DE2949532C2 - - Google Patents
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- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beimpfungsstück für die epitaxiale
Erstarrung einer Metallegierung aus einer Schmelze in einen
Gußgegenstand, welches zur Wärmeübertragung auf eine Wärmeab
führvorrichtung, wie eine Kühlplatte, angepaßt vorliegt und die
im Gußgegenstand gewünschte kristallographische Orientierung auf
weist, eine kristallographische Struktur hat, die in der erstar
renden Metallegierung zu bilden ist gemäß den Ansprüchen 1 bis 8
und ein Verfahren zur gerichteten Erstarrung einer Schmelze zu
einem Gegenstand mit gesteuerter kristallographischer Orientie
rung unter Verwendung eines Beimpfungsstückes, bei der die
Metallschmelze unter epitaxialem Wachstum erstarrt nach den An
sprüchen 9 bis 10.
Wie in der laufenden US-Anmeldung Serial No. 9 69 130, einge
reicht am 13. Dezember 1978, die der DE-OS 29 49 446 entspricht,
beschrieben ist, ist die Verwendung von Beimpfungsstücken zur
orientierten Erstarrung von Gegenständen mit gesteuerter kristal
lographischer Orientierung mindestens entlang der Hauptachse der
Erstarrung gut bekannt (vgl. US-PS 32 60 505 und 34 94 709). Um
einen Gegenstand mit kristallographischer Orientierung, die sich
von einem Beimpfungsstück ableitet, zu erhalten, ist es erforder
lich, teilweise das Beimpfungsstück zu schmelzen und danach fort
schreitend - und zwar ausgehend vom Beimpfungsstück - den Gegen
stand erstarren zu lassen, so daß sich eine orientierte Kristall
abscheidung bei der Erstarrung im Gegenstand ergibt. Es ist ver
ständlich, daß ein Teil des Beimpfungsstückes zu allen Zeiten
kälter sein muß als das geschmolzene Metall, denn wenn das Be
impfungsstück vollständig schmelzen würde, wäre keine Kristall
struktur vorhanden, von der das Wachstum erfolgen könnte. Wie in
der vorstehend schon genannten schwebenden Anmeldung ausführlicher
beschrieben worden ist, gibt es gewisse Produktionsverfahren, bei
denen das Beimpfungsstück als ein Ganzes substantiell kälter ist
als beides, nämlich die Form, die es umgibt oder das geschmolzene
Metall, welches in die Form eingeführt wird, um den Gegenstand
zu bilden (vgl. US-PS 17 93 672, 27 91 813, 37 59 310, 38 57 436
und 35 98 169). Wenn jedoch nicht genügend Temperatur auf das
Beimpfungsstück einwirkt, um einen Teil seiner Oberfläche zu
schmelzen, kann keine orientierte Kristallabscheidung bei der
Erstarrung an seiner Oberfläche auftreten und ein fehlerhaftes
Gußstück würde hergestellt werden. Deshalb ist es die vorherr
schende Praxis gewesen, Beimpfungsstücke von der gleichen Zusam
mensetzung zu verwenden, die der Gegenstand besitzen soll, wobei
im Ergebnis Schwierigkeiten auftreten, um ein adäquates Schmelzen
des Beimpfungsstückes ohne unerwünschte andere Effekte zu bewir
ken. Daher besteht ein Bedarf für verbesserte Methoden, um ver
besserte orientierte Kristallabscheidung bei der Erstarrung durch
Schmelzverfahren mit Beimpfungsstücken zu erhalten.
Ein weiteres Problem, welches bei der Verwendung von Beim
pfungsstücken auftritt, ist, daß sich Oberflächenschichten aus
Oxiden oder anderen Verunreinigungsverbindungen bilden und nicht
leicht durch Kontakt mit dem schmelzenden Metall entfernt werden.
Dabei ist sogar festgestellt worden, daß das Teil des Beimpfungs
stückes, welches unter der verunreinigten Oberflächenschicht
liegt, zum Schmelzen kommt, aber die Oberflächenschicht selbst
nicht abgetrennt wird und durch ihre sich fortsetzende Gegenwart
stören wird, insbesondere bei der sich anschließenden orientierten
Kristallabscheidung bei der Erstarrung. Daraus ergibt sich, daß
ein Bedarf zur Verhütung oder zur leichten Entfernung von ver
unreinigten Oberflächenschichten auf Beimpfungsstücken in einer
zufriedenstellenden und wirtschaftlich durchführbaren Arbeits
weise besteht.
