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Vorrichtung zum Transportieren von bandförmigem Material Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von bandförmigem Material, das über
ein Transportrollenpaar aus einem Gerät, beispielsweise einem Trockenschrank, austritt
und auf eine Spule aufgewickelt werden soll.
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Bei herkömmlichen Geräten ist die Fördergeschwindigkeit des bandförmigen
Materials so klein, daß es für eine Bedienungsperson ohne weiteres möglich ist,
das zwischen dem Förderrollenpaar austretende Band in eine Aufwickelspule einzufädeln.
Durch die Weiterentwicklung dieses Gerätes ist die Fördergeschwindigkeit des bandförmigen
Materials jedoch gesteigert worden. Dieser nunmehr beispielsweise 15 m/Min betragenden
Geschwindigkeit kann mit Handbedienung nicht mehr gefolgt werden.
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Es ist zwar ein fotografisches Rollenkopiergerät bekannt (DOS 2 245
309), bei dem vor einer Einrichtung für schrittweisen Bandtransport mit hoher Beschleunigung
ein Speicherkorb vorgesehen ist, in welchen über ein Dransportrollenpaar eine Schlaufe
eingegeben wird, wobei mittels eines die Schlaufengröße abtastenden Fühlers die
Fördergeschwindigkeit des Transportrollenpaares gesteuert wird. Diese Vorrichtung
hatten den Zweck, eine Transporteinrichtung ohne Schleifenbildnerrolle zu schaffen,
da deren Massenträgheit den Papiertransport während der Beschleunigungsphase behindern
und die Genauigkeit der Transportlänge beeinträchtigen würde.
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Eine solche Einrichtung ist aber für den vorliegenden Zweck nicht
geeignet, da die Geschwindigkeit der Transportrollenpaare bei den hier weiter zu
entwickelnden Geräten, wie Trockenschränke oder Entwicklungsgeräte, absolut konstant
bleiben muß. Auch ist die bekannte Einrichtung kompliziert und teuer.
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rufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art auszubilden, durch die es auf einfache Weise
möglich sein soll,
auch von Hand bandförmiges Material mit hoher Fördergeschwindigkeit in eine Aufwickelspule
einzufädeln.
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Diese Aufgabe wird durch die im beilegenden Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
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Mlt der Erfindung wird erreicht, daß das von dem Transportrollenpaar
in unveränderter Geschwindigkeit geförderte, bandförmige Material von der nachfolgenden
Bremseinrichtung nur sehr langsam oder für eine Weile überhaupt nicht mehr weiter
gefördert wird und in den Speicherraum hinein eine Schlaufe bildet, so daß für eine
Bedienungsperson ausreichend Zeit vorhanden ist, das Material an der Aufwickelspule
zu befestigen. Damit wird eine leichte und sichere Bedienung der Vorrichtung gewährleistet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die
anhand von Figuren eingehend erläutert sind. Es zeigen: Fig.
1 einen Teilquerschnitt durch einen erfindungsgemäßen Speicherraum, der an ein Gerät
angebaut ist; Fig. 2 einen Querschnitt durch den oberen Teil des Speicherraumes~bei
einer anderen Ausführungsform der Erfindung; Fig. 3 einen Querschnitt des oberen
Teiles des Speicherraumes durch die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform, bei
der außerdem eine Papierknickrolle vorgesehen ist; Fig. 4 und 5 Querschnitte durch
den oberen Speicherraum von weiteren Ausführungsformen, bei denen das Transportrollenpaar
nicht am Austrittsspalt des Gerätes liegt.
