DE2935103A1 - Verfahren zur verwertung fluessiger oder zaehfluessiger industrieller sonderabfaelle. - Google Patents

Verfahren zur verwertung fluessiger oder zaehfluessiger industrieller sonderabfaelle.

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DE2935103A1 DE19792935103 DE2935103A DE2935103A1 DE 2935103 A1 DE2935103 A1 DE 2935103A1 DE 19792935103 DE19792935103 DE 19792935103 DE 2935103 A DE2935103 A DE 2935103A DE 2935103 A1 DE2935103 A1 DE 2935103A1
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Estermann Thomas M Gempen Basel
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    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G7/00Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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Description

  • VERFAHREN ZUR VERWERTUNG FLÜSSIGER ODER ZÄHFLÜSSIGER
  • INDUSTRIELLER SONDERABFÄLLE VERFAHREN ZUR VERWERTUNG FLÜSSIGER ODER ZÄHFLÜSSIGER INDUSTRIELLER SONDERABFÄLLE Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung flüssiger oder zähflüssiger industrieller Sonderabfälle in Vermischung mit anderen Stoffen bei industriellen Brennprozessen.
  • Nach dem Abfallbeseitigungsgesetz (vom 7.6.1972, geändert durch Gesetz vom 21.6.1976) sind an die Beseitigung von Abfällen aus gewerblichen oder sonstigen wirtschaftlichen Unternehmen, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge in besonderem Maße gesundheits-, luft- oder wassergefährdend, explosiv oder brennbar sind oder Erreger übertragbarer Krankheiten enthalten oder hervorbringen können, zusätzliche Anforderungen zu stellen, d.h. sie können in der Regel nicht zusammen mit Hausmüll beseitigt werden. Wegen ihrer besonderen Umweltgefährdung werden sie auch als "Sonderabfälle" bezeichnet.
  • Es sind zahlreiche brennbare Sonderabfälle bekannt, deren Energieinhalt deswegen nicht oder nur kaum in der Vergangenheit ausgenutzt wurde, da bei der nutzbringenden Verwendung im Rahmen von Brennprozessen zu beachten ist, daß in den dann emittierten gasförmigen Erzeugnissen nicht solche Bestandteile enthalten sein dürfen, die den Bestimmungen zun Bundesemissionsschutzgesetz widersprechen. Dabei kann es sich einerseits um Elemente bzw. gasförmige Verbindungen handeln, die grundsätzlich nicht oder in nur kleinen Mengen in den Abgasen verbleiben dürfen. Andererseits kann es sich jedoch auch um solche Verbrennungsprodukte handeln, die auf eine unvollständige Verbrennung zurückgehen. Waren die oben aufgezeigten Probleme nicht zu beheben, so blieb allein die Möglichkeit, die Sonderabfälle auf einer Sonderdeponie zu lagern. Derartige Sonderdeponien werfen jedoch erhebliche Kosten auch für die öffentliche Hand auf und belassen die Gefährdung des Grundwassers. Zudem führen sie zu einer Verunstaltung der Landschaft.
  • Schließlich geht wertvolles Ackerland bzw. Bauland verloren. Häufig sind die Gefahren bei der Ablagerung auf einer Sonderdeponie so groß, daß es unumgänglich ist, sie in Müllverbrennungsanlagen zu verbrennen, bei denen die Wiedergewinnung von Energie nicht ins Auge gefaßt wird, sondern allein die "Beseitigung" des Sonderabfalls im Vordergrund steht. Dabei ist es häufig erforderlich, daß den Müllverbrennungsanlagen Abgasr in iqungsan lagen nachgeschaltet werden1 wenn z.B. in den Abgasen der Müllverbrennungsanlagen Schwefel, Fluor, Zink, Cadmium, Chrom, Blei, Chlor, Quecksilber, Arsen und PlloR oralthalten sind.
  • Allgemein läßt sich also feststellen, daß die Beseitigung von Sonderabfällen bislang außergewöhnlich hohe Kosten für die im Einzelfall einzusetzenden Entsorgungsanlagen oder Sonderdeponien aufwirft. Das gilt insbesondere für die Sonderabfälle in Form von Lackschlämmen, Kunstharzabfällen oder Schlämmen von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so zu verbessern, daß Sonderabfälle in Form von Kunstharzabfällen, Lackschlämmen oder Schlämmen von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen zu einem wertvollen Wirtschaftsgut verarbeitet werden können, das dann als Mono- oder Zusatzbrennstoff industriellen Brennprozessen zugeführt werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine homogene rieselfähige Mischung aus einem feinteiligen, festen, adsorptionsfähigen organischen Trägerstoff und aus Sonderabfällen in Form von Kunstharzabfällen, Lackschlämmen oder Schlämmen von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen hergestellt und diese Mischung als Mono- oder Zusatzbrennstoff industriellen Brennprozessen zugeführt wird.
  • Der bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Trägerstoff ist weitgehend frei von anorganischen Substanzen. Sein besonderes Kennzeichen ist eine hohe Adsorptionsfähigkeit, die durch eine geringe Körnung und große spezifische Oberfläche begünstigt wird. In der Regel sollte die Körnung zwischen 0,5 mm bis 50 mm liegen, vorzugsweise zwischen 1 mm und 10 mm. Die Trägerstoffe sind sowohl natürlicher als auch synthetischer Natur.