In der DE-AS 20 10 570 ist ein Verfahren zur Herstellung von im
wesentlichen diskusähnlichen Gegenständen mit vorausbestimmbarer
Gefügeorientierung, bei dem eine auf 100°C über ihren Schmelzpunkt
erhitzte Legierung in eine auf eine über der Gießtemperatur liegen
de Temperatur erhitzte Gießform gegossen und aus dem Gußstück die
Wärme am Boden abgezogen wird, beschrieben, wobei in einer ersten
Phase mittels gesteuerter Temperaturführung gleichzeitig am Boden
des Gußstücks gerichtet erstarrte Körner erzeugt werden und an
der Peripherie des Gußstücks der schmelzflüssige Zustand der Le
gierung erhalten wird und dabei in einer zweiten Phase durch
stufenweise Minderung der Wärmezufuhr das Dendritwachstum so ge
steuert wird, daß innerhalb des Diskus im wesentlichen radial
gerichtete Körner entstehen.
Die DE-OS 23 07 463 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
einkristallinen Erzeugnissen, wobei geschmolzenes Metall in eine
Form eingegossen wird, deren Grundplatte gekühlt wird, worauf
nach der Keimung des sich infolge der Kühlung bildenden Kristalls
der eigentliche Kristallisationsprozeß durch allmähliches Kühlen
der Form von unten nach oben durchgeführt wird, indem das Er
zeugnis in einer Form hergestellt wird, die zwei Hohlräume ent
hält: einen oberen Hauptraum, der der Gestalt des Erzeugnisses
entspricht und einen an diesen angrenzenden unteren Hilfsraum,
welcher in Form eines sich nach unten verbreiternden abgestumpften
Kegels ausgebildet ist, der an seiner unteren Grundfläche einen
in Horizontalrichtung gestreckten keilförmigen Vorsprung besitzt,
in dessen Spitze man mit Hilfe eines Kühlers die Bedingungen
einer äußerst schroffen Unterkühlung zur Bildung eines einzigen
natürlichen Kristallkeims und dessen rascher Ausbreitung längs
der Grundfläche schafft.
Bei den vorstehenden Verfahren gemäß DE-AS 20 10 570 und DE-OS
23 07 463 finden jedoch Beimpfungsstücke keine Verwendung.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die orientierte Kri
stallabscheidung bei der Erstarrung von Gegenständen unter Ver
wendung von Beimpfungsstücken zu verbessern.
Gemäß dem Gegenstand und dem Verfahren der Erfindung be
sitzt ein Beimpfungsstück mit einer vorbestimmten kristallogra
phischen Orientierung und Struktur, die in der Metallegierung
des zu gießenden Gegenstandes fortsetzbar ist, mindestens ein
Teil, welches einen Schmelzpunkt hat, der herabgesetzt ist im
Vergleich zum Schmelzpunkt der Metallegierung, aus der der Ge
genstand zu gießen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schmelzpunkt der Oberfläche des Beimpfungsstückes, von
der die orientierte Kristallabscheidung bei der Erstarrung ge
wünscht wird, durch Zugaben von Silicium und Bor bis zu 10%
herabgesetzt. Die Oberfläche ist vollständig in der Schmelze
auflösbar und die orientierte Kristallabscheidung bei der Er
starrung (Epitaxie) findet von der verbleibenden so ausgesetzten
Hauptmasse des Beimpfungsstückes aus statt. Eine andere Ausfüh
rungsform beinhaltet die Versorgung mit einer Oberflächenzu
sammensetzung, die die Auflösung von unerwünschten Oberflächen
verbindungen in dem schmelzflüssigen Metall der zu gießenden
Legierung erleichtert, die die orientierte Kristallabscheidung
bei der Erstarrung (Epitaxie) behindern. Die Erfindung ist be
sonders darauf angepaßt, Einkristallteile aus Nickelsuperlegie
rungen herzustellen. Schmelzpunkterniedrigungen von 20-30°C
durch Zugabe von Bor zu einem Nickellegierungs-Beimpfungsstück
sind als sehr geeignet gefunden worden, um die Aufgaben der Er
findung zu erfüllen.
