DE29515423U1 - Elektrodynamische Auslösevorrichtung - Google Patents
Elektrodynamische AuslösevorrichtungInfo
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Description
Xlöctaier-Moeller GmbH , 21.09.1995
• 5 #· ; j; ; :**;·*** 0 387 GM
Elektrodynamische Auslösevorrichtung
Die Erfindung betrifft eine elektrodynamische Auslösevorrichtung
für strombegrenzende Schutzschalter, insbesondere Leistungsschalter, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung kann
mit Vorteil in Schutzschaltern zur selektiven Abschaltung von Kurzschlußströmen in verzweigten Netzen verwendet werden.
Aus den DE-OS 14 63 311 und DE-OS 14 63 312 ist ein Schutzschalter
bekannt, dessen Kontaktsystem sich unter der elektrodynamisehen Wirkung eines Kurzschlußstromes strombegrenzend öffnet,
wobei der mit dem beweglichen Kontaktstück versehene Kontaktarm unabhängig von der Stellung des Schaltschlosses ist und infolge
einer elektrodynamischen Abstoßung vom unbeweglichen Kontaktstück die Entklinkung des Schaltschlosses durch einen um einen mittleren
festen Drehpunkt gelagerten Kupplungshebel bewirkt, an dem einerseits der fliegend gelagerte Kontaktarm und anderseits ein
magnetischer Schnellstauslöser angreift. Der Nachteil dieses Standes der Technik besteht darin, daß die Entklinkung des
Schaltschlosses immer mittelbar über den Kupplungshebel erfolgt.
Aus der DE-AS 12 38 994 ist weiterhin ein Schutzschalter bekannt, dessen Kontaktarm drehbar an einem Kontaktträger gelagert ist,
der seinerseits mittels einer unter der Wirkung einer beim Schließen des Kontaktsystems gespannten Feder stehenden Schaltwelle
in Einschalt- oder Ausschaltrichtung verstellt wird, welche 0 Schaltwelle durch ein Schaltschloß in der Einschaltstellung
verrastet ist, wobei diese Verrastung durch einen dem Kontaktsystem zugeordneten Auslösehebel gelöst wird, der wegen der gegen
Null gehenden Resultierenden der in dem Kontaktsystem selbst wirkenden Kräfte, d.h. elektrodynamische Abstoßungskraft abzüglieh
Kontaktdruckkraft, eine das Schaltschloß entklinkende Bewe-
Klöctaner-Moeller GmbH
21.09.1995
&ogr; 387 gm
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gung ausführt. Nachteilig ist die toleranzabhängige und schwierig
vorzunehmende Abstimmung zwischen der Abstoßungs- und der Federkraft. Aus der DE 40 22 078 Al ist ein Leistungsschalter mit
einer Auslöseeinrichtung zur selbsttätigen Trennung von Schaltkontakten und einer von der Auslöseeinrichtung unabhängig entklinkbaren
Verklinkungseinrichtung zur Trennung der Schaltkontakte
beim Auftreten eines fehlerhaft hohen Stromes bekannt. Die unabhängig entklinkbare Verklinkungseinrichtung umfaßt neben
einer auch für die Auslösevorrichtung benötigten Auslösewelle und einem mit dieser zusammenwirkenden Klinkenhebel ein Langloch
sowie eine Blattfeder, gegen welche die Auslösewelle in dem Langloch verschiebbar ist. Unter dem Einfluß einer elektrodynamischen
Abstoßungskraft zwischen den Schaltkontakten wird die Auslösewelle in dem Langloch verschoben. Dabei gleiten die Verklinkungsflächen
voneinander ab. Diese Verklinkungseinrichtung erfordert eine relativ hohe Fertigungspräzision und Teilezahl.
