DE2940282A1 - Vorrichtung zur lagerung von brennbarem oder explosivem material - Google Patents
Vorrichtung zur lagerung von brennbarem oder explosivem materialInfo
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Description
,5;
ÖESCEiRElBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf die Lagerung von brennbaren oder explosiven Materialien oder Gegenständen, die solche Materialien
enthalten, insbesondere Munition, wie z.B. Projektile, Torpedos, Wasserbomben und Kartuschen.
Geschoßtreibmittel, Projektiltreibmittel, Gefechtsköpfe usw. enthalten
üblicherweise feste brennbare Materialien, die bei der normalen Handhabung nicht leicht entzündlich sind, die aber durch
einen beträchtlichen und/oder fortgesetzten Anstieg der Temperatur gezündet werden können. Die Lagerung von Munition in Gefechtsfahrzeugen, wie z.B. Tanks und Schiffe, ist ein seit langem anstehendes
Problem. Entsprechende Lagerungsvorrichtungen werden leicht durch ein Geschoß oder durch herumfliegende Splitter
einer nahen Explosion beschädigt. Die Treibmittel oder die Sprengstoffe können sich entzünden, wenn sie durch solche Geschoße
und Splitter getroffen werden. Eine daraus resultierende Explosion
oder ein daraus resultierender Brand kann ein in der Nähe angeordnetes Treibmittel oder einen in der Nähe angeordneten
Sprengstoff zünden.
In Falle von Tanks ist es übliche Praxis, Munition durch gepanzerte
Behälter zu schützen. Jedoch bringen solche Behälter ihre eigenen Probleme mit sich. Durch eine erhöhte Panzerung wird das
Gewicht des Fahrzeugs gesteigert, wodurch seine Manövrierbarkeit verringert wird. Einige Panzerungen, insbesondere Metallpanzerungen,
erhitzen Splitter, die sie durchdringen, wodurch das Risiko einer Explosion oder Zündung des im Behälter gelagerten Materials
gesteigert wird. Darüber hinaus bildet ein gepanzerter Behälter einen Raum, durch den die Heftigkeit der Verbrennung
des Materials innerhalb dieses Raums gesteigert wird, wenn letzteres gezündet wird. Dies kann zu besonders heftigen Explosionen
führen, deren Wirkungen noch stärker sind, als die Wirkungen des eigentlichen Angriffs. Im Falle von Kriegsschiffen ist es nicht
praktizierbar, beispielsweise Projektile in schwergepanzerten Behältern zu lagern, welche auf jeden Fall diesen oben beschriebenen
Nachteil besitzen, weshalb es üblich ist, solche Projektile in offenen Magazinen zu lagern, die gegenüber Geschoßen,
Splittern und Brand nur einen geringen Schutz ergeben.
Es ist bekannt (siehe beispielsweise GB-PSen 1 121 521 und 1 213 138)
Treibmittel in einzelnen Behältern in einem Kasten zu lagern,
OQ der mit einer Abschreckflüssigkeit, üblicherweise Wasser mit oder
^ ohne geeignete Zusätze gefüllt ist. Der Behälter für eine ein-
^J- zelne Treibmittelladung isoliert normalerweise diese Ladung vom
?j umgebenen Wasser. Wenn jedoch der Kasten und der Behälter durch
einen Splitter durchdrungen werden, dann kann das Wasser im Kasten dem Splitter durch das Loch in die Wandung des Behälters folgen
und eine Zündung des Behälterinhalts verhindern.
Lagerungssysteme solcher Art, wie sie in den erwähnten GB-PSen
beschrieben sind und wie sie durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagen werden, dienen insbesondere zum Schutz vor Splittern
oder Geschoßen, die im Verhältnis zur Lagerungsvorrichtung klein sind, so daß die verschiedenen Kästen und Behälterwandungen nur
lokal durchdrungen werden. Dies führt bei den bisher bekannten Systemen in sofern zu Schwierigkeiten, als die einzelnen Behälter
so konstruiert sind, daß sie mich einer lokalen Durchdringung weitgehend ihre Form beibehalten, was zur Folge hat, daß die Abschreckflüssigkeit
einem Splitter in den Behälter durch ein verhältnismäßig kleines Loch folgen muß. Die daraus resultierende
Flutung des Treibmittels oder anderen Materials im Behälter kann deshalb zu spät kommen oder unzureichend sein, um eine Zündung zu verhindern.