  • Von besonderem Vorteil sind zerkleinerte llolzalDfälle, die unmittelbar oder nach Zerkleinerung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, d.h.
  • Rinden, Scharten, Spreißel, Sägemehl und Sägespäne, Schleifstäube, Holzemballagen, Bau- und Abbruchholz, Holzwolle, Holzhorden aus der Koksgasreinigung, auch mit Schwefelanhaftung, Eisenbahnschwellen, Pfähle, Masten und öl- und lösungsmittelgetränktes Sägemehl.
  • Besonders bevorzugt wird Spanplattensägemehl wegen des Gehalts an verschiedenen Bindemitteln, wie Melaminharzen und Phenolharzen usw. Auch feingehäckseltes und gemahlenes Stroh beliebiger Herkunft, d.h. pflanzliche Abfälle im weitesten Sinne, jedoch mit einem gewissen Zellulosegehalt, sind für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens brauchbar, so z.B. auch Papier- und Pappeabfälle, wie Schnitt- und Stanzabfälle, verunreinigte Zellstofftücher, wachsgetränktes Papier, Teerpappe und bitumengetränktes Papier, gebrauchte Papierfilter und verunreinigtes Verpackungsmaterial. Mit Vorteil läßt sich auch Torf, Stein- oder Braunkohlenstaub sowie Ruß einsetzen. Schließlich kommen auch feste Lederabfälle in Frage, die, wie alle anderen obengenannten Trägerstoffe lediglich in geeigneten Zerkleinerungsvorrichtungen, wie Mahleinrichtungen, Prallreißern und dergl., in lie genannte Teilchengröße überführt werden müssen.
  • Dieser Zerkleinerungsgesichtspunkt gilt auch für die nachfolgend beschriebenen Trägerstoffe synthetischer Herkunft.
  • Grundsätzlich kommen als Trägerstoffe synthetischer Herkunft Kunststoffe beliebiger chemischer Natur in Frage, die ausreichend fest sind und sich, sofern sie nicht bereits feinteilig vorliegen, ohne weiteres in die feinteilige, adsorptionsfähige Form durch Zerkleinerungsvorgänge, wie durch Mahlen, überführen lassen.
  • Sie stellen Polymerisations-, Polyadditions- oder Polykondensationsprodukte dar. Dabei kann es sich sowohl um thermoplastische als auch duroplastische organische Materialien handeln. Dazu zählen feste Polymerisate in Form von Polyäthylen, Polyoropylen, Polyisobuthylen, Polystyrol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetal, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinyläther, Acrylpolymerisate, Polyacrylnitril, Polyvinylcarbazol und dergl., Polykondensations- und Polyadditionsprodukte, wie Phenoplaste, Aminoplaste, Polyamide, Polyester, Polycarbonate, Polyurethane, Epoxyharze, Polyacetale, Polyäther und dergl.. Diese Stoffe können unmittelbar nach der erforderlichen Zerkleinerung als Träger stoffe verwendet werden. Häufig fallen sie jedoch als Abfallstoffe in der Industrie an und werden den Zwecken der Erfindung zugeführt. Dabei kann es sich um Produkte handeln, die ursprünglich durch verschiedene Formgebungsverfahren, wie durch Pressen, Spritzen, Gießen, Walzen, Ziehen und spanabhebende Bearbeitung, wie'Hobeln, Fräsen, Sägen, Drehen usw., hergestellt wurden bzw. dabei anfielen. So kann es sich z. B.
  • um Kunstharzpreßlinge handeln, insbesondere in dem Bereich der Automobilindustrie. Aber auch zerkleinerte Gumnierzeugnisse kommen in Frage, insbesondere zerkleinerte Reifen, bei denen der Zerkleinerungsvorgang z.B. mit folgenden Maschinen zum Zerschneiden, Zerhacken sowie Mahlen, insbesondere zur Zerkleinerung von vorher tiefgekühlten Gumralerzeugnissen.
  • Mit Vorteil läßt sich auch nicht-metallischer Shredder-Abfall einsetzen, insbesondere der bei Automobilshreddern anfallende Abfall, wobei die metallischen von den nicllt-metallischen Bestandtcilen erennt werden und der nicht-metallische Bestandteil erfindun3s- gemäß verwendbar ist, d.h., der gesamte organische Bestandteil.
  • Als besonders bevorzugte Trägerstoffe gelten synthetische Schaumstoffe beliebiger chemischer Natur, insbesondere Hartschaumstoffe, wie z.B. Hartschaumstoffe auf der Basis von Polyurethan, Polyphenolharz, Melaminharz, Polystyrolharz, aber auch Weichschaumstoffe, insbesondere auf der Basis von Polyurethan, Polyphenolharzen und Polyäthern.
