Fulguritwerke Seelze und Eichriede in Luthe bei Hannover Adolf Oesterheld, 3051 Luthe
VEKAPLAST Kunststoffwerk Heinrich Laumaan KG, Dieselstr. 8,
4401 Sendenhorst
F 230 - Ws/Be
Flügel- und Blendrahmen für Fenster oder verglaste Türen
Die Erfindung betrifft einen Flügel- und Blendrahmen für Fenster oder verglaste Türen, die beide aus über die Fensterscheibe zur
Rauminnenseite hin hinausragenden Aluminium-Hohlkammerprofilen
bestehen, welche auf der Rauminnenseite durch jeweils ein Kunststoffprofil
abgedeckt sind, wobei das Profil des Flügelrahmens die Glasscheibe umgreift und auf der Außenseite den Rand der
Glasscheibe übergreift.
Bei einer bekannten Anordnung dieser Art besteht das auf der Rauminnenseite angeordnete Kunststoffprofil aus einem Polyurethan-Schaumstoff,
welcher teilweise an das Aluminiumprofil angeschäumt
ist.
Verbundprofile dieser Art haben den Vorteil, daß durch die Anordnung
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eines Kunststoffprofiles eine gute Wärmedämmung erreicht wird.
Nachteilig könnte hierbei sein, daß die beiden verwendeten Materialien unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben. Durch die
Anordnung des Materials mit dem geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten,
nämlich des Aluminiums^ auf der Gebäudeaußenseite, und die Anordnung des Materiales mit dem größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten,
nämlich des Kunststoffes, auf der Gebäudeinnenseite,
können sich aber die aufgrund von Temperaturschwankungen auftretenden
Längenänderungen auf das Verbundprofil nicht oder nur unwesentlich
auswirken. Da das der Rauminnenseite zugewandte wärmedämmende Kunststoffprofil der im Sommer und im Winter im wesentlich gleichbleibenden
Innentemperatur ausgesetzt ist, treten auch keine nennenswerten Längenänderungen dieses Profiles auf. Das auf der Gebäudeaußenseite
angeordnete Aluminiumprofil ist zvar größeren Temperaturschwankungen
ausgesetzt, diese wirken sich aber aufgrund des geringeren Ausdehnungskoeffizienten des Aluminiums nur geringfügig aus.
Entsprechendes gilt für eine andere bekannte Anordnung, bei welcher
auf ein auf der Gebäudeaußenseite angeordnetes Aluminiumprofil ein
aus PVC bestehendes Kunststoffprofil aufgeklemmt ist.
Schließlich ist eine Anordnung bekannt, bei welcher das AluminiuB-profil
durch ein wärmedämmendes Profil aus einem Preßholzspangenisch
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abgedeckt ist. Ein solches Preßholzspangemisch hat aber etwa den gleichen - geringen - Wärmeausdehnungskoeffizienten wie Aluminium,
so daß sich aufgrund der unterschiedlichen Außen- und Innentemperaturen auch unterschiedliche Längenänderungen zwischen beiden Profilen
ergeben. Hierdurch ergeben «ich Schubspannungen im Verbindungabereich zwischen dem Aluminiumprofil und dem inneren wärmedämmenden
Profil, die zu Verwerfungen und/oder Mißbildungen führen können.
Nachteilig bei allen bekannten Anordnungen ist es, daß die Innenraumluft
Zugang zu Teilflächen des Aluminiumprofiles hat, so daß
es einmal zu Isolationsverlusten und zum anderen dazu kommt, daß daa Aluminiumprofil von beiden Seiten her unterschiedlichen Temperaturen
ausgesetzt ist, wobei weitere Wärmeverluste dadurch Zustandekommen,
daß das Kunststoffprofil aus einfachen Stegen gebildet ist.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Flügel-
und Blendrahmen der eingangs genannten Art so auszubilden, daß damit eine gute Wärmedämmung zwischen der Gebäudeaußenseite und
der Rauminnenseite erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden
Kunststoffprofile ebenfalls als Kohlkammerprofil auegebildet sind,
daß zumindest der die Ebene der Fensterscheibe überragende Abschnitt der Aluminiumprofile in an sich bekannter Weise beidseitig von dem
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Kunststoffprofil übergriffen wird und daß zwei Dichtungen vorgesehen sind, die zwischen dem flügelseitigen und dem blendrahmenseitigen Kunststoffprofil angeordnet sind und zwischen sich eine
Hohlkammer einschließen, die von den Flächen der Aluminiumprofile getrennt ist und diese abdeckt.