Durch die vorliegende Erfindung wird nunmehr eine Vorrichtung zur Lagerung von brennbarem oder explosivem Material, insbesondere
von Gegenständen, die ein solches Material enthalten, wie z.B. Projektile oder Torpedos, geschaffen, wobei diese Vorrichtung
folgende Teile aufweist: einen geschlossenen wärmebeständigen Behälter, eine Öffnung in der Wandung des Behälters, durch welche
Abschreckflüssigkeit einfließen kann, ein Ventil, das normalerweise den Fluß der Abschreckflüssigkeit in den Behälter durch die
öffnung verhindert, und einen Detektor, der auf das Durchdringen der Wandung des Behälters durch ein Geschoß oder einen Splitter
anspricht und der im Fall eines solchen Durchdringens das Ventil öffnet, so daß die Abschreckflüssigkeit durch die öffnung in den
Behälter fließt.
Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
ein stärkerer Brand oder eine Explosion des im Behälter gelagerten Materials verhindert werden, wenn ein rasches Geschoß oder
ein Splitter den Behälter durchdringt und das Material trifft. In diesem Fall wird das Ventil geöffnet und eine Abschreckflüssigkeit,
wie z.B. Wasser, wird dann den Behälter zumindest teilweise füllen und jeden Brand bekämpfen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Behälter so ausgeführt,
daß sein Baumaterial durch einen äußeren Brand, wie z.B. einem Benzinbrand nicht innerhalb einer Zeit wesentlich beschädigt
wird und insbesondere nicht schmilzt oder sich nicht zersetzt, innerhalb der eine wirksame Feuerbekämpfungseinrichtung in Wirkung
treten kann. Es wurde festgestellt, daß ein Behälter aus Stahlblech im allgemeinen zufriedenstellend ist. Es können jedoch
auch andere Materialien, wie z.B. wärmebeständige und mechanisch starke Kunststoffe verwendet werden. Vorzugsweise besteht
der Behälter aus einem laminierten Material, das sich aus einer Schicht aus wärmebeständigem Gummi, wie z.B. Neobren und
zwei äußeren Stahlblechen zusammensetzt. Der Behälter kann durch irgendein geeignetes Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
kann er aus mehreren zusammengeschweißten Abschnitten bestehen.. Im Falle von besonders großen Behältern zur Lagerung von großen
Projektilen können die Seitenwandungen des Behälters durch Absteifungen abgestützt sein.
Der Behälter besitzt vorzugsweise ein Mittel, das im Falle eines plötzlichen Aufbaus eines Gasdrucks im Behälter als Folge einer
Zündung (beispielsweise des darin befindlichen Treibmittels) Gas entweichen kann, wenn der Druck einen vorbestimmten Höchstwert
überschreitet,so daß eine Zerstörung des Behälters durch Bersten verhindert wird. Diese Ventilationseinrichtung kann aus einem
Überdruckventil bestehen. Sie kann aber auch beispielsweise dadurch hergestellt sein, daß eine Wandung des Behälters sich,
beispielsweise gegen Federdruck zeitlich öffnet, um einen Gasüberdruck abzulassen, bis der Druck im Behälter wieder auf einen
vorbestimmten Wert oefsllpn ist. 7ncä>>»nr.v -"i"-" ^*-- π^t.·-■·>>
_ BAD ORIGINAL
einen leichten Zugang zu einem im Behälter befindlichen Projektil zu.T. Zwecke seiner Entnahme oder seines Gebrauchs zu ermöglichen.
