DE2950457A1 - Verfahren zur bestimmung von glycosyliertem haemoglobin im blut und reagens zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von glycosyliertem haemoglobin im blut und reagens zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
DR.-ING.WALTER ABITZ DR. DIETER F. MORF
DIPL.-PHYS. M. GRITSCHNEDER
ript-tftnnriirJft / IgMhI
Telefon βθ 32 23
Telex : (O) B 23003
3590
ABBOTT LABORATORIES North Chicago, Illinois, V.St.A.
Verfahren zur Bestimmung von glycosyliertem Hämoglobin
im Blut und Reagens zur Durchführung des Verfahrens
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295045?
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Erfindungsgemäss wird ein Verfahren zur Bestimmung von glycosyliertem
Hämoglobin in Blutproben zur Verfugung gestellt, bei dem Hämoglobin aus roten Blutkörperchen auf chemischem
oder physikalischem Wege freigesetzt wird und das nicht-glycosylierte
Hämoglobin mit einer Substanz mit Bindungswirkung für allosterische Stellen, die mit der allosterischen
Bindungsstelle von nicht-glycosyliertem Hämoglobin reagiert
und dabei eine Veränderung der Verteilung der allosterischen Hämoglobinformen bewirkt, umgesetzt wird. Diese eintretende
Veränderung wird gemessen. Das Verfahren eignet sich bei der Untersuchung des Glucosestoffwechsels zum Nachweis und
zur Kontrolle von Diabetes.
Hämoglobin tritt in zwei allosterischen Formen auf: T-( taut )- und R-(relaxed)-Form. Diese Formen weisen unterschiedliche
chemische und physikalische Eigenschaften auf. Die relativen Mengen an R- und T-Hämoglobin lassen sich nach
- 1
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bekannten Verfahren bestimmen, beispielsweise durch UV-, IR-Spektroskopie, Spektroskopie im sichtbaren Bereich, NMR-
und ESR-Spektroskopie. Beispielsweise beschreiben Perutz et al., Biochem. Nr. 17 (1978), S. 3641 die Absorptionsspektren
von Hämoglobinderivaten, d.h. den R — T-Übergang als Funktion der Bindung von Liganden und Inosithexaphosphat.
Der Zirkulardichroismus und die chemische Reaktivität sind
neben anderen Verfahren zur Unterscheidung des R- und T-Zustands von Hämoglobin geeignet. Die relativen Anteile des
R- und T-Zustands lassen sich nach Endpunktsverfahren sowie
nach kinetischen Verfahren bestimmen.
Erhöhte Konzentrationen an glycosyliertem Hämoglobin treten
bei Diabetes mellitus auf. Glycosyliertes Hämoglobin ist bei Nichtdiabetikern in einer Konzentration von etwa 5 Prozent,
bezogen auf das Gesamthämoglobin, vorhanden, während die entsprechende Konzentration bei Diabetikern das 2- bis 4-fache
beträgt (Science 2OO, 7. April 1978). Die Konzentration an glycos yliertem Hämoglobin stellt ein Mass für die durchschnittliche
Glucosekonzentration im Blut eines Patienten über einen langen Zeitraum hinweg dar. Dieses Mass wird durch
kurzzeitige Blutzuckerfluktuationen (von einer Stunde zur anderen) nicht beeinflusst und spiegelt daher den Zustand der
Glucosekontrolle im Blut von Diabetikern relativ genau wider.
Glycosyliertes Hämoglobin wird im allgemeinen als HbA oder schnelles Hämoglobin bezeichnet, da es in einer chromatographischen
Säule schneller wandert und im allgemeinen chromatographisch oder elektrophoretisch gemessen wird.
Es wurde festgestellt, dass der prozentuale Anteil an glycosyliertem
Hämoglobin im Blut gemessen werden kann, indem man die Verschiebung des Gleichgewichts zwischen den allosterischen
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R- und T- Formen von Hämoglobin, die eintritt, wenn nichtglycosyliertes
Hämoglobin mit einer Substanz mit Bindungswirkung auf allosterische Stellen umgesetzt wird, ermittelt.
