DE2949446C2 - - Google Patents
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- C30B11/00—Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Er
starrung geschmolzenen Metalls zu einem Gußstück mit gerichteter
kristallographischer Orientierung, bestehend aus
- a) einer Kühlplatte (22) zum Abkühlen der Metallschmelze während der gerichteten Erstarrung;
- b) einem Beimpfungsstück (28) mit einer bekannten kristallographischen Orientierung zur Einleitung epitaxialer Erstarrung, die im Gußstück erwünscht ist,
- c) Mitteln (30) zum Halten des Beimpfungsstückes (28) in einer vorbestimmten Orientierung in bezug auf die Form (20) im kurzen Abstand zu der Kühlplatte (22), so daß die Wärmeabführung von dem Beimpfungsstück (28) zu der Kühlplatte (22) durch das Herausragen des Beimpfungs stückes (28) aus der Kühlplatte (22) erreicht werden kann;
- d) einer Form (20) mit einem Gegenstandsabschnitt (24) und einem Startabschnitt (32), wobei der Start abschnitt (32) im Kontakt mit der Kühlplatte (22) steht und gemeinsam mit der Kühlplatte (22) einen Raum bildet, der zur Aufnahme des herausragenden Beimpfungsstückes (28) und des geschmolzenen Metalls ausgebildet ist; und Mitteln (37) zur festen Halterung der Form (20) an die Kühlplatte (22), um die Orientie rung der Form (20) in bezug auf das Beimpfungsstück (28) zu steuern, gemäß den Ansprüchen 1 bis 4.
Es ist gut bekannt, daß große Verbesserungen in der Lei
stungsfähigkeit von Metallstrukturen durch einseitig gerichtete
Gießtechniken bewirkt werden können, welche Gegenstände mit säu
lenförmigem Gefüge oder Einzelkristalle liefern. Hierzu wird z. B.
auf die technischen Lehren von Ver Snyder US-PS 32 60 505 und
Piearcey US-PS 34 94 709 hingewiesen. Die Hauptaufgabe der bisherigen
Vorrichtungen, Verfahren und Gegenstände ist es gewesen,
Strukturen zur Verfügung zu stellen, die verbesserte Eigenschaf
ten entlang der Hauptachse des Gegenstandes haben. Dies heißt,
daß die Hauptachse des Gegenstandes typisch die Erstarrungs-
Wachstumachse oder die Achse ist, entlang der die Erstarrungs
front veranlaßt wird, sich zu bewegen.
Wenn Metalle gerichtet zur Erstarrung kommen, erstarren
oder wachsen sie häufig in natürlicher Weise in einer kristallo
graphischen Orientierung schneller als in anderen Richtungen.
Beispielsweise ist gefunden worden, daß in Nickelbasissuperlegie
rungen die < 001 < Orientierung vorherrschend ist. Als ein Er
gebnis besitzen Einzelkristallgußstücke, hergestellt mit Vorrich
tungen, die in der US-PS 34 94 709 beschrieben sind, wie vorste
hend schon ausgeführt ist, die < 001 < Orientierung, die entlang
der Wachstumsachse liegt. Daher müssen zur Herstellung einer an
deren kristallographischen Orientierung entlang der Hauptachse
der Erstarrung spezielle Techniken angewendet werden.
Die Orientierung von Kristallen in bezug auf die Fläche
senkrecht zu der Achse der Erstarrung ist in den meisten gerich
teten erstarrten Gegenständen dem Zufall überlassen, bis Maß
nahmen unternommen werden, um eine Steuerung zu bewirken. Die
kristallographische Orientierung entlang der Hauptachse eines
Gußstückes gemessen, wird die primäre Orientierung genannt, wäh
rend die polare Orientierung in der Fläche senkrecht zu der Haupt
achse die sekundäre Orientierung genannt wird.
Die Eigenschaften des Materials, wie ein säulenförmiges
Gefüge oder Einzelkristallmaterial, werden durch seine kristallo
graphische Orientierung beeinflußt. Beispielsweise werden die
elastischen Module in vielen Legierungen bedeutend variiert und
die Leistungsfähigkeit von Teilen unter Belastung und Spannung
werden dabei verändert. Daher ist es in mehr gekünstelten Anmel
dungen von fortschrittlichen Materialien von steigender Wichtig
keit, beide Orientierungen, nämlich die primären und sekundären
Orientierungen zu steuern. Die kristallographischen Orientierun
gen von Materialien sind durch herkömmliche zerstörungsfreie
Laboratoriumsuntersuchungen bestimmbar. Röntgenbeugungs-Untersu
chungen, z. B. nach der Laue-Methode, sind sehr nützlich. Weiter
hin können Wechsel in der kristallographischen Struktur leicht
durch übliche Kornätzungsprüfungen erkannt werden. Wenn die Orien
tierung an einem Platz in einem Teil bestimmt ist, wird die Orien
tierung in einer anderen Region in Abwesenheit einer dazwischen
liegenden Gefügetrennungslinie und in Abwesenheit von scharf
sinnigen Kristallvariationen jenseits des Bereichs dieser Dis
kussion die gleiche sein.