Weiterhin ist der Behälter vorzugsweise in Abschnitte unterteilt, so daß Flüssigkeit selektiv ein oder mehreren Behältern zugeführt
werden kann. Beispielsweise ist ein Behälter für ein typisches Projektil vorzugsweise durch Trennwände der Reihe nach in
drei Abschnitte unterteilt. Die Gründe hierfür werden später bei der Beschreibung der Zeichnungen genannt. Bei einigen Torpedos
reicht es jedoch üblicherweise aus, den Behälter der Reihe nach in zwei Abschnitte zu unterteilen, wobei Flüssigkeit nur in den Behälter
eingeleitet werden kann, der den Gefechtskopf aufnimmt, da der Rest des Torpedos nicht gefährlich ist. Durch die Unterteilung
des Behälters in mehrere Abschnitte wird der Todraum (d.h. der Raum zwischen den Wandungen des Behälters und der äußeren Oberfläche
des Projektils oder des anderen im Behälter befindlichen Gegenstands), der mit Flüssigkeit, wie z.B. Wasser, gefüllt oder
teilweise gefüllt werden muß, gering gehalten, so daß die Abschreckungswirkung maximiert werden kann. Darüber hinaus kann
es unnötig sein, einen Detektor zur Feststellung der Durchdringung der Wandungen eines Raums, welcher ungefährliche Teile
beispielsweise eines Projektils oder Torpedos enthält, vorzusehen, weil das Eindringen eines Geschoßes in einen solchen Raum keine
Gefahren mit sich bringt.
Die Öffnung in einer Wandung des Behälters sollte ausreichend groß sein, daß die Abschreckflüssigkeit, üblicherweise Wasser
unter Druck, mit einer ausreichend hohen Geschwindigkeit in den Behälter eindringen kann. Beispielsweise sollte im Falle eines
Behälters mit einem Volumen von 2m und mit einer Form, die für die Aufnahme eines bestimmten Projektils ausreicht, wobei ein
optimaler Todraum verbleibt, die öffnung vorzugsweise eine
Querschnittsfläche der Größenordnung von 45cm aufweisen, wenn Abschreckwasser mit 10 at Druck zur Verfügung steht. Dies sollte
es ermöglichen, daß ausreichend Wasser sehr rasch in den Behälter eindringt, so daß der darin befindliche Todraum zumindest teilweise
innerhalb weniger Sekunden, beispielsweise ungefähr 2 see, nach der Durchdringung des Behälters durch einen Splitter oder
ein Geschoß gefüllt wird, was in den meisten Fällen ausreichend rasch ist, um einen Brand oder eine Explosion eines Materials
in dem Behälter zu verhindern. Es ist klar, daß in einem gegebenen Fall eine geeignete Wasserzuführungsgeschwindigkeit dadurch
erreicht werden kann, daß man den Wasserdruck und/oder die Querschnittsfläche
der öffnung verändert. Das Wasser oder die andere Abschreckflüssigkeit kann als einziger Strom direkt durch die
Öffnung geführt werden. Die Öffnung kann aber auch mit einer Verteilungsleitung verbunden sein, die im Behälter angeordnet ist.
So kann die Verteilungsleitung gleichzeitig dazu dienen, Abschreckflüssigkeit, beispielsweise in Form von mehreren Sprays, verschiedenen
Teilen des Behälters zuzuführen, was naheliegende Vorteile aufweist, und zwar insbesondere in solchen Fällen, in
denen ein Geschoß den Behälter in einem Bereich durchdringt, der von der Öffnung weit entfernt ist. Als Alternative kann der Behälter
mit mehreren im Abstand angeordneten öffnungen versehen sein, wobei durch jede Öffnung Wasser beim öffnen des Ventils
in den Behälter eingeführt werden kann.
Das Ventil kann von jeder geeigneten Bauart sein, es sollte jedoch
ein schnellwirkendes Ventil sein und einen ausreichend hohen Flüssigkeitsstrom ermöglichen. Ein geeignetes Ventil ist im
Handel erhältlich. Zwei Beispiele sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Ein dargestelltes Ventil wird elektromechanisch
betätigt, während das andere eine zerbrechbare Scheibe aufweist. Ventile der letzteren Type sind von der IMPERIAL CHEMICAL
INDUSTRIES LIMITED unter dem Warenzeichen "Metron" erhältlich. Vorzugsweise sind auch Einrichtungen vorgesehen, um den
Fluß der Abschreckflüssigkeit zu unterbrechen, wenn eine ausreichende
Menge in den Behälter eingedrungen ist. Dies verhindert, daß die Wandungen des Behälters, wenn dieser vollständig mit
Wasser gefüllt ist, dem Druck der Flüssigkeit ausgesetzt sind, der sonst den Behälter beschädigen könnte.