  • Die feinteiligen festen, adsorptionsfähigen organischen Trägerstoffe werden mit den erwähnten Sonderabfällen, die in flüssiger oder zähflüssiger Form vorliegen, in geeigneten Mischungsverhältnissen und in geeigneten Mischern derartig miteinander vermischt, daß zunächst eine homogene, rieselfähige Mischung anfällt. Diese ist ein zwingendes Erfordernis der Erfindung. Bei Erfüllung dieses Erfordernisses kann das Mischungsverhältnis von Trägerstoff zu Sonderabfall ziemlich weiten Schwankungen unterliegen. Im Regelfall entfallen jedoch auf 100 Gewichtsteile Trägerstoff etwa 100 bis etwa 200 Gewichtsteile Sonderabfall, vorzugsweise etwa 120 bis 180 Gewichtsteile und ganz bevorzugt etwa 150 Gewichtsteile. Diese Angaben sind jedoch nicht als grundsätzlich starr anzusehen, da das optimale Gewichtsverhältnis von Trägerstoff zu Sonderabfall stets in Abhängigkeit von dem jeweiligen industriellen Brennprozeß, dem der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Brennstoff zugeführt werden soll, ermittelt wird. Das Vermischen der genannten Ausgangsstoffe kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen, z.B. in üblichen Mischaggregaten, wie Zwangsmischern,Doppelwellenmischem, Planetenmischem, Knetem, Rührem usw.
  • Dabei fällt zunächst ein schütt- bzw. rieselfähiges Produkt an, das auch durch geeignete Nachbehandlung in jede gewünschte Aufgabe-form umgewandelt werden kann, z.B.
  • durch Granulieren, Pelletisieren oder Brikettieren. Ob eine derartige Nachbehandlung erfolgt, hängt ebenfalls von dem vorgesehenen Verwendungszweck ab. Bei diesen Nachbehandlungen können ggf. Bindemittel in Form von Teerprodukten und dergl.
  • zugesetzt werden. Zu den geeigneten Bindemitteln zählen Bitumen, verschiedene Teersorten, wie Steinkohlenteer, Braunkohlenteer, Holzteer und Schieferteer oder auch Pech,insbesondere in Form von zähflüssigen bis festen, teerartigen bzw.
  • bituminösen, schmelzbaren Rückständen, die bei der Destillation organischer Materie (Naturstoffe) oder von Steinkohlenteer zurückbleiben, wobei Hartpech eines Erweichungspunktes von etwa 85°C bevorzugt wird. Auch kommen sogenannte bituminöse Stoffe in Frage, unter denen man Stoffe versteht,die Bitumen, Teer und/oder Pech in irgendeinem Prozentsatz enthalten Auch sind für den genannten Zweck Schmelzharze bedeutsam.
  • Der genannte Ausdruck "Schlämme von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen" ist in weitestem Sinne zu verstehen.D.h., es soll sich um solche flüssigen oder zählflüssigen Produkte mit einem Gehalt an Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen handeln, die bei beliebigen chemischen oder technischen Prozessen als nicht brauchbar anfallen, sei es, daß es sich um Rückstände handelt, sei es, daß sie das Ergebnis von nachteiligen chemischen Reaktionen, wie Abbaureaktionen und dgl.
  • darsWellen. Der Ausdruck "mineralölähnlich" soll bedeuten, daß bezüglich der physikalischen und chemischen Eigenschaften dieser "mineralölähnlichen Stoffe" eine Verwandtschaft zu Mineralölen besteht, obwohl sie nich unter den Begriff "Mineralöle" im engeren Sinne fallen, wobei es sich bei "P^ineralölen" um eine Sammelbezeichnung für die aus mineralischen Rohstoffen (Erdöl, Erdwacths, 13raun- und Steinkohlen, Holz, Torf) gewonnenen flüssigen Destillationsprodukte handelt, die im wesentlichen aus Gemischen von yesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen. Wichtige Mineralöle sind Benzin, Dieselkraftstoff, Petroleum, Schmier- und Heizöle, technische Hilfsstoffe, wie Isolieröle, Lösungs- und Extraktionsmittel u.a.. Aber auch das rohe Erdöl soll im Sinne der Erfindung als Mineralöl verstanden werden. Zu den mineralölähnlichen Stoffen zählen solche organische Verbindungen, die ebenfalls wasserunlöslich oder wasserschwerlöslich sind, aber, wie bereits gesagt, hinsichtlich des chemischen und physikalischen Verhaltens mit Mineralöler vera1ichen werden können. Als Beispiele seien genannt: die chemischen Klassen der Fette und Wachse sowie ganz allgemein funktionelle Derivate der Mineralöle, auch im weitesten Sinne.
  • Auch bituminöse Stoffe sowie teerartige bzw. teerhaltige Stoffe gehören hierzu, bei denen allerdings solche Stoffe bzw. Lösungsmittel zugegen sein müssen, die es gewährleisten, daß der mit den erläuterten Trägerstoffen zu venmischende Abfallstoff flüssiger oder zähflüssiger Konsistenz ist, was im übrigen auch durch Erhitzen erreicht werden kann, was für sämtliche anderen erfindungsgemäß einsetzbaren Sonderabfälle gilt.
  • Zu den erfindungsgemäß verwendbaren Schlämmen von Mineralölen und mineralölähnlichen Stoffen zählen insbesondere, wobei die Herkunft jeweils in Klammern angec;+ben wird: Schlämme mit wesentlichem Gehalt an Mineralölen, wie saure abfälle (Textilindustrie, Texturierung), Altöle (Tankstellen, Kraftfahrzeugwerkstätten, gewerbliche Wirtschaft), Trafoöl (Tranformatoen, Umspannwerke), verunreinigte Kraft- und Brennstoffe (Tanklagerreinigung) , mineralölhaltige Abfallsäuren, d.h.