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In Figur 1 ist mit 1 ein fotografisches Gerät wie beispielsweise ein
Entwicklungsgerät oder ein Trockengerät dargestellt. In einem Austrittsspalt 2 des
Gerätes 1 ist ein Transportrollenpaar mit den Rollen 3 und 4 angeordnet. An das
Gerät 1 ist ein Behälter 7 angebaut, der in seiner Form im wesentlichen der des
Gerätes 1 angepaßt ist und eine Länge d aufweist, die ausreichend ist, daß das bandförmige
Material 5 zwischen dem Transportrollenpaar und dem Ausgang des Behälters eine Schlaufe
bilden kann. Da sich der Behälter im übrigen bis zur Standfläche des Gerätes 1 hinab
erstreckt, ist ein Speicherraum 6 mit der Höhe h geschaffen, die gleich ist der
Höhe des Transportrollenpaares 3, 4 über der Standfläche des Gerätes 1.
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In einer im wesentlichen gleichen Höhe mit dem Transportrollenpaar
3, 4 ist in der Endwand 7 a des Behälters 7 ein Austrittspalt 7 b vorgesehen, in
dem in etwa der gleichen Höhe zur Rolle 4 und parallel dazu eine Bremsrolle 8 angeordnet
ist. Die Rolle 8 ist über eine Freilaufkupplung mit ihrer Achse verbunden
und
kann nur in Förderrichtung des bandförmigen Materials frei umlaufen (in der Zeichnung
also im Uhrzeigersinn) und ist für eine Bewegung gegen die Förderrichtung gesperrt.
Die Oberfläche der Rolle 8 ist mit einem Material versehen, das gegenüber dem bandförmigen
Material einen hohen Reibwert hat.
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In Fortsetzung der Förderrichtung des bandförmigen Materials 5 ist
nach dem Behälter 7 eine Aufwickelspule 13 angeordnet, welche in einem auf einem
Tisch 12 angebrachten Gestell 14 in Aufwickelrichtung angetrieben wird. Der Tisch
12 kann dabei an dem Behälter 7 angebracht sein. Außerdem ist außen am Behälter
7 und unterhalb der Bremsrolle 8 eine Abwerfeinrichtung 11 vorgesehen, an der Klammern
von einem Schleppband abgezogen werden, die von diesem Schleppband geführt das Material
in das Gerät 1 einfädeln.
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Die Wirkungsweise der in dieser Figur beschriebenen Vorrichtung ist
nun folgende:
Das bandförmige Material 5, beispielsweise Fotopapier,
wird mit konstanter Geschwindigkeit an einer Klammer (nicht gezeigt) in bekannter
Weise durch das Gerät 1 geführt. Am Ende des Gerätes 1 tritt das Papier durch das
Transportrollenpaar 3, 4 aus und wird an der mit dem Schleppband verbundenen Klammer
in horizontaler Richtung weiter bis über die Bremsrolle 8 hinausgeführt.
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Nach dem Umlaufen der Bremsrolle 8 biegt das Schleppband mit der Klammer
in einer vertikalen Richtung nach unten ab und die Klammer wird an der Abwerfeinrichtung
11 automatisch von dem Schleppband getrennt. Von einer Bedienungsperson wird nun
die Klammer vom Papier entfernt und der Papieranfang am Kern der Spule 13 befestigt,
welche bereits in Bewegung ist und zu diesem Zweck über eine Rutschkupplung leicht
anhaltbar ist.
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Durch die Freilaufkupplung der Rolle 8 mit ihrer Trägerachse 18 wird
das Papier solange aus dem Behälter 7 gefördert, wie die Klammer mit dem Schleppband
noch zusammenhängt. Sobald die Förderbewegung des vorderen Endes des Papieres unterbrochen
wird, das Transportrollenpaar
das Papier aber in konstante Geschwindigkeit
weiter fördert, beginnt sich die zwischen Transportrollenpaar 3, 4 und Bremsrolle
8 horizontal verlaufende Papierbahn aufgrund ihres Eigengewichtes nach unten durchzuhängen.