Auf diese Weise wird erreicht, daß zur Rauminnenseite hin von der
Mauer bis zur Fensterscheibe im geschlossenen Zustand des Fensters
eine Reihe von Hohlkammern gebildet ist, die unmittelbar aneinander anschließen und die nicht durch die kalten Seiten des Aluminiumprofiles unterbrochen ist. Die Aluminiuraprofile werden vielmehr
Tollständig durch die in den Kunststoffprofilen gebildeten Bohlkammern im geschlossenen Zustand des Fenstern abgedeckt, so daß
zwischen der Raumluft und den Flächen der Aluminiumprofile immer
stets wenigstens eine Hohlkamaer angeordnet ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die Verhinderung des
Zutrittes der Luft des Innenraumes zum Aluminiumprofil die bei
aus reinen Aluminiumprofilen bestehenden Fenstern nachteiligen
Schwitzwasserbildungen an der Innenfläche des Rahmens nicht mehr .'
auftreten können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kunststoffprofile aus eine«
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Kunststoff bestehen, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient etwa
dreimal so groß vie derjenige von Aluminium ist. In diesem Fall
vird nämlich bei etwa gleichbleibender Lange des Innenprofiles
sich die Längenänderung des äußeren Aluminiumprofiles um einen
der Herstelltemperatur des Verbundes entsprechenden Mittelwert bewegen, so daß die Längenänderungen des Aluminiumprofiles sich
auf das bei gleichbleibender Innentemperatur seine Länge nicht ändernde Kunststoffprofil praktisch nicht auswirken.
Bei einem Verfahren zur Herstellung derartiger Verbundprofile
ist es demzufolge Torteilhaft, wenn die Herstelltemperatur, also diejenige Temperatur, bei welcher das aus dem Aluminiumprofil und dem Kunststoffprofil bestehende Verbundprofil abgelängt wird, etwa derjenigen Temperatur entspricht, die im Innenraum herrscht und die damit den Mittelwert bildet, um welchen
die Längenänderungen des Aluminiumprofiles pendeln. Diese Pendeln
um den Mittelwert vird mit der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch ermöglicht, daß das Aluminiumprofil nicht den Innentemperaturen ausgesetzt ist und sich mithin ausschließlich entsprechend
den Änderungen der Außentemperaturen ausdehnen und verkürzen kann.
Sofern in üblicher Weise auf der Rauminnenseite eine Glasleiste
vorgesehen ist, ist es vorteilhaft, wenn die Glasleiste ebenfalls als Hohlkammerprofil ausgebildet ist, welches aus Kunststoff besteht.
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Besonders zweckmäßig ist es« wenn die einander übergreifenden
Seitenflächen der Aluminiumprofile und der Kunststoffprofile
mit Rasten, Widerhaken, hinterschnittenen Nuten od. dgl. versehen sind, so daß diese Flächen zur Verbindung der beiden
Profile miteinander herangezogen werden können. Diese Verbindung ist besonders sicher, weil bei der erfindungsgemäßen Anordnung
ein relativ großer Überdeckungsgrad vorgesehen werden kann. Verkantungen der Profile gegeneinander können mithin kaum auftreten.
Falls erforderlich , können zusätzliche Stützstege im Abstand zueinander an den einander zugewandten Flächen der Aluminiumprofile
und/oder an den Kunststoffprofilen angebracht werden.
Gegebenenfalls können an den Seitenflächen der Aluminiumprofile
parallel zu diesen verlaufende Stege vorgesehen sein, die die freien Kanten von die Aluminiumprofile übergreifenden Laschen
der Kunststoffprofile festhalten und ihre Führung erleichtern.
