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Fahrzeugsitz
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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für Flugzeuge
und Omnibusse, mit einer Beinstütze, deren die Auflagefläche bildender Teil von
wenigstens einer stabförmigen Stütze getragen wird, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar
in einem vom Sitzgestell getragenen Führungskörper geführt ist, und die zwischen
einer Nichtgebrauchsstellung, in welcher sie nicht oder nur wenig über den Sitzteil
nach vorne übersteht, und einer Gebrauchsstellung, in welcher sie vor dem Sitzteil
eine Auflagefläche zumindest für die Unterschenkel des Sitzbenutzers bildet, verstellbar
und zumindest in der letztgenannten Stellung mittels einer Verriegelungseinrichtung
feststellbar ist, welche am Fü} ngskörper angeordnet ist und ein bewegbares
Verriegelungsglied
aufweist.
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Gemäß einem eigenen, nicht vorveröffentlichten älteren Vorschlag kann
das Verriegelungsglied mittels der Stütze selbst betätigt werden, was den Vorteil
hat, daß der Sitzbenutzer nicht erst eine Handhabe od.dgl. suchen muß, die häufig
auch noch nicht bequem zu erreichen ist, um die Beinstütze ausfahren oder einfahren
zu können. In manchen Fällen besteht aber die Vorschrift, die Verriegelungseinrichtung
mittels eines Handgriffes od.dgl. betätigen zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß seine Verriegelungseinrichtung zwar
mittels einer Handhabe od.dgl.
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betätigt werden kann, diese Handhabe aber bequem zu betãtigen ist.
Ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 löst diese Aufgabe.
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Bei einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung für das Verriegelungsglied
braucht nämlich nicht bei der Auswahl der Stelle, an welcher die Handhabe angeordnet
wird, auf die Verbindung zwischen der Handhabe und der Verriegelungseinrichtung
Rücksicht genommen werden, weil diese Verbindung ein flexibler Schlauch sein kann,
der hinsichtlich seiner Länge und seiner Verlegung ohne weiteres allen Erfordernissen
angepaßt werden kann. Die Handhabe kann deshalb dort vorgesehen werden, wo sie vom
Sitzbenutzer bequem zu erreichen und zu betätigen ist.
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Aus Sicherheitsgründen greift bei einer bevorzugten Ausführungsform
am Verriegelungsglied eine es in der Verriegelungsstellung zu halten suchende, vorgespannte
Feder an. Eine sichere Verriegelung ist nämlich hierdurch auch dann gewthrleistet,
wenn die hydraulische Betätigungsvorrichtung, beispielsweise bei Verlust von Hydraulikflüssigkeit,
unwirksam werden sollte.
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Um in einfacher Weise die Betätigungskraft und den Betätigungsweg
der hydraulischen Betätigungsvorrichtung an die zur Betätigung des Verriegelungsgliedes
erforderliche Kraft und Bewegung anpassen zu können, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
das Verriegelungsglied mit dem einen Arm eines schwenkbar an der Verriegelungseinrichtung
gelagerten, doppelarmigen Hebels gekuppelt, an dessen anderem Arm der Kolben eines
das Arbeitselement bildenden Hydrozylinders der Betätigungsvorrichtung angreift.
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Das Steuerelement der Betätigungsvorrichtung weist vorzugsweise eine
Drucktaste auf, welche an einem Kolben eines Hydrozylinders oder an einer Membrane
angreift.
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Eine besonders einfache und dennoch äußerst zuverlässige Konstruktion
des Verriegelungsgliedes weist eine vorteilhafte Ausführungsform auf, bei der das
Verriegelungsglied als ein längsverschiebbar geführter, hohler Zapfen ausgebildet
ist, in den die vorgespannte Feder eingreift und der in seiner Wandung einen Durchbruch
aufweist, der das eine Ende des doppelarmigen Hebels aufnimmt.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels, Fig.
2 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt einer Draufsicht auf die Verriegelungseinrichtung
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III -
III der Fig. 2.
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Der in Fig. 1 dargestellte Sitz, der als Fluggastsitz oder Omnibussitz
eingesetzt werden kann, weist ein in gewichts-
armer Bauweise ausgefthrtes,
als Ganzes mit 1 bezeichnetes Sitzgestell auf. Füße 2 und 2' dieses Sitzgestells
sind im Bereich ihres oberen Endes mit einem Rahmen verbunden, dessen beide, je
durch ein Rohr gebildete Traversen 3 durch zwei Längsholme 4 miteinander verbunden
sind, die Ober die hintere Traverse hinaus schräg nach oben verlängert sind. Im
Bereich dieser Verlängerung ist eine Rückenlehne 5 mit parallel zu den Traversen
3 liegender Schwenkachse am Sitzgestell angelenkt. Mittels einer nicht dargestellten
Verstell- und Feststellvorrichtung kann die Rückenlehne 5 relativ zum Sitzpolster
7 verschwenkt und zusammen mit dem Sitz in eine Liegeposition geschwenkt werden.
Die Liegeposition ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt.