Schließlich ist aus der US-PS 5 004 878 ein Kontaktsystem eines strombegrenzenden Leistungsschalters bekannt, das aus einem
feststehenden Kontaktträger mit einem feststehenden Kontaktstück und einem mit einem beweglichen Kontaktstück versehenen Kontaktarm
besteht, der über eine Schaltwelle mit einem ein Schaltschloß und eine Verklinkungseinrichtung enthaltenden Betätigungsmechanismus
verbunden ist. Weiterhin sind stromerfassende Auslösemittel zum öffnenden Entklinken des Schaltschlosses beim Auftreten
von überlast oder Überstrom vorgesehen. Zwischen Schaltwelle
und vom beweglichen Kontaktstück entfernt angeordneten Nockenflächen des Kontaktarmes greift eine Kontaktdruckvorrichtung
an, die durch schraubenförmige Kontaktdruckfedern beaufschlagte und gegen die Nockenflächen ruhende Nockenstößel aufweist.
Der Kontaktarm ist sowohl mittels des Schaltschlosses unter der Wirkung der Kontaktdruckfedern mit der Schaltwelle als
auch unabhängig vom Schaltschloß beim Auftreten einer genügend großen elektrodynamischen Abstoßungskraft entgegen der Wirkung
der Kontaktdruckfedern gegen die Schaltwelle verschwenkbar. Eine elektrodynamische Auslösung ist nicht vorgesehen.
GitvbH 21.09.1995
Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Kontaktsystem liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige und einfach ausführbare elektrodynamische Auslösevorrichtung anzugeben.
Ausgehend von einer elektrodynamischen Auslösevorrichtung der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Beim elektrodynamischen Aufschleudern eines der Kontaktarme wird über die
Wirkverbindung von Hockenfläche und Nockenstößel entgegen der Kraftwirkung der Kontaktdruckfeder ein überdruck oder eine Druckwelle
erzeugt, der bzw. die über das Auslösemittel zum Entklinken der Verklinkungseinrichtung und in dessen Folge zum Auslösen des
Schaltschlosses verwendet wird. Die vorgeschlagene druckbeaufschlagte Auslösevorrichtung besticht durch ihre Zuverlässigkeit
sowie Einfachheit und löst nur dann aus, wenn sich einer der Kontaktarme relativ zur Schaltwelle bewegt, d.h. nur im Falle
einer elektrodynamisch verursachten Kontaktarmbewegung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Substanz kann inkompressibel
oder kompressibel sein. Die Verwendung von Luft als kompressible Substanz hat den Vorteil, daß sie jederzeit zur Verfügung steht
und einfach zu handhaben ist. Die vorgeschlagene Anordnung der Nockenfläche, und die sich daraus ergebende Anordnung des Nockenstößeis,
stellt eine zweckmäßige konstruktive Ausführungsform zur
Erreichung der erfindungsgemäßen Wirkungen dar. Durch eine zusätzliche Druckbeaufschlagung des Nockenstößels kann die Abhebegrenze
des durch das Kontaktsystem fließenden Kurzschlußstromes
nach oben verschoben werden und bei einstellbarer Druckbeauf-0 schlagung je nach Erfordernis verändert werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, aus dem weitere Einzelheiten und Vorteile zu ersehen sind, näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt
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Klöckner-Moeller GmbH ... 21.09.1995
Figur 1: ein Kontaktsystem eines mehrpoligen strombegrenzenden Schutzschalters mit einer erfindungsgemäßen elektrodynamischen
Auslösevorrichtung im geschlossen Zustand des Kontaktsystems in vereinfachter Seitenansicht;
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Figur 2: die Auslösevorrichtung in der Schnittansicht II-II aus
Fig. 1;
Figur 3: das Kontaktsystem mit der Auslösevorrichtung aus Fig. 1 im elektrodynamisch geöffneten Zustand in vereinfach
ter Seitenansicht.