Eine erfolgreiche Technik zur Steuerung kristallographi
scher Strukturen in Gußartikeln ist die Verwendung eines zuvor
hergestellten Metallbeimpfungsstückes, welches die gewünschte
Struktur aufweist. Wenn der gegossene Gegenstand von dem Be
impfungsstück aus zum epitaxialen Wachstum gebracht werden kann,
wird die Beimpfungsstückstruktur reproduziert werden.
Die Herstellung von gewachsenen Gegenständen aus Beimpf
ungsstücken ist gut bekannt. Bespielsweise ist das Bridgman-
Verfahren zur epitaxialen Einzelkristallbildung in der US-PS
17 93 672 beschrieben. Andere Veröffentlichungen datieren aus
den 1920iger Jahren. Delano beschreibt in der US-PS 27 91 813
Strukturen mit gesteuerten kristallographischen Orientierungen,
in denen Beimpfungskristalle verwendet werden, um das gewünschte
Resultat zu erhalten. Barrow et al beschreiben in der US-PS
37 59 310 eine Vorrichtung und eine elektrische Bogenmethode zur
Herstellung von Einzelkristallgegenständen mit einer Verbrauchs
elektrode, in der ein Beimpfungskristall an dem Boden der Form
verwendet wird. In neuerer Zeit gibt Petrov et al in der US-PS
38 57 436 ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Einzelkristallgegenständen an. Hierin sind Mittel
und Methoden angegeben, um die Kristallisation in einem konisch
geformten Bodenraum auszulösen, wo abrupte superabkühlende Be
dingungen hervorgerufen werden. In Petrov's US-PS sind weitere
Verbesserungsbehandlungen beschrieben. Copley gibt in der US-PS
35 98 169 das Gießen von relativ flachen Gegenständen unter Ver
wendung von Beimpfungskeilen an und bewirkt dadurch radiale aus
wärtsgehende Erstarrung.
Mit Ausnahme von Barrow vermeiden alle vorstehend genann
ten Techniken das Erhitzen der Form vor der Einführung des ge
schmolzenen Metalls. Praxis im Stand der Technik ist es, daß das
Beimpfungsstück in der Form während des Erhitzens ist. Deshalb
wird es mit der Form auf eine relativ hohe Temperatur gebracht,
wobei in einigen Situationen ihre Anordnung ein geringeres Erhit
zen anzeigt. Sobald das überhitzte geschmolzene Metall in die
Form eingeführt ist und sich stabilisieren kann, berührt es das
erhitzte Beimpfungsstück und bewirkt dessen teilweises Schmelzen.
Hierbei ist es erforderlich, mindestens ein Teil des Beimpfungs
stückes zu schmelzen, jedoch nur einen Teil des Beimpfungsstückes
und dies erfordert eine Steuerung der Ausgangs- und Ausgleichs
bedingungen des Beimpfungsstückes, der Form, des geschmolzenen
Metalls und anderer einflußreicher Faktoren.
Viele Beschreibungen zum Stand der Technik beziehen sich
auf Laboratoriumstechniken und sie beziehen sich nicht auf
Massenproduktionsverfahren. Jetzt ist ein Trend zu größerer wirt
schaftlicher Verwendung von Gegenständen mit gesteuerter kri
stallographischer Struktur, wie säulenförmigem Gefüge und Ein
zelkristallgasturbinenschaufeln, vorhanden. Dies hat die Ent
wicklung von automatisierten Gußtechniken hervorgerufen, um Ge
genstände in Mengen auf einer wirtschaftlichen Basis herzustellen.
Gemäß einer dieser Techniken, beschrieben von King et al in der
US-PS 38 95 672, wird eine erhitzte Form an eine Kühlplatte ge
klammert, gerade vor der Einführung von geschmolzenem Metall in
die Form. Wenn der Impfkristall verwendet wird, ist er an der
Kühlplatte befestigt, ist daher entsprechend kalt. Die kurze Dauer
zwischen dem Eingreifen der heißen Form und der kalten Kühlplatte
sieht wenig Zeit vor, die Temperatur des Beimpfungsstückes zu er
höhen. Die gleiche Schwierigkeit kann in einigen der bekannten
Vorrichtungen und Verfahren auftreten. Wenn das Beimpfungsstück
zu kalt ist, tritt ein ungenügendes Schmelzen ein und Epitaxie
ist dadurch nicht zu erhalten. Ein Verfahren zur Überwindung
dieser Schwierigkeiten besteht darin, das geschmolzene Metall
erheblich zu überhitzen. Es ist jedoch unvorteilhaft, dies
durchzuführen, da Überhitzung häufig erhöhte Zeiten und Kosten
erfordert, unerwünschte Verdampfung von Elementen eintritt und
ein erhöhter Abbau der Form eintritt. Das Beimpfungsstück sepa
rat zu erhitzen oder das Beimpfungsstück in die Form miteinzu
setzen, wenn die Form erhitzt worden ist nach den Verfahren der
älteren Art, ist ebenfalls vorteilhaft sowohl von den mecha
nischen als auch den fertigungstechnischen Komplikationen aus
gesehen und weil das Beimpfungsstück übermäßig oxidiert oder an
derweitig verunreinigt werden kann.