Der Detektor kann verschiedener Bauart sein. Ein geeigneter Detektor
ist ein sogenannter "Kurzschlußschirm" - Detektor und andere geeignete Detektoren sind integrierte Impulsdetektoren · Lichtdetektoren
und mechanische Schockdetektoren. Der Kurzschluß-
- IO -
schirm-Detektor kann eine dünne Schicht eines elektrisch isolierenden
Materials, wie z.B. braunes Papier, umfassen, das zwischen zwei dünnen Schichten aus einem elektrisch leitenden Material
liegt, wie z.B. einer Metallfolie, beispielsweise Aluminiumfolie, wobei praktisch die gesamte innere Oberfläche des Behälters
mit einem solchen Laminat ausgekleidet ist. Wenn der Behälter durch ein rasches Geschoß oder einen Splitter durchdrungen wird, dann
wird auch das Laminat durch das Geschoß oder den Splitter durchdrungen, was zur Folge hat, daß die beiden Folien einen elektrischen
Kurzschluß bilden. Durch Einverleibung des Laminats in eine geeignete elektrische Schaltung kann der Kurzschluß dazu verwendet
werden, das Ventil zu öffnen, wodurch wiederum ein rascher Eintritt von Abschreckflüssigkeit in den Behälter ermöglicht
wird. Der integrierte Impulsdetektor beruht auf der Feststellung spezifischer Impulsformen, die entstehen, wenn der Behälter und
das Projektil im Behälter durch ein rasches Geschoß oder einen raschen Splitter getroffen werden. Lichtdetektoren, von denen
vorzugsweise mehrere innerhalb des Behälters angeordnet werden, beruhen auf der Tatsache, daß beim Durchdringen eines Materials,
insbesondere eines Metalls, durch ein rasches Geschoß oder einen Splitter ein Blitzlicht erzeugt wird. Das Licht, das beispielsweise
sichtbares Licht oder vorzugsweise Infrarotlicht sein kann, wird durch den Detektor oder die Detektoren abgefühlt, wobei die
Strahlungsenergie in eine elektrische Spannung ( durch den photoelektrischen Effekt) überführt wird, die zur Öffnung des Ventils
verwendet wird. Licht, das in einem Teil des Behälters erzeugt wird, kann beispielsweise durch einen Ferndetektor, beispielsweise
durch einen optischen Faserstrang, festgestellt werden. Mechanische Schockdetektoren stellen lediglich einen Schock fest.
Wenn der Schock ( der beispielsweise durch ein Geschoß erzeugt wird, das das Projektil nach dem Eindringen in den Behälter trifft)
über einem vorbestimmten Wert liegt, dann wird ein Signal erzeugt, das zur Öffnung des Ventils verwendet werden kann.
Die Erfindung betrifft auch einen Behälter für die Einverleibung in eine erfindungsgemäße Vorrichtung, der einen im wesentlichen
geschlossenen, wärmebeständigen Raum für die Aufnahme eines brennbarer,
oder explosiven Materials mindestens eine Öffnung im Raum für den Eintritt einer Flüssigkeit und innerhalb des Behälters
ORIGINAL INSPECTED
eine Einrichtung zum Befühlen der Eindringung eines Geschoßes oder eines Splitters an mindestens einer der Wandungen aufweist.