  • Säureharze und Säureteer (Mineralölraffinerien) , Abfalllaugen (Mineralölraffinerien) , Selektivextrakte und Raffinate (Solvate) (Mineralölraffinerien) , Altschmierstoffe und Altsehmieröle (TanksLellen, Kraft- fahrzeugwerkstätten) , Schlämme von Fetten und Wachsen auf der Basis von Mineralölen, wie ölgatsch (Petrochemie, Paraffinoxidation), Schlämme in Form von Emulsionen und Gemischen von Mineralölprodukten, wie synthetische Kühl- und Schmiermittel (Metallbearbeitung), Bohrölemulsionen (Metallbearbeitung), Emulsionsgemische (Metallölbearbeitung), Hohöle (Metallbearbeitung), Wachsemulsionen (Entwachsung von transnortversiegelten Kraftfahrzeugen), die eigentlichen Mineralölsehlämme, wie Sandfangrüekstände (Leichtstoffahscheider, Tankstellen, Kraftfahrzeugwerkstätten) 1 ölabscheiderinhalte und Benzinabscheiderinhalte (Leichtstoffabscheider, Tankstellen, Kraftfahrzeugwerkstätten), Schlamm aus öltrennanlagen (Dekantieranlagen, Emulsionstrennanlagen), Schlamm aus der Tankreinigung (Tankreinigung) , Bims-Ölgemisch (Metallpolierereien), Paraffinölsehlamm (Petrochemie), Erodierschlamm (Petrolium und Graphit) (Metalloberflächenbehandlung), Trowahlschlamm (Entfernung von hntikorrosionsmitteln von metallischen Oberflächen), Honschlamm (Metalloberflächenbehandlung), Läppschlamm (Metalloberflächenbehandlung), ölhaltige Schleifschlämme (Metallverarbeitung) 1 Raffinationsrückstände von Mineralölprodukten, wie ölhaltige Bleicherde (Altölraffination, Schmierölraffination), das bereits genannte Säureharz und Säureteer (Altölraffination, Schmierölraffination), Schlamm aus der Mineralölraffination (Mineralölraffination), ölhaltige Filterkuchen (Mineralölraffination), Säureharzaufbereitungs-Rückstände (Säureharz-Spaltanlagen) , sonstige Abfälle von Mineralölprodukten (aus Erdölverarbeitung und Kohleveredelung u.a.), wie Walzlagerfette (Eisenbahnwaggen(, Schlamm aus der Petrochemie (Petrochemie), mercaptanhaltiger Schlamm (Petrochemie), naphthalinhaltige Rückstände (Petrochemie, Gaswerke, Kokereien), phenolhaltige Rückstände (Petrochemie, Gaswerke, Kokereinen), Destillations- rückstände des Teeröls (Teerölproduktion) sowie lösungsmittelhaltige Schlämme, wie der SchLamnl aus der Lösungsmitteldestillation (chemische Industrie, Lösungsmitteldestillation, Lösungsmittelregeneration), aus Lösungsmittelabscheidern (chemische Industrie, chemische Reinigung) und Rückstände aus Reinigungs- und Entfettungsbädern (chemische Reinigung, Metallverarbeitung.
  • Auch der Ausdruck "Lackschlämme" soll im Sinne der Erfindung einen weitestgehenden Begriffsinhalt aufweisen und nicht nur die eigentlichen Lackschlämme erfassen, sondern ganz generell flüssige oder zähflüssige Produkte mit einem wesentlichen Gehalt an Farben. Farbmitteln und Lacken. Insbesondere handelt es sich dabei um Lackierereiabfälle (Lackierereien) , Altlacke und Altfarben (Herstellung, Lackierereien, Malerbetriebe, Handel), Lack- und Farbschlamm (Lackierereien und Spritzkabinenabluftreinigung), Farbstoffrückstände (Herstellung von Farben und Lacken), Dispersionsfarben (herstellung, Malerbetriebe, Handel), Fehlehargen und Restfarben aus der Lackproduktion (Herstellung), Rückstände aus der Entlackuna (Automobilindustrie), Lackschleifschlämme (aus verschiedensten Industriezweigen, Lackierereien). Die oben genannten Lackschlämme enthalter häufig als wesentlichen Bestandteil organische Lösungsmittel und organische Lösungsmittelgemische, die in nicht unwesentlichen Mengen in der Lack industrie als Destillationsrückstände aus der Redestillation anfallen. Dabei kann es sich um folgende Lösungsmittel und Lösungsgemische handeln: Tetrahydronaphthalin (Tetralin), Decahydronaphthalin (necalin) , Methanol, Äthanol Propanol, Butanol, Äthylenglycol, Glycerin, Methylacetat, lthylacetat, Butylacetat, Aceton, Methyläthylketon, Methyl- isobutylketon und Cyclohexanol. Die obige Aufzählung erhebt keinen Abspruch auf Vollständigkeit.
  • Zu "Harzabfällen" im Sinne der Erfindung sollen nicht nur flüssige bzw. zähflüssige , d.h. nichtausgehärtete Harze zählen, sondern auch Klebstoffe.