Weiterhin muß während der Fertigung von Gegenständen mit
gesteuerter primärer und sekundärer kristallographischer Orien
tierung berücksichtigt werden, daß nach der Anfertigung die
Orientierung des Beimpfungsstückes zuerst genau durch geeignete
Prüfmethoden bestimmt werden muß und zweitens präzise in bezug
auf die Achsen des zu gießenden Gegenstandes gelenkt wird. Da
durch kann das Arbeiten mit Beimpfungsstücken für Gußstücke er
hebliche Kosten hervorrufen. Es besteht daher der Wunsch, daß
Beimpfungsstücke aus dem Gießverfahren zurückgewonnen werden
können, nachdem der Gegenstand gebildet worden ist und dadurch
dessen Wiederverwendung möglich ist. Jedoch schwierig ist die
Abtrennung zur Wiederverwendung, wenn das Beimpfungsstück wäh
rend des Gießvorganges ziemlich weggeschmolzen ist oder
durch eine größere Menge an erstarrtem Metall mit Fremdorientie
rung umgeben ist.
In der US-PS 37 63 926 ist eine Apparatur zum Gießen gerichtet er
starrter Gegenstände entweder mit säulenförmiger oder Einzel-
Kristallstruktur, bei der die Form in einer Erhitzungskammer an
geordnet und die Form vor dem Füllen mit der Metallschmelze über
die Schmelztemperatur der zu gießenden Legierung erhitzt worden
ist, beschrieben, in der die Erstarrungsrate der Metallschmelze
in der Form durch fortschreitendes Eintauchen oder durch Absenken
in ein flüssiges Kühlmittel gesteuert wird. So enthält die dort in
Fig. 3 dargestellte Vorrichtung für die Erstarrung der Metall
schmelze zu einem Gegenstand mit gesteuerter kristallographischer
Orientierung eine Form, in der der Gegenstandsformteil 30′′ oben
den Gußsteiger 38′′ aufweist und unten am Boden eine Wachstumszone
42′′ als Startzone enthält. Diese Wachstumszone enthält ein Ein
kristallbeimpfungsstück 46 mit der gewünschten Orientierung,
welches in einer zylindrischen Ausnehmung 48 der Form eingesetzt
ist. Durch diese Anordnung des Beimpfungsstückes 46 kann nur des
sen waagerechte Oberfläche mit der Schmelze in Berührung kommen.
Bei der Überhitzung der Form vor dem Einfüllen der Metallschmelze
darf das Beimpfungsstück 46 nicht total geschmolzen vorliegen,
da ein Selektionsverengungsstück in der Form nicht vorhanden ist.
Ferner ist dort in Fig. 5 als eine andere Ausbildung eine Form 50
für ein Einzelgußstück dargestellt, die auf eine Kühlplatte 52
aufgesetzt und von einem Mantel 54 umgeben ist. Dieser Mantel 54
besitzt auf der Außenseite eine Induktionsheizspirale 58 zum
Überhitzen der leeren bzw. gefüllten Form 50. Der zwischen der
Außenseite der Form 50 und der Innenseite des Mantels 54 gebildet
Raum ist für die Aufnahme eines flüssigen Kühlmittels bestimmt,
welches durch die Zuleitung 60 eingelassen wird, sobald die zuerst
durch die Kühlplatte 52 bewirkte Kühlung und Erstarrung der
Schmelze unterstützt werden muß. Die Form 50 enthält kein Beim
pfungsstück. In der Form 50 wird beim Abkühlen der Metallschmelze
über der Kühlplatte 52 in der Wachstumszone während der Erstarrung
eine orientierte polykristalline Struktur gebildet. Zur Ausrich
tung des Einkristallwachstums in dem herzustellenden Gußkörper ist
in der Form 50 eine helixförmige Selektionsverengung zwischen der
unten über der Kühlplatte 52 angeordneten Wachstumszone und der
darüber angeordneten Gußteil-Formzone vorhanden, um bei der
Erstarrung der Schmelze in der Selektionsverengung einen Einzel
kristall zu bilden, von dem ausgehend eine Einkristall-Struktur
in dem anzufertigenden Gußstück gebildet wird.
Die vorstehenden bekannten, vor dem Einguß der Metallschmelze
überhitzten Formen, die etwa 150°C heißer als die einzugießenden
Metallschmelzen sind, werden bei der vorliegenden Erfindung nicht
verwendet. Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß
es durch die US-PS 37 63 926 bekannt ist, daß durch Eingießen von
Metallschmelzen in überhitzte Formen, die entweder ein vor dem
Eingießen der Metallschmelze in Form erhitztes Beimpfungs
stück oder eine Selektionsverengung enthalten, durch Erstarren in
der Form, in der die Temperatur mit flüssigen Kühlmitteln herab
gesetzt wird, Einkristallgußstücke herzustellen sind.
In der schon genannten US-PS 37 59 310 wird eine Form verwendet,
deren senkrechte Wandung über den Schmelzpunkt der im elektrischen
Bogen in der Form zu schmelzenden Legierung durch elektrische
Widerstandsheizung erhitzt wird. In der Kühlplatte 10 ist eine
Ausnehmung 19 zur Aufnahme des aus der Kühlplatte herausragenden
Beimpfungsstückes 11 angeordnet. Das Beimpfungsstück 11 soll in
der Horizontalen so groß wie es überhaupt möglich ist, ausgebildet
sein, um einen großen Teil der Kühlplatte 10 zu bedecken, da die
Wärmeabführung der zur Erstarrung bestimmten Schmelze am Boden
der Form durch das Beimpfungsstück erfolgen muß, da die nicht vom
Beimpfungsstück bedeckte Fläche der Kühlplatte sowie die senkrech
te aus der Kühlplatte herausragende Fläche des Beimpfungsstückes
durch eine Isolierschicht 18 geschützt sind. Aus diesem Grunde
muß das Beimpfungsstück auch relativ dünn sein, jedoch nicht so
dünn, daß das Beimpfungsstück beim Beginn des Bogenschmelzens
wegschmilzt und dadurch die Kühlplatte beschädigt.
