DE2933761C2 - Verfahren zur Herstellung gerichtet erstarrter Gußstücke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gerichtet erstarrter GußstückeInfo
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Description
IO
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JIl
überlassen wird, wobei die gerichtete Erstarrung der
Schmelze ohne weitere Energiezufuhr dadurch erzwungen wird, daß keramischer Formteil und/oder die ihn
umhüllenden Isolationsschichten — wie an sich bekannt — mit in der gewünschten Wachstumsrichtung der
Erstarrung zunehmender Wandstärke versehen werden. Mit dem neuen Verfahren ist in dem Vakuumgefäß
ein Heizen der Form weder vor dem Abguß noch danach notwendig, da der Formhohlraum durch die
überhitzte Schmelze zunächst über die Erstarrungstemperatur erhitzt und zunächst mindestens auf dieser
gehalten wird; die durch unterschiedliche Dicken der Formschale und/oder von Isolationsschichten erzwungenen
Abkühlungsbedingung^n gewährleisten ein Fortschreiten der Erstarrungsfront in der gewünschten
Richtung.
Eine Gießform zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich daher dadurch aus, daß die Wandstärken
des keramischen Formteils und/oder des Isolationsmaterials in an sich bekannter Weise in der gewünschten
Wachstumsrichtung der Erstarrung zunehmen.
Falls erforderlich können die Wandstärken des keramischen Formteils und/oder der ihn umhüllenden
Isolationsschichten so ausgestaltet sein, daß an das von der kühlmitteldurchflossenen Bodenplatte angewandte
Ende der gerichtet erstarrten Schmelze ein zum Gußstück gehörender, regellos erstarrter Bereich
anschließt Einen solchen regellos erstarrten Bereich kann beispielsweise der Schaufelfuß einer gerichtet
erstarrten Turbinenschaufel bilden.
Um das Eindringen von Verunreinigungen aus der vom Kühlmittel durchflossenen Platte in die Schmelze
zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn mit der kühlmitteldurchflossenen Bodenplatte eine Zwischenplatte
aus dem Material des Gußstücks wärmeleitend verbunden wird.
Neben einer Variation der Schichtdicken für die keramische Formschale und/oder die Isolationsschichten,
die diese umgeben, lassen sich die Abkühlungsbedingungen auf einfache Weise variieren, wenn die
Dicken der Bodenplatte und/oder der Zwischenplatte verändert werden.
Weiterhin kann ein Losreißen des beim Erstarren schwindenden Gußstückes von der Zwischenplatte
vermieden werden, wenn der Formhohlraum an seinem unteren Ende — beispielsweise durch Abrunden seiner
Kanten — gegen die Zwischenplatte hin aufgeweitet wird.
Das neue Verfahren wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung
näher erläutert.
F i g. 1 zeigt in einem Längsschnitt eine auf einer kühlmitteldurchHosc^nen Bodenplatte befestigte keramische
Formschale, die über ihre Höhe variable Abkühlungsbedingungen aufweist;
Fig.2 gibt eine Variante für den oberen Teil der
Formschale nach F i g. 1 wieder.
Die Grundlage des Ausführungsbeispiels bildet die Herstellung einer gerichtet erstarrten Gasturbinenschaufel
aus der Nickel-Basis-Legierung IN 738 LC; diese Legierung weist bekanntlich folgende Zusammensetzung
auf (in Gew.-%): C 0,11; Cr 16,0; Co 8,5; Mo 1,7; W 2.6;Ta 1,7; Nb 0,9; Al 3,5; Ti 3,5; Zr 0,05; B 0,01 und Ni
Rest
Zunächst wird eine keramische Formschale 1 (F i g. 1) *>3
in der für Präzisionsgießformen üblichen Weise mit Hilfe eines verlorenen Modells aus einzelnen Schichten
aufgebaut; das Modell 'vird dabei mehrfach in eine
4(1
4r>
bO Tauchmasse aus Schmelzmullit getaucht, der mit einem Aethylsilikatbinder angesetzt ist. Jede Tauchschicht
wird anschließend mit körnigem Schmelzmullit besandet. Die Tauchungen und das Besanden werden solange
fortgesetzt, bis eine Schalendicke von etwa 10 mm erreicht ist, was beispielsweise 10 Tauchungen erfordert.