Nach Fig. 1 und Fig. 2 besteht das Kontaktsystem 2 aus drei Polen mit jeweils zwei Kontaktarmen 4 mit jeweils einem beweglichen
Kontaktstück 6 und aus zugehörigen Kontaktträgern 8 mit feststehenden Kontaktstücken 10. Die Kontaktarme 4 sind in einer
Schwenkachse 12 beweglich an einer querliegenden Schaltwelle 14 gelagert. Mittels eines nicht dargestellten Schaltschlosses sind
die Kontaktstücke 6, 10 über die Schaltwelle 14 in und außer
Verbindung zu bringen. Die Stromzuführung zu den Kontaktarmen 4 erfolgt über Stromschienen 16. In der Schaltwelle 14 ist ein zu
jedem Kontaktarm 4 gehöriger Zylinder 18 befestigt, an dessen hinterem Teil sich eine Kontaktdruckfeder 20 mit einem Ende
abstützt und mit ihrem anderen Ende einen dicht an der Zylinderinnenwand
anliegenden und aus dem Zylinder 18 reichenden Nockenstößel 22 beaufschlagt. Mit seinem äußeren Ende stützt sich der
Nockenstößel 22 gegen eine erste Teilfläche 24' einer Nockenfläche
24, die unterhalb der Verbindungslinie zwischen beweglichem Kontaktstück 6 und Schwenkachse 12 am Kontaktarm 4 vorgese-0
hen ist, wodurch die erforderliche Kontaktkraft zwischen den geschlossenen Kontaktstücken 6, 10 erzeugt wird.
In der Schaltwelle 14 sind alle Zylinder 18 mit einer rückseitigen
Bohrung 26 versehen, die in einer quer verlaufenden und mit einem nach außen führenden Anschluß 30 versehenen Sammelleitung
28 auslaufen, die ihrerseits an eine flexible Leitung 32 außerhalb der Schaltwelle 14 angeschlossen ist. Die Sammelleitung 28
Klöckner-Moeller GmbH .. 21.09.1995
ist durch einen Stopfen 34 nach außen verschlossen. Die Zylinder 18, die Sammelleitung 28 und die flexible Leitung 32 sind mit
einer gasförmigen Substanz 36 gefüllt, in diesem Beispiel mit Luft. Die flexible Leitung 32 endet in einem auf Druck ansprechenden
Auslösemittel 38, dessen Kolbenstange 40 durch eine Rückholfeder 42 vor eine Auslösewelle 44 einer mit dem Schaltschloß
verbundenen Verklinkungseinrichtung reicht. Bei geschlossenen sowie bei über das Schaltschloß geöffneten Kontaktstücken
6, 10 bleibt der Nockenstößel 22 allein mit der Teilfläche 24' wirkverbunden, so daß in diesen Fällen das Auslösemittel 38 in
der nichtauslösenden Ruheposition nach Fig. 1 verharrt.
Fließt durch mindestens einer der Kontaktarme 4 ein dermaßen hoher Strom infolge eines Kurzschlusses in dem äußeren, zu schützenden
Stromkreis, dann wird infolge der zwischen den Kontaktstücken 6, 10 auftretenden elektrodynamischen Kräfte der betreffende
Kontaktarm 4 gemäß Fig. 3 schlagartig im Uhrzeigersinn vom Kontaktträger 8 weggeschwenkt, wobei die Schaltwelle 14 ihre
bisherigen Position zunächst beibehält. In der Folge gelangt der Nockenstößel 22 außer Eingriff von der ersten Teilfläche 24',
aber dafür in Eingriff mit einer zweiten, vorstehenden Teil fläche 24" der Nockenfläche 24. Dadurch wird der Nockenstößel 22 schlagartig
um den Hub h entgegen der Kraftwirkung der Kontaktdruckfeder 20 in den Zylinder 18 getrieben, wodurch eine Druckwelle in
5 der Substanz 36 erzeugt wird, die sich schlagartig über die betreffende Bohrung 26, die Sammelleitung 28 und der flexiblen
Leitung 32 bis zu dem Auslösemittel 38 fortsetzt. Durch die ankommende Druckwelle wird die Kolbenstange 40 entgegen der
Kraftwirkung der Rückholfeder 42 gegen die Auslösewelle 44 gestoßen, deren Verschwenkung wiederum die Auslösung des Schaltschlosses
verursacht. Das auslösende Schaltschloß führt seinerseits über die im Uhrzeigersinn verschwenkte Schaltwelle 14 zu einer
statischen Öffnung der Kontaktstücke 6, 10. Dadurch wird ein Zurückfallen des elektrodynamisch auf geschleuderten Kontaktarmes
4 infolge der strombegrenzenden Wirkung des zwischen den Kontaktstücken 6, 10 entstehenden Lichtbogens und ein Verschweißen der
Kontaktstücke 6, 10 wirksam verhindert.