  • Hierzu zählen: Leim- und Klebemittelabfälle (Herstellung, llandel, Vcrarbeitung), nicht-ausgehärtete Harzrückstände (Kunststoffindustrie, Lackindustrie) und Harzöle (Kunstharzherstellung) Zu den nicht-ausyehärteten Harzrückständen zählen insbesondere: Phenolharze, Alkydharze, Acrylharze, Holzölharze, Leinölharze, Sojaölharze, Epoxydharze und ähnliche Verbindungen, wobei hierzu insbesondere alle Harzklassen zählen, bei denen die ibnen zuzuordnenden Harze bei erhöhter Temperatur von etwa 80 bis 4000C oder infolge oxidativer Einwirkung oder durch chemische Reaktion aushärten kännen, wozu z. B. auch die Isocyanatharze zählen.
  • Die oben wiedergegebenen Harze stellen Kunstharzanfälle dar.
  • Etir die Zwecke der Erfindung sind jedoch auch Abfälle in Form von natürlichen Harzen geeignet, insbesondere natürliche öle und Harze, wie Holzöl, Leinöl und Raumharze. Des weiteren können erwähnt werden: bei erhöhter Temperatur zähflüssige Hartharze, Matrix, Kollophonium, Ben@oe, Kopal, Harzfirnisse, Harzgerbstoffe, Harzöle sowie Harzpech.
  • Grundsätzlich sind die erfindungsgemäß erhältlichen Mono- oder Zusatzbrennstoffe bei beliebigen Brennprozessen brauchbar, die bei einer Temperatur von 5500C und mehr ablaufen. Höhere Temperaturen sind jedoch regelmäßig von Vorteil, da die gewünschten Brenn- bzw.
  • Verbrennungsprozesse weitgehender ablaufen und somit eventuell auftretende schädliche Emissionsstoffe entweder vollständig ausgeschlossen oder in ihrer Konzentration auf ein Minimum zurückgeführt werden. So hat es sich gezeigt, daß Brenntemperaturen von mehr als etwa 11000C, insbesondere von mehr als etwa 12500C besonders vorteilhafte Ergebnisse liefern. Derartige Temperaturen werden bei den industriellen Verfahren in der Hochofen-bzw. Hüttenindustrie und der Zementindustrie eingehalten, weshalb die erfindungsgemäß erhältlichen Verfahrensprodukte in diesen Industriebereichen von besonderem Vorteil sind, was die nachfolgenden Ausführungen noch ausführlich darlegen. Hier wie auch in allen anderen Fällen dient das erfindungsgemäße Verfahrensprodukt in jedem Fall als ein Brennstoffsubstitut, daneben jedoch in der Hochofen-bzw. Hüttenindustrie gleichzeitig als ein wesentlicher Reaktionspartner bei den zugrundezulegenden Reaktionsabläufen (Reduktion). Im Rahmen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung wird der Ausdruck "Brennprozeß" bewußt gewählt, da dieser Begriff sowohl den eigentlichen Verbrennungsprozeß im Sinne der üblichen Verbrennung, d.h. chemische Vereinigung eines Stoffes mit Sauerstoff (Oxidation) als auch das "Brennen" von mineralischen Stoffen bei erhöhten Temperaturen (zwecks Sinterns bzw. Calcinierens), das in der Zementherstellung und bei der Herstellung von Branntkalk bedeutsam ist, erfassen soll.
  • NeLrn den obengenannten Bestandteilen des erfindungsgemäß erhältlichen Mono- oder Zusatzbrennstoffs kann dieser auch noch weitere Komponenten enthalten. So kann es von Vorteil sein, die Flammenbildung fördernde Mittel, beizumengen. Dabei kann es sich einerseits um solche Zusatzstoffe, die selbst leicht entzündlich sind, oder um solche, die Sauerstofflieferanten darstellen, handeln. Die besonders bevorzugten Anwendungsfälle des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen in derllocllofen- bzw.
  • Hüttenindustrie sowie in der Zementindustrie, da dort bei den wesentlichen Reaktionsabläufen sehr hohe Temperaturen einzuhalten sind, bei denen die nach dem erfin- dungsgemäßen Verfahren erhältlichen Mono- oder Zusatzbrennstoffe besonders günstig eingesetzt werden können.
  • Sowohl in der Zementindustrie als auch in der Elüttenindustrie kann das erfindungsemäße Verfahren mit Vorteil in einem Drehrohrofen angewandt werden, bei dem es sich also um einen vielseitig verwendbaren Ofentyp handelt. Dieser Ofentyp läßt sich unter anderem zur Erzröstung, für die Zementherstellung sowie für die Eisen- und Stahlerzeugung (z.B. Stürzer-Berger-Verfahren und Krupp-Renn-Verfahren) einsetzen. Dabei-wird der erfindungsgemäß erhältliche Brennstoff entweder als Monobrennstoff oder aber als Zusatzbrennstoff dem Aufgabegut beigegeben, wobei ein Zusatzbrenner, der mit Gas oder Öl beheizt wird, die Feuerraumtemperatur in der gewünschten Höhe hält.
