DE294301C

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Publication number: DE294301C
Application number: DENDAT294301D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 294301 KLASSE 82«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Oktober 1913 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine insbesondere zum Trocknen von Färb-, Firnis-, Lack- und Emailanstrichen bestimmte Trockenkammer, in der zur Förderung des Trockenvorganges ein lebhafter Luftkreislauf hervorgerufen werden kann. Dieser Zweck wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß an den Seiten der Trockenkammer nahe dem Boden Heizkörper, in der Mitte der Kammer nahe der Decke aber eine Kühlvorrichtung angeordnet ist.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Zufuhr der Kühlflüssigkeit zur Kühlvorrichtung durch eine Ubertragungsvorrichtung geregelt wird, die durch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in der Kammer beeinflußt wird. Es wird dadurch erreicht, daß bei einem zu hohen Feuchtigkeitsgehalt durch die Kühlvorrichtung der vorhandene Wasserdampf teilweise niedergeschlagen wird, daß aber bei nicht genügendem Feuchtigkeitsgehalt das Kühlwasser unmittelbar in eine unter der Kühlschlange befindliche Tropfrinne gelangt, hierin verdampft und dadurch den Feuchtigkeitsgehalt erhöht.

Die unterhalb der Kühleinrichtung in der Kammer befindlichen zu trocknenden Gegenstände unterliegen hier also dem Einflüsse eines kühlen Luftstromes von bestimmtem Feuchtigkeitsgehalt.

Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in einer teilweise geschnittenen, schaubildlichen Seitenansicht dargestellt; Fig. 2 zeigt insbesondere die Kühlvorrichtung mit der von dem Feuchtigkeitsgehalt beeinflußten Übertragungsvorrichtung.

Die Trockenkammer besteht aus einem auf beliebige Weise hergestellten Raum, welcher an zwei Seiten mit je einem in der Nähe des Bodens angeordneten, schlangenförmigen Heizrohr ι ausgestattet ist. Zu dem oberen Ende der einen dieser Heizschlangen führt ein Zuleitungsrohr 2, und von den unteren Enden jeder Heizschlange führt ein Ableitungsrohr 3 weg. Die oberen Enden der beiden Heizschlangen sind durch eine an der Rückenfläche des Trockenraumes entlangführende Rohrleitung 4 verbunden, um heißes Wasser oder ein anderes Heizmittel durch die Heizschlange 1 leiten zu können.

In der Mittelebene des Trockenraumes ist dicht unter seiner Decke eine Kühlschlange 5 angeordnet, unter der eine Tropfrinne 5¹ liegt. Mit der Kühlschlange 5 ist ein Zuleitungsrohr 6 sowie ein Ableitungsrohr 7 verbunden, wodurch kaltes Wasser durch die Kühlschlange 5 geleitet werden kann. 10 in Fig. 2 ist eine Übertragungsvorrichtung, die unter dem Einfluß der Feuchtigkeit anspricht und auf das den Wasserzufluß regelnde Ventil 11 einwirkt. Dieses Ventil kann das Wasser entweder durch die Kühlschlange 5 oder unmittelbar in die Tropfrinne 5¹ leiten. Im ersteren Falle wird der Feuchtigkeitsgehalt der Luft in der Trockenkammer durch Niederschlagung des zu hohen Wasserdampfgehaltes erniedrigt, im letzteren Falle der Feuchtigkeitsgehalt der Luft durch

Verdunsten des Wassers aus der Tropfrinne erhöht.

Dicht vor jeder der Heizschlangen ist eine Leitwand 8 angeordnet, welche ein wenig über dem Boden des Raumes beginnt und unterhalb seiner Decke endigt, so daß sie über jeder Heizschlange einen Luftkanal bildet, mittels dessen eine von den Heizschlangen ausgehende, aufwärts gerichtete Kreislaufbewegung der Luft herbeigeführt wird. In den oberen Ecken des Raumes sind hierbei gekrümmte Leitflächen g vorgesehen, durch welche der Kreislauf der Luft erleichtert wird.

Wie ersichtlich, werden bei dieser Anordnung infolge der gegenseitigen Wirkung der Heiz- und Kühlschlangen zwei kreisförmige Luftströme von bestimmtem, nahezu gleichbleibendem Feuchtigkeitsgehalt in dem Raum hervorgerufen. Die infolge ihrer Erwärmung von jeder der Heizschlangen 1 aufsteigende Luft wird nämlich unterhalb der Decke durch die Kühlschlangen 5 und 6 wieder abgekühlt und senkt sich infolgedessen in den Raum hinab, auf diese Weise einen doppelten, in der Zeichnung durch Pfeile angedeuteten Kreislauf bewirkend. Die zu trocknenden Gegenstände oder Stoffe werden unterhalb der Kühlvorrichtung in dem Trockenraum angeordnet, wie dies für jeden Fachmann leicht verständlich ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Trockenkammer, insbesondere zum Trocknen von Färb-, Firnis-, Lack- und Emailanstrichen, mit zwei an gegenüberliegenden Seitenwänden der Kammer nahe dem Boden aufgestellten Heizkörpern und einer in der Raummitte nahe der Decke -angebrachten Kühlvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der Kühlflüssigkeit zur Kühlvorrichtung mittels einer durch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in der Kammer beeinflußten- Übertragungs-, vorrichtung geregelt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.