DE2936752C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Glättung
von deformierten Blechen, insbesondere von Karosserie
teilen, durch örtliche elektrische Erwärmung des Blechs
aufgrund unmittelbaren Stromdurchgangs, mit einem Hoch
strom-Transformator und zwei mit diesen verbundenen Elek
troden, die Kontaktflächen für das Blech aufweisen und
von denen mindestens eine als Verformungselektrode im
Deformationsbereich des Blechs unter mechanischer Kraft
ausübung auf diese aufsetzbar und die andere eine Rück
leiterelektrode ist.
Als zu behandelnde Deformationen kommen sowohl Ausbeu
lungen, d. h. aus der Karosserieoberfläche herausragende
Beulen infrage, wie sie häufig beim zwangsweisen Schlie
ßen von Kofferraumdeckeln gegen kantiges Transportgut
auftreten, als auch Instabilitäten im Blech, bei denen
man durch Daumenkraft Teile des Blechs unter Geräusch
entwicklung hin- und herdrücken kann und die auch als
"Blechfrösche" bezeichnet werden. Letztere sind die
Folge von Überdehnungen im Blech, die entweder durch
geringere äußere Einwirkungen oder durch ein Ausbeulen
mittels Hammer und Gegenhalter erzeugt werden. Das Blech
wurde in der Länge partiell gestreckt und kann nun nicht
mehr die ursprüngliche mittlere Lage einnehmen, sondern
federt jeweils durch diese hindurch.
Das elektrothermische Glätten mit der eingangs beschriebe
nen Vorrichtung hat in letzter Zeit zunehmend an Bedeu
tung gewonnen, nachdem festgestellt wurde, daß durch einen
von der Verformungselektrode ausgehenden, im wesentlichen
radialen Stromfluß innerhalb des Blechs sowohl Ausbeulun
gen, insbesondere sog. "Pickel", als auch die genannten
Instabilitäten beseitigt werden können. An der Berührungs
stelle der Verformungselektrode tritt eine merkliche Tem
peraturerhöhung mit einem Maximum in der Mitte auf, so daß
sich Ausbeulungen (Pickel) durch mäßigen bis kräftigen
Druck zurückverformen lassen. Bei Instabilitäten wurde
beobachtet, daß - offenbar aufgrund spezifischer, im Blech
auftretender Wärmespannungen - beim Abkühlen ein Schrump
fungsprozeß stattfindet, der das Blech spannt und in die
ursprüngliche, stabile Lage zurückzieht.
Für die vorstehend beschriebene elektrothermische
Glättung von deformierten Blechen ist eine Vorrichtung
bekanntgeworden, die aus einem Transformator nach Art
eines Schweißtransformators und aus zwei mit diesem
durch Kabel verbundenen, unabhängig voneinander beweg
baren Elektroden besteht, von denen die eine an einer
praktisch beliebigen Stelle des Blechs befestigbar
ist, während die andere, von Hand geführt, als Ver
formungselektrode dient. Es ist auch bereits bekannt,
die Verformungselektrode als Schlagwerkzeug auszu
bilden, um die gleichzeitige Bearbeitung durch ein
zusätzliches Werkzeug zu vermeiden (DE-AS 23 62 103).
Die bekannten Geräte setzen große Erfahrung und Ge
schicklichkeit beim Einebnen von erhabenen Beulen
(Ausbeulungen) voraus. Instabilitäten bzw. "Blechfrösche"
sind mit den bekannten Vorrichtungen wegen der
schlechten Dosierbarkeit der Kraft praktisch nicht
zu beseitigen.
Weiterhin ist ein Gerät mit konzentrischen Elektroden
bekannt, von denen eine entgegen einer Feder längs
verschiebbar ist, jedoch dient hierbei die Elektroden
anordnung nur zur Stromzuführung, während die eigentliche
Bearbeitung des Blechs durch zusätzliche Werkzeuge er
folgt (DD-PS 22 617).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
mit der ohne Verwendung zusätzlicher Werkzeuge sowohl
erhabene Beulen (Ausbeulungen) als auch Instabilitäten
(Blechfrösche) beseitigt werden können und welche eine
problemlose Handhabung und ein rasches Erlernen der
Handhabung ermöglicht.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der ein
gangs beschriebenen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch,
daß
- a) die Rückleiterelektrode die Verformungselektrode umgibt,
- b) die Verformungselektrode im Ruhezustand gegen über der Rückleiterelektrode vorsteht und gegen die zunehmende Kraft einer Feder längs eines Feder weges bis hinter die Kontaktfläche der Rückleiter elektrode verschiebbar ist, und daß
- c) der relative Abstand der Kontaktflächen zueinander im Ruhezustand der Verformungselektrode in Rich tung des Federwegs definiert veränderbar ist.
