DE10033688B4 - Verfahren zur Herstellung von gerichtet erstarrten Gussteilen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung eines gerichtet erstarrten Gussteils (10), welches mindestens einen Überhang (4) oder mindestens eine andere, sich quer zur Erstarrungsrichtung sprunghafte vergrössernde Querschnittserweiterung aufweist, wobei das Gussteil mit einem Gussofen, welcher eine Heizkammer und eine Kühlkammer aufweist, hergestellt wird, und wobei das Gussteil (10) im Gussofen von der Heizkammer in die Kühlkammer geführt wird und dabei gerichtet erstarrt, und wobei die gerichtete Erstarrung bei einem Einkristallstarter (1) mit einer vorgegebenen kristallinen Orientierung beginnt, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Überhang (4) oder die mindestens eine sprunghafte Querschnittserweiterung mit mindestens einer Einkristallführung (6) oder mindestens einem Übergangsstück (2a, 2b, 2c) mit dem Einkristallstarter (1) oder einer anderen, geeigneten Stelle des Gussteils (10) verbunden ist, wobei die Hauptwachstumsrichtung in der Einkristallführung (6) oder im Übergangsstück (2a, 2b, 2c) in <111>- oder in <110>-Richtung geschieht.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gerichtet erstarrten Gussteilen.
  • STAND DER TECHNIK
  • Zur Herstellung von gerichtet erstarrten Gussteilen werden Gussöfen verwendet. Mit einem solchen Gussofen können kompliziert ausgebildete und hohen thermischen und mechanischen Belastungen aussetzbare Bauteile, etwa Leit- und Laufschaufeln von Gasturbinen, hergestellt werden. Je nach Verfahrenbedingungen kann der gerichtet erstarrte Giesskörper als Einkristall („single crystal", SX) ausgebildet oder von in einer Vorzugsrichtung ausgerichteten Stengelkristallen („directionally solidified", DS) polykristallin gebildet sein. Von besonderer Bedeutung ist es, dass die gerichtete Erstarrung unter Bedingungen stattfindet, bei denen zwischen einem gekühlten Teil einer geschmolzenes Ausgangsmaterial aufnehmenden Giessform und dem noch geschmolzenen Ausgangsmaterial ein starker Wärmeaustausch stattfindet. Es kann sich dann eine Zone gerichtet erstarrten Materials mit einer Erstarrungsfront ausbilden, welche bei dauerndem Entzug von Wärme unter Bildung des direkt erstarrten Giesskörpers durch die Giessform wandert.
  • Aus der Schrift EP 749 790 A1 ist ein solches Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines gerichtet erstarrten Giesskörpers bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einer Vakuumkammer, welche eine obere Heizkammer und eine untere Kühlkammer enthält. Beide Kammern sind durch ein Baffle getrennt. Die Vakuumkammer nimmt eine Giessform auf, welche mit einer Schmelze gefüllt wird. Für die Herstellung von thermisch und mechanisch belastbaren Teilen, wie im Falle von Leit- und Laufschaufeln von Gasturbinen, wird beispielsweise eine Superlegierung auf der Basis von Nickel verwendet. In der Mitte des Baffles ist eine Öffnung vorhanden, durch welche die Giessform während des Verfahrens langsam von der Heizkammer in die Kühlkammer bewegt wird, so dass das Gussstück von unten nach oben gerichtet erstarrt. Die Abwärtsbewegung geschieht durch eine Antriebsstange, auf welcher die Giessform gelagert ist. Der Boden der Giessform ist wassergekühlt ausgeführt. Unterhalb des Baffles sind Mittel zum Erzeugen und Führen einer Gasströmung vorhanden. Diese Mittel sorgen durch die Gasströmung neben der unteren Kühlkammer für eine zusätzliche Kühlung und dadurch für einen grösseren Temperaturgradient an der Erstarrungsfront.
  • Ein ähnliches Verfahren, welches neben Heiz- und Kühlkammer mit einer zusätzlichen Gaskühlung arbeitet, ist beispielsweise auch aus der Patentschrift US 3,690,367 A bekannt.
  • Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von gerichtet erstarrten Gussteilen mit Heiz- und Kühlkammer ist beispielsweise auch in der Druckschrift US 3,532,155 A beschrieben.
  • Ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines gerichtet erstarrten Giesskörpers ist aus der Druckschrift US 3,763,926 A bekannt. Bei diesem Verfahren wird eine mit einer aufgeschmolzenen Legierung gefüllte Giessform kontinuierlich in ein auf ca. 260°C aufgeheiztes Bad getaucht. Hierdurch wird eine besonders rasche Abfuhr von Wärme aus der Giessform erreicht. Dieses und andere, ähnliche Verfahren sind unter dem Begriff LMC (liquid metal cooling) bekannt.
  • Bei dendritisch erstarrenden, kubischen Werkstoffen werden als Selektoren zur Bildung eines Einkristalls beim Beginn der Erstarrung am Boden der Giessform sogenannte Helixstarter (engl. „helix starter" oder „pig tail starter") oder Ankeimstarter (engl. „seed starter") eingesetzt.
  • Helixstarter, beispielsweise bekannt aus US 4,475,582 A , US 4,548,255 A oder US 4,180,119 A , liefern vor allem eine Selektion gemäss der bevorzugten Wachstumsrichtung, so dass die kristallographische [001]-Richtung des ausgewählten Einkristalls, welche auch Primärorientierung genannt wird, ungefähr in die Ofenlängsrichtung, d.h. von der Kühlkammer hin zur Heizkammer, zeigt.
  • Ankeimstarter übertragen die kristallographische Orientierung des einkristallinen Keims auf das zu erstarrende Gussstück. Dabei werden alle drei Richtungen [100], [010], [001] eingestellt, so dass nicht nur die [001]-Richtung oder Primärorientierung, sondern auch die sogenannte Sekundärorientierung [100] und [010], auf das Gussteil übertragen werden.
  • Um in Gussteilen mit sprunghaften Querschnittsaufweitungen, wie etwa Überhängen, Armen oder Plattformen, welche sich nicht in Ofenlängsrichtung (z.B. quer zur Ofenlängsrichtung) erstrecken, ein einkristallines Gefüge zu erzielen ist in vielen Fällen neben dem einkristallinen Wachstum durch das Bauteil selbst auch eine zusätzliche Führung des einkristallinen Wachstums ausserhalb des Bauteils in solchen Querschnittsaufweitungen erforderlich. Solche Einkristallführungen (engl. „grain continuator" oder „grain feeder") sind bekannt in Form von Ansatzstücken an die Querschnittsaufweitung, welche einen kontinuierlicheren Übergang ermöglichen, in Form von nicht notwendigerweise geraden, stabförmigen Verbindungsstücken zu der Querschnittsaufweitung oder in Form von Kombinationen daraus.
  • Aus der Literatur ist weiter bekannt, dass sich die Qualität des einkristallinen Gefüges im Lauf der gerichteten Erstarrung mit zunehmender Gussteilgrösse verschlechtert, was ein limitierender Faktor für grosse einkristalline Bauteile sein kann. Insbesondere können sich im Einkristall sogenannte Subkorngrenzen (d.h. Grenzen zwischen benachbarten Bereichen mit gewisser Differenz der kristallographischen Orientierung) bilden und ihre Orientierungsdifferenz erhöhen, so dass schliesslich das vom Hersteller vorgegebene Akzeptanzlimit überschritten wird. Dieser Verschlechterungseffekt ist am grössten bei gerichtetem Wachstum nahe den kristallographischen <100>-Richtungen, während er nahe den <111>-Richtungen praktisch verschwindet. Nahe den <110>-Richtungen liegt die Verschlechterung je nach Literaturstelle zwischen der <100>- und <111>-Richtungen oder sie ist ähnlich wie in <100>-Richtungen.
  • Ein wesentlicher Nachteil der genannten Verfahren besteht darin, dass bei zunehmender Gussteilgrösse die kristalline Qualität des Einkristalls abnimmt, insbesondere durch Entstehung und Verschlechterung von Subkorngrenzen, was schliesslich das vom Hersteller vorgegebene Akzeptanzlimit überschreiten kann. Kritische Subkorngrenzen können insbesondere dort entstehen, wo der durch das Bauteil wachsende Kristall mit dem durch Einkristallführungen gewachsenen Kristall zusammentrifft. Die Verschlechterung der Einkristallqualität ist besonders deutlich bei der Herstellung von grossen Turbinenschaufeln, welche häufig nahe der <100>-Richtungen erstarrt werden.
