DE2947740A1 - Verbessertes fermentationsverfahren zur herstellung von xanthan - Google Patents
Verbessertes fermentationsverfahren zur herstellung von xanthanInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR, A. VAN DER WERTH DR. FRANZ LEDERER R. F. MEYER-ROXLAU
DIPL-ING. (1934-1974) DIPL-CHEM. DIPL-ING
8000 MÖNCHEN 80 LUCILE-GBAHN-STHASSE
TELEFON: (089)472947 TELEX: 524624 LEDER D
TELEGH : LEOEBEHPATENT
6. November 1979 P.C. 612Ο/Λ
PFIZER INC.
235 East 42nd Street,· New York, N.Y. 10017, USA
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Verbessertes Fermentationsverfahren zur Herstellung von
Xanthan
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Fermentationsverfahren zur Herstellung von Xanthan.
Zahlreiche Veröffentlichungen befassen sich mit der Herstellung
hydrophiler Kolloide durch die aerobe Vermehrung von Bakterien der Gattung Xanthomonas in wässrigen Nährmedien.
Die früheste Arbeit auf diesem Gebiet erfolgte bei The Northern Regional Research Laboratory of The United States
Department of Agriculture, Peoria, Illinois, und ist in der US-PS 3 000 790 beschrieben. Abgewandelte Fermentationsverfahren
sind beschrieben in den US-PS'en 3 020 206, 3 391 060,
3 427 226, 3 433 708, 3 271 267, 3 251 749, 3 281 329, 3 786, 3 565 763, 3 594 280 und 3 391 061.
Die von Xanthomonas produzierten hydrophilen Kolloide sind Polysaccharide, die Mannose, Glucose, Glucuronsäure, O-Acetyl-
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Reste und Acetal-verknüpfte Brenztraubensäure enthalten. Diese
Harze und ihre Derivate haben breite Anwendung auf dem Nahrungsmittelsektor und in der Industrie gefunden. Von besonderem
Interesse ist die zunehmende Zuspitzung auf die Verwendung von Xanthomonas-Polymeren bei der Verdrängung von öl aus teilweise
erschöpften Vorkommen oder Lagerstätten.
Die allmähliche Zugabe einer Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs, vorzugsweise Glucose, zu dem wässrigen Nährmedium im
Verlauf einer Xanthomonas-Fermentation führt zu erheblich erhöhten Xanthanausbeuten.
Die Kostenfaktoren bei sekundärer und tertiärer Restölgewinnung
und die konkurrierendeVerwendung von verdünnten Xanthomonas-Gesamtbrühen
bei einer solchen Gewinnung zwingen aus wirtschaftlichen Gründen zur Steigerung der Fermentationskonzentration
der Xanthomonas-Polymeren. Reduzierte Verschiffungskosten, Lagerkapazitäten
für die Fermentationsbrühe und Handhabungskosten sind einige der daraus sich ergebenden Vorteile. Ferner
werden verringerte Volumina an Lösungsmittel für die Gewinnung benötigt, wenn die Ausgangskonzentrationen der Fermentationsbrühe bei solchen Verfahren hoch sind, wo Xanthomonas-Harze für
Anwendungsgebiete,wie dem Nahrungsmittelsektor, dem industriellen Bereich und der Restölgewinnung,gewonnen werden.
Eines der dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannten Verfahren zur Erhöhung der Fermentationsausbeute eines gewünschten mikrobiellen
Produkts besteht darin, ein oder mehrere Nährmedien im Verlauf des Fermentationszyklus zuzusetzen. Dabei kann einfach
zwischendurch eine Lösung, die eine Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs enthält, zugegeben werden.
Herkömmliche Medien für die Produktion von Xanthan (Xanthomonas-Polymer)
enthalten ein geeignetes Kohlenhydrat in den wässrigen Nährmedien bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 5 Gew.-/
Vol.-%. Geeignete Kohlenhydrate sind z.B. Glucose, Saccharose,
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Maltose, Fructose, Lactose, bearbeitete, invertierte Zuckerrüben-Molassen,
Invertzucker, filtrierte, verdünnte Qualitätsstärke oder Gemische dieser Kohlenhydrate. Die bevorzugte
Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs ist Glucose.