Durch den Erfindungsgegenstand werden zunächst einmal
die Vorteile des Standes der Technik vereinigt, d. h.
eine feinfühlig zu handhabende Verformungselektrode
wird in die Form einer koaxialen Elektrodenanordnung
gebracht. Durch die definierte Veränderung des Ab
standes der Kontaktflächen in Richtung des Federweges,
werden je nach der Größe dieses Abstandes unterschied
liche Bereiche der Federkennlinie gezielt zum Einsatz
gebracht. Mit Ausnahme einer gegebenenfalls geringen
Federvorspannung befindet sich die Feder im Ruhezustand,
d. h. maximal ausgefahrener Verformungselektrode in
einer weitgehend entspannten Stellung, die durch einen
vorzugsweise leicht einstellbaren Anschlag für alle
Anwendungsfälle konstant ist. Der maximal mögliche
Federweg und damit die am Ende dieses Federwegs erziel
bare maximale Rückstellkraft der Verformungselektrode
wird nunmehr vorrangig durch denjenigen Weg bestimmt,
den die Kontaktflächen relativ zueinander beim An
pressen der Vorrichtung an das Blech zurücklegen
können. Hierbei ist nämlich zu berücksichtigen,
daß beide Elektrodenflächen am Blech anliegen müssen,
wenn ein Strom fließen soll. Man hat es also durch
gezielte bzw. definierte Änderung des Abstandes der
Elektrodenflächen in der Hand, die maximale Feder
kraft in engen Grenzen zu bestimmen, wobei natür
lich auch die Art und Größe der Deformation des Blechs
eine gewisse, aber untergeordnete Rolle spielt.
Bei einem großen Abstand der Elektrodenflächen ergibt
sich auch ein entsprechend großer Federweg mit einer
hohen Maximalkraft. Eine solche Einstellung des Elek
trodenabstandes wird insbesondere für das Beseitigen
von spitzen, erhabenen Ausbeulungen, sogenannten
"Pickeln" benutzt. Geht es hingegen um das Spannen
des Blechs bei Instabilitäten, so wird zweck
mäßig ein geringer axialer Elektrodenabstand gewählt,
so daß der Federweg und damit die Maximalkraft bis
zum Aufsetzen der Rückleiterelektrode auf dem Blech
entsprechend verringert wird. Hierbei ist zu beachten,
daß die Federkraft der Verformungselektrode beim
Schrumpfen oder Spannen diesem Vorgang notwendigerweise
entgegenwirkt. Je nach der Voreinstellung des relativen
Abstandes der Elektrodenflächen läßt sich die Vorrichtung
mithin für ganz spezielle Bearbeitungszwecke verwenden,
ohne daß die Bedienungsperson hierbei größere Fehler
machen kann. Beim Beseitigen von Instabilitäten durch
Schrumpfen läßt sich die Vorrichtung in bestimmten Flächen
mustern gleitend über das Blech bewegen, so daß die
Instabilitäten bei geringer Anpreßkraft der Verformungs
elektrode schrittweise beseitigt werden können.
Die Verlängerung des axialen Abstandes der Elektroden
fläche läßt sich auf verschiedene Weise erzielen. So
kann beispielsweise die Rückleiterelektrode in Rich
tung des Federweges verlängert werden, was besipiels
weise durch einen aufsteckbaren Ring bewirkt werden
kann, wenn die Rückleiterelektrode als Hohlzylinder
ausgebildet ist. Dieser aufsteckbare Ring hat zusätz
lich noch den Vorteil, daß er ohne größeren Aufwand
verworfen werden kann, wenn sich nach einer bestimmten
Betriebsdauer Abbranderscheinungen an seiner Stirn
fläche zeigen, die in diesem Fall die Elektroden
fläche der Rückleiterelektrode bildet. Es ist aber
auch möglich, die Verformungselektrode auswechselbar
in einer gefederten Halterung zu befestigen und gegen
eine kürzere bzw. längere Verformungselektrode auszu
wechseln. Die längere Elektrode erzwingt einen größeren
Federweg, dient also für das Einebnen von erhabenen
Beulen (Pickeln). Eine solche Elektrode hat zweckmäßig
eine weitgehend ebene Stirn- bzw. Kontaktfläche. Die
kürzere Elektrode erzwingt einen kürzeren Federweg, dient
also vornehmlich zum Schrumpfen bei Instabilitäten.