Gemäß den US-PS 37 63 926 und 37 63 926 kann das dort jeweils
benutzte Beimpfungsstück nicht zum erneuten Gebrauch zurückgewon
nen werden, wie dies bei der vorliegenden Erfindung der Fall ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung für die Erstar
rung geschmolzenen Metalls zu einem Gußstück mit gerichteter
kristallographischer Orientierung gemäß Oberbegriff des An
spruchs 1 zur Verfügung zu stellen, die es gestattet
- a) die Herstellung von Gußstücken mit gerichteter kristallo graphischer Orientierung zu verbessern und sicherer durch zuführen, um die Produktionsausbeute zu steigern;
- b) hierbei soll jede Legierung geeignet sein, deren gerich tete kristallographische Orientierung mittels eines Be impfungsstückes reproduzierbar ist, wobei die Verwendung von Nickelsuperlegierungen besonders vorteilhaft ist,
- c) das Beimpfungsstück wiederzugewinnen und erneut zu verwen den.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die konstruktive Ausbil
dung der Vorrichtung gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Vorrichtung sind
in den Unteransprüchen 2 bis 4 angegeben.
In die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird geschmolzenes Metall
in eine Form für orientierte Erstarrung in einer solchen Weise einge
führt, daß ein Teil davon über das Beimpfungsstück fließt, um
es zu erhitzen und einen Teil davon zu schmelzen und jeden un
erwünschten Film an Verunreinigungen entfernt, der anwesend sein
könnte. Das das Beimpfungsstück zusammen mit einer Kühlplatte ver
wendet wird, ist die Form so ausgestaltet, daß sie einen Raum mit
einem Startabschnitt aufweist, der ein genügendes Volumen besitzt, um das
Beimpfungsstück aufzunehmen und geschmolzenes Metall unterbringt,
welches über das Beimpfungsstück geflossen ist. Das Beimpfungs
stück ragt in den Startabschnitt, um geschmolzenes
Metall das Herumfließen und Erhitzen zu ermöglichen. Eine Grenz
schicht, wie z. B. ein keramischer Überzug, kann an ausgewählten
Stellen des Beimpfungsstückes angebracht sein, um seine Entfer
nung von dem festen Metallguß zur Wiederverwendung zu ermög
lichen. In einer Ausführungsform ist eine Wärmedämmung an der
Kühlplatte an den zu dem Beimpfungsstück benachbarten Teilen
angebracht, um die Erstarrung von geschmolzenem Metall mit unge
steuerter Orientierung innerhalb des Startabschnittes herabzusetzen
und sicherzustellen, daß epitaxial erstarrtes Metall, welches
von dem Beimpfungsstück ausgeht, in dem Gegenstand anwesend sein
wird.
Die Vorrichtung der Erfindung besitzt eine Form mit einem
Gegenstandsabschnitt, verbunden mit dem Startabschnitt mittels
eines Selektions-Verengungsabschnitt. Der Selektionsverengungs
abschnitt ist in enger Nachbarschaft zu der Region im Startab
schnitt angeordnet, wo das Beimpfungsstück einsetzbar ist und
nur dem Zweck dient, Metall epitaxial erstarrt von dem Beim
pfungsstück aus in den Gegenstandsabschnitt eintreten zu lassen.
Ferner ist die Form darauf angepaßt, geschmolzenes Metall am
Eingußspeiser durch den Gegenstandsabschnitt aufzunehmen und
seine Abführung vom Selektions-Verengungsabschnitt zu übernehmen, in
dem es gesteuert fließt, um auf die Oberfläche des Beimpfungs
stückes zu treffen und daß dadurch wirksam das Beimpfungsstück
erhitzt und schmilzt.
Die Erfindung ist für die Herstellung von Gußgegenstän
den aus jeder Legierung und in jeder gewünschten gesteuerten
Struktur geeignet, die mittels eines Beimpfungsstückes reprodu
zierbar ist. Eine besonders vorteilhafte Anwendung ist die Her
stellung von säulenförmigem Gefüge oder Einzelkristallkomponen
ten aus Nickelsuperlegierungen.
Die Erfindung bewirkt das passende Schmelzen des Beim
pfungsstückes, um davon das gewünschte epitaxiale Wachstum
sicherzustellen und fehlerhafte Gußstücke zu vermeiden, die an
fallen können, wenn das Beimpfungsstück nicht adäquat geschmol
zen oder die Verunreinigungsschicht nicht voll entfernt worden
ist. Weiterhin gestattet die Erfindung die Verwendung von Beim
pfungskristallen, die substantiell nicht vor der Einführung des
geschmolzenen Metalls in die Form erhitzt werden. In einer be
vorzugten Ausführungsform werden weiterhin die Kosten der Beim
pfungsstücke reduziert, da ihre leichte Abtrennung von erstarrten
Gußstücken und der nachfolgende Wiedergebrauch sichergestellt
ist. Die Verwendung von Beimpfungsstücken ist dadurch wirtschaft
licher und dadurch leichter durchführbar im Vergleich zur Er
starrung ohne Beimpfung. Es wird hierdurch möglich, die Vorteile
der primären und sekundären Orientierungssteuerung zu verwirk
lichen. Die Einzelkristallformgestaltung kann vereinfacht und
die Ausgangserstarrungsraten erhöht werden und dadurch wird die
Produktionsausbeute gesteigert.