  • Bei er Herstellung von Portlandzement wird so verfahren, daß die üblichen Ausgangsmaterialien in Form von Kalkstein, Ton, Kalkmergel und Tonmergel derartig miteinander vermischt werden, daß das Rohstoffgemisch neben SiO2, Al203 und Je 203 aus dem Tonanteil zwischen 75 und 79 Gew.-°Õ CaCO3 enthält. Diesem Gemisch wird der erfindungsgemäß erhältlicheZusatzbrennstoff beigegeben und dann in der üblichen Weise verfahren (s. hierzu Römpps Chemielexikon, Bd. 5, 7. Aufl., S. 2787 - 2788).
  • Dabei wird der Zusatzbrennstoff in möglichst feinkörniger bis pulvriger Form eingesetzt. Bevorzugt wird ein Teilchengrößenbereich von 1 bis 10 mm. In Frage kommen allerdings auch Agglomerate größeren Durchmessers, die bei dem im Drehrohrofen ablaufenden Vermischungsprozeß in kleinere Bestandteile zerfallen. Die hohen Temperaturen bei der Herstellung von Portlandzement in einem Drehrohrofen begünstigen die vorteilhafte Ausnutzung des erfindungsgemäß eingesetzten Zusatzbrennstoffs, zumal die höchsten Temperaturen in der Sinterzone des Ofens etwa 1400 bis 14500C betragen, bei denen sich im Portlandzementklinker die Phasenzusammensetzung ausbildet, die dem Schmelzgleichgewicht entspricht. Grundsätzlich kann der Zusatzbrennstoff: wie oben gesagt, den Ausaangsmaterialien in Form von Kalkstein, Ton, Kalkmergel und Tonmergel vor dem gemeinsamen Vermahlen, vor der Eingabe in das vorgeschaltete Vorwärmsystem oder auch nach dem vorgeschalteten Vorwärmsystem beigegeben werden.
  • Bei der Herstellung von Portlandzement, wie auch ganz allgemein bei der'Herstellung beliebiger anderer Zementarten, werden insbesondere aus folgenden Komponenten bestehende Mono- oder Zusatzbrennstoffe eingesetzt: Als bevorzugte Trägerstoffe kommen hier in Frage: Polystyrol, Polyurethan, Polyphenol (sämtlich vorzugsweise als Uart- oder Weichschaumstoffe, Gummi wie auch Sägemehl oder auch Spanplattensägemehl, wobei jedoch das Mehl weitgehend getrocknet sein sollte. A1s Sonderabfallstoffe bieten sich riir diesen Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens insbe inshesondere Mineralöle oder mineralölähnliche Stoffe, die vorstehend bereits ausführlich beschrieben wirden, an. flabe 1 es zweckrnäßig, den Chlorgehalt stets unter 2 % zu halten und einen Flammpunkt von mehr als 55 °C zu erreichen.
  • Die oben genannten Mono- oder Zusatzbrennstoffe, die bei der Herstellung von Portlandzement in Frage kommen, sind selbstverständlich mit Vorteil generell bei allen erdenklichen Zementherstellungsverfahren brauchbar, aber auch bei dem Brennen von Kalk zu Branntkalk, wobei auch bei diesen Anweendungsfällen der Einsatz eines Drehrohrofens besonders vorteilhafte Ergebnisse liefert.
  • In der Hüttenindustrie ist das erfindungsgemäße Verfahren von besonderem Vorteil bei Hochofenprozessen, wo die Kohle bzw. der Koks teilweise durch das erfindungsgemäße Brennstoffsubstitut ersetzt werden kann, wobei ein begrenzter Schwefelgehalt nicht stört, zumal in Kohle und Koks bei Hochofenprozessen der Schwefelgehalt im allgemeinen bei etwa 3 Gew.-% liegt. Für den Hochofenprozeß kommt insbesondere die Erzeugung von Roheisen in Frage, bei der im unteren Teil des Hochofens Temperaturen von etwa 16000C (im unteren Kegel "Rast") auftreten.
  • Bei der Durchführung des Hochofenprozesses wird für den Mono- oder Zusatzbrennstoff eine größere Teilchengröße angestrebt. Dabei wird das erfindungsgemäß erhältliche Verfahrensprodukt insbesondere in brikettierter Form eingesetzt, z.B. in Form von Briketts der Größe von "Eierkohlen", d.h. einem Längsdurchmesser von etwa 5 bis 7 cm. Dabei,ist es wesentlich, daß aufgrund des erforderlichen Luftdurchlasses durch das im Hochofen aufgeschüttete Material die in den Hochofen eingebracllLen erfindungsgemäßen Mono- oder Zusatzbrennstoffe in ihrer Form eine gewisse mechanische Festigkeit zeigen. Diese Festigkeit kann durch die Herstellung von Preßformlingen erhalten werden, wobei es auch bedeutsam sein kann, zusätzlich zu den erwähnten Zusatzbrennstoffen noch Bindemittel, z.B. in Form von Bitumen oder verschiedenen Teer-oder Pechsorten, wie sie vorstehend bereits genannt wurden, aber auch die bereits erwähnten bituminösen Stoffe, einzubringen. Hier hat sich auch insbesondere Gußasphalt mit einem Schmelzpunkt von etwa 150 bis 1800C als vorteilhaft erwiesen. Ist also der Einsatz von solchen Bindemitteln erwmnscht, die bei Raumtemperatur fest sind, so müssen diese selbstverständlich bei einer über ihrem 5chmelzpuiçt liegenden Temperatur mit den weiteren genannten Ausgangsmaterialien zu dem erfindungsgemäßen Mono- oder Zusatzbrennstoff verarbeitet werden.
