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Aufwickelvorrichtung für bandförmiges, fotografisches
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Material Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung für bandförmiges,
fotografisches Material, insbesondere in einer lichtdicht verschließbaren Kassette,
mit einem an seiner Eingabeseite drehbar gelagerten Zuführkanal, dessen Ausgabeseite
an die Mantelfläche eines Wickelkerns bringbar ist, wobei an dem Wickelkern ein
Einführschlitz für das Materialband vorgesehen ist, und mit einer in dem Wickelkern
einrastbaren Klinke.
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Um Zeit- und Materialverluste beim Befestigen eines Bandanfanges beispielsweise
in einer Rollenpapier-Kassette zu vermeiden ergab sich der Wunsch nach Fang- bzw.
Einfädeleinrichtungen nnerhalb der Kassette. Aus der DE-OS 24 45 998 ist beispielsweise
eine Aufwickelvorrichtung der eingangs genannte Art bekannt, bei der der bewegbare
Zuführkanai das Material zwischen die Sprossen eines Wickelkörpers einführt.
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Die Sprossen sind mit einem Reibbelag versehen, durch den der Anfang
des Materialbandes bei einer Drehung des Wickelkörpers mitgenommen wird. Bei einer
Vorrichtung dieser Art hat es sich jedoch gezeigt, daß der Einlauf, vor allem aber
die Mitnahme des Bandes nicht in zufriedenstellender Weise erfolgt. Eine ungenügende
Mitnahme tritt insbesondere dann auf, wenn sich die ReibbelEge auf den Sprossen
absetzen oder aufgrund von Verunreinigungen sich deren Reibwert vermindert. Im übrigen
ist die bekannte Vorrichtung auch kompliziert im Aufbau und zeitaufwendig in der
Montage.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Aufwickelvorrichtung der
eingangs genannten Art derart auszubilden, daß mit einfacheren Mitteln ein leichtes
Einfädeln und eine sichere Mitnahme des Bandanfanges gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß nach dem Einführen des Materialbandanfanges
in den Bandkanal und mit dem Drehen des Wickelkerns in Aufwickelrichtung das sich
an dem Wickelkern anlegende Materialband den Haltenocken in den Bandkanal hineindrückt
und damit den Bandanfang festhält. Durch den erfindungsgemäßen Verlauf des Bandkanals
wird das Materialband um nahezu 360 Grad umgeknickt, wodurch außerdem die Mitnahme
des Bandes gesichert wird. Damit wird ohne irgendeinen Reibbelag die sichere Mitnahme
des Bandes gewährleistet.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung, worin im folgenden anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
erörtert wird. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäsen
Aufwicklungsvorrichtung in dem Zustand-nach dem Einfädeln und vor dem Wickelbeginn;
und Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Aufwickelvorrichtung kurz nach dem Aufwickelbeginn.
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In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Kassette für fotografisches Rollenpapier
2 bezeichnet, in welcher ein Eingabeschlitz 3 ausgeformt ist. Im Inneren der Kassette
1 ist im Bereich des Eingabeschlitzes 3 eine Konsole 4 angebracht, an welcher eine
Lichtschleuse 5 gelagert ist. Ferner ist in der Konsole 4 eine Achse 6 gelagert,
um welche ein aus einer Grundplatte 7a und Führungsschienen 7b gebildeter Zurührkanal
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drehbar gelagert ist. Die dem Eingabeschlitz 3 zugewandten Enden von Crundplatte
7a und Führungsschienen 7b sind trichterförmig auseinandergebogen, so daß eine leichte
Einführung des Bandes 2 in den Kanal 7 ermöglicht ist. An einer Kassettenwand ist
ein U-förmiger Träger 8 angebracht, in welchen ein einen Anschlag 9 tragender Bolzen
10 geführt ist. Eine zwischen einem Schenkel des Trägers 8 und einer auf dem Bolzen
10 eingesetzten Benzingscheibe geführte Druckfeder 11 hält den Anschlag 9 gegen
die Unterseite der Grundplatte 7a des Führungskanals 7, welcher im Ruhezustand aufgrund
seiner Schwerkraft an dem Anschlag 9 anliegt, welcher wiederum durch den anderen
Schenkel des Trägers 8 in seiner Bewegung begrenzt wird.
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Etwa in der Mitte der Kassette ist eine Hauptwelle 12 geiagert, welche
mit einem nicht dargestellten Antrieb zum Zwecke des Aufwickelns in Verbindung gebracht
werden kann.