Obwohl die vorliegende Erfindung in erster Linie für Spezialar.v/endungen
gedacht ist, können auch herkömmliche Container leicht so abgeändert werden, daß sie die erfindungsgemäßen Merkmale
aufweisen, wenn gefährliche Materialien einer bestimmten Type verhältnismäßig durch Containertransporter oder Containerschiffe
transportiert werden sollen. Beispielsweise können mehrere erfindungsgernäße Behälter, von denen jeder ein gefährliches Material
oder gefährliche Gegenstände enthält,in einem einzigen Warenbehalter
transportiert oder gelagert werden, wobei der letztere mit einer Quelle für Abschreckflüssigkeit verbunden ist und jeder
einzelne Behälter über ein Ventil mit dieser Quelle verbunden ist. In diesen Fällen ist vorzugsweise eine Hauptleitung vorgesehen,
die mit der Quelle verbunden ist, wobei die einzelnen Behälter parallel an diese Hauptleitung angeschlossen sind. Es kann dabei
nur ein Ventil in der Hauptleitung vorgesehen sein, so daß beim Durchdringen eines oder mehrerer der Behälter alle Behälter geflutet
verden. Es kann aber auch jeder Behälter ein eigenes Ventil aufweisen,
so daß das Fluten nur auf den tatsächlich durchdrungenen Behälter beschränkt wird. Alternativ kann ein herkömmlicher Container
selbst in einen erfindungsgemäßen Behälter umgebaut werden.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei ein Projektil im. Behälter gelagert ist;
Fig. 2 ein vergrößerter Schnitt an der Linie II-II von Fig.l;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines geeigneten Flutungsventils;
und
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines alternativen Ventils.
Ir. den Figuren 1 und 2 der Zeichnungen ist ein länglicher Behälter
1 aus einem Gummi/Stahlblech-Laminat zu sehen. Gemäß Fig. 2 besteht das Laminat beispielsweise aus einem inneren Stahlblech
von 0,6mm Stärke,einer Mittelschicht 3 aus kalandriertem Neopren
veη 2,5 mm Stärke und einem äußeren Stahlblech 4 von 0,6 mm Stärke.
- "12 -
29A0282
Die Stahlbleche 2 und 4 sind vorzugsweise gestrichen oder anderveitig
beschichtet, um eine Korrosion zu verhindern. Alternativ kann zunindest das äußere Blech aus rostfreiem Stahl bestehen.
Die Seitenwandungen des Behälters 1 sind in Abständen mit Absteifungen 5 abgestützt. Der Behälter 1 besitzt einen lösbaren Deckel 6
und umfaßt ein Projektil 7, welches auf schockabsorbierenden Schienen
(r.icht gezeigt) befestigt ist. Eine der Stirnwandungen 8 des Behalters
1 ist an den Seitenwandungen des Behälters 1 durch mit Schraubenfedern belastete Bolzen 9,10,11 und 12 befestigt, wobei
die Federn um einen vorbestimmten Betrag vorgespannt sind. Ein übermäßiger Gasdruck, der sich im Behälter 1 als Folge einer zufalligen
Entzündung des Projektiltreibstoffs aufbauen kann, kann deshalb durch die Stirnwandung 8 entweichen.
Die inneren Oberflächen des Behälters 1 sind mit einem "Kurzschlußschirm"
- Detektor 13 ausgekleidet, der aus einem Laminat aus einer Aluminiumfolie 14, einem elektrisch isolierenden braunen Papier
und einer weiteren Aluminiumfolie 16 besteht. Das Funktionieren eines solchen Detektors wurde weiter oben in dieser Beschreibung
näher erläutert. Es können aber auch andere Arten von Detektoren verwendet werden.