Es ist jedoch auch möglich, andere Schalendicken zu verwenden und insbesondere in einer Formschale 1
über die Höhe unterschiedliche Wandstärken vorzusehen,
um die Abkühlungsbedingungen im gewünschten Sinne zu beeinflussen; so kann man beispielsweise
unten, d. h. in der Nähe der noch zu beschreibenden Kühleinrichtung 2, eine Wandstärke oder Schalendicke
von 10 mm vorsehen, die sich dann nach oben bis zum Trichter 3 gleichmäßig zunehmend, beispielsweise auf
20 mm vergrößert. Weiterhin besteht die Möglichkeit, kritische Stellen der Formschale 1 - beispielsweise am
Übergang Ic vom Schaufelblatt ta zum Schaufelfuß id — mit einem Zement aus Aluminiumoxid und einem
Silikatbinder zu verstärken.
Am unteren Ende geht der das Schaufelblatt bildende Teil la der Formschale 1 in einen flanschartigen Ansatz
ib über, während sich nach oben an das Schaufelblatt der Schaufelfuß Id anschließt. Auf diesen ist oben ein
Trichter 3 aufgesetzt, der gleichzeitig als Speiser und als »Wärmespeicher« dient. Er ist auf der linken Seite der
F i g. 1 und 2 zu einem Schnabel 4 für das Eingießen der Metallschmelze 5 ausgestaltet.
Der Übergang Ie des Formhohlraumes vom Bereich la des Schaufelblattes zum flanschartigen Ansatz ib, mit
dem die Formschale 1 auf der noch zu beschreibenden Kühleinrichtung 2 abgestellt wird, erfolgt in einem
Bogen, so daß sich am unteren Ende eine kleine Verbreiterung des Formhohlraumes ergibt. Diese dient
dazu, ein den Wärmeübergang auf die Kühleinrichtung 2 verschlechterndes Abheben oder Abreißen des beim
Erstarren schwindenden Gußmaterials von der KrSleinrichtung
2 zu verhindern.
Die nur schematisch dargestellte Kühleinrichtung 2, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer Vakuumgießeinrichtung montiert ist, besteht aus einer, von Kühlwasser durchflossenen
Bodenplatte in Form eines Hohlkörpers 6 aus einem niedrig legierten Kohlenstoffstahl. Der Hohlkörper 6 ist
über nur schematisch dargestellte Leitungen 7 und 8, die durch die Vakuum-Schleuse des nicht gezeigten
Gefäßes der Vakuum-Gießeinrichtung nach außen geführt sind, an das Kühlwassernetz angeschlossen. Auf
dem Hohlkörper 6 ist mit Hilfe eines handelsüblichen Nickel-Basis-Lotes, das zusätzlich mindestens Chrom
und Bor enthält, eine Zwischenplatte 9 aus zum Gußmaterial artgleichen Materials, also aus In 738,
aufgelötet Auf die Größe dieser Zwischenplatte 9, mit deren Hilfe Verunreinigungen der Schmelze durch in
Lösung gehendes Material des Hohlkörpers 6 verhindert werden, sind die Abmessungen des flanschartigen
Ansatzes ib der Formschale 1 angepaßt, so daß diese auf der Zwischenplatte 9 definiert gehalten und
zentriert wird. Zusätzlich wird die Formschale 1 von einer Aufspannvorrichtung auf die Zwischenplatte
gepreßt; von dieser Aufspannvorrichtung sind nur die zu beiden Seiten der Formschale 1 auf dem flanschartigen
Ansatz ib aufliegenden Schenkel 10 dargestellt.
Zur Durchführung des erfiiidungsgemäßen Verfahrens
ist um die Formschale 1 Isolationsmaterial ti
gewickelt, das aus einem etwa 12 mm dicken Keramik-Filz aus Al2O3-Fasern besteht. Wie Fig. 1 zeigt, reicht
die Isolation 11 nicht bis zum Ansatz ib der Formschale
1, sondern endet in einem gewissen Abstand darüber. Nach oben fortschreitend sind zunächst eine, dann zwei
und unter Umständen schließlich drei Schichten der Isolation 11 vorgesehen (F i g. 2). Gehalten werden diese
Schichten 11 durch Nickeldraht, mit dem sie umwickelt
werden. Die nach oben ansteigenden Schichtdicken der Isolation 11 — ebenso wie die erwähnten unter
Umständen vorhandenen Änderungen der Wandstärken der Formschale 1 — dienen dazu, eine von unten
nach oben fortschreitende, auf jeder Niveauhöhe längs des Umfangs möglichst gleichmäßige Abkühlung des
Formhohlraumes und damit der Schmelze zu erzwingen, wodurch ein von unten nach oben gerichtetes Wachsen
von Stengelkristallen erreicht wird.