  • Anstelle der erwähnten Briketts können selbstverständlich auch noch andere Formlinge in Frage kommen, z. B. Bruchstücke aus Extruderanladen.
  • Für den Hochofenprozeß in seinen vielfältigen Ausgestaltungen (verschiedenes Metallerz und damit unterschiedliche angestrebte metallische Endprodukte) lassen sich insbesondere aus folgenden Komponenten bestehende Mono- oder Zusatzbrcnnstoffu einsetzen.
  • Neben den vorstehend genannten Trägerstoffen, ausschließlich solche mit relativ hohem Wassergehalt, kommt als Trägerstoff insbesondere Kohlenstaub in Frage, während als Sonderabfälle Mineralöle und mineralölähnliche Stoffe mit hohem Siedepunkt, vorzugsweise von etwa 300 bis 4000C, mit Vorteil eingesetzt werden. Dabei ist es anzustreben, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff bei relativ hoher Festigkeit und bezüglich seiner Korngröße den üblicherweise in Hochofenprozessen eingesetzten Koksmaterialien möglichst nahe-kommt, d. h. insbesondere langsam "entgast".
  • Die bei dem Hochofenprozeß in Frage kommenden Brennstoffmaterialien dienen zwar vorwiegend als eine Art Brennstoffsubstitut. Dennoch greifen sie auch in einem gewissen Umfang in die beim Hochofenprozeß ablaufenden chemischen Reaktionsabläufe ein und zeigen eine gewisse reduktive Wirkung. Die eigentliche Bedeutung der erfindungsgemäßen Brennstoffsubstitute, die hier insbesondere als Zusatz-und nicht als Monobrennstoff zu betrachten sind, liegt darin, daß ihre Verbrennungsprodukte als Bestandteil des Gichtgases in z. B. Heizkraftwerken nützliche Weiterverwendung finden, d. h. sie stellen also keinenKoksersatz dar, sondern werden in Form der Verbrennungsprodukte anderen geeigneten energetischen Prozessen zugeführt.
  • Der bereits vorstehend erwähnte Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung von Branntkalk ist ebenfalls von außergewöhnlicher wirtschaftlicher Bedeutung, wobei an sich in beliebigen Brennöfen gearbeitet werden kann, vorzugsweise jedoch in Drehrohröfen.
  • Als weiterer industrieller Brennprozeß ist für die Zwecke der Erfindung ein solcher in Kohlekraftwerken oder auch in Staubfeuerungsanlagen, insbesondere Kohlestaubfeuerungsanlagen von Bedeutung. Dabei kann der erfindungsgemäße Brennstoff als Mono- oder auch als Zusatzbrennstoff eingesetzt werden.
  • Bei allen oben genannten Anwendungsfällen steigt mit erhöhtem Anteil an Sonderabfallstoff der Heizwert, d.h., der Heizwertträger ist nicht der organische Trägerstoff, sondern der Abfallstroff.
  • Die vorstehend beschriebenen und besonders bevorzugten Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens und die genannten Verwendungsmöglichkeiten der danch gewonnenen Produkte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Aufzählung der sich vor einem rein chemischen Hintergrund darüberhinaus ergebenden Anwendungsmöglichkeiten ginge ins Uferlose.
  • Im folgenden soll die Erfindung anhand einiger Beispiele mit konkreten Mengenangaben der eingesetzten Ausgangskomponenten noch näher erläutert werden.
  • Beispiel 1 Ein Kunstharz in Form von Leinöl medislziertem Alkydharz einer Viskosität von ca. 400 cP wurde im Gewichtsverhältnis von 1:1 mit trockenem Sägemehl in einem Zwangsmischer 15 Minuten gemischt. Durch die Vermischung wurde ein homogenes, rieselfähiges Schüttgut erzielt. Dieses Schüttgut wurde als Monobrennstoff in der Zementindustrie gemeinsam mit Bleicherden in einem Gewichtsverhältnis von über die übliche Beschickungseinrichtung dem Brennprozeß zugeführt.
  • Der Heizwert der Ausgangsstoffe lag beim Kunstharz bei ca. 8000 Kcal/kg und beim Sägcnlchl bei ca.12580 kJ/kg. Der rechnerisch ermittelte Ileizwert des Zusatzbrennstoffs betrug 23500 kJ/kg.
  • Beispiel 2 100 Gewichtsteile Ölgatsch und 100 Gewichtsteile Sägemehl wurden in einem Zwangsmischer miteinander vermischt und lieferten ein Verfahrensprodukt fester Konsistenz das krümelig und schüttfähig war. Die Farbe war schwarz. Eine Selbstentzündung war nicht feststellbar. Der Flammpunkt der Originalsubstanz betrug nach Abel-Pensky weniger als 1000C, das Schüttvolumen 0,300 kg/dm3, der Eleizwert 5000 kcal/kg = 21 000 kJ/kg, der pH-Wert 9,38, der Trockenrückstand (1050C) 62,1 %, der Trockenverlust 37,9 % und der Wassergehalt ca. 35 %. Die Substanz enthielt ca. 3 % leichtflüchtige organische Substanzen.