Diese Umsetzung bewirkt eine Verschiebung der R- zur T-Form im nicht-glycosyliertem Anteil von Hämoglobin. Glycosyliertes
Hämoglobin in der Blutprobe trägt zu dieser Gleichgewichtsverschiebung der allosterischen Formen nichts bei, da die
Glycosylierung die allosterische Bindungsstelle blockiert. Somit ist die Verschiebung zwischen den allosterischen Formen
nach Umsetzung des Hämoglobins mit einer Substanz mit Bindungswirkung auf allosterische Stellen um so geringer, je
höher der Anteil an glycosyliertem Hämoglobin in der Blutprobe ist. Erfindungsgemäss wird die Reaktivität der allosterischen
Bindungsstelle, die in nicht-glycosyliertem Hämoglobin
zugänglich ist, ausgenutzt. Ferner wird die sich ergebende Gleichgewichtsverschiebung der allosterischen Formen
in einem Gemisch aus glycosyliertem und nicht-glycosyliertem Hämoglobin, das erhalten wird, wenn eine Substanz mit Wirkung
auf die allosterische Bindungsstelle mit der nichtglycösylierten Hämoglobinfraktion umgesetzt wird, ausgenützt.
Erfindungsgemäss wird ein Verfahren zur Bestimmung von glycosyliertem
Hämoglobin in Blutproben zur Verfügung gestellt, bei dem Hämoglobin aus roten Blutkörperchen durch chemische
oder physikalische Massnahmen freigesetzt wird und das nichtglycosylierte
Hämoglobin mit einer Substanz mit Bindungswirkung für allosterische Stellen, die mit der allosterischen
Bindungsstelle von nicht-glycosyliertem Hämoglobin reagiert und dabei die Verteilung zwischen den allosterischen Hämoglobinformen
ändert, umgesetzt wird. Diese Veränderung wird sodann gemessen.überraschenderweise ergeben sich daraus Verfahren
und Reagentien zur klinischen Bestimmung von glycosyliertem Hämoglobin in Blutproben.
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Es sind die verschiedensten Verbindungen bekannt, die eine Bindungswirkung auf allosterische Effektorstellen ausüben.
Beispiele dafür sind: Organophosphate, Sulfate und Carbonsäuren, wie Inosithexaphosphat (J. Biol. ehem., Bd. 246
(1971), S. 7168), 2,3-Diphosphoglycerat (Nature, Bd. 234
(1971), S. 174), Adenosintriphosphat (Biochem. Biophys. Res. Comm., Bd. 26 (1967), S. 162), Pyridoxalphosphat (Fed. Proc.
Fed. Ainer. Soc, Expl. Biol., Bd. 28 (1969), S. 604), Inosithexasulfat
(Biochemistry, Bd. 15 (1976), S. 3396), Inositpentaphosphat (Can. J. ehem., Bd. 47 (1969), S. 63), 8-Hydroxy-1,3,6-pyrentrisulfonat
(J. Biol. Chem., Bd. 246 (1971), S. 5832) und Natrium-o-jodosobenzoat (The Journal of Pharmacology
and Experimental Therapeutics, Bd. 203 (1977), S. Dem Hämoglobin-Fachmann stehen eine Reihe von Substanzen mit
Effektorstellen-Bindungswirkung zur Verfügung, die sich zur
Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens eignen. Inosithexaphosphat
wird als Substanz mit allosterischer Effektorstell
en-Bindungswi rkung bevorzugt.
Im allgemeinen ist es wünschenswert, die roten Blutkörperchen einer Lysis zu unterziehen,um das Hämoglobin freizusetzen.
Zur Durchführung einer derartigen Lysis an roten Blutkörperchen sind übliche kationische Detergentien, wie Cetyltrimethylammoniumbromid,
anionische Detergentien, wie Natriumdodecylsulfat und Natriumdesoxycholat, und neutrale Detergentien,
wie Saponin und Octylphenoxypolyäthoxyäthanol, geeignet. Neutrale Detergentien im Konzentrationsbereich von
etwa O,O25 bis O,5 Volumenprozent werden bevorzugt. Zur Freisetzung
von Hämoglobin aus roten Blutkörperchen kann auch ein mechanisches Aufbrechen, beispielsweise durch Ultraschallbehandlung
oder durch hypotone Lysis, vorgenommen werden.