In welcher Höhe der Formschale 1 dabei der Anfang der Isolation 11 bzw. der Anfang einer weiteren Schicht
derselben liegen müssen, wird rein experimentell bestimmt, wobei das Einhalten der gewünschten
Wachstumsrichtung für die Kristalle, d. h. das Fortschreiten der Erstarrungsfron tatsächlich senkrecht zur
Achse des Formhohlraumes, anhand der gewachsenen Kristalle kontrolliert werden kann.
Fig. 1 zeigt die Isolation 11 einer Formschale 1, bei
der der Schaufelfuß id und der Trichter 3 in regellos gewachsenen Kristallen erstarren, weil in ihren
Höhenbereichen die Isolation 11 überall die gleiche Dicke aufweist und eine Vorzugsrichtung für das
Fortschreiten der Erstarrung in diesen Bereichen daher nicht mehr gegeben ist.
Eine solche Vorzugsrichtung wird bei der Form nach Fig. 2 zumindest für den Bereich id des Schaufelfusses
auch dadurch erzwungen, daß um den Bereich id und den Trichter 3 eine zusätzliche, weitere Isolationsschicht
Il gelegt ist. In der Form nach Fig.2 wird daher zumindest der Schaufelfuß id ebenfalls noch gerichtet
erstarren.
Abschließend sei die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kurz skizziert:
In einem Ofen, beispielsweise in einem Muffelofen, wird die Formschale 1 einschließlich ihrer Isolation 11 auf etwa 1200° C aufgeheizt. Unabhängig davon erfolgt das Schmelzen des Gußmaterials in einer Vakuum-Gießeinrichtung unter einem Druck von etwa 5 · 10—· mbar in einem handelsüblichen Tiegel aus Si-Al-Oxid. Die Aufheizung der Schmelze wird solange fortgesetzt, bis ihre Temperatur mindestens 2000C über der durch Messung zu 1325° C ermittelten Liquidus-Temperatur liegt, wobei das Vakuum durch eine Schutzgasatmosphäre ersetzt wird, die beispielsweise aus Argon unter einem Druck von etwa 100—250 mbar besteht. Durch das Schutzgas werden auch bei den hohen Temperaturen ein, Abdampfen von Schmelzenmaterial in das Vakuum und Reaktionen der Schmelze mit dem Material des Tiegels und der Formschale 1 weitgehend unterbunden.
In einem Ofen, beispielsweise in einem Muffelofen, wird die Formschale 1 einschließlich ihrer Isolation 11 auf etwa 1200° C aufgeheizt. Unabhängig davon erfolgt das Schmelzen des Gußmaterials in einer Vakuum-Gießeinrichtung unter einem Druck von etwa 5 · 10—· mbar in einem handelsüblichen Tiegel aus Si-Al-Oxid. Die Aufheizung der Schmelze wird solange fortgesetzt, bis ihre Temperatur mindestens 2000C über der durch Messung zu 1325° C ermittelten Liquidus-Temperatur liegt, wobei das Vakuum durch eine Schutzgasatmosphäre ersetzt wird, die beispielsweise aus Argon unter einem Druck von etwa 100—250 mbar besteht. Durch das Schutzgas werden auch bei den hohen Temperaturen ein, Abdampfen von Schmelzenmaterial in das Vakuum und Reaktionen der Schmelze mit dem Material des Tiegels und der Formschale 1 weitgehend unterbunden.
Sind die erforderlichen Temperaturen der Formschale 1 und der Schmelze — im beschriebenen Beispiel
erfolgt die Aufheizung der Schmelze beispielsweise bis
i" zu einer Temperatur von 16500C — erreicht, so wird die
heiße Schale auf der in einer Vakuum-Schleuse befindlichen Kühleinrichtung 2 montiert und durch die
Aufspannvorrichtung festgehalten; die erwähnte gegenseitige Anpassung der quadratischen Zwischenplatte 9
ir· und des Formschalenfußss Ib fixiert dabei die
Formschale 1 — relativ zu dem im Vakuum-Ofen befindlichen, die abzugießende Schmelze enthaltenden
Tiegel — in der richtigen Stellung, wobei durch eine Markierung sichergestellt ist, daß der Einguß 4 der
-" Formschale 1 in die richtige Richtung der Zwischenplatte
9 weist.