Die einander zugewandten Rasten, Nuten, hinterschnittenen Flächen und/oder die freien Kanten der Aluminium- und/oder der Kunststoff—
profile können im Querschnitt keilförmig ausgebildet sein, so daß ein leichtes Aufstecken bei sicherer Halterung möglich ist.
Daß das Aluminiumprofil für den Blendrahmen überdeckende Kunststoffprofil
kann in vorteilhafter Weise symmetrisch ausgebildet
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sein, so daß es an beiden Seiten Anschlüsse zur Aufnahme einer Glasleiste aufweist. Auf diese Weise kann dasselbe Kunststoffprofil
sowohl zum Maueranschluß als auch zur Installation eines Festfensters mittels eines Pfostens herangezogen verden.
Durch die symmetrische Ausbildung des Kunststoffprofiles für
den Blendrahmen können längere in die zvischen den beiden Dichtungen
gebildete Hohlkammer vorspringende Stege nicht verwendet verden. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, wenn die den Aluminiumprofilen
zugewandte Mitteldichtung aus einem zusammendrückbaren Hauptkörper mit einer sich längs der Dichtung erstreckenden
Ausnehmung und einem daran anschließenden on dem Kunststoffprofil
des Flügelrahmens anliegenden und die Öffnung zwischen den beiden Kunststoffprofilen übergreifenden Steg besteht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausfuhrungsbeiepielen
in der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Flügel- und Blendrahmens.
Fig. 2 ist ein Schnitt ähnlich Fig. 1 bei einer etwas abgewandelten Ausführungsform.
Fig. 3 ist ein Schnitt ähnlich Fig. 1 bei einer Ausführungsform,
bei welcher der Blendrahmen durch einen Pfosten mit anschließendem Festfenster
gebildet ist,
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Fig. 4 ist eine Ausführungsform ähnlich Fig. 1 mit
etvas abgewandelten Befestigungen zwischen den
Aluminium- und Kunststoffprofilen.
Gemäß Fig. 1 ist ein Flügelrahmen 1 und ein Blendrahmen 2 vorgesehen, die beide aus über eine hier als Doppelverglasung dargestellte Fensterscheibe 3 zur Rauminnenseite hin hinausragenden
Aluminium-Hohlkammerprofilen 4 und 5 bestehen, welche auf der Rauminnenseite durch jeweils ein Kunststoffprofil 6 bzw. 7 abgedeckt
sind. Der Blendrahmen 2 ist bei 8 an ein nicht dargestelltes Mauerwerk angeschlossen.
Die Kunststoffprofile 6 und 7 sind ebenfalls als Hohlkamaerprofile
ausgebildet und bei der dargestellten Ausführungsform mit mehreren
hintereinander angeordneten Hohlkammern 9 versehen. Sie weisen außerdem jeweils Laschen 10 und 11 auf, mit denen zumindest der die
Ebene der Fensterscheibe 3 überragende Abschnitt 4a bzw. 5· der
Aluminiumprofile 4 und 5 beidseitig übergriffen wird.
Zwischen dem flügelrahmenseitigen Kunststoffprofil 6 und dem blendrahmensei ti gen Kunststoffprofil 7 sind zwei Dichtungen 12 und 13
angeordnet, die zwischen sich eine Hohlkammer 14 einschließen, die
durch die Teile der Kunststoffprofile, insbesondere aber durch die
Mitteldichtung 12, von den Flächen der Aluminiumprofile 4 und 5 getrennt ist und diese abdeckt.
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Ferner ist eine Glasleiste 15 vorgesehen, die in das flügelrahmenseitige Kunststoffprofil 6 eingesteckt ist und in an sich bekannter
Weise die Fensterscheibe 3 zwischen den zugehörigen Dichtungen 3a
und 3b festhält. Die Glasleiste 15 ist ebenfalls mit Hohlkammern versehen und besteht aus Kunststoff.
Auf diese Weise wird im geschlossenen Zustand des Fensters eine
Reihe von aneinander anschließenden Hohlkammern gebildet, die die Aluminiumprofile vollständig abdecken und verhindern, daß
auch nur Teilflächen der Aluminiumprofile 4 und 5 mit der Rauminnenluft in Berührung kommen.