Da dieser Vorgang, wie vorstehend beschrieben, meist
über eine größere Fläche schrittweise durchgeführt wird,
ist die Kontaktfläche vorzugsweise ballig, wodurch
die Gleitbewegung erleichtert und ein übermäßiger Ab
brand durch Punkt- bzw. Kantenberührung mit einer Schräg
stellung der Vorrichtung vermieden werden kann. Selbst
verständlich sind auch die auswechselbaren Verformungs
elektroden bei entsprechendem Abbrand durch neue Elek
troden zu ersetzen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann gemäß einer weiteren
Erfindung dadurch vorteilhaft weiter ausgestaltet wer
den, daß die Elektrodenanordnung am Gehäuse eines pistolen
förmigen Handwerkzeugs angeordnet wird, wobei das Ge
häuse ganz besonders zweckmäßig auch noch zur Aufnahme
des Hochstrom-Transformators dient. Auf diese Weise
entsteht eine leicht zu handhabende und zu transpor
tierende kompakte Vorrichtung, die auch an schlecht zu
gänglichen Karosserieteilen ohne weiteres einsetzbar ist.
Die betreffende Vorrichtung läßt sich ähnlich handhaben
wie eine Handbohrmaschine.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungs
gegenstandes sind in den übrigen Unteransprüchen be
schrieben.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
und die verschiedenen Variationsmöglichkeiten zur
Veränderung des axialen Elektrodenabstandes werden
nachfolgend anhand der Fig. 1-7 näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine vollständige
Vorrichtung in Form einer Pistole,
Fig. 2 einen aufsteckbaren Ring für die Rück
leiterelektrode,
Fig. 3 eine auswechselbare Verformungselektrode,
Fig. 4
bis 6 denjenigen Teilausschnitt aus Fig. 1, der die
Elektrodenanordnung betrifft, mit unterschied
lichen axialen Abständen der Elektrodenflächen
und
Fig. 7 ein Weg-Kraft-Diagramm (Federkennlinie) für
die Gegenstände nach den Fig. 1-6.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 gezeigt, die speziell
für die Bearbeitung von Karosserieblechen 2 geeignet
ist. Die Vorrichtung weist ein aus zwei Halbschalen
bestehendes Gehäuse 3 auf, welches längs seiner Teilungs
fuge geöffnet dargestellt ist und die Form einer Pistole
mit einem nur teilweise gezeigten Handgriff 4 besitzt.
Durch den Handgriff 4 führt eine Stromzuleitung 5 zur
Primärwicklung eines Hochstrom-Transformators 6. Die
Ein- und Ausschaltungen werden mittels eines im Handgriff
4 angeordneten Drucktastenschalters 7 bewirkt, dessen
Anschlüsse nicht gezeigt sind. Ein im Stromkreis liegender
Überlastschalter 8 dient zum Schutze des Transformators 6.
In einer vorderen Stirnwand 9 des Gehäuses 3 ist mittels
einer Ringnut 10 ein aus Kunststoff bestehender rotations
symmetrischer Isolierkörper 11 gelagert, der eine koaxiale
Längsbohrung 12 aufweist. Am inneren Ende der Längsbohrung
befindet sich ein Kragen 13, der als Widerlager für eine
als Druckfeder ausgebildete Feder 14 dient. Das andere
Ende der Feder 14 stützt sich gegen eine Schulter 15
einer bolzenförmigen Halterung 16 ab, die entgegen der
Kraft der Feder 14 in der Längsbohrung 12 verschiebbar
ist. Am äußeren Ende besitzt die Halterung 16 eine hohl
konusförmige Bohrung 17, in die eine Verformungselektrode
18 mittels eines komplementären Konus 19 eingesetzt ist.
Eine Kontaktfläche 20 dient zur Übertragung des Stromes
in das Karosserieblech 2. Am jenseitigen Ende der Halterung
16 befinden sich ein Gewinde mit zwei Muttern 21, die
zur axialen Einstellung der Halterung 16 und zur Fest
legung der Vorspannung der Feder 14 dienen. Die Halterung
16 steht über zwei gelenkig verbundene stromführende
Laschen 22 und 23 mit einem Ausgang der Sekundärseite
des Transformators 6 in Verbindung.