Durch Bindung von hämbindenden Liganden an das Häm-Eisen
wird im allgemeinen das Gleichgewicht der allosterischen
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Hämoglobin-Isomeren in die R-(relaxed)-Form verschoben. Wird somit der hambindende Rest von Hämoglobin in der zu
untersuchenden Probe mit einem hämbindenden Liganden koordiniert, so wird eine grössere Gleichgewichtsverschiebung der
allosterischen Hämoglobinformen beobachtet. Diese Verstärkung
der Gleichgewichtsverschiebung erhöht die Genauigkeit
der Bestimmung von glycosyliertem Hämoglobin. Diese Koordination
eines hämbindenden Liganden zur Verschiebung des Gleichgewichts der allosterischen Formen ist anwendbar,
wenn das :
vorliegt.
vorliegt.
wenn das Eisen im Fe - oder Fe -(Methämoglobin)-Zustand
Dem Hämoglobin-Fachmann stehen eine Reihe von verschiedenen hämbindenden Liganden zur Verfugung, die eine Bindung mit
dem Eisen in Hämoglobin oder Methämoglobin eingehen.
Isocyanide, wie Alkyl isocyanide mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Phenylisocyanide, sind besonders geeignete hambindende
Liganden für Hämoglobin im Fe -zustand. Andere geeignete Liganden sind 0„ und NO.
Im allgemeinen wird die Bindung eines einzelnen Liganden an das Eisen bevorzugt, da dies zu einfacheren Messungen der Verschiebung
der allosterischen Formen führt. Beispielsweise wird Oxyhämoglobin (glycosyliert oder nicht-glycosyliert) vorzugsweise
durch Umsetzung mit Natriumdithionit oder anderen bekannten Reduktionsmitteln zu Desoxyhämoglobin desoxygeniert.
Das Desoxyhämoglobin wird mit einem Alkaliisocyananid,
wie n-Butylisocyanid, umgesetzt. Die anschliessende
Umsetzung mit einem Liganden mit Bindungswirkung für die
allo^terische Effektorstelle ergibt eine ausgeprägtere
Gleichgewichtsverschiebung der allosterischen Formen, was eine Bestimmung von glycosyliertem Hämoglobin erlaubt.
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/ft
Hämoglobin wird nach bekannten Verfahren zu Methämoglobin
oxidiert; vgl. Antonini und Brunoni, Hemoglobin and Myoglobin in Their Reaction With Ligands, North Holland
Publishing Co., Amsterdam 1971. Kaliumferricyanid, Natriumnitrit,
Anilin und Phenylhydrazin sind zweckmässige Reagentien zur Oxidation von Hämoglobin zu Methämoglobin. Eine
Autoxidation in Gegenwart von Farbstoffen, wie Methylenblau führt ebenfalls zur Oxidation von Hämoglobin zu Methämoglobin
.
Nicht-glycosyliertes Methämoglobin reagiert mit den für
nicht-glycosyliertes Hämoglobin beschriebenen Substanzen
mit Bindungswirkung für allosterische Effektorstellen.
Dem Hämoglobin-Fachmann stehen eine grosse Anzahl an hämbindenden
Liganden zur Verfügung, die eine Bindung mit Methämoglobin eingehen. Beispiele für derartige Liganden sind Cyanat,
Thiocyanat, N-Hydroxyacetamid, Iinidazol und Derivate davon; Perutz et al.. Biochemistry, Bd. 17 (1978), S. 364O
bis 3652!
Weitere übliche Liganden sind Fluorid, Azid, Nitrit, Cyanid, Wasser, Hydroxid, Ammoniak, Acetat und Formiat. Imidazol
in einer Konzentration von etwa O,1 m wird als hämbindender
Ligand für Methämoglobin bevorzugt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird 1 ml Reagens
(O,1 m Imidazol, 0,2 millimolar Kaliumferricyanid (K^Fe(CN),)
und O,05 Volumenprozent Octylphenoxypolyäthoxyäthanol (Triton
X-IOO) in einem Puffer vom pH-Wert 6,8) zu 10 bis 20 ul
Vollblut gegeben. Das Gemisch wird anschliessend 10 Minuten inkubiert.
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Das Kaliumferricyanid oxidiert das Hämoglobin zu Methämoglobin.
