DE2947386A1 - Verfahren zur bindemittellosen verdichtung und agglomerierung feinkoerniger kohle - Google Patents
Verfahren zur bindemittellosen verdichtung und agglomerierung feinkoerniger kohleInfo
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Description
Anlage zum Patentgesuch der - 2 - H 79/59 Klöckner-Humboldt-Deutz Str/v/r
Aktiengesellschaft
vom 15. November 1979
Verfahren zur Mndemittellosen Verdichtung und Agglomerierung feinkörniger Kohle
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur bindemittellosen
Verdichtung und Agglomerierung feinkörniger Kohle, insbesondere Kohlenstaub, in einer Glattwalzenpresse.
Es ist aus der DE-AS 2 046 977 ein Verfahren zum Verdichten von feinkörnigen Kohlen bekannt, gemäß dem die Kohlen
wenigstens zum Teil backende Kohlesorten enthalten und vor Aufgabe in die Glattwalzenpresse auf eine Temperatur dicht
unterhalb des Beginns der Erweichung der backenden Kohlesorten erhitzt werden. In der Glattwalzenpresse wird die backende
Kohle durch den Pressendruck über ihren Erweichungspunkt hinaus erhitzt. Dabei kommt es zu einer plastischen Verformung
und Austritt von bituminösen Stoffen, die als Bindemittel wirken. Durch diese bekannten Maßnahmen können feinkörnige
Kohlen ohne zusätzliche besondere Bindemittel sehr leicht zu Schülpen verpreßt werden, die eine hohe Festigkeit aufweisen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, das eine bindemittellose Verdichtung und Agglomerierung
von feinkörniger Kohle beliebiger Herkunft und Zusammensetzung auch bei Temperaturen ermöglicht, die weit
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unterhalb des Erweichungspunktes liegen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verdichtung und Agglomerierung der
Kohle bei einer Preßkraft von mehr als 20 kN pro Zentimeter Walzenbreite erfolgt.
Überraschenderweise hat eö sich gezeigt, daß man feinkörnigp
Kohlen, insbesondere Kohlenstaub, sowohl bei Raumtemperaturen als auch bei Temperaturen, die weit unterhalb
des Erweichungspunktes der Kohle liegen, auf einer Glatt-•."'alzenpresse
zu festen schülpenförmigen Agglomeraten verpressen
kann, wenn Preßkräfte von mehr als 20 kN/cm Walzenbreite aufgebracht v/erden. Die auf diese Weise erzeugten,
schülpenförmigen Agglomerate mit einer Rohdichte zwischen 1»0 i'/cm und 1,5 g/m weisen, wie die Praxis gezeigt hat,
eine so hohe Festigkeit auf, daß sie auch über längere Strecken gut transportiert und mehrere Monate im Freien
gelagert werden können, ohne daß es zu nennenswerten Formveränderungen oder Staubbildungen kommt. Der besondere Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auch feinkörnige Kohlen ohne Bindemittelzusätze oder Zusätze
von backenden Kohlesorten bei Raumtemperaturen oder Temperaturen, die weit unterhalb des Erweichungspunktes der
Kohle liegen, in einer Glattwalzenpresse zu festen und beständigen
Schülpen verdichtet bzw. agglomeriert werden können.
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KHD H 79/59
Um Schülpen von besonders hoher bzw. optimaler Festigkeit herstellen zu können, kann es in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung gegebenenfalls zweckmäßig sein, daß die Verdichtung und Agglomerierung der Kohle in einem Temperaturbereich
unter 200 0C erfolgt. Dieser Temperaturbereich liegt
noch so weit unter dem Erweichungspunkt der backenden Kohle (300 bis 350 0C), daß bei diesen Temperaturen eine nennenswerte
Beeinträchtigung der Verkokungseigenschaften nicht zu befürchten ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn bei der Verdichtung und Agglomerierung der Kohle
die Walzenumfangsgeschwindigkeit etwa 0,2 m/sec bis 0,4 m/sec beträgt. Bei derartigen Walzenumfangsgeschwindigkeiten können,
wie die Praxis gezeigt hat, auch Kohlen mit geringer Feuchtigkeit (ca. 2 %) bei Raumtemperaturen besonders gut zu
Agglomeraten hoher Festigkeit verdichtet werden. Wenn es sich dagegen um feuchte Kohle handelt, so ist es
zweckmäßig, die Verdichtung und Agglomerierung der Kohle bei einer Walzenumfangsgeschwindigkeit zwischen etwa 0,4 m/sec
und 1 m/sec vorzunehmen, um Agglomerate von besonders hoher Festigkeit und Lagerbeständigkeit zu erzeugen.