In den Isolierkörper 11 ist konzentrisch zu diesem
und zur Verformungselektrode 18 eine Rückleiter
elektrode 24 in Form eines Hohlzylinders eingesetzt.
Diese steht über eine stromführende Lasche 25 mit
dem anderen Ausgang der Sekundärwicklung des Transfor
mators 6 in Verbindung, wobei der Anschluß der Lasche
25 an die Rückleiterelektrode 24 auf der dem Betrachter
abgekehrten Seite der Zeichnung durchgeführt ist. Die
stromführenden Teile, insbesondere aber die Elektroden
18 und 24 bestehen aus Kupfer. Eine Kontrolleuchte 26
dient zur Anzeige des Einschaltzustandes des Transfor
mators 6. Die Vorrichtung kann mittels einer Öse 27
am Arbeitsplatz aufgehängt werden.
In Fig. 2 ist ein Ring 28 dargestellt, der eine weitere
Bohrung 29 und eine engere Bohrung 30 aufweist, die beide
durch eine radiale Schulter 31 miteinander verbunden sind.
Auf dem Umfang verteilte Schlitze 32, von denen nur der
hintere sichtbar ist, verleihen dem Ring 28 im Bereich
der Bohrung 29 eine gewisse Elastizität, so daß der
Ring bis zur Schulter 31 auf die Rückleiterelektrode
24 (Fig. 1) aufsteckbar ist und diese um die axiale
Länge der Bohrung 30 verlängert. An die Stelle der Kon
taktfläche 33 der Rückleiterelektrode 24 tritt auf diese
Weise die Kontaktfläche 33 a des gleichfalls aus Kupfer
bestehenden Ringes 28.
In Fig. 3 ist eine Verformungselektrode 18 a mit einer
balligen Kontaktfläche 20 a dargestellt, deren Konus 19 a
mit dem Konus 19 in Fig. 1 übereinstimmt. Auf diese Weise
kann die Verformungselektrode 18 a an Stelle der Verformungs
elektrode 18 in die Halterung 16 eingesetzt werden. Die
Verformungselektrode 18 a hat jedoch - was den über die
Halterung 16 überstehenden Teil betrifft - eine merk
lich geringere Länge als die Verformungselektrode 18,
so daß bis zum Anschlag der Rückleiterelektrode 24
an das Karosserieblech 2 auch nur ein merklich geringerer
Federweg zur Verfügung steht.
Der Einsatz der Gegenstände der Fig. 2 und 3 in Ver
bindung mit dem Gegenstand von Fig. 1 wird anhand der
Fig. 4, 5 und 6 näher erläutert. Die zeichnerische Dar
stellung wurde mit Ausnahme einer Vergrößerung im Maßstab
2 : 1 beibehalten, so daß auf eine Wiederholung der Bezugs
zeichen weitgehend verzichtet werden kann.
Gemäß Fig. 4 besitzt das Karosserieblech 2 eine pickel
förmige, erhabene Ausbeulung 34 wie sie typisch an Koffer
raumdeckeln auftritt. Im vorliegenden Falle ist in die
Halterung 16 die längere Verformungselektrode 18 gemäß
Fig. 1 eingesetzt, deren Kontaktfläche 20 Plan ist.
In dem gezeigten Fall steht für die Verformung der Feder
14 mindestens der Federweg S 2 zur Verfügung. Wenn nun
mehr ein Druck auf die Vorrichtung in Richtung des Pfeils
35 ausgeübt wird, bewegt sich die Rückleiterelektrode
24 solange nach links, bis die Elektrodenfläche 33 zur
Anlage an das Karosserieblech 2 kommt. Dies ist nach Zu
rücklegung eines Weges der Fall, der geringfügig größer
ist als der Weg S 2. Von diesem Augenblick an ist ein
Stromfluß von der Verformungselektrode 18 über das Karosserie
blech 2 zur Rückleiterelektrode 24 möglich, der eine ent
sprechende Erwärmung des Karosserieblechs im Bereich
der Ausbeulung 34 zur Folge hat. Da hierbei die Verformungs
elektrode 18 unter der Wirkung der großen Kraft der Feder
14 steht, wird die Ausbeulung 34 eingeebnet.