Die vorstehenden und anderen Aufgaben, Ausbildungen und
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden noch deutlicher aus
der ausführlichen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
und den Zeichnungen hervorgehen.
Fig. 1 gibt eine Form im Querschnitt wieder, die ein Be
impfungsstück enthält, welches auf einer Kühlplatte montiert ist.
Fig. 2 zeigt einen querlaufenden Querschnitt des Gegen
standsabschnittes der Form in Fig. 1.
Fig. 3 ist eine teilweise Schnittansicht einer Kühlplatte mit
eingesetztem Beimpfungsstück sowie darüber befindlichem Startabschnitt und
Selektions-Verengungsabschnitt.
Fig. 4 ist eine Teilzeichnung des Beimpfungsstücksitzes.
Fig. 5 ist eine teilweise Schnittansicht einer anderen
Ausführungsform des Beimpfungsstückes mit einer Trennschicht um
seine Peripherie.
Fig. 6 ist eine teilweise Schnittansicht einer anderen
Ausführungsform der Beimpfungsstück- und Kühlplatten-Trennschich
ten.
Die bevorzugte Ausführungsform ist in sprachlichen Aus
drücken für eine Gußform beschrieben, die besonders angepaßt ist,
um allgemein innerhalb der technischen Lehren der schon genannten
King et al US-PS 38 95 672 für die Herstellung von Einstück-Ein
zelkristall-Nickellegierungsgußstücken verwendet zu werden, jedoch
ist ihre Verwendung nicht darauf beschränkt.
Eine Form 20, hergestellt aus keramischem Material, die zur
Formung und Bildung eines Einzelkristallgegenstandes geeignet
ist, ist auf einer Kupferkühlplatte 22 aufgesetzt, wie in Fig. 1
dargestellt. Die Form besitzt einen Abschnitt, der einen Gegen
standsabschnitt 24 bildet, die, wie Fig. 2 anzeigt, für ein Gastur
binenschaufelblatt bestimmt ist, zu dessen Herstellung die vor
liegende Erfindung besonders beiträgt. Die Form besitzt ferner
einen Eingußspeiser 26 zur Aufnahme geschmolzenen Metalls, um es in den
Gegenstandsabschnitt 24 zu leiten, und ein zweites Endstück 33 als Start
abschnittsende, angepaßt für den Kontakt mit einer Kühlplatte 22.
Ein Beimpfungsstück 28 mit vorbestimmter kristallographischer Orientierung ist
in einer Ausnehmung als Mittel zum Halten 30 des Beimpfungsstückes 28 in der
Kühlplatte 22 eingesetzt. Das Beimpfungsstück 28 ist daher im engen Kontakt mit
der Kühlplatte 22 und es wird durch diese gekühlt werden. Um das Beimpfungs
stück 28 herum ist ein Startabschnitt 32 angeordnet, begrenzt durch das zweite
Endstück 33 als Startabschnittsende, den Startabschnitt der Form 20 und die
Kühlplatte 22. Ein Selektions-Verengungsabschnitt 34 verbindet den Startabschnitt
32 und den Gegenstandsabschnitt 24. Der Selektions-Verengungsabschnitt 34 hat
eine substantiell kleinere Querschnittsfläche als entweder der Startabschnitt
32 oder der Gegenstandsabschnitt 24.
In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform besitzen Beimpfungs
stücke 28, Startabschnitt 32 und Selektions-Verengungsabschnitt 34 einen kreis
förmigen Querschnitt, jedoch sind andere
Querschnittgestaltungen in gleicher Weise funktionsfähig.
Die relativen Größen der entsprechenden Elemente sind
nicht festgelegt, aber sie können allgemein durch ein Beispiel
in Betracht gezogen werden. Bei der Herstellung von Nickelsuper
legierungsgegenständen, wie Gasturbinenschaufelblättern mit 10
bis 25 cm Höhe, wird ein Beimpfungsstück 28 der Superlegierung
mit einem Durchmesser von 2 bis 2,5 cm und einer ähnlichen Höhe
bevorzugt verwendet. Der Startabschnitt 32 hat hierbei einen Durch
messer von etwa 5 cm und der Eintritt zu dem Selektions-Verengungsabschnitt
34 ist etwa 0,5 bis 1,0 cm oberhalb der Oberfläche des Beimfpungs
stückes 28 angeordnet. Dadurch hat der Startabschnitt 32 ein Volu
men von mehr als dem fünffachen des Volumens des eingesetzten
Beimpfungsstückes 28. Wie bereits ausgeführt, steht dieses Vo
lumen zur Aufnahme des geschmolzenen Metalls zum Erhitzen des
Beimpfungsstückes 28 und von hier aus zur Einleitung der epi
taxialen Erstarrung zur Verfügung.
