DE4210485C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Augenrefraktion und Verwendung hierfür - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Augenrefraktion und Verwendung hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine Verwen
dung hierfür.
Eine derartige Vorrichtung ist aus "Wilms, K.H. Ob
jektive Refraktionsbestimmung der Zwischenabbildung"
in: Der Schweizer Optiker, 1979, Seiten 555 bis 558
bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung wird zur
Schaffung eines Freisichtgerätes eine aus zwei Sam
mellinsen bestehende zwischenabbildende Optik verwen
det. Die Zwischenabbildung wird dem jeweils zu re
fraktionierenden Auge über einen teildurchlässigen
Ablenkspiegel vermittelt. Die Abbildung der Testfigur
auf dem Augenhintergrund kann mit Hilfe von Infrarot
strahlung erfolgen, um eine Blendung des Patienten zu
vermeiden. Die Erfassung der abgebildeten Testfigur
im Hinblick auf Scharfeinstellung kann mit Hilfe von
Sensoren erfolgen, die eine selbsttätige Korrektur
der Scharfeinstellung der Testfigur sowie eine Aus
wertung der Augenrefraktionsbestimmung veranlassen
(Z. prakt. Augenheilkd. 12: 495-502, 1991). Um auch
astigmatische Augen messen zu können, ist es erfor
derlich, zur Achseneinstellung Geräte mit Wasserwaa
gen oder anderen Horizontiervorrichtungen zu verwen
den.
Ferner ist aus der US 4,390,255 im Zusammenhang mit
einem Augenrefraktometer eine Dreheinrichtung be
kannt, mit welcher die Abtastrichtung eines schlitz
förmigen, auf das zu untersuchende Auge gerichteten
Lichtstrahls geändert wird, wobei dann der reflek
tierte Strahl über eine schlitzförmige Blende und die
Rotationseinrichtung auf zwei Lichtempfangselemente
gerichtet wird. Die Signale der beiden Lichtemp
fangselemente besitzen während der Drehung der
Dreheinrichtung unterschiedliche Phasendifferenzen,
wobei die Maxima und Minima der Phasendifferenzen
einen Hinweis auf die astigmatischen Meridiane geben.
Diese bekannte Einrichtung ist relativ kompliziert
aufgebaut und läßt sich nicht so ohne weiteres im
Zusammenhang mit der zwischenabbildenden Optik bei
Freisichtgeräten verwenden.
Ferner ist aus der EP 0 349 228 A1 ein Augenrefrakto
meter bekannt, bei dem mit Hilfe eines Infrarotstrah
les, der über Umlenkspiegel und teildurchlässige
Spiegel umgelenkt wird, eine Testfigur auf dem Augen
hintergrund abgebildet und der reflektierte Strahl
ausgewertet ist. Im Abbildungsstrahlengang wird hier
bei jedoch keine Zwischenabbildung erzeugt. Ferner
sind keine Mittel vorgesehen, welche einen Augen
astigmatismus bei der Refraktionsbestimmung berück
sichtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung der
eingangs genannten Art, die auch zur Untersuchung von
Patienten geeignet ist, die gegenüber dem Augenre
fraktometer andere, z. B. liegende Positionen einneh
men, so mit einfachen
Mitteln auszugestalten, daß bei der Augenrefraktions
bestimmung auch ein Augenastigmatismus berücksichtigt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen der Er
findung enthalten.
Durch entsprechende Ablenkung des Beleuchtungsstrah
lenganges zum Untersuchungsort hin kann der Patient
beispielsweise auch eine liegende Stellung - wie sie
bei einer Augenoperation erforderlich ist - einneh
men. Vor allem können herkömmliche Augenrefraktometer
unter Zuhilfenahme eines gemäß der Erfindung ausge
bildeten Zusatzgerätes zur gleichzeitigen Refrak
tionsmessung unter Berücksichtigung eines Astigmatis
mus auch während der Augenoperation verwendet werden.
Die beiden im Zusatzgerät enthaltenen optischen Ab
bildungselemente können durch Fokussierlinsen, ent
sprechend angeordnete Konkavspiegel und andere
gleichwirkende optische Elemente dargestellt werden.
Bei astigmatischem Auge wird die richtige Achse da
durch ermittelt, daß die vom Beleuchtungsstrahlengang
erzeugte Testfigur auf dem Augenhintergrund durch
Drehung richtig orientiert wird.