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Auf der Welle 12 ist ein Wickelkern 13 drehfest mit dieser angeordnet,
welcher einen ersten Eingabeschlitz 13a und einen zweiten Eingabeschlitz 13b aufweist.
Die beiden der größten Materialbandbreite entsprechenden Eingabeschlitze 13a bzw.
13b sind durch einen etwa U-formig um die Welle 12 verlaufenden Bandkanal 14 miteinander
verbunden. In der Nähe der beiden Einführschlitze 13a und 13b sind in dem Bandkanal
14 elastische Nocken 15a bzw. 15b vorgesehen, welche durch Ausbrüche 13c bzw. 13d
in dem Wickelkern 13 nach außen geführt sind und geringfügig über den Wickelumfang
herausragen. Die Nocken 15a und 15b reichen innerhalb des Bandkanals 14 nahezu an
die Gegenseite, so daß siet wenn sie am Wickelumfang in die Ausbrüche 13c bzw. 13d
eingedrückt werden, an der Gegenseite im Bandkanal 14 verhältnismäßig fest anlegen.
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Scnließlicn sind am Wickel 13 Einkerbungen 16a bzw. 16b ausgeformt,
welche zum Zwecke des Festhaltens des Wickels mit einem noch zu beschreibenden Fangarm
zusammenwirken.
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Ein Fangarm 17 ist an einem Ende an einer zur Achse 6 parallelen Drehachse
18 angelenkt, welche sich in der Nähe des Eingabeschlitzes befindet und an den Kassettenseiten
gelagert ist. Das andere Ende des Fangarmes 17 reicht an den Wickelkern und weist
eine Achse 19 auf, auf welcher eine Klinke 20 gelagert ist. Die Klinke 20 ist geeignet,
in der entsprechenden Stellung von Fangarm und Wickelkern in die eine Kerbe 16a
am Wickelkern einzugreifen. Außerdem ist an der Klinke 20 eine Zug feder 21 eingehängt,
welche mit ihrem anderen Ende an einer Lasche 22 des Fangarmes 17 eingehängt ist.
An dem Fangarm 17 ist außerdem ein auf den Zuführkanal 7 gerichteter, keilförmiger
Vorsprung 23 ausgeformt, auf welchen ein an der Oberseite einer Führungsschiene
7b angebrachtes Federelement 24 bei der Bewegung des Zuführkanals 7 gegen den Uhrzeigersinn
auftreffen kann, so daß mit der Bewegung des Zuführkanals 7 auch der Fangarm 17
gegen den Uhrzeigersinn verdreht werden kann.
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Auf einer die Grundplatte 7a des Zuführkanals 7 tragenden, auf der
Achse 6 gelagerten Scheibe 25 ist ferner eine Schwenkklinke 26 angeordnet, welche
bei einer Drehung des Zufuhrkanals 7 gegen den Uhrzeigersinn nach außen schwenkt
und hinter einem Hebelarm 27 zu liegen kommt, wodurch eine Zurückbewegung des Zuführkanals
7 im Uhrzeigersinn vermieden wird (Fig. 2). Ein durch die Kassettenwand nach außen
ragender Stift 28 wirkt mit dem Hebel 27 zusammen und bringt Hieoen be.m Eindrücken
aus dem Schwenkbereich des Schwenknels 26, welcher nach seiner Freigabe mittels
einer nicht dargestellten Feder wieder in Richtung auf die Drehachse 6 zubewegt
wird.
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Die Wirkungsweise der anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung
ist nun folgendermaßen: Zunächst wird die Kassette an einem Behandlungsgerät, beispielsweise
an einem fotografischen Kopiergerät angesetzt, wodurch der Stift 28 eingedrückt
wird. Damit öffnet sich die
Lichtschleuse 5, welche durch einen
nicht dargestellten Mechanismus mit dem Stift 28 in Verbindung steht. Außerdem betätigt
der Stift 28 den Hebel 27 derart, daß der Schwenkhebel 26 in seine Ruhestellung
zurückspringt, so daß der Führungskanal 7 aufgrund seiner Schwerkraft im Uhrzeigersinn
gedreht wird, bis er über den am Träger 8 anstoßenden Anschlag 9 gestoppt wird (Fig.
1). Damit befindet sich der Führungskanal 7 etwa senkrecht auf die Mantelfläche
des Wickelkerns 13 gerichtet.