Wie aus Fig.l ersichtlich, ist der Behälter 1 durch Schotten 20
und 21 in drei Abschnitte 17,18 und 19 unterteilt. Der Abschnitt enthält den Schubteil des Motors des Projektils 7. Von diesem Teil
des Motors geht eine Hauptgefahr aus, da er leicht explodiert, we.-.n er durch ein rasches Geschoß oder einen Splitter getroffen
'.vird. Der Abschnitt 18 enthält den Antriebsteil des Motors des
Projektils und den Gefechtskopf, von denen weniger Gefahren ausgehen als vom Schubteil, da sie üblicherweise nur brennen, wenn
sxe durch ein Geschoß oder einen Splitter getroffen werden. Der Abschnitt 19 umfaßt das Leit- und Regelsystem des Projektils
und ist r.icht gefährlich. Demgemäß ist es üblicherweise nur nötig,
der. Abschnitten 17 und 18 des Behälters 1 Abschreckflüssigkeit ,wie
z.B. Wasser, zuzuführen, wenn ein Geschoß oder ein Splitter den Behälter 1 durchbohrt. Darüber hinaus ist es in einem solchen
Fall vorteilhaft, den Abschnitt 17 rasch zu fluten, während es üblicherweise ausreicht, die Außenseite des im Abschnitt 18
befindlichen Antriebsteils nur mit Wasser zu bespritzen. Die Unterteilung des Behälters 1 in mehrere Abschnitte maximiert
der. Abscihreckeffekt, indem das Volumen des Behälters 1, das im
Falle eines Treffers mit Wasser gefüllt oder teilweise gefüllt werden muß, auf ein Minimum reduziert wird. Darüberhinaus kann
es unnötig sein, die Wandungen des Abschnitts 19 mit einem Detektorlaminat auszukleiden, da bei einer Durchdringung einer Wandung
dieses Abschnitts höchstwahrscheinlich keine Gefahren gegeben sind.
Die andere Stirnwandung des Behälters 1 ist mit einer öffnung
versehen, durch welche ein Rohr 23 hindurchgeht. Das Rohr 23 endet außerhalb des Behälters 1 in einer Kupplung 24 zum permanenten
Anschluß eines Schlauchs/Rohrs während des Gebrauchs der Vorrichtung. Als Alternative könnte beispielsweise das Rohr 23
direkt mit einem benachbarten Reservoir mit Abschreckflüssigkeit, wie z.B. Wasser, verbunden sein. Innerhalb des Behälters 1 ist
das Rohr 2 3 mit einer Verteilungsleitung 25 mit mehreren Spritzdüsen versehen, von denen einige mit 26 angedeutet sind. Damit
der gefährliche Abschnitt 17 rasch mit Wasser geflutet werden kann, ist die Verteilungsleitung 25 so ausgebildet, daß sie einen
Hauptteil des gesamten Wassers zu diesem Abschnitt liefern kann.
Das Rohr 23 besitzt ein Flüssigkeitsventil 27, von dem ein Beispiel
in Fig.3 gezeigt ist. Das Ventil ist auf der äußeren Oberfläche des Behälters befestigt, es ist normalerweise geschlossen, kann
aber wie weiter unten beschrieben, rasch geöffnet werden, wenn ein schnelles Geschoß oder ein schneller Splitter den Behälter
und damit den Laminatdetektor 13 durchbohrt.
Fig.4 zeigt eine bevorzugte Form des Ventils 27. Es besteht aus
einem scheibenartigen Verschluß, der axial im Rohr 23 oder am Eintrittsende der Verteilungsleitung 25 angeordnet sein kann.
Die Vorrichtung besitzt eine Sprengladung, die über Leitungen und 31 elektrisch zündbar ist. Bei einer Zündung wird der zentrale
Teil der Scheibe zerschmettert, wobei sich das Ventil"öffnet".
Solche Verschlüße werden von der IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES hergestellt und unter dem Warenzeichen "Metron" vertrieben.
Natürlich können solche Vorrichtungen nicht wieder verwendet werden,
sie können aber leicht durch eine neue Vorrichtung ersetzt werden.
Der Detektor 13 ist mit einer elektrischen Einrichtung 28, die auch eine Energiequelle umfaßt, verbunden und die ein Signal abgibt,
um das Ventil 27 zu öffnen, wenn die Aluminiumfolien 14 und 16 durch ein Geschoß oder einen Splitter, das bzw. der den Behälter
1 durchdrungen hat, kurzgeschlossen werden. Im Falle der mit Sprengstoff arbeitenden Vorrichtung, die eben beschrieben
-.vorden ist, kann der Strom, der beispielsweise durch einen photoelektrischen
Detektor erzeugt wird, ausreichen, die Vorrichtung zu betätigen, so daß eine gesonderte elektrische Energiequelle
nicht erforderlich ist. Beim Öffnen des Ventils fließt Wasser rasch in die ausgewählten Teile (wie oben erläutert) des Behälters
1, und zwar durch die Verteilungsleitung 25 und die Düsen 26. Das Wasser verhindert weitgehend das Auftreten irgendeines Brandes,
wer.n das Geschoß oder der Splitter den Projektiltreibstoff oder
den Gefechtskopf trifft. Das Wasser kann aber auch die Ausbreitung eines Brandes verhindern, der bereits eingetreten ist und diesen
unter Umständen löschen. Zusätzlich kann der Behälter 1 selbst eine Explosion auffangen, die durch das Geschoß oder den Splitter
initiiert wird. Vorzugsweise wird das Wasser in den Behälter 1 ir.it einem erhöhten Druck eingeführt, beispielsweise mit einem
Druck in der Größenordnung von 10 at, wobei nötigenfalls eine Pumpe verwendet wird.