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VerSuchsergebnisse
1. PreßaKglomeration bei Raumtemperatur
Kohlenstaub aus einer nordeuropM.iscben Steinkohlenaufbereitung
mit nachfolgender Beschaffenheit und Korngrößenverteilung
v/urde zum Verdichten und Agglomerieren einer Glattv/alzenpresse in it 800 ϊ.ίπι "'/alzendurchmesser und 120 mm
Walzenbreite aufgegeben:
Vassergehalt 5,4 Hasse-/o
Rütteldichte 0,69 kg/drrr
Schüttdichte 0,47 kg/dm"'
Dichte 1,26 g/cm*
Gehalt an flüchtigen Bestandteilen 40,2 Masse-Ja
Aschegehalt 7,05 Masse-$
Masse
Kornklasse in ram ^n "
> 1 0,3
1 - 0,71 0,4
0,71 - 05 0,7
0,5 - 0,315 5,0
0,315 - 0,25 4,0
0,25 - 0,13 9,6
0,18 - 0,125 21,3
0,125 - 0,09 16,9
0,09 - 0,063 17,3
< 0,063 24,0
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2347386
KHD
6 _ H 79/59
Die Verdichtung und Agglomerierung dieses Kohlenstaubes erfolgte bei einer Vorspannung der Preßwalzen von 50 kN je
cm Walzenbreite und einer Anpreßkraft von 55 bis 57,5 kN je cm Walzenbreite. Die Walzenumfangsgeschwindigkeit betrug
0,29 m/sec. Die auf diese V/eise erzeugten schülpenartigen Agglomerate, deren Rohdichte 1,02 bis 1,04 g/cm betrug,
wiesen eine hohe Festigkeit und Lagerbeständigkeit auf.
2. Preßagpilomeration vorerhitzter Kohle
Bei diesem Versuch, der mit derselben, vorhin beschriebenen Glattwalzenpresse bei gleicher Anpreßkraft und einer Walzenunfangsgeschwindigkeit
von 0,17 m/sec durchgeführt wurde, erfolgte vor der Verdichtung und Agglomerierung eine Erhitzung
der feinkörnigen Kohle auf etwa 140 0C. Diese Kohle
bestand aus einer Mischung von Kohlenstaub gemäß Versuchsbeispiel 1 und einer feinkörnigen Gasflammkohle aus dem
Ruhrgebiet, und zwar nachfolgender Beschaffenheit und Korngrößenverteilung:
Wassergehalt 0 Masse-% Schüttdichte 0,73 kg/dm3
Rütteldichte 0,80 kg/dm3
- 7 130022/0543
2847386
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Gehalt an flüchtigen Bestandteilen Aschegehalt
33,2 Masse-?* 6,5 Masse-^
Kornklasse in mm
Masse in %
>2
2 - 1
1 - 0,71 0,71 - 0,5 0,5 - 0,315 0,315 - 0,25 0,25 - 0,18 0,18 - 0,125 0,125 - 0,09 0,09 - 0,063 < 0,063
1 - 0,71 0,71 - 0,5 0,5 - 0,315 0,315 - 0,25 0,25 - 0,18 0,18 - 0,125 0,125 - 0,09 0,09 - 0,063 < 0,063
2,1 11,3 23,3 15,7 15,9 7,4 8,2 3,8 3,1 3,1 6,1
Wie auch dieser Versuch zeigte, konnten durch Vorerhitzung der zur Verdichtung und Agglomerierung verwendeten Kohle unter
200 C in der Glattv/alzenpresse Agglomerate von hoher
Transport- und Lagerfestigkeit hergestellt werden. Auch gab
es bei diesem Versuch keine nennenswerte Beeinträchtigung der Verkokungseigenschaften, da bei diesen Temperaturen nicht
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KHD - 8 - H 79/59
einmal 2 Masse-% an flüchtigen Bestandteilen verlorengingen
bzw. entwichen.