Nach der Montage der Formschale 1 auf der Kühleinrichtung 2 und dem Einschalten des Kühlmittelflusses
wird die Schleuse geschlossen, evakuiert und die
-' Kühleinrichtung 2 mit der Formschale 1 in die Schutzgasatmosphäre der Vakuum-Gießeinrichtung
eingefahren, wobei gegebenenfalls durch Einspeisung zusätzlichen Schutzgases der gewünschte Schutzgasdruck
aufrechterhalten wird. Nach dem Einfahren der
!" Form wird die überhitzte Schmelze unmittelbar
abgegossen.
Beim Abguß heizt die überhitzte Schmelze mindestens den Formhohlraum der keramischen Formschale
1, wie erfindungsgemäß gefordert, über die Liquidus-
J!; Temperatur auf. Gleichzeitig beginnt jedoch auch das
Wachstum der gerichteten Stengelkristalle von der Kühleinrichtung 2 her.
Nach dem Abguß kann die gefüllte Form entweder direkt oder erst nach gewisser Zeit, in der die Erstarrung
bereits eine gewisse Länge fortgeschritten ist, ausgeschleust
und zur weiteren Abkühlung der Luft ausgesetzt werden.
Ist das Gußstück 5 vollständig erstarrt, so wird die
Formschale 1 entfernt bzw. zerstört und das Gußstück 5
4' von der Zwischenplatte 9 der Kühleinrichtung 2
getrennt, z. B. einfach abgebrochen, da das Gußstück 5 auf der Zwischenplatte 9 sehr häufig nicht sehr fest
haftet
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung gerichtet erstarrter Gußstücke durch Vakuum- oder Schutzgasgießen in
Präzisionsgießformen, wobei ein keramischer Formteil vorgeheizt, nach der Vorheizung von seiner
Heizvorrichtung getrennt und mit einer in einem Vakuumbehälter angeordneten, von einem Kühlmittel
durchflossenen Bodenplatte aus gut wärmeleitendem Material zu der vollständigen Form vereinigt
wird, und wobei ferner der Behälter evakuiert und gegebenenfalls mit Inertgas begast wird, ehe die in
ihm erschmolzene und überhitzte Schmelze ohne nochmalige Aufheizung der Form abgegossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der keramische Formteil (1) mindestens in
Teilbereichen mit Isolationsmaterial (11) umhüllt wird,
daß ferner die Überhitzung der Schmelze, die Vorheizung und die Masse des keramischen
Formteils (1), einschließlich der ihn umgebenden Isolationsschichten (U), so aufeinander abgestimmt
werden, daß die einfließende Schmelze mindestens die den Formhohlraum umschließende Wand des
Formteils (1) auf eine über der Liquidus-Temperatur der Schmelze liegende Temperatur aufheizt,
daß weiterhin die abgegossene Schmelze nach dem Abguß sich selbst überlassen wird,
wobei die gerichtete Erstarrung der Schmelze ohne weitere Energiezufuhr dadurch erzwungen wird, daß
keramischer Formteil (1) und/oder die ihn umhüllenden Isolationsschichten (U) — wie an sich bekannt
— mit in der gewünschten Wachstumsrichtung der Erstarrung zunehmender Wandstärke versehen
werden.
2. Gießform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer kühlmitteldurchflossenen
Bodenplatte, auf die ein von Isolationsmaterial umgebener keramischer Formteil aufgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärken des keramischen Formteils (1) und/ oder des Isolationsmaterials (11) in an sich bekannter
Weise in der gewünschten Wachstumsrichtung der Erstarrung zunehmen.
3. Gießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärken des keramischen
Formteils (1) und/oder der ihn umhüllenden Isolationsschichten (11) so ausgestaltet sind, daß an
das von der kühlmitteldurchflossenen Bodenplatte (6) angewandte Ende der gerichtet erstarrten
Schmelze (5) ein zum Gußstück (5) gehörender, regellos erstarrter Bereich anschließt
4. Gießform nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der kühlmitteldurchflossenen Bodenplatte (6) eine Zwischenplatte (9) aus
Schmelzenmaterial wärmeleitend verbunden ist
5. Gießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicken der kühlmitteldurchflossenen Bodenplatte (6) und/oder der Zwischenplatte (9)
zur Variation der Abkühlungsbedingungen verändert werden.
