
Phasendifferenz der Meridianrichtung zugeordnet, die dem
mittleren Drehwinkel in der jeweiligen Zeitspanne
entspricht. Daher ist der nach dieser Ausführungsform
bestimmte Dioptriewert nicht der Dioptriewert in einer
bestimmten Meridianrichtung, sondern entspricht dem
Mittelwert der Dioptriewerte von einer Anzahl von
Meridianen innerhalb eines kleinen Drehwinkels und wird
dabei dem Meridian des mittleren Drehwinkels dieses
kleinen Drehwinkels zugeordnet.
Bei der obenbeschriebenen Ausführungsform des
Refraktormeters nach der vorliegenden Erfindung sind nur
zwei drehbare Bauteile vorhanden, nämlich der rotierende
Zylinder und das System zur Drehung des Lichtstrahls; es
ist kein Servomechanismus erforderlich, so daß sich eine
sehr einfache und kompakte Konstruktion ergibt.
Darüber hinaus müssen die drehbaren Teile nicht hin- und
herbewegt werden, sondern drehen sich nur in einer
vorgegebenen Richtung; dies ist für eine
Hochgeschwindigkeits-Messung sehr zweckmäßig. Außerdem
kann das "Zerhacken" des schlitzförmigen Lichtstrahls
durch den rotierenden Zylinder so schnell durchgeführt
werden, wie es unter Berücksichtigung der
Ansprechgeschwindigkeiten der Lichtempfangselemente
möglich ist; auf diese Weise läßt sich eine große Menge von
Daten innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erzeugen und
ausgeben. Nutzt man die erwähnte Tatsache aus, daß eine
große Datenmenge in einer kurzen Zeitspanne gewonnen
werden kann, so können viele Meßdaten in einer bestimmten
Medidianrichtung erzeugt und gemittelt werden, wodurch
sich eine weitere Verbesserung der Meßgenauigkeit trotz
verschiedener Instabilitätsfaktoren ergibt, wie
beispielsweise feine, winzige Bewegungen aufgrund des
Fixierens des zu untersuchenden Auges.
Andererseits tritt bei einem herkömmlichen Meßgerät dieses
Typs das folgende Problem auf. Der wesentliche Anteil der
Rauschkomponente liegt darin, daß Streulicht in der
Hauptsache durch die Bewegung des optischen Elementes
erzeugt wird, welches das optische Meßsystem bildet; im
Gegensatz
hierzu werden bei der Konstruktion nach der vorliegenden
Erfindung nur der rotierende Zylinder 33 und das System 40
zur Drehung des Lichtstrahls gleichmäßig für die Messung
gedreht; es handelt sich also nicht um eine unregelmäßige
Bewegung, so daß keine Gefahr besteht, daß Streulicht
erzeugt wird und einen großen Rauschanteil liefert. Außerdem
ist das optische System immer stationär, so daß das
an der Kornea des zu untersuchenden Auges reflektierte
Licht, welches das größte Problem bei der Messung bildet,
immer an einer vorgegebenen Stelle zwischen den beiden
Lichtempfangselementen liegt; dadurch können
die Reflexe von der Kornea in
ausreichender Weise unterdrückt werden.
Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß das erfindungsgemäße
Augenrefraktometer wesentliche Vorteile im Vergleich
mit den herkömmlichen Ausführungsformen bringt.
Claims (6)
1. Augenrefraktometer mit einem Meßstrahlengang, in
dem aufeinanderfolgend ein erster Strahlteiler, ein
Kondensor, eine Blende und beidseitig der optischen
Achse je eine fotoelektrische Lichtempfangseinrichtung
vorgesehen sind, mit einem Beleuchtungsstrahlengang, der
eine Abtasteinrichtung aufweist, mit der ein
strichförmiges Beleuchtungsstrahlenbündel periodisch
quer zur optischen Achse des Meßstrahlengangs bewegbar
ist, wobei das strichförmige Beleuchtungsstrahlenbündel
durch den ersten Strahlteiler mit dem Meßstrahlengang
vereinigt und zu dem zu untersuchenden Auge gelenkt
wird, und mit einer Auswerteschaltung, die aus den
Ausgangssignalen der beiden fotoelektrischen
Lichtempfangseinrichtungen die Brechkraftwerte des
untersuchten Auges ermittelt, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der dem zu untersuchenden Auge (10) zugewandten
Seite des ersten Strahlteilers (34) zwischen dem Auge
(10) und dem ersten Strahlteiler (34) im Meßstrahlengang
nur eine Strahlenbündeldreheinrichtung (40, 40a, 40b)
und ein zweiter Strahlteiler (25) angeordnet sind,
wobei die Strahlenbündeldreheinrichtung (40, 40a, 40b)
auf der optischen Achse und um diese drehbar angeordnet
ist und zur Drehung der Abtastrichtung des
strichförmigen Beleuchtungsbündels auf dem zu
untersuchenden Auge (10) verdrehbar ist.
2. Augenrefraktometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blende eine Schlitzblende (36)
ist, deren Schlitz (36a) parallel zu dem strichförmigen
Beleuchtungsstrahlenbündel verläuft.
3. Augenrefraktometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blende (36) im wesentlichen im
Brennpunkt des Kondensors auf der Seite der
fotoelektrischen Lichtempfangseinrichtungen (37, P₁,
P₂) angeordnet ist.
4. Augenrefraktometer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Strahlteiler (25)
auf der dem zu untersuchenden Auge zugewandten Seite der
Strahlenbündeldreheinrichtung (40, 40a, 40b) ortsfest
angeordnet und daß der Abbildungsstrahlengang eines der
Fixierung des Auges dienenden Fixierobjekts über den
zweiten Strahlteiler (25) auf das zu untersuchende Auge
lenkbar ist.
5. Augenrefraktometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Auswerteschaltung (51, 70)
die Brechkraftwerte aufgrund des Phasenunterschiedes
zwischen den Ausgangssignalen der fotoelektrischen
Lichtempfangseinrichtungen (37, P₁, P₂) bestimmbar sind.
6. Augenrefraktometer nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung eine
Einrichtung (52) aufweist, mit der ein Mittelwert der
Phasenunterschiede bestimmbar ist.
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