Das Startabschnittsende 33 ist dicht aufsitzend auf der
Kühlplatte 22 an ihrer Oberfläche 36 angeordnet, um das Austre
ten von geschmolzenem Metall zu verhindern. Mittel 37 zur festen Halterung
der Form 20 sind als Bolzen in Fig. 3 dargestellt, und sie
werden verwendet, um den guten Kontakt zwischen der Form 20 und
Kühlplatte 22 aufrechtzuerhalten. Andere mechanische Festhalte
mittel und Haltevorrichtungen sind in gleicher Weise brauchbar,
solange sie außerhalb des Weges des geschmolzenen Metalls ange
ordnet sind und darauf angepaßt vorliegen, um eine Form die sich
auf hoher Temperatur befindet, festzuhalten. Für die Massenpro
duktion ist für die Auswahl der Klammervorrichtung die Leichtig
keit und die Geschwindigkeit für das Fest- und Entklammern ent
scheidend.
Wenn Form 20 und Kühlplatte 22 fest zusammengeklammert
vorliegen, ist die Anordung so angepaßt, um innerhalb verschie
dener Apparaturen angeordnet zu werden, die im Stand der Technik
für orientierte Erstarrung beschrieben sind. Geschmolzenes Metall
kann eingeführt werden, und der benötigte thermische Anstieg in
der Form kann ausgeführt werden, um die orientierte Erstarrung
des Gusses zu bewirken. Die Verwendung der Vorrichtung erfolgt
in nachstehender Weise. Geschmolzenes Metall wird in die Form 20
durch den Eingußspeiser 26 eingeführt, es läuft daraufhin durch den Gegenstands
abschnitt 24 und Selektions-Verengungsabschnitt 34, trifft
auf und fließt über die Oberfläche 38 des Beimpfungsstückes 28.
Durch die Einwirkung des geschmolzenen Metalles auf die Beim
pfungsstückoberfläche 38 wird dieses erhitzt und bringt es zum
Schmelzen und durch auftretende Turbulenzen wird die Entfernung
von allen Ablagerungen oder Filmen bewirkt. Das geschmolzene
Metall, welches über die Oberfläche 38 des Beimpfungsstückes 28
geflossen ist, verbleibt in dem Startabschnitt 32, benachbart zum
Beimpfungsstück 28. So wirkt der Startabschnitt 32 als ein Auf
nahmereservoir für das geschmolzene Metall, welches zum Erhitzen
des Metalls des Beimpfungsstückes 28 dient. Das Aufnahmereser
voir könnte abseits von der Höhlung, die das Beimpfungsstück ent
hält, falls erwünscht, angeordnet werden. Die Metalleinführung
duch eine separate Eingußöffnung, wie in der US-PS 39 15 761
dargestellt, vorzunehmen, ist eine andere Möglichkeit. In solchen
Fällen muß die Starthöhlung noch so ausgestaltet sein, um den
Durchfluß von geschmolzenem Metall zu gestatten. Wie die Einzel
teile in der bevorzugten Ausführungsform gemäß Fig. 1 ausgestal
tet sind, ist dort deutlich dargestellt. Bei dieser Ausführung
nach Fig. 1 geht das geschmolzene Metall über die Beimpfungs
stückoberfläche 38 und umgibt das Beimpfungsstück 28 seitlich
und trägt dadurch weiter dazu bei, um es zu erhitzen.
Wenn die Form mit Metall gefüllt ist, wird durch Abfüh
rung der Wärme durch die Kühl- und Formwände nach an sich be
kannten Methoden das geschmolzene Metall aufeinanderfolgend
entlang der Hauptachse der Form zum Erstarren gebracht, die
senkrecht verläut. Metall in dem Startabschnitt wird zuerst
erstarren und ein Hauptteil des Beimpfungsstückes ist als festes
durchgehendes Stück anwesend. Insoweit als der Selektions-Verengungsab
schnitt 34 oberhalb des Beimpfungsstückes 28 zentrisch angeordnet
ist, wird Metall, welches epitaxial auf der Oberfläche 38 des
Beimpfungsstückes 28 erstarrt, im gewünschten Sinne zuerst den
Selektions-Verengungsabschnitt erreichen und dort hindurchfließen. Da das
erstarrende Metall, welches durch den Selektions-Verengungsabschnitt ge
flossen ist, epitaxial von dem Beimpfungskristall aus erstarrt,
hat es die gleiche Orientierung wie der Impfkristall. In glei
cher Art und Weise hat der in dem Gegenstandsabschnitt 24 gebil
dete Gegenstand eine gleiche Orientierung, denn er erhält seine
Struktur von dem früher erstarrten Material des Selektions-Ver
engungsabschnittes.