Octylphenoxypolyäthoxyäthanol (Triton X-IOO) ist ein neutrales Detergens, das eine Lysis der Zellen unter Freisetzung
von Hämoglobin herbeiführt. Imidazol geht eine Koordination mit dem Eisen ein und verschiebt das Gleichgewicht
der allosterischen Isomeren zur R-Form.
Das Absorptionsspektrum dieses Gemisches wird bei 560 und 635 nm aufgezeichnet. Anschliessend werden 2 ^l einer
0,1m Lösung von Inosithexaphosphat vom pH-Wert 6,8 zugesetzt.
Das letztgenannte Reagens reagiert mit der allosterischen Bindungsstelle von nicht-glycosyliertem Hämoglobin und
verschiebt das Gleichgewicht der allosterischen Isomeren zur T-( taut )-Form. Anschliessend wird wieder das Absorptionsspektrum
bei 560 und 635 nm gemessen. Steigende Konzentrationen an glycosyliertem Hämoglobin machen sich durch
eine Abnahme der Absorption bei 56Ο nm und eine Zunahme bei 635 nm bemerkbar.
Erfindungsgemäss werden auch Testpackungen zur Bestimmung
von glycosyliertem Hämoglobin in Blutproben zur Verfügung gestellt. Eine derartige Testpackung umfasst getrennt oder
in Kombination folgende Bestandteile: Ein Mittel zur Lysis von roten Blutkörperchen, ein Oxidationsmittel zur Oxidation
vom Hämoglobin zu Methämoglobin, einen hämbindenden Liganden und eine Substanz mit Bindungswirkung für allosterische
Stellen. Im allgemeinen enthält die Testpackung Kontroll- oder Eichsubstanzen. Die Reagentien können getrennt
oder in Zweierkombination vorliegen, wie in Beispiel 1 gezeigt ist. In Beispiel 2 ist ein Einzelreagens erläutert.
Dem Fachmann auf dem Gebiet der Analytik ist es klar, dass diese Reagentien einzeln oder zusammen, hintereinander oder
gleichzeitig zugesetzt werden können. Eine bevorzugte Testpackung besteht aus einem Reagens mit 0,1m Imidazol, O,2
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millimolar Kaliumferricyanid und O,05 Volumenprozent Triton
X-100, pH-Wert 6,8, und einem weiteren Reagens mit O, 1 m
Inosithexaphosphat, pH-Wert 6,8. Diese Testpackung enthält
im allgemeinen Eichsubstanzen mit 0 bis 1OO Prozent glycosyliertem
Hämoglobin sowie Kontrollsubstanzen mit bekannten Mengen an glycosyliertem Hämoglobin. Die Kontrollwerte liegen
im Normalbereich und teilweise auch ausserhalb davon.
Gegenstand der Erfindung sind auch Reagentien, die zwei oder mehr der folgenden Bestandteile enthalten:
(a) Ein Mittel zur Lysis von roten Blutkörperchen,
(b) ein Oxidationsmittel zur Oxidation von Hämoglobin zu Methämoglobin,
(c) einen hämbindenden Liganden und
(d) eine Substanz mit Bindungswirkung auf allosterische Stellen.
Diese Bestandteile sind in Wasser oder wässrigem Puffer als Verdünnungsmittel, pH-Wert etwa 6 bis 8 und vorzugsweise
etwa 6,8, enthalten. Kombinationen aus (a) + (b), (a) + (b) + (c) und (a) + (b) + (c) + (d) in einem Verdünnungsmittel
werden als Reagentien bevorzugt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Reagens A: O,1 m Imidazol, 0,2 millimolar K0Fe(CN),,
-J O
O,O5 Prozent (Vol./Vol.) Octylphenoxypolyäthoxyäthanol
(Triton X-IOO) als Detergens in , Wasser, pH-Wert 6,8
Reagens B: O, 1 m Inosithexaphosphat (IHP) in Wasser,
pH-Wert 6,8.
1,0 ml Reagens A wird bei 25°C mit 10 bis 20^aI Vollblut
versetzt. Zur Durchführung der Zellysis und zur Oxidation
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von Hämoglobin zu Methämoglobin wird IO Minuten inkubiert.
Anschliessend wird das Spektrum im sichtbaren Bereich von 45O bis 7OO. nm aufgezeichnet, wobei insbesondere die Absorption
bei 560 und 635 nm festgehalten wird. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch mit 2 ^jI Reagens B versetzt .Hierauf
wird das vorstehend erwähnte Spektrum noch einmal aufgenommen.