Die Erfindung ermöglicht die verbesserte orientierte Kri
stallabscheidung bei der Erstarrung, die sich durch die Verwen
dung von Beimpfungsstücken ergibt, die substantiell kühler als
das eingeführte geschmolzene Metall sind, und welche unerwünschte,
vor der Einführung des geschmolzenen Metalls gebildete Ober
flächenverbindungen besitzen. Die Steuerung der kristallogra
phischen Orientierung in Gegenständen ist erhöht, die Produktions
arten sind verbessert und die Kosten sind gesenkt. Die Anforde
rung, überhitztes, geschmolzenes Metall einzusetzen, um das Be
impfungsstück zu erhitzen, ist herabgemindert, wodurch der Metall
abfall bei der Produktion von Gegenständen herabgesetzt wird.
Die bevorzugte Ausführungsform wird nachstehend unter den
Bedingungen der Bildung von gesteuertem orientiertem säulenför
migem Gefüge und Einzelkristallgegenständen aus Nickellegierungen
beschrieben, jedoch ist die Erfindung gleichwertig auf andere
Materialien anwendbar, in denen eine gesteuerte kristallogra
phische Orientierung gewünscht ist. Das Beimpfungsstück ist be
sonders nützlich innerhalb der Erfindung der schwebenden US-An
meldung "Verfahren und Apparatur für epitaxiale Erstarrung",
Anmelde-Nr. 9 69 130, die auch als DE-OS 29 49 446 vorliegt, die
hierdurch als Referenz miteinbezogen wird.
Gemäß der meisten angewendeten üblichen Praxis wird die
epitaxiale Erstarrung von Einzelkristallgegenständen durch ge
steuertes Erstarren einer Metallegierung von einem Beimpfungs
stück aus, welches aus der gleichen Metallegierung besteht, be
wirkt. Bevor der Gegenstand hergestellt wird, wird ein Beim
pfungsstück angefertigt, typisch hierfür ist ein Stab oder ein
Barren, welche nach an sich bekannten Verfahren auf diesem Ge
biet hergestellt werden. Diese werden mittels Röntgenstrahlen
beugungsuntersuchungen oder anderen geeigneten Prüfungen analy
siert, um ihre kristallographische Orientierung festzustellen.
In dem Beimpfungsstück werden die primären und sekundären Kri
stallorientierungen bestimmt und markiert, dann wird das Beim
pfungsstück zu der erforderlichen Größe und Gestalt bearbeitet,
die auf den zu gießenden Gegenstand angepaßt ist. Als Beispiel
sei die Anfertigung eines 10 cm hohen, durch Gießen herzustellen
den Gasturbinenschaufelblattes genannt. Das Beimpfungsstück wür
de typisch ein etwa 2 cm langes Segment eines Barrens mit 2 cm
Durchmesser sein. Nach der Herstellung des Beimpfungsstückes,
wird das Beimpfungsstück auf einer Kühlplatte oder einer anderen,
Hitze absenkenden Vorrichtung angeordnet und zwar am Ende einer
Form, in der der Gegenstand gebildet werden soll. Dann wird eine
Schmelze, dies ist eine gewisse Menge geschmolzenes Metall, in
die Form eingeführt und das eingeführte Metall wird in Kontakt
mit dem Beimpfungsstück gebracht. Es ist erforderlich, daß ein
Teil des Beimpfungsstückes schmilzt, um sicherzustellen, daß die
Schmelze nachfolgend an der Oberfläche des verbliebenen Teils
des Beimpfungsstückes erstarrt und dabei eine orientierte Kri
stallabscheidung (Epitaxie) liefert. Um einen fertiggestellten
Gegenstand zu erhalten, wird das Beimpfungsstück vorzugsweise
gegenüber den anderen Flächen der Form gekühlt, um davon ausge
hend orientierte Erstarrung sicherzustellen.
Gemäß der Erfindung, wenn mindestens ein Teil des Beim
pfungsstückes einen niedereren Schmelzpunkt besitzt als ein Beim
pfungsstück der zu gießenden Metallegierung, wurde gefunden, daß
die Leichtigkeit, um orientierte Kristallabscheidung bei der
Erstarrung (Epitaxie) zu erhalten, wesentlich verbessert ist.