Zur sicheren Festlegung der Kunststoffprofile 6 und 7 an den Aluminiumprofilen 4 und 5 sind bei der Ausführungsform nach Fig. 1
keilförmig ausgebildete und einander zugeordnete Widerhaken 16 und 17 an den Seitenflächen 18 der Aluminiumprofile einerseits und den
Laschen 10 und 11 der Kunststoffprofile andererseits vorgesehen.
Ferner sind an den Seitenflächen 18 der Aluminiumprofile 4 und 5
parallel zu diesen verlaufende Stege 19 vorgesehen, welche die freien Kanten 20 der Laschen 10 und 11 der Kunststoffprofile 6 und
übergreifen und damit deren Führung und Festlegung erleichtern.. Diese freien Kanten 20 sind ebenso wie die Widerhaken 16 und 17
im Querschnitt keilförmig ausgebildet.
Die Mitteldichtung 12 besteht aus einem zusammendriickbaren Haupt-
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körper 12a mit einer sich längs der Dichtung erstreckenden Ausnehmung 12b und einem daran anschließenden an dem Kunststoffprofil 6
des Flügelrahmens 1 anliegenden und die Öffnung zwischen den beiden Kunststoffprofilen übergreifenden Steg 12c. Zu diesem Zweck ist
an der Lasche 11 des flügelrahmenseitigen Kunststoffprofiles 6
ein ebenfalls als Hohlkammerprofil ausgestalteter Steg 6a angeordnet,
der als Widerlagerfläche für den Steg 12c der Mitteldichtung 12 dient.
Wie dargestellt, ist das blendrahmenseitige Kunststoffprofil 7
symmetrisch ausgebildet, so dall es auf beiden Seiten eine Nut 2i
zur Aufnahme einer Glasleiste aufweist, von denen eine dem Maueranschluß dienen kann.
Die Kunststoffprofile 6 und 7 sind gegenüber den Stirnflächen 22
der Alueiniumprofile durch Stützstege 23 abgestützt und in einem
Abstand zu diesen Stirnflächen gehalten.
Fig. 2 zeigt eine etwas abgewandelte Ausführungsform, bei welcher
der der Mitteldichtung 12 zugewandte Steg 6a des flügelrahmenseitigen
Kunststoffprofiles 6 mit einer Schrägfläche 6b versehen ist, die
das gleichmäßige Anliegen der Lippe 12d der Mitteldichtung 12 bei der Schwenkbewegung des Fensterflügels in Schließrichtung erleichtert.
Ferner sind bei der Ausführungsform nach Fig. 2 bei dem blendrahmenseitigen Kunststoffprofil 7 die Stege 19 und die Widerhaken 17
raumsparend miteinander vereinigt, wobei nur ein Stützsteg 23 vor-
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gesehen iet, während zur Vermeidung von Verkantungen zusätzliche
Abstützungen 24 Torgesehen sind, denen entsprechend ausgebildete Stege des Aluminiumprofiles zugeordnet sind.
Fig. 3 zeigt die Ausführungsform nach Fig. 2 in Anwendung auf einen
Blendrahmen, der als Pfosten 25 zur Halterung eines anschließenden
Festfensters 26 ausgebildet ist. Wie dargestellt, wird hier eine der Nuten 21 zur Halterung einer ebenfalls mit einer Hohlkammer 27
versehenen Glasleiste 28 herangezogen, die zwischen Dichtungen 26a
und 26b die Fensterscheibe 26 festhält.
Fig. 4 zeigt eine andere abgewandelte Ausfiihrungsform zur Festlegung
der Kunststoffprofile 6 und 7 auf d«n Aluminiumprofilen 4 und 5»
die insbesondere für Kunststoffprofile geeignet ist, die aus einem
steiferen Kunststoffmaterial bestehen. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 4 werden zur Festlegung lediglich die Widerhaken 16 und 17 herangezogen, wobei Stützstege 29 uud 30 in den Widerhaken 17 entsprechender
Größe an den Außenflächen der Aluminiumprofile 4 und 5
vorgesehen sind.
CCPY
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