Wenn man für die beiden abbildenden sammelnden Ele
mente die gleiche Brennweite wählt, so bleibt die
Dioptrienanzeige des Refraktometers unverändert. Bei
Veränderung des Brennweitenverhältnisses ändert sich
die Vergrößerung und damit die Anzeige des Refrakto
meters.
Mit Hilfe der Zusatzeinrichtung ist die Bestimmung
der Scheitelbrechwerte des Auges nach Entfernen der
trüben natürlichen Linse bei der Katarakt-Operation
möglich. Eine Überwachung der Scheitelbrechwerte bzw.
der Augenrefraktionen und deren entsprechende Korrek
tur ist auch während der Implantation möglich, ins
besondere, wenn die Implantation durch Injektion ei
nes künstlichen Linsenersatzmaterials in den leeren
Kapselsack (DE 40 11 053.2) durchgeführt wird, läßt
sich diese Kontrolle bzw. Korrektur der Augenrefrak
tion vornehmen. Nach der Implantation kann eine Kon
trolle der Augenrefraktion erfolgen. Gleiches gilt
für die Astigmatismus-Bestimmung, die durch Drehung
ungeradzahlig reflektierender Einrichtungen, z. B. eines ge
radsichtigen Prismas erfolgen kann.
Anhand der Figur, welche schematisch ein Ausführungs
beispiel der Erfindung darstellt, wird die Erfindung
noch näher erläutert.
Für die Bestimmung der Refraktion an einem zu unter
suchenden Auge, welches beispielsweise bei einer
Augenoperation an einem Untersuchungsort 4 im Vor
richtungsaufbau angeordnet ist, wird mit Hilfe eines
herkömmlichen Refraktometers 2 durchgeführt. Das Re
fraktometer 2 ist bevorzugt ein automatisches Refrak
tometer mit bekanntem Aufbau (Z. prakt. Augenheilkd.
12: 495-502, 1991). Zwischen dem Refraktometer 2 und
dem Untersuchungsort 4 befindet sich das Zusatzgerät
mit zwei Fokussierlinsen L1 und L2, welche die abbil
denden sammelnden Optikelemente der Anordnung bilden.
Die beiden Linsen L1 und L2 sind so angeordnet, daß
ihre einander zugewandten Brennpunkte an einer Stelle
T′ zusammenfallen. Die Brennweiten der beiden Linsen
können gleich oder unterschiedlich sein. Die erste
Linse L1 ist so angeordnet, daß sie mit einer Aus
trittspupille AP des Beleuchtungssystems des Augen
refraktometers 2 zusammenfällt. Die Linse L1 nimmt
somit die Position des zu untersuchenden Auges ein.
In Wirklichkeit befindet sich jedoch das zu untersu
chende Auge entfernt von der Austrittspupille AP am
Untersuchungsort 4. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel liegt der Untersuchungsort 4 in der doppel
ten Brennweite der zweiten Linse L2. Auf diese Weise
erreicht man einen Abstand zwischen dem Untersu
chungsort 4 und der Austrittspupille AP des Refrakto
meters 2, welcher der vierfachen Brennweite der Linse
L1 entspricht, wenn die Linsen L1 und L2 gleiche
Brennweite haben.
Um den Beleuchtungsstrahlengang auf das zu untersu
chende Auge am Untersuchungsort 4 abzulenken, wird
ein entsprechend schräg gestellter Ablenkspiegel 3 im
Beleuchtungs-Strahlengang angeordnet. In bevorzugter
Weise handelt es sich bei dem Ablenkspiegel 3 um
einen teildurchlässigen Spiegel. Auf diese Weise er
reicht man, daß der Beleuchtungsstrahlengang auf eine
Vielzahl von möglichen Behandlungsorten gerichtet
werden kann. Während einer Augenoperation befindet
sich der Patient in liegender Stellung. Für diesen
Fall hat der Ablenkspiegel 3 gegenüber der Richtung
des von den beiden Linsen L1 und L2 kommenden Beleuch
tungsstrahlenganges eine Neigung von 45°, so daß eine
Ablenkung um 90° erreicht wird. Dies ist beim darge
stellten Ausführungsbeispiel der Fall. Der Operateur
kann durch den teildurchlässigen Spiegel, welcher für
sichtbares Licht durchlässig ist, hindurchsehen und
das Auge während der Operation und der Refraktions
messung beobachten. Diese Beobachtung kann durch ein
Operationsmikroskop herkömmlicher Bauart erfolgen.