Ein bevorzugter Weg, ein verbessertes Beimpfungsstück zu erhalten,
ist es, ein Element eines Typs und in einer Menge zuzuführen, die
mit dem Metall der Schmelze verträglich ist. Für Nickelsuperle
gierungen besteht eine bevorzugte Ausführungsform darin, das Be
impfungsstück abzuändern und zwar vor dem Einbringen in die Form,
wobei die Abänderung an der Oberfläche vorgenommen wird, an der
die Schmelze das Beimpfungsstück berühren wird, in dem ein Ele
ment, wie Bor, an der Oberfläche vorhanden ist.
Das Zufügen von Bor auf die Oberfläche des Beimpfungs
stückes kann durch elektrofreies Plattieren unter Verwendung von
Aminboran nach der in der US-PS 40 05 988 beschriebenen Arbeits
weise erfolgen, die hierdurch als Referenz eingefügt wird. Die
Zugabe von Bor kann auch durch Abscheidung Borhalogenid-Wasser
stoff-Reaktionsgasgemisch (Boronisieren) nach der in der US-PS
38 59 144 beschriebenen Methode erfolgen, die hiermit ebenfalls
als Referenz eingefügt wird. Wenn auf diese Weise Bor abgeschie
den und in die Oberfläche eindiffundiert wurde, kann seine Kon
zentration mit der Tiefe variieren.
Die Konzentration des Bors kann je nach Wunsch variiert
werden, um das Ziel der Erfindung zu erreichen. Desto größer
die Schmelzpunktdepression ist, desto leichter kommt die Beim
pfungsstückoberfläche zum Schmelzen. Aber für gewisse Legierun
gen kann es unerwünscht sein, substantielle Mengen an Bor in
der Metallegierung des Gußstückes zu haben. Die Menge an Bor,
die beim Schmelzen der Oberfläche des Beimpfungsstückes freige
setzt wird, ist abhängig und sie wird gesteuert durch die in dem
Beimpfungsstück anwesende Menge, und deshalb ist es unter sol
chen Umständen erwünscht, die Konzentration an Bor minimal zu
halten, sowohl in seiner Tiefe als auch Konzentration. In der
Praxis mit Gußnickelsuperlegierungen, wie diese in der Gastur
binenindustrie üblich sind, erscheinen Beimpfungsstücke mit Bor
bis zu etwa 6 Gewichtsprozent als geeignet. Mengen jenseits die
ses Wertes tendieren dazu, den Schmelzpunkt weniger herabzu
setzen, aber sie sind noch verwendbar. Ein verdeutlichtes Bei
spiel aus der Praxis der Erfindung ist die orientierte Erstar
rung von Gegenständen mit säulenförmigem Gefüge aus der Handels
legierung PWA 1422. Die Legierung PWA 1422 hat in Gewichtspro
zent eine nominelle Zusammensetzung aus 10% Cobalt, 9% Chrom,
2% Titan, 5% Aluminium, 12,5% Wolfram, 2% Hafnium, 1% Niob,
0,015% Bor und 0,11% Kohlenstoff und dem Rest Nickel.
Ein Beimpfungsstück zur orientierten Kristallabscheidung
(Epitaxie) bei der Erstarrung besteht aus einem Hauptmasseteil
mit einer PWA 1422 Zusammensetzung und gewünschter kristallogra
phischer Struktur und einer dampfabgeschiedenen und teilweise
diffundierten Boroberflächenschicht von etwa 75 bis 125 Micron
Tiefe. In der Oberflächenregion, in der die Borkonzentration am
größten ist, bildet das Bor etwa 4 bis 5 Gewichtsprozen der Le
gierung und die abgeänderte Legierung hat einen Schmelzpunkt
von etwa 35-45°C unterhalb des Schmelzpunktes der Originalle
gierung.
Andere Elemente können zu einem Beimpfungsstück zuge
setzt werden, um den Schmelzpunkt herabzusetzen. Zum Beispiel für
Nickellegierungen ist Silicium in Mengen bis zu 10% geeignet.
Methoden zum Abscheiden von Silicium aus reaktiven Gasmischungen
sind in der US-PS 38 59 144 beschrieben. Andere Elemente, die ei
nen gleichen Effekt in Nickel und anderen Basislegierngen lie
fern, sind dem Fachmann auf diesem metallurgischen Gebiet be
kannt.