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Am Sitzgestell 1 sind außer der RUckenlehne 5 zwei Seitenwangen 6
befestigt, von denen nur eine dargestellt ist.
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Diese Seitenwangen 6 begrenzen den Sitzteil des Fahrzeugsitzes zur
Seite hin und nehmen zwischen sich das Sitzpolster 7 auf, das auf einem nicht dargestellten
Polsterträger aufliegt. Das Sitzpolster ist in Fig. 1 in seiner Normalstellung und
seiner Liegestellung dargestellt.
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» Polsterträger des Sitzpolsters 7 ist seitlich je ein Führungskörper
8 befestigt. Die beiden spiegelbildlich gleich ausgebildeten und angeordneten Führungskörper
8 weisen je einen plattenförmigen Träger 9 auf, der in einer Ebene liegt, auf der
die Schwenkachse der Rückenlehne 5 lotrecht steht. An den oberen, etwas hinter der
vorderen Traverse 3 liegenden Abschnitt des Trägers 9 schließt sich der untere Abschnitt
an, der sich zum unteren Ende hin nach vorne verbreitert und daher eine Trapezform
hat. Dieser untere Abschnitt des Trägers 9 liegt mit seinem vorderen Teil in relativ
geringem Abstand neben der Innenseite des benachbarten, vorderen Fußes 2' des Sitzgestelles
1.
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An der nach außen, im vorderen Teil also gegen den benachbarten Fuß
2' weisenden Seite des unteren Abschnitts des Trägers 9 sind drei fliegend gelagerte
Rollen 11 angeordnet,
die, wie Fig. 2 und 3 zeigen, beidseitig mit
einem Flansch versehen sind. Die Anordnung der Rollen 11 ist so getroffen, daß sich
je eine Rolle im Bereich der beiden unteren Ecken des Trapezes befindet, wahrend
die dritte Rolle im Abstand über der Verbindungslinie zwischen den Drehachsen dieser
beiden Rollen angeordnet ist, wodurch die drei Rollen 11 ein annähernd gleichschenkliges
Dreieck definieren.
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Die gleiche Ausbildung hat der in Fig. 1 nicht sichtbare, da auf der
anderen Sitzseite angeordnete Führungskörper.
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Zwischen den beiden unteren Rollen 11 einerseits und der oberen Rolle
11 andererseits jedes Führungskörpers 8 ist ein hochkant stehendes,sichelartig gekrümmtes,
mit seinen Enden nach oben weisendes Vierkantrohr längsverschiebbar gelagert.
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Diese beiden spiegelbildlich gleich ausgebildeten Vierkant rohre bilden
je eine Stütze 12 einer als Ganzes mit 13 bezeichneten Beinstütze. Im Ausführungsbeispiel
werden die beiden parallel zueinander liegenden Stützen 12 durch die beiden Schenkel
eines U-Bügels gebildet, dessen Jochabschnitt 14 die nach vorne weisenden Schenkelenden
miteinander verbindet. Die beiden nach hinten weisenden Schenkelenden, die sich
unterhalb des Sitzpolsters 7 befinden, tragen je eine nach unten überstehende Anschlagplatte
15.
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Der Jochabschnitt 14 trägt eine nur schematisch dargestellte Verbindungseinrichtung
16, auf der eine die Auflagefläche der Beinstütze bildende, gepolsterte Platte 17
aufliegt, und zwar im Ausführungsbeispiel derart, daß die beiden durch den Jochabschnitt
14 verbundenen Enden der Stützen 12 nahezu lotrecht auf der durch die Platte 17
definierten Ebene stehen. Die Platte 17 ist relativ zur Verbindungseinrichtung 16
in Querrichtung des Jochabschnittes 14 verschiebbar, um einerseits in der Nichtgebrauchsstellung
auch dann, wenn das Sitzpolster 7 und sein Polsterträger in der Normalstellung stehen,
die beiden Führungskörper.8 also die tiefere der beiden möglichen Stellungen einnehmen,
die Platte 17 vor dem Sitzgestell 1 und unterhalb des vorderen Randes des Sitzpolsters
7 in einer im
wesentlichen vertikalen Stellung anordnen zu können,
und um andererseits in der Gebrauchsstellung den Abstand vom vorderen Rand des Sitzpolsters
7 wählen zu können, damit die Platte 17 bei Sitzbenutzern mit unterschiedlicher
Beinlange stets in die optimale Position gebracht werden kann.
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Infolge der sichelförmigen Krümmung der stabformigen Stützen 12 kommt
die Platte 17 der Beinstütze dann, wenn die beiden Stützen 12, geführt von den Rollen
11, nach vorne bewegt, also aus dem Sitzgestell 1 herausgezogen werden, in die in
Fig. 1 dargestellte Gebrauchsstellung in welcher die Platte 17 eine mehr oder weniger
große Neigung nach vorne aufweist.
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Die Größe der Neigung und insbesondere auch der Abstand der Platte
17 über dem den Fahrzeugsitz tragenden Boden hängen im Ausführungsbeispiel nicht
nur davon ab, wie weit die Beinstütze aus der Nichtgebrauchsstellung heraus bewegt
worden ist, sondern auch von der veränderbaren Position des Sitzpolsters 7.