Das Ventil 27 ist vorzugsweise auch von Hand mittels Hilfe eines Hebels 29 und/oder durch Fernsteuerung, beispielsweise von der
Kcr.T.andobrücke eines Schiffs aus, betätigbar. Weiterhin besitzt
die Vorrichtung vorzugsweise einen thermischen Sensor, der das Ventil 27 öffnen kann, wenn er eine Temperatur über einem vorbestimmten
Höchstwert wahrnimmt. So kann im Falle eines Brands außerhalb des Behälters 1 dieser mit Wasser geflutet werden, um
den Projektil 7 einen zusätzlichen Brandschutz zu geben. Schließlich
kann die Vorrichtung vorzugsweise auch einen Schocksensor besitzen, der das Ventil 27 öffnet, wenn er einen Schock über
einer vorbestimmten Größe wahrnimmt. Beispielsweise kann der
ORIGINAL INSPECTED
Schocksensor gegenüber dem von einer Wasserbombe ausgehenden Schock empfindlich sein.
Ge-äß Fig.l der Zeichnungen sind das Ventil 27 und die zugehörige
elektrische Vorrichtung 28 außen am Behälter befestigt. Als Alternative können das Ventil 27 und/oder die Ausrüstung 28 auch
in Behälter 1 oder getrennt von diesem angeordnet sein, was aber weniger bevorzugt wird.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht ergibt die vorliegende
Erfindung ein verhältnismäßig einfaches und billiges iMittel zur Verringerung der Gefahren beim Transport und bei der
Lagerung explosiver oder brennbarer Materialien, ob zur See, an Land oder in der Luft, vorausgesetzt, daß eine Quelle für Abschreckflüssigkeit,
wie z.B. Wasser, verfügbar ist.
Üblicherweise wird der Behälter einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein einziges Projektil oder mehrere kleinere Gegenstände, wie z.B. Wasserbomben enthalten. Es können aber auch mehrere
solche Projektile, wie z.B. Gefechtsköpfe, in mehreren Behältern gelagert werden, die aufeinander und/oder Seite an Seite abgestellt
werden können. In dem Fall, daß einer der Behälter von einem Geschoß getroffen oder von einem Splitter durchdrungen
wird, dann wird durch Fluten des betreffenden Behälters der Brand auf den Behälter beschränkt, wodurch die Chancen verbessert werden,
daß in benachbarten Behältern gelagerte Munition nicht gezündet wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Lagerung von brennbarem oder explosivem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß sie folgende Teile aufweist: einen geschlossenenwärmebeständigen Behälter, eine Öffnung in der Wandung
des Behälters, durch welche Abschreckflüssigkeit in den Behälter aus einer äußeren Quelle für die Abschreckflüssigkeit einfließen
kann, ein Ventil, das normalerweise den Fluß der Abschreckflüssigkeit in den Behälter durch die Öffnung verhindert, und
einen Detektor, der auf das Durchdringen der Wandung des Behälters durch ein Geschoß oder einen Splitter anspricht und der
im Falle eines solchen Durchdringens das Ventil öffnet, so daß die Abschreckflüssigkeit durch die Öffnung in den Behälter fließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
die Form eines rechteckigen Kastens mit einem abnehmbaren oder aufmachbaren Deckel aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter einen Träger aufweist, der in stabiler Weise mindestens ein Projektil tragen kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Trennwände
so angeordnet sind, daß beim Vorhandensein ein oder mehrerer Projektile im Behälter zwei oder mehr voneinander isolierte Abschnitte
innerhalb des Behälters gebildet werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter eine Verteilungsleitung zur gleichzeitigen Abgabe von Flüssigkeit in die einzelnen Abschnitte des Behälters
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungsleitung selektiv die Flüssigkeit an mindestens
einen aber nicht alle Abschnitte abgibt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5 oder 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilungsleitung Flüssigkeit zu den verschiedenen Abschnitten mit verschiedenen Geschwindigkeiten führt.