  • Eine Erstarrung nahe der <111>-Richtungen kann zwar Subkorngrenzen verbessern, aber durch den nicht in Hinblick auf Subkornbildung optimierten Gussteilaufbau, insbesondere der Einkristallführungen ist der Effekt beschränkt und teilweise zufällig. Darüberhinaus resultiert bei Erstarrung nahe der <111>-Richtungen eine höhere Unterkühlung der Dendritenspitzen während des Wachstums, wodurch die Bildung von Fehlkörnern, also neu gekeimten Körnern mit weitgehend zufälliger kristallographischer Orientierung, begünstigt wird, so dass diese Prozessvariante nur eingeschränkt eingesetzt werden kann. Weiterhin weisen kubische Metalle eine Anisotropie verschiedener Eigenschaften auf, so dass insbesondere der für den Bauteileinsatz wesentliche Elastizitätsmodul sich ändert, was wiederum eine Änderung des Bauteildesigns erfordern kann.
  • DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist Ziel der Erfindung die genannten Nachteile zu vermeiden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches die beschriebenen Nachteile der existierenden Verfahren so weit reduziert, dass grosse, komplex geformte Gussteile, insbesondere Turbinenschaufeln, mit besserer kristalliner Qualität herstellbar sind.
  • Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines gerichtet erstarrten Gussteils gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass der mindestens eine Überhang bzw. die mindestens eine sprunghafte Querschnittserweiterung mit mindestens einer Einkristallführung oder mindestens einem Übergangsstück mit dem Einkristallstarter oder einer anderen, geeigneten Stelle des Gussteils verbunden ist, wobei die Hauptwachstumsrichtung in der Einkristallführung bzw. im Übergangsstück in <111>- oder in <110>-Richtung geschieht.
  • Der Gegenstand dieser Erfindung ist es, den beschriebenen Nachteil der Verschlechterung der kristallinen Qualität von einkristallin gerichtet erstarrten Gussteilen aus dendritisch erstarrenden, kubischen Werkstoffen mit zunehmender Gussteilgrösse zu reduzieren. Dazu werden die folgenden Massnahmen zur besseren Auswahl, Kontrolle und Beibehaltung der kristallographischen Orientierung relativ zum Bauteil während der gerichteten Erstarrung des Gussteils eingesetzt, insbesondere die Verwendung eines Einkristallstarters mit festgelegter Primär- als auch Sekundärorientierung (z.B. einkristalliner Ankeimstarter), die Ansatzspositionen und Ausrichtung der Einkristallführungen, die Positionierung und Orientierung des oder der Bauteile im Giessofen, so dass sich die Winkeldifferenzen zwischen Subkörnern im Bauteil durch bevorzugtes Wachstum nahe der Richtungen <111> und/oder <110> in ausgewählten Gussteilbereichen verringern.
  • Bei Bauteilen, welche sich noch im Designprozess befinden, kann darüber hinaus auch eine Verbesserung der Bauteilgeometrie, insbesondere Überhänge, Arme, Plattformen oder innere Hohlräume (z.B. Kühlgeometrie bei Turbinenschaufeln), mit dem Ziel einer verbesserten Wirksamkeit und/oder Umsetzbarkeit der angeführten Massnahmen erfolgen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Es zeigen:
  • 13 drei Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Turbinenschaufel,
  • 4 die Ausführungsform nach einer der 1 bis 3 von der Turbinenschaufelspitze aus gesehen,
  • 57 drei weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Turbinenschaufel,
  • 8 die Ausführungsform nach einer der 5, 6 oder 7 vom Einkristallstarter aus gesehen,
  • Es werden nur die für die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Gleiche Elemente werden in unterschiedlichen Figuren gleich bezeichnet.
  • WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
  • Die 1 bis 8 zeigen eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Turbinenschaufel 10. Selbstverständlich kann sich ebenso um ein anderes gerichtet erstarrtes Gussteil handeln, welches mit den unter „Stand der Technik" erwähnten Gussöfen hergestellt wird. Eine Gussform wird in den Gussofen, welcher aus einer oberen Heizkammer und aus einer unteren Kühlkammer besteht, gelegt, mit einer flüssigen Legierung gefüllt und dann von der oberen Heizkammer in die untere Kühlkammer geführt, wobei sich an der Grenze zwischen den beiden Kammern die Erstarrungsfront bildet, welche von unten nach oben durch das Gussteil wandert. Auf diese Weise erstarrt das Gussteil gerichtet. Dies ist aber allgemein aus dem Stand der Technik bekannt. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Anordnung des Gussteils in dem Gussöfen vor, während bzw. nach der gerichteten Erstarrung. Der Gussofen ist aber aus Gründen der Einfachheit in den Figuren nicht dargestellt.