6. Gießform nach einem der Ansprache 2—4, dadurch gekennzeichnet daß der Formhohlraum in
seinem Grenzbereich zur vom Kühlmittel durchflossenen Bodenplatte (6) bzw. zur Zwischenplatte (9)
hin aufgeweitet wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
gerichtet erstarrter Gußstücke durch Vakuum- oder Schutzgasgießen in Präzisionsgießformen, wobei ein
keramischer Formteil vorgeheizt, nach der Vorheizung '■>
von seiner Heizvorrichtung getrennt und mit einer in einem Vakuumbehälter angeordneten, von einem
Kühlmittel durchflossenen Bodenplatte aus gut wärmeleitendem Material zu der vollständigen Form vereinigt
wird, und wobei ferner der Behälter evakuiert und hi gegebenenfalls mit Inertgas begast wird, ehe die in ihm
erschmolzene und überhitzte Schmelze ohne nochmalige Aufheizung der Form abgegossen wird.
Bekanntlich lassen sich bestimmte Eigenschaften — beispielsweise mechanische Hochtemperatur-Eigeni>
schäften — von gegossenen Werkstücken, beispielsweise von Gasturbinenschaufeln, erheblich verbessern,
wenn die Werkstücke aus gerichtet erstarrtem Material bestehen. Bei diesen sind die beim Erstarren gewachsenen
Kristalle mit ihren Achsen in einer Vorzugsrichtung, die beispielsweise die Längsrichtung der Turbinenschaufel
ist angeordnet was durch gezieltes und gesteuertes Abkühlen der Schmelze nach dem Abguß
erreicht wird
Aus der DE-OS 24 51921 ist ein Verfahren der
2> eingangs genannten Art bekannt; ein ähnliches Verfahren wird in der DE-OS 22 30 317 beschrieben. Diese
Verfahren sind zeitraubend und kostspielig; denn bei ihnen ist im Vakuum bzw. in der Schutzgasatmosphäre
ein Heizen der mit der Schmelze gefüllten Form m notwendig, wobei die Heizung und/oder die Form
relativ zur Heizung entsprechend dem Fortschreiten der Erstarrungsfront verschoben werden müssen. Diese
Verfahren erfordern daher einen erheblichen Investitionsaufwand für relativ zur Form verschiebbare oder
über die Höhe der Form eine regelbare unterschiedliche Heizleistung abgebende Heizeinrichtungen in der
Vakuum- oder Schutzgasgießeinrichtung.
Bei dem Verfahren für eine gerichtete Erstarrung
nach der DE-OS 26 09 949 wird die Schmelze in eine auf ober Schmelztemperatur gebrachte Form gegossen;
diese berindet sich, von Isolationsmaterial umgeben, in einem Behälter, der außen von einer Heizschlange
umgeben ist mit der die Schmelze nach dem Abguß
mehrfach aufgeheizt wird, um den für die gerichtete
•»5 Erstarrung notwendigen Temperaturgradienten zu
gewährleisten.
Aus der DE-OS 15 08 839 ist weiterhin an sich bekannt Isolationsschichten um Gießformen herum
zum Speiserende hin mit steigender Wandstärke zu versehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bisher bekannten Verfahren zu vereinfachen, insbesondere das Heizen
der Form im Vakuum- oder Schutzgasgefäß zu vermeiden und die dafür notwendigen Heizeinrichtungen
sowie die zugehörigen Transporteinrichtungen, mit denen diese Heizeinrichtungen relativ zur Form
verschoben werden, entbehrlich zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der keramische Formteil mindestens in Teilbereichen
mit Isolationsmaterial umhüllt wird, daß ferner die Überhitzung der Schmelze, die Vorheizung und die
Masse des keramischen Formteils, einschließlich der ihn umgebenden Isolationsschichten, so aufeinander abgestimmt
werden, daß die einfließende Schmelze mindestens die den Formhohlraum umschließende Wand des
Formteils auf eine über der Liquidus-Temperatur der Schmelze liegende Temperatur aufheizt daß weiterhin
die abgegossene Schmelze nach dem Abguß sich selbst
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH750579A CH641985A5 (de) | 1979-08-16 | 1979-08-16 | Verfahren zur herstellung gerichtet erstarrter gussstuecke. |
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Family
ID=4326178
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (4)
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CH (1) | CH641985A5 (de) |
DE (1) | DE2933761C2 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: STAUB, FRITZ, SEUZACH, CH |
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D2 | Grant after examination | ||
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