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Zur Vorbereitung der Einfädelphase wird auch der Antrieb der Achse
12 angeschaltet, welcher zunächst mit vermindertem Drehmoment arbeitet. Damit wird
der Wickelkern 13 in Richtung des Pfeiles 29, also im Uhrzeigersinn gedreht, bis
die Federn der Klinke 20 des Fangarmes 17 in die Kerbe 16a des Wickelkernes einfällt,
auf diese Weise die Drehbewegung des Wickelkernes stoppt und so die Einfädelstellung
fixiert. In dieser Stellung liegt der Einführschlitz 13a des Wickelkernes 13 gegenüber
der Ausgabeseite des Führungskanals 7.
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Das nun einlaufende Materialband 2 läuft durch den Eingabeschlitz
3 der Kassette 1 in den Führungskanal 7 ein und gelangt schließlich in den Einführschlitz
13a des Wickelkernes 13 und wird mit seiner weiteren Bewegung bis zu einer vorgegebenen
Länge in den Bandkanal 14 geschoben. Nach Beendigung der Einfädelphase wird das
Drehmoment des Antriebsmotors der Achse 12 auf Normalstärke gebracht, womit die
Zugkraft der Feder 21 überwunden und die drehbar gelagerte Klinke 20 aufgrund der
Drehung des Wickelkernes 13 aus der Kerbe 16a springt. Nach ungefähr einer viertel
Umdrehung des Aufwickelkerns 13 legt sich das Band 2 um die eine Kante des Einführschlitzes
13a und legt sich im weiteren Verlauf an der Manteifläche des Wickelkerns 13 an
(Fig, 2). Dabei legt sich das Band auch Uber den über die Nantelfläche herausragenden
Nockenvorsprung 15a an und drückt diese in den Bandkanal 14 hinein, wodurch die
Innenfläche des Nockens 15a das Papier gegen die Gegenseite des Bandkanals 14 drUckt,
womit
ein Herausschlüpfen des Bandes 2 aus dem Bandkanal 14 bzw.
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dem Einführschlitz 13a verhindert ist. In dem Behandlungsgerät, an
welchem die Kassette 1 angesetzt ist, wird das Band 2 ebenfalls in einem Transportsystem
bewegt und in gewissen Arbeitsphasen festgehalten. Ist das Band nun in dem Behandlungsgerät
fixiert oder wird es nur langsamer transportiert, als am Wickelkern aufgewickelt,
so entsteht aufgrund des Aufwickelvorganges eine Zugspannung an dem Band 2,.
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durch welche das Band den Führungskanal 7 in einer Drehung gegen den
Uhrzeigersinn und unterstützt durch die Feder 11 des Anschlages 9 anhebt, bis dieser
in einer tangentialen Ausrichtung zum Wickelumfang gebracht ist. In dieser Stellung
springt der Schwenkhebel 26 nach außen und gelangt hinter den Haltehebel 27. Mit
der Bewegung des Führungskanals 7 gegen den Uhrzeigersinn drückt auch das auf diesem
angebrachte Federelement 24, vorzugweise eine Blattfeder, auf den keilförmigen Vorsprung
23 des Fangarmes 17 so daß dieser zusammen mit der Klinke 20 von dem größer werdenden
Wickel ferngehalten ist. Damit ist ein Schleifen der Fangarmklinke 20 auf der Papierbahn
verhindert. Der Führungskanal 7 und der Fangarm 17 folgen nun in ihrer Bewegung
gegen den Uhrzeigersinn dem langsamer größer werdenden Bandwickel.
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Beim Abwickeln des Bandes tritt der umgekehrte Effekt ein, das heißt,
Führungskanal 7 und Fangarm 17 werden langsam im Uhrzeigersinn bewegt, bis am Wickelende
der Führungskanal 7 aufgrund der Sperrwirkung des Schwenkhebels 26 gegenüber dem
Hebel 27 in der tangentialen Ausrichtung zum Wickelkern 13 stehenbleibt. Damit soll
vermieden werden, daß der Führungskanal aufgrund seines Gewichtes bei den letzten
Wickellagen in seine Einfädelstellung zurückfällt, wobei einerseits das Band am
Führungskanalende streifen und andererseits die Klinke 20 des Fangarmes 17 auf die
Bandaußenseite fallen würde.
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An dem Wickelkern 13 ist eine zweite Kerbe 16b sowie ein zweiter Einführschlttz
13b vorgesehen, welcher mit dem ersten Einführschlitz 13a durch den Bandkanal verbunden
ist.
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Diese Ausführung des Wickelkernes hat den Zweck, daß der Kern in beiden
Achsrichtungen auf die Antriebsachse 12 aufgesetzt werden kann, ohne daß also von
der Bedienungsperson die richtige Einsetzlage berücksichtigt zu werden braucht.
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