Ein Element, wie Bor, hat weiterhin den vorteilhaften
Effekt, eine Flußmittelwirkung auf jedes Oxid oder andere Ver
unreinigungsschichten auszuüben, die an der Beimpfungsstückober
fläche gebildet worden sind. Diese Schichten können die Epitaxie
stören, selbst wenn das darunter befindliche Beimpfungsstück ge
schmolzen ist. Daraus folgt, daß Bor und Silicium nicht nur lo
kales Schmelzen begünstigen, wenn die Schmelze in Berührung mit
dem Beimpfungsstück gebracht wird, sondern auch jeder Film, der
am Beimpfungsstück anwesend war, wird in der lokalisierten bor-
oder siliciumreichen Fläche aufgelöst werden. Sobald die Ober
fläche des Beimpfungskristalles schmilzt, verursacht jede Turbu
lenz oder konvektive Ströme in der Schmelze die Verteilung
des Beimpfungsstückteils, welches den Schmelzpunkt-Herabsetzer,
enthält. Die Tiefe des Schmelzens des Beimpfungsstückes wird
durch den Betrag der Überhitzung in dem geschmolzenen Metall,
dem Zusammensetzungsgradienten der Herabetzungsmittel in dem
Beimpfungsstück, der Größe des Beimpfungsstückes und dem Wärme
übergang vom Beimpfungsstück bestimmt werden. Es ist nicht er
forderlich noch wünschenswert, daß der Hauptteil des Beimpfungs
stückes geschmolzen wird. Nur eine genügende Menge des Beimpfungs
stückes muß geschmolzen werden, um sicherzustellen, daß jedes
Wachstum in der Nachbarschaft epitaxial ist in bezug auf die
Beimpfungsstück-Mikrostruktur. Wenn die Überhitzung des ge
schmolzenen Metalls verlorengegangen ist, entweder durch Erhöhung
der Enthalphie des geschmolzenen-Beimpfungsstück-Systems oder
durch Wärmefortleitung aus dem System, endet das Schmelzen des
Beimpfungsstückes und danach erfolgt die Erstarrung des ge
schmolzenen Metalls gemäß der Praxis der orientierten Erstarrung
und gesteuerten Wärmeextraktion.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Be
impfungsstück, bei dem der mit der Schmelze in Kontakt kommende
Abschnitt des Beimpfungsstückes eine Zusammensetzungsänderung
aufweist, die diesem Abschnitt einen erniedrigten Schmelzpunkt
erteilt, zusätzlich mit einem Material überzogen werden, welches
ein Oxid bildet, das leicht löslich in dem geschmolzenen Metall
des Gusses ist, jedoch keinen herabgesetzten Schmelzpunkt hat.
Als ein Beispiel sei genannt, daß die Oberfläche eines Beim
pfungsstückes der Legierung PWA 1422, bei der der mit der
Schmelze in Kontakt stehende Abschnitt des Beimpfungsstückes eine
Zusammensetzungsänderung aufweist, die diesem Abschnitt einen
erniedrigten Schmelzpunkt erteilt, mit einer Elektroplattierung
aus reinem Nickel bis zu einer Schichtdicke bis zu 50,8 µm
überzogen werden kann. Die Legierung PWA 1422 ist eine oxidations-
und korrosionsfeste Nickelbasissuperlegierung und sie bildet eine
relativ stabile Oxidschicht. Im Gegensatz sind die Oxide des
Nickels nicht besonders stabil und sie sind in einer PWA 1422-
Legierungsschmelze leicht löslich. Daraus ergibt sich, daß wenn
- wie vorstehend erläutert - eine nickelreiche Schicht an der
Oberfläche des Beimpfungsstückes angebracht ist, Nickel und
Nickeloxide in der Schmelze aufgelöst werden und eine reine Ober
fläche des Beimpfungsstückes erzielt wird, die für die anschlie
ßende epitaxiale Erstarrung besonders geeignet ist. Die Gegenwart
der Nickelschicht ruft keine Schmelzpunktdepression hervor.