Fig. 3 verdeutlicht mehr im einzelnen die Anordnung der
wichtigen Teile der Erfindung in dem Startabschnitt. Um eine ge
wünschte zweite Orientierung zu erhalten, ist es erforderlich,
daß der Beimpfungskristall in einer vorbestimmten Weise in bezug
auf den Gegenstandsabschnitt 24 orientiert wird. Dies ist erreich
bar durch Orientieren von beiden, nämlich dem Beimpfungsstück 28
und der Form 20 in fester Beziehung zu der Kühlplatte 22. Wie in
Fig. 3 gezeigt, ist die Form 20 zu der Kühlplatte 22 durch Mittel 37
zur festen Halterung der Form orientiert, die auch die Funktion ha
ben, die Form 20 gegen die Kühlplatte 22 festzuklemmen, um eine Leckage zu ver
hüten. Es können auch andere Orientierungsmittel verwendet werden,
besonders in der Massenproduktion, wie Polarisierung der Kühl
platte 22 und Form 20 durch Gestaltung an ihren Kontaktpunkten
oder Verwendung von elektro-optischen Sensoren mit geeigneten
Anzeigen. Wie im einzelnen in Fig. 4 dargestellt ist, sind Mittel
für die Orientierung des Beimpfungsstückes 28 in bezug auf die
Kühlplatte 22 angeordnet. Vertikale oder primäre Achsenorientie
rung wird durch die ersichtlichen Mittel durch Hervorstehenlassen
des Beimpfungsstückes 28 aus der Oberfläche der Kühlplatte 22
bewirkt. Die sekundäre Orientierung oder die polare Orientierung
um die primäre Achse wird mittels eines Eingreifschlitzes und
Nute gesteuert. Wie dargestellt, hat der Beimpfungskristall 28
einen einfachen Schlitz 46 über seinem Durchmesser, während die
Kühlplatte 22 mit einer aus einem Stück bestehenden Nute 48 ver
sehen ist. Andere mechanische Hilfsmittel, Ortshalterungen und
andere polarisierenden Methoden sind ebenfalls geeignet.
Weiterhin ist in den Fig. 3 und 4 ein keramischer Ring
40 dargestellt, welcher den Ringumfang des Beimpfungsstückes 28
umgibt. Dies ist eine Abgrenzschicht, um zu verhindern, daß ge
schmolzenes Metall, welches über die Oberfläche 38 des Beim
pfungsstückes 28 gekommen ist und zum Verbleiben in den Startabschnitt
32 eintritt, an dem Ringumfang 42 des Beimpfungsstückes
28 festhaftet. Der Ring 40 wird dazu tendieren, das Schmelzen
am Beimpfungsstück-Ringumfang 42 zu verhindern und ferner wird
es das Anhaften des geschmolzenen Metalls in dem Startabschnitt 32
zu dem Beimpfungsstück-Ringumfang verhüten. Demgemäß wird, nachdem
das Metall in Startabschnitt 32 erstarrt ist und das vollständige Gußstück
aus der Form 20 entfernt ist, das Gußstück über der Ebene der Ober
fläche 38 abgeschnitten werden. Dadurch wird das Beimpfungsstück
28 vom Startabschnittgußstück leicht abtrennbar und kann nach
geringfügiger Behandlung wiederverwendet werden.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform des keramischen
Schildes 40, wobei das Schild 40 in die Kühlplatte 22 zusammen
mit dem Beimpfungsstück 28 eingesetzt ist. Das Schild kann aus
einem keramischen Material oder einer anderen Substanz gefertigt
sein, die widerstandsfähig gegen die Einwirkung des geschmolze
nen Metalls während der kurzen Zeit ist, in der es diesem vor
seiner Erstarrung ausgesetzt ist. Es ist nur erforderlich, daß
das Schild 40 aus einem Material gebildet wird, welches die er
forderliche thermische und Korrosions-Widerstandsfähigkeit be
sitzt und zusätzlich genügende mechanische Festigkeit aufweist,
die unter der Wirkung des geschmolzenen Metalls nicht verloren
geht. Um das Ziel der Erfindung zu erreichen, braucht die Abgrenz
schicht um den Ringumfang des Beimpfungsstückes kein separates
physikalisches Bauteil zu sein, so daß es auch ebenso gut ein
Überzug 40 an dem Beimpfungsstück 28 sein kann.
Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
in der das Beimpfungsstück 28 zusammen mit dem Schild 40, in
gleicher Ebene liegend, mit einer vertieften Region der Ober
fläche der Kühlplatte 22 angeordnet ist. Zusätzlich ist eine
ringförmige Platte 44 vorgesehen, die auf der Kühlplattenober
fläche 36 in Nachbarschaft zum Beimpfungsstück 28 aufliegt. Die
Platte 44 hat die Funktion, die Kühlung durch die Kühlplatte 22
herabzusetzen und dadurch die Rate der Erstarrung des geschmol
zenen Metalls in Nachbarschaft zu dem Beimpfungsstück 28 zu er
niedrigen, im Vergleich zu der Anordnung, bei der die Platte 44
nicht vorhanden wäre. Das Metall, welches von der Kühlplattenober
fläche 36 aus erstarrt, wird nicht die gewünschte kristallogra
phische Orientierung des Beimpfungsstückes 28 haben, insbesondere
wird es Starthöhlungskonfigurationen aufweisen. Die Gegenwart der
Platte 44 gibt mehr Sicherheit dafür, daß Metall mit unerwünsch
ter kristallographischer Orientierung nicht den Selektions-Verengungsab
schnitt 34 erreichen wird, bevor das Metall epitaxial von der
Beimpfungsstückoberfläche 38 aus erstarrt ist. In Fig. 6 ist die
Platte 44 als ein separates Bauteil dargestellt, welches die gänz
lich ausgesetzte Kühlplatte 22 in dem Startabschnitt 32 abdeckt.