Dieses Durchhängen ist eine Voraussetzung dafür, daß durch das nachgeförderte Papier
eine Schlaufe 5 a, 5 b in der gewünschten Richtung, nämlich nach unten gebildet
wird. Durch das in der Bremsrolle 8 gegen die Förderrichtung wirkende Gesperre ist
eine Bewegung der Rolle in dieser Richtung verhindert. Damit kann auch das Papier
5 nicht wieder in den Behälter 7 zurückkehren. Unterstützt wird dieser Effekt durch
die Oberfläche der Bremsrolle 8, die gegenüber dem Papier 5 einen hohen Reibwert
aufweist. Damit wird auch bei einer großen Schlaufe 5 b vermieden, daß das Papier
aufgrund seines Eigengewichtes wieder in den Behälter 7 hineinrutscht.
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Nachdem die Aufwickelspule 13 mit einer Geschwindigkeit angetrieben
wird, de immer etwas größer ist, als für den innersten Wickeldurchmesser notwendig
ist, und
zwischen Antrieb und Spule eine Rutschkupplung vorgesehen
ist, kann nach dem Befestigen des Papieres an dem Wickelkern der Spule diese die
Schlaufe wieder abbauen und das Papier straffen.
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Da bei dem erfindungsgemäßen Speicher die Speicherzeit im wesentlichen
durch die Höhe des Transportrollenpaares 3, 4 über der Startfläche des Gerätes 1
bestimmt wird, kann bei der Größe derjenigen Geräte, für die vorliegende Vorrichtung
bestimmt ist, mit einer der Bedienungsperson verbleibenden Verzögerungszeit von
mehr als 12 Sekunden gerechnet werden.
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In einer Abwandlung der Erfindung kann auch eine Bremsrolle 8 vorgesehen
werden, die mit einem steuerbarem Antrieb verbunden ist. Dieser kann im Normalbetrieb
entweder eine Fördergeschwindigkeit auf die Bremsrolle 8 übertragen, die gleich
derjenigen des Transportrollenpaares3, 4 ist oder der von der Rolle entkoppelt werden
kann, so daß diese auf ihrer Achse frei umlaufen kann. Beim Einfädelungsvorgang
wird die Rolle jedoch
mit verminderter Geschwindigkeit in Förderrichtung
angetrieben bzw. angehalten. Eine derartige Ausgestaltung der Erfindung kann beispielsweise
dann sinnvoll sein, wenn das Papier mit einer ebenfalls konstanten, jedoch verminderten
Geschwindigkeit ausgegeben werden soll, um etwa einer automatischen Einfädelungseinrichtung
zugeleitet zu werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Figur 2 dargestellt.
Darin ist die mit 8' bezeichnete Bremsrolle auf einer Achse 18' in beiden Richtungen
frei drehbar angeordnet. Mit der Bremsrolle 8' können Bremselemente 9 zusammenwirken,
derart, daß die Halterolle in jeder beliebigen Stellung angehalten wird und eine
Drehung nach beiden Richtungen gesperrt ist. Diese Art der Ausgestaltung kann in
einer äußerst einfachen Weise durchgeführt werden, da die Bremselemente beispielsweise
durch eine einfache Andruckfeder ausgebildet sein können.
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Wenn die Bremselemente in der in der Fig. 2 dargestellten Anordnung
auf die Bremsrolle 8' drücken, und zwar
so, daß das Papier zwischen
den Bremselementen und der Bremsrolle festgehalten werden kann, dann erübrigt es
sich auch, die Oberfläche der Bremsrolle 8' mit einem hohen Reibwert gegenüber dem
bandförmigen Material auszubilden.
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Bei einer in dieser Weise ausgebildeten Vorrichtung wird das Papier
in unbetätigtem Zustand der Bremselemente eingefädelt und nach dem Einfädelvorgang
werden diese in Betrieb gesetzt, so daß das Papier von hinten her gegen die Bremsrolle
8' gedrückt wird, wobei diese Rolle angehalten wird. Während der Haltezeit des Papiers
bildet sich im Speicherraum 6 eine Schlaufe und der Bedienungsperson bleibt Zeit,
den Papieranfang an der Aufwickelspule zu befestigen.