  • Der Glührückstand bei 6000C bzw. 900"C, bezogen auf die Ausgangssubstanz, betrug 12,1 bzw. 8,1 %. Ein Schlorgehalt bzw. ein Chloridgehalt war nicht nachweisbar. Dieses Produkt war mit besonderem Vorteil einsetzbar bei der Zementherstellung.
  • Beispiel 3 100 Gewichtsteile Lackrückstände einer 1.ackfabrik bei denen es sich um acrylharz-modifizierte Alkydharze mit Anteilen an organischen Lösungsmittel und Füllstoffen handelt, sowie 100 Gewichtsteile Sägemehl wurden in einem Zwangsmischer miteinander zu einem festen, krümeligen, schüttfähigen sowie braunen, nach organischen Lösungsmitteln riechenden Produkt vermischt.
  • Eine Selbstentzündung fand nicht statt. Der Flammpunkt dieses Produktes betrug nach Abel-Pensky weniger als 1000C, das Schüttvolumen 0,35 kg/dm3, der Heizwert 5000 kcal/kg = 21 000 kJ/kg und der pH-Wert 4,92. Der Trocknungsrückstand betrug bei 105°C 97,1 %, der Trocknungsverlust 2,9 % und der Wassergehalt ca. 2 %.
  • Die leichtflüchtigen organischen Substanzen machten ca. 1 % aus. Der Glührückstand bei 600 bzw. 9000C betrug, bezogen auf die Originalsubstanz, 5,9 % bzw.
  • 1,36 %. Ein Chlorgehalt war nicht nachweisbar. Der Chloridgehalt lag bei ca. 1 %, der Schwefelgehalt bei weniger als 1 %. Diese Produkt wurde bei der Zementherstellung eingesetzt.
  • Beispiel 4 100 Gewichtsteile eines Kunstharzes eines Chemiewerkes bei dem es sich um ein Abfallprodukt aus der Phenolharzherstellung für Elektroisolierlacke handelte, wurden mit 100 Gewichtsteilen Sägemehl zu einem festen krümeligen, schüttfähigen und hellbraunen Produkt, das nach organischen Lösungsmitteln roch, in einem Zwangsmischer vermischt. Selbstentzündung war nicht feststellbar. Der Flammpunkt der Mischsubstanzen nach Abel-Pensky betrug weniger als 1000C, das Schüttvolumen 0,350 leg/dm3, der Heizwert 5000 kcal/kg = 21 000 kJ/kg, der pH-Wert 5,14, der Trockenrückstand bei 105°C 93,4 %, der Trocknungsverlust 6,6 °n und der Wassergehalt ca. 5 °Õ. Leichtflüchtige organische Substanzen machten bei dem Verfahrensprodukt ca. 1 % aus, während der Glührückstand bei 600°C bzw. 900°C, bezogen auf die Menge des Verfahrensproduktes, 4,2 90 bzw. 0,56 % betrugen. Ein Chlor- bzw. ein Chloridgehalt war nicht nachweisbar, während der Schwefelgehalt weniger als 1 % ausmachte. Dieses Produkt wurde bei einem Brennofen in der Kalkindustrie verwendet.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Verwertung flüssiger oder zähflüssiger industrieller Sonderabfälle in Vermischung mit anderen Stoffen bei industriellen Brennprozessen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß eine homogene, rieselfähige Mischung aus einem feinteiligen, festen, adsorptionsfähigen organischen Trägerstoff und aus Sonderabfällen in Form von Harzabfällen, Lackschlämmen oder Schlämmen von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen herJestellt und diese Mischung als Mono- oder Zusatzbrennstoff industriellen Brennprozessen zugeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennprozeß bei Temperaturen oberhalb etwa 1100°C durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennprozeß bei Temperaturen oberhalb etwa 12500C durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff in Hüttenanlagen verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ono- oder Zusatzbrennstoff in Zementherstellungsanlagen verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff in Kohlekraftwerken verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff in pelletisierter oder brikettierter Form eingesetzt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichne, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff in Form von Ayylomeraten bzw. Granulaten einer Teilchengröße von 1 bis 10 mm eingesetzt wird.
  9. 9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mono- oder Zusatzbrennstoff aus 100 Gewichtsteilen Trägerstoff und 120 bis 180 Gewichtsteilen Sonderabfall hergestellt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein pulvriger Trägerstoff einer Teilchengröße von weniger als etwa 1 mm eingesetzt wird.
  11. 11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägerstoff in Form von Spanplattensägemehl, zerkleinertem nichtmetallischem Shredderabfall, zerkleinerten Preßkunst- stoffen und/oder zerkleinerten Cummierzeugnissen einaesetzt wird.
  12. 12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Sonderabfall Altöle, Tankreinigungsrückstände aus Schiff- und Lagertanks, ölgassehlämme, Plalzlagerfette, Schmierfette, industrielle Lackschleifschlämme, Fehlchargen und Restfarben aus der Lackproduktion, Rückstände aus der Entlackung, Rückstände aus der Kunstharz- oder Kunstleimherstellung, insbesondere nicht-ausgehärtete Harzrückstände in Form von Phenolharzen, Alkydharzen, Acrylharzen, Holzölharzen, Leinölharzen, Sojaölharzen, Epoxydharzen, oder Isocyanatharzen, natürliche Öle oder natürliche Harze eingesetzt werden.
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