Die Verwendung von Glucose-Konzentrationen über 5 Gew.-/Vol.-% in einem typischen oxydativen Xanthomonas-Fermentationsansatz
führt zu zu starker Hemmung des Xanthomonas-Wachstums und zur Ansammlung toxischer Nebenprodukte (Säuren), die eine vorzeitige
Beendigung der Fermentation verursachen. Es wurde gefunden, daß dieses Probl.em durch Zugabe oder "Nahrungszufuhr" von
Glucose im Verlauf der Xanthomonas-Fermentation umgangen werden kann. Die allmähliche Zugabe von Glucose zum Fermentationsmedium,
das anfangs wenig Glucose enthält oder Glucose-frei ist, ermöglicht nicht nur eine Glucosezugabe letztlich bis zu 7 Gew.-/
Vol.-I, sondern führt zu erheblich erhöhter Xanthankonzentration in der fertigen Fermentationsbrühe (5 Gew.-/Vol.-% und
70 % Ausbeute, bezogen auf die Gesamtglucose in dem Inoculum der zweiten Stufe und auf die Menge, die dem letzten Fermentator
zugesetzt wurde). Dies bedeutet eine Steigerung von mehr als 60 % gegenüber einem herkömmlichen A'nsatzverfahren.
Das Fermentationsmedium kann unter den in der Literatur für die Xanthanproduktion beschriebenen ausgewählt werden. Ein bevorzugtes,
chemisch definiertes Fermentationsmedium ist in der US-PS 4 119 546 beschrieben.
Die Zugabe von Glucoselösung (etwa 15 bis 50 Gew.-/VoI.-%) erfolgt
unmittelbar nach der Beimpfung. Die Glucose wird für etwa 0 bis 24 h nach der Beimpfung exponentiell und von etwa 24
bis etwa 120 h mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt. Während
der frühen Stadien tritt etwas Zuckeransammlung (8 g/l; Spitzen bei etwa 48 h) auf und fällt auf nicht nachweisbare
Mengen (etwa 72 h). Andere Nährstoffe können mit der Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs ohne Änderung des Wesens der Erfindung
zugeführt werden.
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Luft wird in den Produktionsfermentator mit herkömmlichen Mitteln
eingeführt. Der Sauerstoffbedarf für die Fermentation kann den Anlagenbeschränkungen des Mischens und Sauerstofftransports
angepaßt werden, um die Ansammlung toxischer Säure-Nebenprodukte herabzusetzen. Dies kann durch Herabsetzen der Zuführgeschwindigkeit
der assimilierbaren Kohlenstoffquelle geschehen, bis der Sauerstoffbedarf der Sauerstofftransportkapazität
des Systems besser entspricht.
Zellen von Xanthomonas campestris NRRL B-1459 aus einer Agar-Schrägkultur
wurden in 2,8 1-Fernbach-Kolben überführt, die jeweils
500 ml-Mengen eines Mediums folgender Zusammensetzung enthielten:
Glucose 10,0
Diammoniumphosphat 2,O
Kaliumdihydrogenphosphat 1 ,0
Magnesiumsulfat 0,5
enzymatisch abgebautes Kasein 11,0
(N2 Amine YT)
pH - 6,8
Nach etwa 22 h Schütteln bei 28 °C wurde eine Teilmenge, die ausreicht, um ein 5 Vol.-/Vol.-%iges Inoculum zu liefern, jeweils
in eine Reihe von Fernbach-Kolben, die 500 ml eines Mediums der folgenden Zusammensetzung enthielten, überführt:
Glucose (separat im Autoklaven) 30,0
Ammoniumnitrat 1,0
Magnesiumsulfat 0,1
Zitronensäure (wasserfrei) 1,0
03ÜÜ27/0617
Calciumhydroxid 0,1
Eisen(II)sulfat 0,01
Dikaliumhydrogenphosphat 4,1
Kaliumdihydrogenphosphat 0,69
Mangansulfat 0,03 pH - 6,8
Nach etwa 25 h Schütteln bei 28 0C wurde eine Menge, die ausreichte,
ein 10%iges Inoculum zu liefern, in einen 14 1-Microferm-Fermentator
überführt, der 2 vierblättrige Flachschaufelturbinen (11,9 cm bzw. 4,7" Durchmesser) und eine
Sonde für gelösten Sauerstoff hatte.