Von diesem Operationsmikroskop ist ein Objektiv 5
über dem Ablenkspiegel 3 in der Figur dargestellt.
Der Beleuchtungsstrahlengang des automatischen Re
fraktometers 2 wird bevorzugt von Infrarotstrahlen
gebildet. Der teildurchlässige Ablenkspiegel 3 ist so
ausgebildet, daß er nur Infrarotstrahlen reflektiert
und sichtbares Licht hindurchläßt. Auf diese Weise
wird die oben beschriebene Ablenkung des Beleuch
tungsstrahlenganges auf den Untersuchungsort 4 bei
gleichzeitiger Beobachtungsmöglichkeit des Auges
durch den für Sichtbares Licht durchlässigen Ablenk
spiegel 3 erreicht.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich
zwischen den beiden Fokussierlinsen L1 und L2 als op
tische Dreheinrichtung ein um die optische Achse
drehbares Prisma 1. Im Drehprisma 1 wird das von der
Linse L1 kommende Licht ungeradzahlig reflektiert.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Re
flexion dargestellt. Bei dem im Ausführungsbeispiel
verwendeten Prisma handelt es sich um ein Dove-Pris
ma, welches ein geradsichtiges Prisma ist, bei dem
ein- und austretender Strahl gleiche Richtung (Pris
menablenkung 0°) haben. Bei der Drehung des Drehpris
mas 1 um die optische Achse dreht sich die Testfigur,
so daß eine richtige Orientierung der Testfigur auf
dem Augenhintergrund möglich ist. In Abhängigkeit von
dem Drehwinkel läßt sich für die Astigmatismus-
Bestimmung die Achsenlage ermitteln.
Das Drehprisma 1 hat somit die Funktion der ungerad
zahligen Reflexion zwischen den beiden Linsen L1 und
L2 sowie die Funktion des Drehens der Testfigur, wo
bei die Testfigur im Augenhintergrund (Netzhaut) an
einer Stelle T′′ erzeugt wird. Aus den erforderlichen
Einstellparametern wird dann die Refraktionsbestim
mung in bekannter Weise gewonnen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Augenrefraktion
mit Mitteln zum Abbilden und Erfassen einer
Testfigur auf dem Hintergrund eines an einem
Untersuchungsort befindlichen Auges mit zwei im
abbildenden Beleuchtungsstrahlgang angeordneten
Abbildungselementen, die ein externes Testzwi
schenbild der Testfigur erzeugen, einem zwischen
dem Untersuchungsort und der Anordnung der Ab
bildungselemente vorgesehenen teildurchlässigen
Ablenkspiegel, der den abbildenden Beleuchtungs
strahl auf den Untersuchungsort richtet, Ein
stellmitteln zum Scharfstellen und/oder Koinzi
denzstellen der auf dem Augenhintergrund abge
bildeten Testfigur und einer Auswerteeinrichtung
zur Bestimmung der Augenrefraktionswerte bei
scharf eingestellter Testfigur,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Abbildungselementen L1, L2 eine
Dreheinrichtung vorgesehen ist, die als optische
Einrichtung (1) mit ungeradzahliger Reflexion
des Beleuchtungsstrahlenganges ausgebildet ist
und durch Drehen das Testzwischenbild verdreht,
so daß am astigmatischen Auge eine für die Be
stimmung der Refraktionswerte scharf eingestell
te Testfigur auf dem Augenhintergrund erzeugbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die optische Einrichtung (1) als
geradsichtiges Prisma ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste (L1) der
beiden abbildenden sammelnden Elemente (L1, L2)
in einer Austrittspupille (AP) des Beleuchtungs
strahlenganges für die Abbildung der Testfigur
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das die Testfigur
bildende Licht Infrarotstrahlung ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Untersuchungs
ort (4) in der doppelten Brennweite des zweiten
sammelnden Elements (L2) angeordnet ist.
6. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 5 bei einer Augenoperation zur
gleichzeitigen Bestimmung der Augenrefraktion.
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