Jedoch kann das Ausmaß des Durchmessers der Abdeckung variiert
werden, beispielsweise durch Herabsetzen des Durchmessers der
Platte 44, so daß ein Teil der Kühlplattenoberfläche an der
Peripherie der Höhlung freibleibt. Die Variation des Abdeckens
der Kühlplatte würde steuerbar die Wärmeabführung aus dem Metall
in dem Startabschnitt 32 variieren, um die gewünschte Erstarrung des Ge
genstandes zu bewirken. Zusätzlich ist es möglich, die Platte 44
zusammen mit dem Ring 40 aus einem Stück zu fertigen, wie dies
in Fig. 3 dargestellt ist. In einer anderen Ausführung kann die
Platte 44 zusammen mit der Form 20 aus einem Stück bestehen, wo
bei in diesem Falle der Innendurchmesser des Plattenteils vari
iert werden würde, um die Wärmeabführung zu steuern. Die Platte
44 kann auch als Überzug auf der Kühlplatte ausgebildet werden,
und das Funktionieren der Platte kann durch die Dicke und die
chemischen Charakteristiken des Konstruktionsmaterials variiert
werden.
Die Verwendung der beschriebenen Vorrichtung und des Ver
fahrens kann auf die Herstellung von Einzelstücken oder Mehrfach
stücken angepaßt werden. Mehrfachstücke können durch das Auf
stellen einer Mehrzahl an Formen des in Fig. 1 gezeigten Typs
als Zusammenstellung hergestellt werden, wie es übliche Praxis
in der Massenproduktion von orientiert erstarrten Anlageguß
stücken ist. Ferner kann mehr als ein Teil aus einem Einzelimpf
kristall hergestellt werden, indem die Form unmittelbar oberhalb
des Selektions-Verengungsabschnittes etwa in der Art, die von Petrov in der
US-PS 38 57 436 beschrieben ist, verbreitert wird.
Während die vorstehende Erfindung in der bevorzugten Aus
führungsform in Ausdrücken eines Einzelkristallgusses beschrie
ben worden ist, ist es in Übereinstimmung mit der Erfindung, daß
säulenförmige Gefüge-Gußstücke und andere epitaxial abgeleitete
Gußstrukturen hergestellt werden können. Diese Erfindung ist für
jede gießbare Legierung verwendbar, für die eine geeignete Form
hergestellt werden kann. Es sei weiter bemerkt, daß der Fachmann
auf diesem Gebiet verschiedene Wechsel und Weglassungen in der
Form und im einzelnen durchführen kann, ohne dadurch den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Claims (5)
1. Vorrichtung für die Erstarrung geschmolzenen Metalls zu
einem Gußstück mit gerichteter kristallographischer
Orientierung, bestehend aus
- a) einer Kühlplatte (22) zum Abkühlen der Metallschmelze während der gerichteten Erstarrung;
- b) einem Beimpfungsstück (28) mit einer bekannten kristallographischen Orientierung zur Einleitung epitaxialer Erstarrung, die im Gußstück erwünscht ist,
- c) Mitteln (30) zum Halten des Beimpfungsstückes (28) in einer vorbestimmten Orientierung in bezug auf die Form (20) im kurzen Abstand zu der Kühlplatte (22), so daß die Wärmeabführung von dem Beimpfungsstück (28) zu der Kühlplatte (22) durch das Herausragen des Beimpfungs stückes (28) aus der Kühlplatte (22) erreicht werden kann;
- d) einer Form (20) mit einem Gegenstandsabschnitt (24) und einem Startabschnitt (32), wobei der Start abschnitt (32), im Kontakt mit der Kühlplatte (22) steht und gemeinsam mit der Kühlplatte (22) einen Raum bildet, der zur Aufnahme des herausragenden Beimpfungsstückes (28) und des geschmolzenen Metalls ausgebildet ist; und Mitteln (37) zur festen Halterung der Form (20) an die Kühlplatte (22), um die Orientie rung der Form (20) in bezug auf das Beimpfungsstück (28) zu steuern,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Startabschnitt (32) und dem Gegen
standsabschnitt (24) ein als gerader Kanal ausgebil
deter Selektions-Verengungsabschnitt (34) vorgesehen
ist, und daß der aus der Kühlplatte (22) herausragende
Abschnitt des Beimpfungsstückes (28) mit Abstand von
der Formraumwand des Startabschnittes (32) umgeben
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießform für fallendes Gießen eingerichtet ist, und
in vertikaler Richtung einen Eingußspeiser (26), einen
Gegenstandsabschnitt (24), einen Selektions-Verengungsabschnitt
(34), einen Startabschnitt (32) und eine
Kühlplatte (22) hat, wobei das Beimpfungsstück (28) in
Fließrichtung unter dem Selektions-Verengungsabschnitt
(32) angeordnet ist, so daß das Beimpfungsstück (28) beim
Abguß direkt mit Schmelze beaufschlagt wird und darauf
befindliche Oberflächenverunreinigungen durch Verwir
belung entfernt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der in den Startabschnitt (32) ragende Teil
des Beimpfungsstückes (28) von einem keramischen Ring
(40) umgeben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Startabschnitt (32) eine auf der Kühlplatte (22)
aufliegende oder darin eingelassene ringscheibenförmige Platte
(44) vorgesehen ist, die das Beimpfungsstück (28) oder
den keramischen Ring (40) umgibt und die Kühlung durch
die Kühlplatte (22) herabsetzt.
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