ORIGINAL INSPECTED
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter eine Einrichtung aufweist, durch welche ein übermäßiger Gas- oder Flüssigkeitsdruck, der sich im Behälter aufbaut,
abgelassen wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil eine explodierbare Scheibe aufweist, die in einer Leitung für die Flüssigkeit angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9,dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchdringungsdetektor ein Laminat umfaßt, das an der Innenwandung des Behälters angebracht ist, wobei das Laminat
zwei elektrisch voneinander isolierte elektrisch leitende Schichten aufweist, die bei einer Durchdringung einen Kurzschluß bilden
und die einen elektrischen Stromkreis für das direkte oder indirekte Öffnen des Ventils vervollständigen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchdringungsdetektor ein oder mehrere photoelektrische Einrichtungen aufweist, die auf Licht ansprechen, das erzeugt
wird, wenn ein hochenergetisches Geschoß oder ein hochenergetischer Splitter die Behälterwandungen durchtritt, wobei die oder
jede photoelektrische Einrichtung in einen elektrischen Stromkreis für direkte oder indirekte Betätigung des Ventils eingeschlossen
ist, wobei ein elektrischer Strom durch die oder mindestens eine dieser Einrichtungen erzeugt wird.
L2. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
oder jede photoelektrische Einrichtung gegenüber Infrarotlicht empfindlich
ist.
.3. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der folgenden auf Anspruch
rückbezogenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der oder jeder Detektor so angeordnet ist, daß ein öffnen des Ventils eintritt,
wenn die Wandungen mindestens eines aber nicht aller Abschnitte durchdrungen werden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mehrere solche Behälter umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Behälter parallel mit einer gemeinsamen Quelle für die Flüssigkeit verbindbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behälter mit einer entsprechenden Anzahl von Ventilen, jeweils eines für jeden Behälter, ausgerüstet sind, so daß nur der oder
jeder Behälter Flüssigkeit zugeführt erhält, dessen Wandung tatsächlich durchdrungen wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder jedes Ventil unabhängig durch einen Durchdringungsdetektor betätigbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das oder
jedes Ventil durch eine von Hand betätigte Fernsteuerung betätigbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil in Abhängigkeit von der Feststellung einer Temperatur über einem vorbestimmten Höchstwert innerhalb des oder jeden Behälters
durch einen Temperatursensor betätigbar ist.
20. Behälter für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-19, dadurch
gekennzeichnet, daß er einen im wesentlichen geschlossenen, wärmebeständigen Raum für die Aufnahme eines brennbaren oder explosiven
!Materials,mindestens eine Öffnung im Raum für den Eintritt
einer Flüssigkeit und innerhalb des Behälters eine Einrichtung
zum Befühlen der Eindringung eines Geschoßes oder eines Splitters
an mindestens einer der Wandungen aufweist.
21. Vorrichtung oder Behälter hierfür, wie sie in den Figuren 1 und 2,
in den Figuren 1,2 und 3 oder in den Figuren 1,2 und 4 der beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind..
22. Verfahren zur Verhinderung des Brennens oder der Explosion eines
in einem Behälter gelagerten Materials, dadurch gekennzeichnet,
00 daß man eine Abschreckflüssigkeit in den Behälter in Abhängig-
Q keit von der Durchdringung mindestens einer Wandung des Behälters
*■* durch ein Geschoß oder einen Splitter einführt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
nahezu augenblicklich bei einer Durchdringung mit dieser Flüssigkeit gefüllt wird.
ORIGINAL INSPECTED
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