Claims (5)
1. Elektrodynamische Auslösevorrichtung für strombegrenzende Schutzschalter mit einem Kontaktsystem (2), das aus mindestens
einem feststehenden Kontaktträger (8) mit mindestens einem feststehenden Kontaktstück (10) und mindestens einem
mit einem beweglichen Kontaktstück (6) versehenen Kontaktarm (4) besteht, der über eine Schaltwelle (14) mit einem ein
Schaltschloß und eine Verklinkungseinrichtung (44) enthaltenden
Betätigungsmechanismus verbunden ist, weiterhin mit mindestens einer durch jeweils eine Nockenfläche (24) des
Kontaktarmes (4) beaufschlagten Kontaktdruckvorrichtung, die einen durch jeweils eine sich schaltwellenseitig abstützende
Kontaktdruckfeder (20) beaufschlagten und gegen die zugehörige Nockenfläche (24) anliegenden Nockenstößel (22) aufweist,
wobei der Kontaktarm (4) sowohl mittels des Schalt-Schlosses unter der Wirkung der zugehörigen Kontaktdruckfeder
(20) mit der Schaltwelle (14) als auch unabhängig vom Schaltschloß beim Auftreten einer genügend großen elektrodynamischen
Abstoßungskraft entgegen der Wirkung der Kontaktdruckfeder (20) gegen die Schaltwelle (14) verschwenkbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- jeder Nockenstößel (22) mit der zugehörigen Kontaktdruckfeder
(20) in einem Zylinder (18) gelagert ist,
- alle Zylinder (18) über jeweils eine rückseitige Bohrung (26) mit einer in der Schaltwelle (14) angeordneten Sammelleitung
(28) verbunden sind,
- die Sammelleitung (28) über eine flexible Leitung (32) mit einem auf Druck ansprechenden Auslösemittel (38) für die
Verklinkungseinrichtung (44) verbunden ist und
- die Zylinder (18), die Bohrungen (26), die Sammelleitung (28) und die flexible Leitung (32) mit einer flüssigen
oder gasförmigen Substanz (36) gefüllt sind.
Klöckner-Moeller GmbH 21.09.1995
2. Elektrodynamische Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Substanz (36) Luft ist.
3. Elektrodynamische Auslösevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenfläche (24) in einem
Bereich zwischen der Schwenkachse (12) des Kontaktarmes (4) und dem beweglichen Kontaktstück (6) angeordnet ist.
4. Elektrodynamische Auslösevorrichtung nach einem der Ansprüehe
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Nockenstößel (22) in Wirkungsrichtung der Kontaktdruckfeder
(20) mit Druck beaufschlagt ist.
5. Elektrodynamische Auslösevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29515423U DE29515423U1 (de) | 1995-09-27 | 1995-09-27 | Elektrodynamische Auslösevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29515423U DE29515423U1 (de) | 1995-09-27 | 1995-09-27 | Elektrodynamische Auslösevorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29515423U1 true DE29515423U1 (de) | 1995-11-30 |
Family
ID=8013497
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29515423U Expired - Lifetime DE29515423U1 (de) | 1995-09-27 | 1995-09-27 | Elektrodynamische Auslösevorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29515423U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3496123A1 (de) | 2017-12-06 | 2019-06-12 | TRIES GmbH & Co. KG Hydraulik-Elekmente Ehingen | Hydraulische betätigungsvorrichtung zur betätigung eines schalters sowie elektrische anlage |
-
1995
- 1995-09-27 DE DE29515423U patent/DE29515423U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3496123A1 (de) | 2017-12-06 | 2019-06-12 | TRIES GmbH & Co. KG Hydraulik-Elekmente Ehingen | Hydraulische betätigungsvorrichtung zur betätigung eines schalters sowie elektrische anlage |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19960118 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19990127 |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: MOELLER GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: KLOECKNER-MOELLER GMBH, 53115 BONN, DE Effective date: 19990927 |
|
R157 | Lapse of ip right after 6 years |
Effective date: 20020501 |