Es ist bemerkenswert, daß das erste Teil des Beimpfungs
stückes, welches eine Zusammensetzungsabänderung aufweist, um
einen niederen Schmelzpunkt zu erhalten, nicht die gesteuerte
kristallographische Orientierung des zweiten oder Hauptteils des
Beimpfungsstückes aufzuweisen braucht, wobei Voraussetzung ist,
daß das erste Teil eine solche Größe hat, die voll auflösbar in
der Schmelze ist. Dies gestattet beispielsweise polykristalline
herabgesetzte Schmelzpunktteile an Einzelkristallbeimpfungsstücken.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das
gesamte Beimpfungsstück aus einer Zusammensetzung mit herabgesetztem
Schmelzpunkt und Oberflächenfilme auflösenden Charakteristiken.
Hierzu ist es erforderlich, daß das Beimpfungsstück eine kristal
lographische Struktur und Natur aufweist, von der aus die epi
taxiale Erstarrung der Schmelze stattfinden kann, wodurch die
Verwendung von Beimpfungsstücken mit ziemlich verschiedener Natur
vermieden wird. Wenn das Beimpfungsstück eine vollständige
Gesamtmasse mit einem substantiell verschiedenen Schmelzpunkt
ist, wird das Schmelzen des Teils des Beimpfungsstückes, der
die Schmelze mit ihm in Kontakt bringt, von den anfänglichen
thermischen Bedingungen der Zusammensetzung der Beimpfungs
stücklegierung und der Menge und Temperatur des in die Beim
pfungsstückregion eingeführten geschmolzenen Metalls abhängen.
Wie es in der eingangs genannten, noch schwebenden Anmeldung
"Methode und Apparatur zur epitaxialen Erstarrung" ausgeführt
ist, ist es ausreichend, bei der Herstellung von Einzelkristall
gußstücken einen Startabschnitt in der Form zu haben, der das
Beimpfungsstück enthält und das geschmolzene Metall auf
nimmt, welches das Beimpfungsstück zum Schmelzen bringt, abge
trennt von dem Gegenstandsabschnitt durch einen substantiell
kleineren Trennabschnitt. Durch eine solche Anordnung, bei der
das geschmolzene Metall in den Startabschnitt eintritt und
teilweise das Beimpfungsstück auflöst, welches in einem Reser
voir in jenem Abschnitt angeordnet ist, wird erreicht, daß kein
Schmelzpunkt herabsetzendes Mittel oder keine anderen, in der
Schmelze freigesetzten Elemente in dem erstarrten Metall im Gegen
standsabschnitt enthalten sein können.
Nachdem diese Erfindung dargestellt und beschrieben wor
den ist in bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform, ist es
für den Fachmann auf diesem Gebiet verständlich, daß verschie
dene Wechsel und Weglassungen in der Form und im Detail durch
führbar sind, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Claims (10)
1. Beimpfungsstück für die epitaxiale Erstarrung einer Metall
egierung aus einer Schmelze in einen Gußgegenstand, welches
zur Wärmeübertragung auf eine Wärmeabführvorrichtung, wie eine
Kühlplatte, angepaßt vorliegt und die im Gußgegenstand gewünschte
kristallographische Orientierung aufweist, eine kristallographi
sche Struktur hat, die in der erstarrenden Metallegierung zu
bilden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Schmelze in
Kontakt kommende Abschnitt des Beimpfungsstückes eine Zusammen
setzungsänderung aufweist, die diesem Abschnitt einen erniedrig
ten Schmelzpunkt erteilt.
2. Beimpfungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt Elemente enthält, die die Auflösung von unerwünsch
ten Oberflächenoxiden und Verbindungen, die das epitaxiale Wachs
tum vom Beimpfungsstück aus beeinträchtigen, in der Schmelze
begünstigen.
3. Beimpfungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt aus der Nickelsuperlegierung mit bis zu 10 Gewichts
prozent eines Elementes, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Bor und Silicium und deren Mischungen, besteht.
4. Beimpfungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt aus der Nickelsuperlegierung mit bis zu 6 Gewichts
prozent eines Elementes, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Bor und Silicium und deren Mischungen, besteht.
5. Beimpfungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt einen Schmelzpunkt von mindestens 20°C unterhalb
des Schmelzpunktes des ersten Abschnittes aufweist.
6. Beimpfungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Beimpfungsstück ein Oberflächenteil mit
einem Schmelzpunkt von mindestens 20°C unterhalb des Schmelz
punktes der Metallegierung aufweist.
7. Beimpfungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Hauptteil mit einer Einzelkristallstruktur
und einer gleichen Zusammensetzung in bezug auf die Metallegie
rung angeordnet ist, der angepaßte Abschnitt einen Oberflächen
teil aufweist, der Elemente enthält, die den Schmelzpunkt des
Teiles herabsetzen und die in der Metallegierung auflösbar sind,
das Oberflächenteil in einer solchen Schichtdicke vorliegt, so
daß, wenn das Hauptteil substantiell kälter als die Schmelze
der Metallegierung ist, das Oberflächenteil leichter schmelzbar
ist, wenn es mit einem Teil der Schmelze in Kontakt kommt, die
benachbart zu dem Oberflächenteil des Beimpfungsstückes ange
ordnet ist, bevor die epitaxiale Erstarrung beginnt.
8. Beimpfungsstück für die epitaxiale Erstarrung einer Metall
superlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der angepaßte Abschnitt ein Oberflächenteil mit
einer Schichtdicke mit weniger als etwa 250 Mikron angeordnet
ist, welches bis zu 10 Gewichtsprozent eines Materials ent
hält, welches aus der Gruppe, bestehend aus Bor, Silicium und
deren Mischungen, ausgewählt ist und einen Schmelzpunkt, ernied
rigt um mindestens 20°C im Vergleich mit dem Schmelzpunkt der
Metallsuperlegierung, aufweist und ein untenliegendes Hauptteil
angeordnet ist, welches die Zusammensetzung, Struktur und
Orientierung hat, die in dem zu erstarrenden Gußgegenstand er
wünscht ist.
9. Verfahren zur gerichteten Erstarrung einer Schmelze zu einem
Gegenstand mit gesteuerter kristallographischer Orientierung
unter Verwendung eines Beimpfungsstückes, bei der die Metall
schmelze unter epitaxialem Wachstum erstarrt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die folgenden Stufen:
- (a) Abänderung der Zusammensetzung an mindestens einem Teil des Beimpfungsstückes durch ein oder mehrere Elemente, um den Schmelzpunkt herabzusetzen, wodurch das Beimpfungsstück ange paßt vorliegt, um mit der Schmelze in Kontakt zu treten;
- (b) Bereitstellen einer Form zur Aufnahme des Beimpfungsstückes und zur Einführung der Schmelze;
- (c) Eingießen von geschmolzenem Metall in die Form, um mit dem Beimpfungsstück in Kontakt zu kommen und dabei Schmelzen des Oberflächenteils des Beimpfungsstückes, an dem die Zusammen setzung abgeändert vorliegt; und
- (d) gerichtetes Erstarren der Schmelze, um epitaxiales Wachstum von dem Beimpfungsstück aus zu begünstigen, ausgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9 zur Herstellung von Einzelkri
stallgegenständen durch gerichtete Erstarrung einer Metallegie
rung unter Verwendung epitaxialen Wachstums von einem Beim
pfungsstück aus, dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Stufen:
- (a) Bildung eines Beimpfungsstückes mit mindestens einem Teil, das einen Schmelzpunkt besitzt, der mehr als 20°C unter dem Schmelzpunkt der Metallegierung liegt;
- (b) in Kontakt bringen des Beimpfungsstückes mit einer kalten Kühlplatte;
- (c) Anordnen einer heißen Form für in der Hitze durch Guß her zustellende Gegenstände auf einer Kühlplatte in einer solchen Weise, daß sie das Beimpfungsstück enthält, ohne es substantiell zu erhitzen;
- (d) Füllen der Form mit einer Schmelze der Metallegierung in der Weise, daß ein Teil der Schmelze mit dem Beimpfungsstück in Kontakt kommt und das Teil mit dem erniedrigten Schmelz punkt auflöst; und
- (e) epitaxiale Erstarrung der Schmelze von dem Beimpfungsstück aus, um den Gegenstand zu bilden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/969,129 US4289570A (en) | 1978-12-13 | 1978-12-13 | Seed and method for epitaxial solidification |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2949532A1 DE2949532A1 (de) | 1980-06-26 |
DE2949532C2 true DE2949532C2 (de) | 1987-12-03 |
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ID=25515220
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792949532 Granted DE2949532A1 (de) | 1978-12-13 | 1979-12-08 | Beimpfungsstueck und verfahren zur epitaxialen erstarrung |
Country Status (15)
Country | Link |
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US (1) | US4289570A (de) |
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