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In Fig. 1 ist deshalb die Lage der Platte 17 bei vollständig ausgefahrenen
Stützen 12 sowohl für die niedrigste als auch für die höchste Position der Führungskörper
8 in Verbindung mit unterschiedlichen Positionen des Sitzpolsters 7 dargestellt.
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In der Nichtgebrauchsstellung und der Gebrauchsstellung ist die Beinstütze
durch eine als Ganzes mit 18 bezeichnete Verriegelungseinrichtung gesichert, die
im Ausführungsbeispiel nur an einer der beiden Stützen 12 angreift. Selbstverständlich
ware es aber auch möglich, für jede der beiden Stützen t2 eine derartige Verriegelungseinrichtung
18 vorzusehen.
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Rie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist die Verriegelungseinrichtung 18 an
der Innenseite des plattenförmigen Trägers 9 im 3ereich von dessen trapezförmigem
unterem Endabschnitt angeordnet. Die Verriegelungseinrichtung 18 weist ein Gehäuse
19 auf, das von einer am Träger 9 anliegenden Grundplatte betragen wird. Ein Teil
des Gehäuses 19 bildet eine Führungsbuchse
20, welche den Träger
9 an einer auf die Stütze 12 ausgerichteten Stelle durchdringt. In der Führungsbuchse
20, deren Längsachse lotrecht auf die ihr zugekehrte Seite der Stütze 12 ausgerichtet
ist, ist längsverschiebbar ein Verriegelungsbolzen 21 gelagert, der in der Nichtgebrauchsstellung
und der Gebrauchsstellung der Beinstütze in je eine in die Stütze 12 eingelassene,
zum Träger 9 hin offene Buchse 22 mit nur geringem Spiel eingreift und dadurch die
Beinstütze formschlüssig arretiert. Der Verriegelungsbolzen 21 ist mit einer zentralen
Sacklochbohrung versehen, die nach der der Stütze 12 abgekehrten Seite hin offen
ist und eine vorgespannte Schraubenfeder 23 aufnimmt, die sich andererseits am Gehäuse
19 abstützt und den Verriegelungsbolzen 21 in der Verriegelungsstellung zu halten
sucht.
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Unterhalb der Führungsbuchse 20 ist in dem Gehäuse 19 ein doppelarmiger
Hebel 24 schwenkbar gelagert, dessen nach oben weisender Arm durch einen Längsschlitz
in der Führungsbuchse 20 hindurch in einen Durchbruch des Verriegelungsbolzens 21
eingreift. Durch eine Schwenkbewegung des Hebels 24 im Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung
gemäß Fig. 3 wird der Verriegelungsbolzen 21 entgegen der Kraft der Schraubenfeder
23 in seine Entriegelungsstellung zurückgeschoben, in welcher er außer Eingriff
mit der Stütze 12 ist. Das andere Ende des doppelarmigen Hebels 24 liegt an einem
Kolben 25 eines fest mit dem Gehäuse 19 verbundenen, hydraulischen Arbeitszylinders
26 an. Eine Längsverschiebung dieses Kolbens 25 hat eine Schwenkbewegung des Hebels
24 zur Folge. An den Arbeitszylinder 26 ist ein flexibler, aber druckfester Schlauch
27 angeschlossen, der zu einem im Ausführungsbeispiel am vorderen Ende der Seitenwange
6 angeordneten, hydraulischen Steuerelement 28 führt, das als Betätigungsglied eine
Drucktaste hat. Ein Druck auf diese Drucktaste bewirkt, da das gesamte hydraulische
System mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist, daß Hydraulikflüssigkeit in den
Zylinderraum des Arbeitszylinders 26 gedrückt wird, wodurch der Kolben 25 gegen
den Träger 9 hin verschoben wird. Dies hat eine Schwenkbewe-
gung
des Hebels 24 und eine Bewegung des Verriegelungsbolzens 21 gegen seine Entriegelungsstellung
hin zur Folge.
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Diese Drucktaste muß nur solange gedrückt gehalten werden, bis die
Beinstütze aus der Nichtgebrauchsstellung oder Gebrauchsstellung heraus bewegt ist,
da dann der Verriegelungsbolzen 21 nicht mehr in eine der Buchsen 22 einrasten kann.
Er wird jedoch von der Schraubenfeder 23 wieder in Eingriff mit einer der Buchsen
22 gebracht, sobald er auf eine solche ausgerichtet ist. Die Verschiebung des Verriegelungsbolzens
21 in die Verriegelungsstellung durch die Schraubenfeder 23 hat gleichzeitig eine
Schwenkbewegung des Hebels 24 entgegen dem Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung
gemäß Fig. 3 zur Folge, wodurch der Kolben 25 in den Zylinderraum des Arbeitszylinders
26 gedrückt wird. Die damit verbundene Verdrängung von Hydraulikflüssigkeit bringt
die Drucktaste wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
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