Bei der Darstellung in Fig. 5 besitzt das Karosserieblech 2
eine nicht darstellbare Instabilität. In diesem Fall
ist die Rückleiterelektrode 24 durch das Aufstecken
des Ringes 28 gemäß Fig. 2 um ein Maß X verlängert,
welches der Länge der Bohrung 30 entspricht. Eine
Verformungselektrode 18 b hat in diesem Fall die
gleiche freie Länge wie die Verformungselektrode 18
in Fig. 4, ist jedoch hinsichtlich ihrer Kontaktfläche
20 b ballig ausgeführt. Wird die solchermaßen definiert
umgerüstete Vorrichtung gemäß Fig. 5 in Richtung des
Pfeils 35 bewegt, so kommt die Kontaktfläche 33 a des
Ringes 28 schon nach einem sehr viel geringeren Hub
S 1 zur Anlage am Karosserieblech. Von diesem Augen
blick an kann gleichfalls ein Strom von der Verformungs
elektrode 18 b über das Karosserieblech 2 zum Ring 28
und von hier zur Rückleiterelektrode 24 fließen, der
eine entsprechende Erwärmung des Karosserieblechs 2
im Bereich der Instabilität zur Folge hat. Hierbei
übt die Feder 14 aufgrund ihrer geringeren Zusammen
pressung nur einen wesentlich geringeren Druck auf
das Karosserieblech aus, wobei der Druck nur gerade
so groß bemessen ist, daß ein einwandfreier Stromüber
gang gewährleistet ist. Unter dem Einfluß der Stromwärme
und der nachfolgenden Abkühlung wird die Instabilität wegge
schrumpft. Gegebenenfalls kann dieser Vorgang durch
eine Querbewegung der Vorrichtung auf dem Karosserie
blech 2 unterstützt werden. Um diese Querbewegung zu
erleichtern, wurde die ballige Kontaktfläche 20 b vorge
sehen.
Fig. 6 zeigt eine Umkehrung der Verhältnisse gemäß
Fig. 5. Die Art der Deformation ist die gleiche wie in
Fig. 5. Die Länge der Rückleiterelektrode 24 wurde unver
ändert gelassen, d. h. sie stimmt mit derjenigen in Fig. 4
überein. Jedoch wurde in die Halterung 16 eine Verformungs
elektrode 18 a gemäß Fig. 3 eingesetzt, welche eine wesent
lich geringere freie Länge als die Verformungselektroden
18 und 18 b in den Fig. 4 und 5 besitzt. Die Kontakt
fläche 20 a ist gleichfalls ballig ausgeführt. Die Weg-
Kraftverhältnisse sind im wesentlichen die gleichen wie
in Fig. 5, d. h. die Kontaktfläche 33 der Rückleiterelektrode
24 kommt nach einem ähnlich geringen Weg zur Anlage am
Karosserieblech 2 wie in Fig. 5, so daß auch der Schrumpf
vorgang in der gleichen Weise verläuft.
In Fig. 7 ist die Kennlinie der Feder 14 dargestellt. Die
Vorspannung wird durch ein Zusammendrücken der Feder 14
um etwa 6 Millimeter mittels der Muttern 21 (Fig. 1) bis S o
erreicht. Auf diese Weise stellt sich eine Vorspannung P o
von etwa 1,3 Kilogramm ein. Der verfügbare Federweg
wird im wesentlichen durch den maximalen Abstand der
Kontaktflächen bestimmt und liegt zwischen S o und S 2.
Die hierbei erzielbare maximale Federkraft ist mit P 2
bezeichnet und beträgt etwa 8 Kilogramm. Dies ist ein
Wert, der dann erreicht wird, wenn bei der Anordnung
gemäß Fig. 4 die Kontaktflächen 20 und 33 in einer Ebene
liegen. Da aufgrund der Art der Ausbeulung noch ein
geringfügiges weiteres Einschieben der Verformungselektrode
18 in die Rückleiterelektrode 24 erfolgt, setzt sich die
Federkennlinie im gestrichelten Bereich noch geringfügig
weiter fort. Daraus ergibt sich, daß die Maximalkraft
schwanken kann. Der verfügbare Kraftbereich ist in Fig. 7
(oben) schraffiert dargestellt.
Bei einer Umrüstung der Vorrichtung entsprechend der Fig. 5
oder 6 ergibt sich ein geringer mittlerer Federweg S 1,
der zu einer mittleren Federkraft P 1 führt. Auch in diesem
Fall hängt die zu Beginn des Schrumpfvorgangs erzielbare
Federkraft von den geometrischen Verhältnissen der
Blechvorformung ab. Infolgedessen stellt sich auch
hier der in Fig. 7 schraffierte Bereich um die Feder
kraft P 1 ein. Es ist jedoch trotz der Streuungen inner
halb der Bereiche ersichtlich, daß durch die definierte
Veränderung der Abstände der Kontaktflächen unter Aus
nutzung der Federkennlinie eine definierte Einstellung
der Verformungskräfte bzw. Kontaktkräfte möglich ist,
die den gewünschten Einhebungseffekt begünstigen, je
nach der Richtung, aus der die Einebnung erfolgen soll.
