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Mehrzweck - Nutzfahrzeug
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Die Neuerung betrifft ein Mehrzweck-Nutzfahrzeug mit mindestens einer
Ladefläche und ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartige Nutzfahrzeug vielseitig
verwendbar zu machen und das Be- und Entladen bzw. den Umbau für andere Nutzungsarten
auf möglichst einfache Weise zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Ladefläche
eine Führung für einen Schlitten zur Aufnahme von Containern, Paletten und dergleichen,
anbringbar ist, der durch eine Türöffnung herausziehbar ist.
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Die Container oder dergl. werden mit Hilfe eines Handhubwagens, eines
Gabelstaplers oder eines Krans auf den ausgefahrenen Schlitten problemlos aufgesetzt
oder von diesem abgenommen. Auf dem Schlitten werden die Container oder dergl. in
den Laderaum des Fahrzeugs eingefahren oder aus diesem herausgefahren.
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Die Führung für den Schlitten ist vorzugsweise ein rechteckiger Rahmen,
der auf dem Boden fest im Laderaum des Fahrzeugs in der Weise befestigt wird, daß
der Schlitten durch eine geöffnete Tür oder Klappe des Fahrzeuges wie eine Schublade
herausgezogen werden kann. Der Schlitten hat Befestigungselemente, beispielsweise
Bajonett-Verschlüsse, zur Aufnahme und Halterung der Container, Paletten oder dergl.
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Zur Stabilisierung des Schlittens kann eine durch die Türöffnung herauszieh-
oder -schwenkbare Verlängerung der Führung vorgesehen sein, deren freies Ende mit
höhenverstellbaren Ständerfüssen zur Unterstützung dieses Endes bei herausgezogender
oder -geschwenkter Verlängerung versehen ist.
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Der Schlitten kann dann außerhalb des Fahrzeuges auf die herausgezogene
oder herausgeklappte Verlängerung der Führung gefahren werden.
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Bei Fahrzeugen mit Heck- und Seitentür sowie mit zwei einander gegenüberliegenden
Seitentüren sind für jede Tür voneinander unabhängige Führungen vorgesehen, die
jeweils senkrecht zu der betreffenden Tür verlaufen.
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Für die Schlitten können Abdeckplatten vorgesehen sein, um eine plane,
ununterbrochene Ladefläche zu erhalten.
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Das neuerungsgemäße Nutzfahrzeug kann beispielsweise wie folgt verwendet
werden: a) bei Verwendung als Transportfahrzeug werden die Schlitten mit Paletten,
Transportkisten, Containern und dergl.
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beladen; b) bei Verwendung als Montage- und Kundendienstfahrzeug
werden die Schlitten beispielsweise mit einer herausfahrbaren Werkbank und mit Behältern
für Werkzeuge und Kleinmaterial beladen.
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Die in Montagefahrzeugen übliche Unordnung und gewichtsmäßige Oberladung
kann durch regelmäßigen Austausch der Werkzeug-Container und deren Reinigung und
Neubestückung außerhalb des Montagefahrzeugs dauerhaft beseitigt werden.
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Werkzeuge und Ersatzteile können übersichtlich mitgeführt werden.
Der Zugriff wird erheblich beschleunigt und es werden damit Träger, Zeit und Geld
gespart; c) bei Verwendung als Verkaufs- oder Ausstellungsfahrzeug werden ausziehbare
Verkaufs- oder Ausstellungs-Container vorgesehen. Diese bestehen aus einer Vielzahl
von waagrecht oder senkrecht, fest oder ausfahrbar angeordneten Elementen, z.B.
Rahmen, Paletten,Kästen, Schaukästen, Schubladen, Regalen, Drehständern für Waren
oder Abbildungen.
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Bei Verwendung in sog. Hochraumfahrzeugen kann der ausgefahrene Schlitten
bzw. die Führungsverlängerung mit ein bis zwei Treppenstufen versehen und als Eingangsbrücke
zum Fahrzeuginnenraum dienen. Im Fahrzeuginnenraum kann ein Verkaufs- oder Büroraum
entstehen, indem im Laderaum eine schwenkbare Bodenplatte vorgesehen wird, die bei
ausgefahrenem Schlitten auf die Führung klappbar ist.
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Zum Wetterschutz für Kunden, Bedienungspersonal und für die auf den
Schlitten herausgefahrenen Gegenstände kann am Fahrzeugdach für jeden Schlitten
eine ausrollbare Markise vorgesehen sein. Bei Fahrzeugen mit Seiten- und Hecktür
kann am Dach entlang der Fahrzeugseite, in der die Seitentür liegt, eine erste Markise
und entlang der anderen Seitentür eine zweite Markise vorgesehen werden, wobei diese
zweite Markise an einer Führung angebracht ist, mit der sie nach rückwärts herausziehbar
ist, bevor sie ausgerollt wird. Die freien Ecken der Markise können mittels senkrechter
Sicherungsstangen abgestützt werden.
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Das erfindungsgemäße Mehrzweckfahrzeug ermöglicht beispielsweise
die Errichtung flexibler Verkaufs-, Montage-und Kundendienstaussenstellen mit geringem
Platz- und Personalaufwand und größtmögliche Einheitlichkeit.
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Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Mehrzweck-Nutzfahrzeug für
eine Filiale eines Bauelementenvertriebs wie folgt eingesetzt werden: Der Filialbetrieb
besteht aus einem kleinen Verkaufsraum, in dem ein Verkaufs - und Ausstellungscontainer
tagsüber abgestellt ist und eine Kundenberatung durchgeführt werden kann. Das Fahrzeug
wird inzwischen als Transportfahrzeug oder durch Einsetzen entsprechender Einrichtungen
als Montagefahrzeug verwendet. Nach Beendigung der Montagearbeiten wird das Fahrzeug
durch Herausnehmen des Montagecontainers und Einsetzen des Verkaufscontainers zu
einem Verkaufs-oder Ausstellungsfahrzeug umgerüstet.