Der Fermentator enthielt 5,8 1 eines Mediums folgender Zusammensetzung:
Bestandteil g/l
Ammoniumnitrat | 1,0 |
Magnesiumsulfat | 0,01 |
Zitronensäure (wasserfrei) | 1,O |
Dinatriumhydrogenphosphat | 1,0 |
Mangansulfat | 0,03 |
Eisen(II)sulfat | O,O1 |
Calciumhydroxid | 0,01 |
pH - 6,8 |
Eine sterile Glucoselösung (511 g in einem Gesamtvolumen von 1335 ml Wasser) wurde dem Fermentator (Inkubationstemperatur
28 0C) bei folgendem, von einem automatischen Zeitmesser gesteuertem
Programmschema zugeführt:
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Zeit Zeitmesser ein (h) (S) |
5,0 | Zeitmesser aus (S) |
Zufuhrgeschwin digkeit (cm^/h) |
insgesamt angesam meltes Zufuhrma terial ( CITV^) |
O | 5,2 | 59,3 | 1 ,49 | 0,00 |
1 | 4,9 | 54,8 | 1 ,66 | 1 ,49 |
2 | 4,9 | 45,8 | 1,86 | 3,15 |
3 | 5,0 | 40,7 | 2,06 | 5,01 |
4 | 5,0 | 36,9 | 2,29 | 7,07 |
5 | 5,0 | 32,9 | 2,53 | 9,36 |
6 | 7,0 | 29,0 | 2,82 | 11,9 |
7 | 7,0 | 35,9 | 3,13 | 14,7 |
8 | 7,0 | 30,5 | 3,58 | 17,8 |
9 | 7,0 | 25,7 | 4,11 | 21,4 |
10 | 8,0 | 25,0 | 4,65 | 25,5 |
11 | 9,0 | 23,4 | 5,33 | 30,2 |
12 | 9,0 | 19,3 | 6,11 | 35,5 |
13 | 9,0 | 15,8 | 6,97 | 41 ,6 |
14 | 10,0 | 14,2 | 7,93 | 48,6 |
15 | 10,0 | 11,2 | 9,06 | 56,5 |
16 | 12,0 | 8,9 | 11 ,0 | 65,6 |
17 | 12,0 | 7,4 | 11,9 | 76,6 |
18 | 12,0 | 6,8 | 12,3 | 88,5 |
19-92 | 12,0 | 6,8 | 12,3 | 100,8-998,7 |
92-127 | 12,0 | 9,6 | 998,7-1335 |
Während der Fermentation wurde der pH-Wert mit 10 % NaOH und 10 % H3SO4 zwischen 6,5 und 6,9 gesteuert. Gelöster Sauerstoff
wurde nach dem folgenden Fermentator-Geschwindigkeitsprogramm gesteuert:
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Zeit (h) Geschwindigkeit (UpM) Belüftung (1/min)
O 400 4,0
19 4 50
24 470
25 600
26 670
27 720
28 750
30 830
31 860
32 910
33 970
34 1000
35 900 45 1OOO
50 1012 (max.)
Die Fermentation erfolgte für insgesamt 136 h, worauf keine nachweisbare Glucosemenge mehr vorlag. Die Xanthankonzentration
war 5,1 Gew.-/Vol.-% mit 70%iger Ausbeute (bezogen auf die Inoculum-Glucose der zweiten Stufe und Gesamtglucose, die dem
Fermentator zugesetzt wurde). Die Endviskosität war 42,75 Pa · s (42750 CP), gemessen mit einem Brookfield-Viskometer bei 12 UpM.
Das Verfahren des Beispiels 1 kann unter Ersatz von Glucose durch eine assimilierbare Kohlenstoffquelle aus der Gruppe
Saccharose, Fructose, Inertzucker, Maltose, Lactose, Stärke, Stärkehydrolysate und deren Gemische wiederholt werden.
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Claims (4)
- P.C. 6120/APatentansprücheV 1 · V«/erfahren zur Herstellung von Xanthomonas-Biopolymeren durch aerobes Vermehren eines Mikroorganismus der Gattung Xanthomonas in einem wässrigen Nährmedium, dadurch gekennzeichnet, daß dem wässrigen Nährmedium nach und nach eine Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs zugesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs Glucose, Saccharose, Maltose, Fructose, Lactose, Stärke, Stärkehydrolysate, Rohquellen des assimilierbaren Kohlenstoffs oder deren Gemische verwendet wird bzw. werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs Glucose verwendet wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle assimilierbaren Kohlenstoffs bis zu insgesamt mehr als 5 Gew.-/Vol.% zugesetzt wird.030027/0617ORIGINAL INSPECTED
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