  • Gemäss den 1 bis 4 kann die Turbinenschaufel 10, welche einen Schaufelfuss 5, eine Plattform 4, ein Schaufelblatt 3 und eine Schaufelspitze 11 aufweist, mit kristallographischer <100>-Orientierung nahe der Schaufellängsrichtung mit der Schaufelspitze 11 nach unten in die Kühlkammer und mit einem Einkristallstarter 1 etwa mittig unterhalb vom Schaufelblatt 3 positioniert werden. Ein sich auf die Grösse der Schaufelspitze 11 erweiterndes Übergangsstück 2 lässt den Einkristall vom Starter 1 in die Blattspitze 11 wachsen. Einkristallführungen 6 ausgehend vom Übergangsstück 2 (1 und 2) oder dem Schaufelblatt 3 (3) lassen den Einkristall in insbesondere die äusseren Bereiche der Schaufelplattform 4 oder Plattformen und eventuell vorhandene, sich quer zur Erstarrungsrichtung sprunghaft erweiternde Überhänge wachsen, wo ansonsten Fehlkörner entstehen würden.
  • Die kristallographische Ausrichtung des Einkristallstarters 1 relativ zur Turbinenschaufel 10 wird so gewählt, dass die Primärorientierung [001] in Schaufellängsachse zeigt. Der Einkristallstarter 1, das Übergangsstück 2, die Einkristallführungen 6 und geometrische Bauteilaufweitungen werden so in bezug auf die Sekundärorientierung [100] bzw. [010] positioniert bzw. kristallographisch orientiert, dass sich darin ein günstiges Einkristallwachstum, also bevorzugt nahe den <111>- und/oder <110>-Richtungen einstellt. Insbesondere können dazu schräge Abschnitte und schräge Ansatzstücke 7, welche zusätzlich unter Ausnutzung der Sekundärorientierung ausgerichtet sind, verwendet werden.
  • Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass zwar im Schaufelblatt 3 wegen des Wachstums nahe <100> eine Verschlechterung in der kristallinen Qualität auftritt, aber sich die Orientierungsdifferenz (Winkeldifferenzen zwischen Subkörnern) zwischen dem im Schaufelblatt 3 und dem in den Einkristallführungen 6 gewachsenen Einkristall verringert, da in den Einkristallführungen 6 nur eine geringere Verschlechterung der Qualität auftritt.
  • Die 5 bis 8 zeigen eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Turbinenschaufel 10, welche insbesondere eine kristallographischer <100>-Orientierung nahe der Schaufellängsrichtung aufweist, wird schräg mit einer Schaufelblattkante 8, bevorzugt der Austrittskante, hin zur Kühlkammer zeigend angeordnet und ein Einkristallstarter 1 wird etwa mittig unterhalb vom Schaufelblatt 3 positioniert. Ein sich auf die gesamte Länge (5) oder auf ein Teilstück (6,7) der hin zur Kühlkammer zeigenden Schaufelblattkante 8 erweiterndes Übergangsstück 2a, 2b, 2c lässt den Einkristall vom Starter 1 in das Schaufelblatt 3 wachsen. In den 6 und 7 entsteht dadurch ein Hohlraum 9, zwischen dem Übergangsstück 2b, 2c und der Schaufelblattkante 8.
  • Einkristallführungen 6 (68) ausgehend vom Übergangsstück 2a, 2b, 2c, vom Schaufelblatt 3 oder von der Plattform 4 lassen den Einkristall in insbesondere die hin zur Kühlkammer zeigenden Bereiche der Schaufelplattform 4 bzw. eventuell vorhandene, sich quer zur Erstarrungsrichtung sprunghaft erweiternde Überhänge wachsen, wo ansonsten Fehlkörner entstehen würden. Dies ist aber analog zu den Ausführungen, welche zu dem 1 bis 4 gemacht wurden. Die kristallographische Ausrichtung des Einkristallstarters 1 relativ zur Schaufel wird so gewählt, dass das Einkristallwachstum hauptsächlich nahe einer <111>- oder mindestens nahe einer <110>-Orientierung erfolgt und die Sekundärorientierung [100] bzw. [010] im Übergangsstück 2a, 2b, 2c, in den Einkristallführungen 6 und in geometrischen Bauteilaufweitungen ein günstiges Wachstum, also bevorzugt nahe den <111>- und/oder <110>-Richtungen bewirkt, sowie falls gewünscht, die Primärorientierung [001] in Richtung der Schaufellängsachse zeigt.
  • Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass im Gussteil wegen des Wachstums nahe <111> bzw. <110> nur eine sehr geringe bzw. geringe Verschlechterung der kristallinen Qualität auftritt und zusätzlich durch die schräge geometrische Anordnung praktisch überall durch geometrische Anteile in Richtung der Hauptwachstumsrichtung die Tendenz zur Bildung von Fehlkörnern reduziert wird. Die bevorzugte Wahl der Austrittskante und nicht der Eintrittskante sowie die darüber hinaus bevorzugte Wahl eines Teilstücks davon zur Verknüpfung mit dem Übergangsstück 2a, 2b, 2c bietet den Vorteil, dass nur relativ wenige und einfache Nachbearbeitungsoperationen zur Entfernung des Übergangsstücks notwendig sind.
  • 1
    Einkristallstarter
    2
    Übergangsstück
    2a
    Übergangsstück
    2b
    Übergangsstück
    2c
    Übergangsstück
    3
    Schaufelblatt
    4
    Plattform
    5
    Schaufelfuss
    6
    Einkristallführung
    7
    Ansatzstück
    8
    Schaufelblattkante von Turbinenschaufel 10
    9
    Hohlraum
    10
    Turbinenschaufel
    11
    Blattspitze von Turbinenschaufel 10

Claims (8)

  1. Verfahren zur Herstellung eines gerichtet erstarrten Gussteils (10), welches mindestens einen Überhang (4) oder mindestens eine andere, sich quer zur Erstarrungsrichtung sprunghafte vergrössernde Querschnittserweiterung aufweist, wobei das Gussteil mit einem Gussofen, welcher eine Heizkammer und eine Kühlkammer aufweist, hergestellt wird, und wobei das Gussteil (10) im Gussofen von der Heizkammer in die Kühlkammer geführt wird und dabei gerichtet erstarrt, und wobei die gerichtete Erstarrung bei einem Einkristallstarter (1) mit einer vorgegebenen kristallinen Orientierung beginnt, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Überhang (4) oder die mindestens eine sprunghafte Querschnittserweiterung mit mindestens einer Einkristallführung (6) oder mindestens einem Übergangsstück (2a, 2b, 2c) mit dem Einkristallstarter (1) oder einer anderen, geeigneten Stelle des Gussteils (10) verbunden ist, wobei die Hauptwachstumsrichtung in der Einkristallführung (6) oder im Übergangsstück (2a, 2b, 2c) in <111>- oder in <110>-Richtung geschieht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gussteil (10) schräg im Gussofen angeordnet wird, so dass es in der <111>- oder <110>-Richtung erstarrt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gussteil (10) mit seiner Längsrichtung in den Kühlraum zeigend im Gussofen angeordnet wird, und in der <100>-Richtung erstarrt.
  4. Verfahren nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gussteil (10) oder der mindestens einen Einkristallführung (6) und dem Überhang (4) oder der sprunghaften Querschnittserweiterung ein Ansatzstück (7) besteht, welches ein Wachstum in <111>- oder <110>-Richtung ermöglicht.
  5. Verfahren nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Einkristallstarter (1) und dem Gussteil (10) ein Übergangsstück (2) vorhanden ist, in dem die Hauptwachstumsrichtung in <111>- oder in <110>-Richtung geschieht.
  6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Einkristallführung (6) oder das mindestens eine Übergangsstück (2, 2a, 2b, 2c) nach dem Giessverfahren entfernt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Verfahren eine Turbinenschaufel (10), also eine Leit- oder Laufschaufel, einer thermischen Turbomaschine hergestellt wird, welche eine sich quer zur Erstarrungsrichtung sprunghaft erweiternde Plattform (4) aufweist, die mit der mindestens einen Einkristallführung (6) oder dem mindestens einem Übergangsstück (2, 2a, 2b, 2c) verbunden ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, sofern dieser vom Anspruch 2 abhängt, dadurch gekennzeichnet, dass die sich das mindestens eine Übergangsstück (2a, 2b, 2c) an einer Schaufelblattkante (8) der Turbinenschaufel (10) befindet.
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