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Damit können die Waren auf Baustellen, bei Kunden oder in Ausstellungen
direkt demonstriert werden. Ein Verkaufsabschluß kann in dem zum Verkaufsbüro umfunktionierten
Laderaum erfolgen. Die bestellten Waren, die auf Paletten oder in Containern geliefert
werden, können in dem nun als Transportfahrzeug dienenden Fahrzeug zum Kunden gebracht
und dort eingebaut werden.
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Ein turnusmäßiger Austauschdienst der Verkaufs- und Montagecontainer
gewährleistet, daß die Verkaufsausstellung mit den eingebauten Musterstücken und
Werbeabbildungen stets dem neuesten Stand entsprechen. Außerdem wird gewährleistet,
daß alles stets an dem dafür vorgesehenen Platz aufbewahrt wird. Auf diese Weise
können Verkaufsfahrer, Aussendienstverkäufer und Monteure leicht eingewiesen und
im Urlaubs-und Krankheitsfall leicht vertreten werden, da im gesamten Verkaufsgebiet
eine einheitliche Handhabung gewährleistet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines neuerungsgemäßen
Mehrzweck-Nutzfahrzeuges, Fig.la das Detail des Kreises A in Fig.l Fig.2 eine Ansicht
des Nutzfahrzeuges von Fig. 1 von oben und Fig.3 eine Ansicht des Nutzfahrzeuges
von Fig.l von rückwärts.
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Das Nutzfahrzeug ist im Ausführungsbeispiel ein Kastenwagen mit Unterflur-Heckmotor
mit einer Seitentür 1 und einer Heckklappe 2. Auf der vorderen Ladefläche 3 und
der hinteren Ladefläche 4 ist jeweils eine Führung in Form eines rechteckigen
Rahmens
(5) angebracht,auf bzw. in welchem ein Schlitten (6) gelagert ist, der durch die
Tür- bzw.
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Klappenöffnung herausziehbar ist. Auf die Schlitten (6) können Container
(7) sowie nicht dargestellte Paletten oder andere Einrichtungen mittels nicht dargestellter
Halteelemente befestigt werden. Zur Abstützung des herausgezogenen Schlittens können
durch die Tür- bzw. Klappenöffnung herauszieh- oder-schwenkbare Verlängerungen (8)
der Führungen (5) vorgesehen werden. Am freien Ende der Verlängerungen (8) sind
höhenverstellbare Ständerfüße (9) zur Unterstützung dieses Endes bei herausgezogener
oder -geschwenkter Verlängerung (8) vorgesehen. Außerdem können am Ende der Verlängerung
(8) abklappbare Treppenstufen (19) vorgesehen werden. Um eine ebene Ladefläche für
die Fälle zur Verfügung zu haben, in denen das Fahrzeug als Transportfahrzeug für
andere Ladungen als auf den Schlitten zu befestigende Container und dergl. zur Verfügung
zu haben, sind die Schlitten mit einer Abdeckplatte versehen.
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Um den Laderaum als Büroraum verwenden zu können, ist eine in Fig.
3 gestrichelt eingezeichnete Bodenplatte (11) vorgesehen, die schwenkbar und/oder
zusammenfaltbar im Laderaum angeordnet ist und,den der Seitentür (1) zugeordneten
Führungsrahmen (5) abdeckt, wenn der darauf befindliche Schlitten (6) mit seinem
Container oder dergl.
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herausgezogen ist.
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Auf dem Dach (12) des Fahrzeuges sind zwei Markisenkästen (13 u.14)
längs den ~Fahrzeugseitenwänden angeordnet.
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Der erste Markisenkasten (13) enthält eine Markise (15), die über
dem durch die Türöffnung der Seitentür (1) herausgezogenen Container (7) herausgefahren
werden kann, wie dies schematisch in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Der zweite Markisenkasen
(14) kann mittels entsprechender, nicht dargestellter Führungen nach rückwärts herausgezogen
werden und seine Markise (16) überspannt im herausgezogenen Zustand
den
durch die Klappenöffnung der Heckklappe (2) herausgezogenen Container. Das freie
Ende des Markisenkastens (14) kann durch einen Ständer (17) abgestützt werden. In
entsprechender Weise können die freien Enden (17) der Markisen (15 u .16) durch
verspannte Stäbe abgestützt werden.
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Die Container (7) weisen eine dreidimensionale Rahmenkonstruktion
auf, die mit einer Fronttür (7a) versehen sein kann und sie sind auf ihrer Oberseite
mit quer oder parallel zur Verschieberichtung des Schlittens (6) verlaufenden Führungen
(19) versehen, die entweder direkt zur herausziehbaren Anbringung von Ausstellungs-
oder Verkaufsobjekten (20), im Ausführungsbeispiel Fenster oder Türen, oder zur
herausziehbaren Anbringung von Objektträgern (21) dienen, die ihrerseits Führungen
(22) für Ausstellungs- oder Verkaufsobjekte (20a) aufweisen.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, läßt sich auf diese Weise ein umfangreicher
Verkaufs- oder Ausstellungsstand aufbauen, auf dem eine Vielzahl von Objekten zur
Schau gestellt werden kann. Durch die verschiebbare Anbringung der Ausstellungsobjekte
bzw. ihrer Träger läßt sich ein freier Durchgang zum Inneren des Fahrzeuges schaffen,
wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist.
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