Eichsubstanzen werden hergestellt, indem man Vollblut mit glycosyliertem Hämoglobin versetzt.
% glycosyliertes Hb
OX 5*
10% 15% 20% 25% 50%
1OO%
Ergebnisse Eichkurve
kein | IHP | A | + IHP |
560 nm 635 nm | O,O89 | 56O nm | |
A | O, 086 | A | |
O, 664 | 0,089 | O, 592 | |
O,654 | 0,090 | O,588 | |
O,657 | 0,095 | 0,593 | |
O,658 | 0,091 | O, 596 | |
0,663 | O, 098 | O, 609 | |
0,651 | O, 123 | O, 6OO | |
O,645 | O,611 | ||
0,717 | O, 715 | ||
635 nm
normalisierte Differenz Λ Λ
-IHP
—L
O, 123 | O, 184 |
O, 120 | O, 176 |
0, 121 | O, 169 |
0, 118 | 0, 158 |
O, 123 | O, 144 |
0, 117 | O, 138 |
O, 113 | O,O9O |
O, 128 | O,012 |
56Onm
Berechnungen: Λ= Α
Normalisierte Differenz + IHP
- A
635nm
Λ Δ -IHP
-IHP +IHP
Δ - Δ
Δ - Δ
- IHP
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unbekannte Probe (Vollblut)
kein IHP
IHP
560 nm »635 nm »560 nm »635 nm
O,7O5 O,O98 0,637 O,135
-IHP
O,173
8%
glycosiliertes Hb
glycosiliertes Hb
Eine Überprüfung nach dem Säulenverfahren (Handelsprodukt
der Firmen Helena und ISOLAB) ergibt folgende Werte:
Helena: 11,2
ISOLAB: 7,8%
Beispiel 2
Es wird ein Einzelreagens zugesetzt, wobei die isosbestischen Punkte für die IHP-Wirkung ausgenutzt werden, um auf die
Hämoglobinkonzentration zu normalisieren.
Reagens C: 1 Volumenteil Reagens B wird mit 500 Volumenteilen Reagens A von Beispiel 1 versetzt.
1,0 ml Reagens C wird mit 10 bis 20 ul Vollblut versetzt.
Zur Durchführung der Lysis, Oxidation von Hämoglobin zu Methämoglobin und Umsetzung von Methämoglobin mit Imidazol
und IHP wird IO Minuten inkubiert. Das Spektrum im sichtbaren Bereich von 450 bis 700 nm wird aufgezeichnet, wobei
insbesondere die Werte bei 476, 560, 635 und 7OO nm festgehalten werden.
Bei den Wellenlängen 476 und 7OO nm handelt es sich um isosbetische
Wellenlängen für die IHP-Wirkung.
- IO -
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Berechnung: Normalisierte 4Δ = A
- A
635
7OO
Ergebnisse Eichkurve
X glycosyliertes Hb |
476 A |
,560 A |
0, 123 | .7OO A |
normalisierte A Λ |
OX | O, 6Ο8 | 0,592 | 0, 120 | 0,016 | 0,792 |
5X | 0,598 | ■ 0,588 | O, 121 | 0,018 | 0, 8Ο7 |
1OX | O, 602 | 0,593 | 0, 118 | O,O2O | O,811 |
15X | O, 598 | 0,596 | O, 123 | 0,019 | 0,826 |
2OX | O,613 | 0,609 | O, 117 | 0,024 | O,825 |
25X | O,6O3 | 0,600 | O, 113 | O,O22 | O,831 |
5OX | O, 598 | 0,611 | 0, 128 | 0,026 | 0,871 |
lOOX | 0,685 | 0,715 | O, 135 | O,O44 | 0, 916 |
typische normale unbekannte Probe |
0,653 | 0,637 | O, 030 | O,8O6 | |
5% | |||||
Reagens A:
5O millimolar Bis-tris-Puffer / Bis-(2-hydroxyäthyl)-imino-tris-(hydroxymethyl)-methan_V,
O,O5 Prozent (Vol./Vol.) Triton X-IOO,
1 millimolar n-Butylisocyandd und
2 mg/ml Natriumdithionit in Wasser, pH-Wert 6,8
Reagens B:
2,5 millimolar Inosithexaphosphat (IHP) in Wasser, pH-Wert 6,8
Eine gereinigte Probe von Hämoglobin A wird mit verschiedenen Mengen an glycos liertem Hämoglobin vermischt. Man erhält
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Häinoglobinproben mit bekannten Mengen an glycosyliertem
Hämoglobin.