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In manchen Fällen kann es notwendig sein, den Behälter 7 sehr schmal
auszuführen, d.h. mit einem sehr kleinen Wert d. Wenn der Weg des Papieres vom Transportrollenpaar
3, 4 bis zu der Bremsrolle 8 nur sehr klein ist,
so kann die Gefahr
bestehen, daß das Eigengewicht des Papieres beim Anhalten an der Bremsrolle 8 noch
keine Rolle spielt und die Schlaufe in den oberen Raum des Behälters 7 gebildet
wird. Um dies zu vermeiden, ist es zweckmäßig, in einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung eine Papierknickrolle 10 vorgesehen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
Die Anordnung der Rollen 3, 4 und 8 entspricht dabei der Anordnung in Fig. 1, mit
Ausnahme, daß der Abstand d verkürzt ist. Die Papierknickrolle 10 ist dabei parallel
zu den übrigen Rollen und zwischen dem Transportrollenpaar und der Bremsrolle 8
angeordnet, wobei die Achse 15 der Papierknickrolle 10 auf der Höhe oder unterhalb
der gestrafften horizontalen Papierbahn liegen soll.
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Beim Einfädelvorgang wird das Papier nach dem Austritt aus dem Transportrollenpaar
3, 4 umterhalb der Papierknickrolle 10 vorbeigeführt und in der oben beschriebenen
Weise oberhalb der Bremsrolle 8 aus dem Speicher herausgeführt. Durch die Biegung
um die Papierknickrolle 10 wird dem Papier eine Schlaulenrichtung vorgegeben
und
beim Anhalten der Papierbahn an der Speicheraustrittseite setzt sich diese Schlaufe
in ihrer Richtung, also nach unten fort.
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In den Figuren 4 und 5 sind Ausgestaltungen der Erfindung gezeigt,
bei denen das Transportrollenpaar 3', 4' weiter innen im Gerät 1 liegt. Wie dabei
aus Figur 4 zu ersehen ist, kann es zur Schonung des bandförmigen Materials zweckmäßig
sein, den Austrittsspalt 2' im Gerät 1 größer auszubilden, so daß das Material bei
der Schlaufenbildung die Spaltkante nur verhältnismäßig leicht berührt. Ferner ist
aus Figur 4 zu sehen, daß die Bremsrolle 8 auch in einer Höhe oberhalb der Transportrolle
3' angeordnet werden kann. Hierbei ist es zweckmäßig, entsprechend den Ausführungen
bei Figur 3 eine Papierknickrolle 10 vorzusehen, deren Achse 15 unterhalb oder höchstens
auf der kürzesten Bahn des bandförmigen Materials 5 zwischen Transportrollenpaar
3', 4' und Bremsrolle 8 liegt.
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Wenn ein Streifen des Papiers an der Kante des Spaltes 2 vermieden
werden soll, so kann auf der Austrittsseite des Spaltes 2 eine in Höhe der Transportrolle
4' angeordnete Umlenkrolle 16 vorgesehen werden, die das Band in einer Höhe in den
Speicher einführt, die der Höhe in den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1
bis 3 entspricht.
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Durch die Unterstützung des bandförmigen Materials zwischen Transportrollenpaar
und Bremsrolle ist es für eine richtige Schlaufenbildung vorteilhaft, wenn entsprechend
der Figur 3 eine Papierknickrolle 10 zwischen Umlenkrolle 16 und Bremsrolle 8 vorgesehen
ist.
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Selbstverständlich kann bei den Ausführungsformen der Figuren 3 bis
5 die Bremsrolle 8 in einer Weise ausgebildet sein, wie dies anhand der Figuren
1 oder 2 beschrieben ist. Dabei können die Bremselemente mechanisch, elektromechanisch,
magnetisch, hydraulisch oder pneumatisch gesteuert sein.