mit
Wie weitere VersucheVfeinkörniger, feuchter Kohle von etwa zwei Masseprozent Wassergehalt zeigten, konnten bei einer Steigerung der Walzenumfangsgeschwindigkeit auf 0,8 m/sec und einer Senkung der Preßkraft auf 32 kN je cm Walzenbreite ebenfalls hochverdichtete, schülpenförmige Agglomerate hoher Festigkeit erzielt werden.
Wie weitere VersucheVfeinkörniger, feuchter Kohle von etwa zwei Masseprozent Wassergehalt zeigten, konnten bei einer Steigerung der Walzenumfangsgeschwindigkeit auf 0,8 m/sec und einer Senkung der Preßkraft auf 32 kN je cm Walzenbreite ebenfalls hochverdichtete, schülpenförmige Agglomerate hoher Festigkeit erzielt werden.
Die bei diesen Versuchen im Bereich der Walzenkanten von den Preßwalzen nicht erfaßten feinkörnigen Kohlen wurden wiederum
dem Aufgabegut zugeraischt. Hierbei zeigt es sich, daß durch die Feingutrückführung weder die Schülpenausbeute noch das
Verdichtungsverhältnis ungünstig beeinflußt wird.
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Claims (4)
15. Nov. 1979 K H D
Str/Wr II 79/59
h-'i betitanspruche
1 . Verfahren zur· bindemi tteliosen Verdichtung und
Agglomerierung feinkörniger Kohle, insbesondere Kohlenstaub,
in einer Glattwalzenpresse, dadurch g e k e η η-z
e i ebnet, daß die Verdichtung und Agglomerierung der
Kohle bei einer Freßkrait von mehr als 20 kR pro cm VJalzenbreite
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung und Agglomerierung der Kohle in einem Temperaturbereich
unter 200 0C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verdichtung und Agglomerierung der Kohle die
Walzenumfangsgeschwindigkeit etv/a 0,2 m/sec bis 0,4 m/sec betrügt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung und Agglornerierung der Kohle bei einer
7/alzenumfangsgeschwindigkeit zwischen etwa 0,4 m/sec und
1,0 m/sec erfolgt.
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Priority Applications (6)
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DE19792947386 DE2947386A1 (de) | 1979-11-24 | 1979-11-24 | Verfahren zur bindemittellosen verdichtung und agglomerierung feinkoerniger kohle |
US06/207,698 US4323532A (en) | 1979-11-24 | 1980-11-17 | Method for compressing and agglomerating coal dust |
ZA00807178A ZA807178B (en) | 1979-11-24 | 1980-11-19 | Process for the compaction and agglomeration of fine-grained coal without a binder |
CA000365180A CA1157268A (en) | 1979-11-24 | 1980-11-21 | Method for compacting and agglomerating finely granular coal without the use of a bonding agent |
JP16345380A JPS5686993A (en) | 1979-11-24 | 1980-11-21 | Method of compressing and aggregating finely divided coal without bonding agent |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792947386 DE2947386A1 (de) | 1979-11-24 | 1979-11-24 | Verfahren zur bindemittellosen verdichtung und agglomerierung feinkoerniger kohle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6086770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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ZA (1) | ZA807178B (de) |
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CN105849239B (zh) * | 2013-12-25 | 2019-10-18 | 宇部兴产株式会社 | 成型煤燃料及其生产方法 |
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- 1979-11-24 DE DE19792947386 patent/DE2947386A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPS5686993A (en) | 1981-07-15 |
ZA807178B (en) | 1981-11-25 |
US4323532A (en) | 1982-04-06 |
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GB2065165A (en) | 1981-06-24 |
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