100 ^il der verschiedenen Hämoglobinproben werden jeweils in
eine Küvette gegeben und mit 1,O ml Reagens A versetzt.
Nach etwa 2-minütiger Inkubation wird die Absorption bei 530 und 585 nm abgelesen.
Nach den ersten Ablesungen bei 530 und 585 nm werden 10^1
Reagens B zugesetzt. Nach etwa 1-minütiger Inkubation wird wieder die Absorption bei 530 und 585 nm abgelesen.
Ä53O ,585 % glycosy- kein IHP + IHp A - A +
Hb A53O A585 A53O A585 A53O_A585 _ JHp
O% 0,529 0,153 0,369 0,261 0,287
5% 0,511 O,159 O,363 0,261 O,29O
10% O,489 0,174 0,368 0,260 O,343
15% O,478 0,177 O,362 O,258 O,346
20% O,487 0,191 0,377 O,268 O,368
25% 0,460 0,191 O,361 O,258 O,383
Zu IO bis 20 ill Vollblut wird Reagens A mit einem zusätzlichen
Gehalt an 0,05 Prozent Triton X-IOO als Detergens gegeben.Das
Analysenverfahren wird wie vorstehend erläutert durchgeführt, um die unbekannte Menge an glycosyliertem Hämoglobin zu bestimmen.
Ende der Beschreibung
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Claims (10)
1.)Verfahren zur Bestimmung von glycosyliertem Hämoglobin
in Blutproben, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- chemische oder physikalische Behandlung der Blutprobe, um glycosyliertes und nicht-glycosyliertcs Hämoglobin
aus den roten Blutkörperchen freizusetzen,
- Zumischen einer Substanz mit Bindungswirkung auf allosterische
Effektorstellen, die eine Bindung mit der allosterischen Effektorstelle des nicht-glycosylierten
Hämoglobins eingeht und dabei eine Veränderung der Verteilung der allosterischen Hämoglobinformen bewirkt,
und
- Messen dieser Verbindung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hämrest des Hämoglobins mit einem hämbindenden Liganden
koordiniert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämoglobin zu Methämoglobin oxidiert ist.
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ORIGINAL INSPECTiD
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutprobe zur Freisetzung von Hämoglobin aus den roten
Blutkörperchen der Lysis mit einem Detergens unterzogen wi rd.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Veränderung der Verteilung der allosterischen Hämoglobinformen
durch Absorptionsspektroskopie im Bereich von 450 bis 700 nm gemessen wird.
6. Reagens zur Durchführung des Verfahrens gemäss Ansprüchen
1 bis 5, enthaltend zwei oder mehr der nachstehend aufgeführten Bestandteile:
(a) Mittel zur Lysis von roten Blutkörperchen,
(b) Mittel zum Oxidieren von Hämoglobin zu Methämoglobin,
(c) einem hämbindenden Liganden und
(d) eine Substanz mit Bindungswirkung für allosterische
Stellen in einem Verdünnungsmittel.
7. Reagens nach Anspruch 6, enthaltend zwei oder mehr der nachstehend aufgeführten Bestandteile:
(a) ein Detergens als Mittel zur Lysis von roten Blutkörperchen ,
(b) Kaiiumferridcyanid als Oxidationsmittel,
(c) Imidazol als hämbindenden Liganden und
(d) Inosithexaphosphat als Substanz mit Bindungswirkung für allosterische Stellen.
8. Reagens nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kombination aus den Bestandteilen
(a) und (b) enthält.
9. Reagens nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kombination aus den Bestandteilen (a), (b)
und (c) enthält.
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10. Reagens nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kombination aus den Bestandteilen (a), (b),
(c) und (d) enthält.
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Applications Claiming Priority (1)
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US05/973,368 US4200435A (en) | 1978-12-26 | 1978-12-26 | Determination of glycosylated hemoglobin in blood |
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