Der zur Verlängerung dienende Ring 28 (Fig. 2) kann
mit unterschiedlichen Längen der Bohrung 30, d. h. des
Abstandes der Kontaktfläche 33 a von der Schulter 31
ausgeführt sein. In diesem Fall sind der Vorrichtung
zwei oder mehr Ringe 28 beigegeben, und der Ring mit
dem kürzesten Abstand 33 a/31 wird auch beim Einbeulen stets verwendet, um
den Abbrand aufzufangen und nach einer gewissen Betriebs
dauer verworfen und durch einen neuen ersetzt zu werden.
In diesem Fall ist dann die Länge der Rückleiterelek
rode 24 um den Abstand 33 a/31 geringer. Der Abstand
33 a/31 des für den Schrumpfprozeß zu verwendenden Ringes
muß dann um das Maß größer sein, um welches die Rück
leiterelektrode 24 verkürzt wurde, um die alten Verhält
nisse wieder einzustellen. Die definierte Veränderung
des Abstandes der Kontaktflächen (20, 20a und 20 b) von
den Kontaktflächen 33 a erfolgt dann einfach durch Aus
tausch der Ringe.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Glättung von deformierten Blechen,
insbesondere von Karosserieteilen, durch örtliche
elektrische Erwärmung des Blechs aufgrund unmittel
baren Stromdurchgangs, mit einem Hochstrom-Trans
formator und zwei mit diesem verbundenen Elektroden,
die Kontaktflächen für das Blech aufweisen und
von denen mindestens eine als Verformungselektrode
im Deformationsbereich des Blechs unter mecha
nischer Kraftausübung auf dieser aufsetzbar und die
andere eine Rückleiterelektrode ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) die Rückleiterelektrode (24) die Verformungs elektrode (18, 18 a, 18 b) umgibt,
- b) die Verformungselektrode im Ruhezustand gegen über der Rückleiterelektrode vorsteht und gegen die zunehmende Kraft einer Feder (14) längs eines Federwegs bis hinter die Kon taktfläche (33, 33 a) der Rückleiterelektrode verschiebbar ist, und daß
- c) der relative Abstand der Kontaktflächen (20, 20 a, 20 b) zueinander im Ruhezustand der Verformungselektrode in Richtung des Feder wegs definiert veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückleiterelektrode (24) in Richtung des
Federwegs verlängerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückleiterelektrode (24) als Hohlzylinder
ausgebildet und durch einen aufsteckbaren Ring (28)
verlängerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformungselektrode (18, 18 a, 18 b) auswechsel
bar in einer gefederten Halterung (16) befestigt
und gegen eine kürzere bzw. längere Verformungs
elektrode auswechselbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (14) eine progressive Kennlinie besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformungselektrode (18, 18 a, 18 b) und die
Rückleiterelektrode (24) konzentrisch zueinander in
einem Isolierkörper (11) gelagert sind, der gleich
zeitig die Feder (14) für die Verformungselektrode
umschließt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenanordnung (18, 24) am Gehäuse (3) eines
pistolenförmigen Handwerkzeugs angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (3) auch der Hochstrom-Transformator
(6) angeordnet ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792936752 DE2936752A1 (de) | 1979-09-12 | 1979-09-12 | Vorrichtung zur glaettung von deformierten blechen, insbesondere von karosserieteilen, durch elektrische erwaermung |
CH5296/80A CH647427A5 (de) | 1979-09-12 | 1980-07-10 | Vorrichtung zur glaettung von deformierten blechen, insbesondere von karosserieteilen, durch elektrische erwaermung. |
LU82637A LU82637A1 (de) | 1979-09-12 | 1980-07-16 | Vorrichtung zur glaettung von deformierten blechen,insbesondere von karosserieteilen,durch elektrische erwaermung |
GB8027746A GB2057944B (en) | 1979-09-12 | 1980-08-27 | Apparatus for smoothing deformed sheet |
FR8019554A FR2464761A1 (fr) | 1979-09-12 | 1980-09-10 | Appareil a planer des toles deformees par chauffage electrique, en particulier pour debosseler des elements de carrosserie de vehicules |
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