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'Vorrichtung zum Antreiben einer Beschichtungseinrichtung"
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen eines
Beschichtungsmittels auf ein darunter bewegtes Gut, wie bahnförmiges Textilgut,
mittels eines Sprühkopfes, der entlang einer Bahn quer über das auf einem Auftragstisch
geführte Gut hin und her verfahrbar ist.
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Es ist bekannt, den Kunstschaum dadurch zu erzeugen, indem Polyol
und Isocyanat zusammen mit Katalysatoren und Reagenzien zu einem Additionsprodukt,
nämlich dem Polyurethan, vermischt werden. Gleichzeitig vermischen sich Wasser und
Diisocyanat, wodurch Harnstoffgruppen und C02-Cas entstehen. Die Harnstoffgruppen
sind als harte Segmente in das Polyurethan eingebaut, während das C02-Gas die Gasblasen
bildet, die das Polymer zu einem Schaum auftreiben.
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem die genannten Komponenten miteinander
vermischt und das Produkt unmittelbar danach auf die Rückseite eines Teppichs aufgebracht
wird, um dort statt einer üblichen Latex- eine Polyurethan-Beschichtung zu erzeugen.
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Mittels dieses auf dem Teppich sich bildenden Kunstschaumes werden
nicht nur die Noppen des Teppichs fest verankert und damit eine gute Dimensionsstabilität
erzeugt, sondern die Beschichtung ist sogar etwa 40 % leichter als die herkömmliche.
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Weiterhin ist die Beschichtung strapazierfähiger, sie weist eine höhere
Temperaturstabilität und eine erheblich größere Elastizität auf, wodurch der Begehkomfort
und das Schallschluckvermögen verbessert werden.
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Ein wesentliches Merkmal dieses Verfahrens ist die Tatsache, daß die
zur Herstellung des Polyurethan-Polymers notwendigen Bestandteile vor dem Auftragen
auf das zu beschichtende Gut innig miteinander vermischt und unmittelbar danach
auf die z.B.
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Teppichrückenseite aufgesprüht werden. Ein gleichmäßiger Auftrag des
Beschichtungsmittels auf das Gut erfolgt dadurch, daß das Gut mit einer gleichbleibenden
Geschwindigkeit unterhalb des Sprühkopfes bewegt wird, während der Sprühkopf senkrecht
dazu über dem Gut changiert. Die Transportgeschwindigkeit des Gutes und die des
Sprühkopf es müssen, unter Berücksichtigung des Sprühkegels, so aufeinander abgestimmt
sein, daß ein gleichmäßiger Auftrag über die Fläche des Gutes gewährleistet ist.
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Dies ist im Grunde ohne Problem möglich, solange der Sprühkopf gleichförmig
seine Bahn über das Textilgut zieht. Am Ende einer jeden Hin- und am Anfang einer
darauf folgenden Zurückbewegung ist jedoch ein Abbremsen und nach Richtungsumkehr
ein erneutes Beschleunigen des Sprühkopf es notwendig. Mit Hilfe von vorzugsweise
zwei gegeneinander arbeitenden Kupplungen kann die Umkehr der Bewegungsrichtung
auf 0,15 sek. herabgesetzt werden. Dennoch erfolgt am Rande des zu beschichtenden
Textilgutes eine Anhäufung des gleichmäßig aus dem Sprühkopf austretenden Beschichtungsmittels.
Vom Beginn bis zum Ende der Richtungsumkehr muß sich der Sprühkopf ausserhalb des
Gutes bewegen, weil ansonsten die gleichbleibend dicke Beschichtung nicht mehr gewährleistet
ist. Diese Maßnahme hat aber einen verhltnismäßig großen Ausschuß von Beschichtungsmitteln
zur Folge. Bei einer Arbeitsgeschwindigkeit des Sprühkopf es von 3 m/sek und einer
Umkehrzeit von etwa 0,15 sek., die beginnt mit der verursachten Abbremsung und endet
mit der beendeten Beschleunigung, ergibt sich ein Bereich von 0,5 x 3 m/sek. x 0,15
sek. = 0,23 m, der außerhalb des Randes des zu beschichtenden Gutes von dem Sprühkopf
jeweils bei der Hin- und der Herbewegung überstrichen werden muss, um eine gleichmäßige
Beschichtung des Gutes zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln,
mit der nach wie vor eine gleichmäßige Beschichtung des Textilgutes gewährleistet
ist, weiterhin aber eine schnellere Umkehr des Sprühkopfes am Rand des Textilgutes
erfolgen kann, so daß die Todzeit der Bewegung des Sprühkopfes außerhalb des zu
beschichtenden Gutes erheblich herabgesetzt und damit
Beschichtungsmittel
eingespart werden kann.
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Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art besteht die Lösung
der gestellten Aufgabe darin, daß als Antriebsmittel für diesen Sprühkopf ein stets
gleichförmig angetrieben umlaufender Endlosförderer vorgesehen ist, der quer über
dem Auftragstisch angeordnet und mit dem Sprühkopf über ein Antriebsgestänge verbunden
ist. Es wird also bei dieser Vorrichtung auf Kupplungen zur Umkehr der Antriebsrichtung
des Sprühkopfes völlig verzichtet. Vielmehr erfolgt die Umkehr nunmehr bei Umlenkung
des Endlosförderers an dem Umlenkrad, das an den beiden Enden des Förderers angeordnet
sein muß. Damit ergibt sich zwar auch wieder eine Verzögerung und eine Beschleunigung
der Bewegung des Sprühkopfes, jedoch beschränkt sich diese auf die Wegstrecke des
Radius des Umlenkrades.
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In Ausstattung der Vorrichtung nach der Erfindung ist es zweckmäßig,
daß die Länge des Endlosförderers durch die zu beschichtende Breite des Gutes bestimmt
ist. Sie sollte so bemessen sein, daß nur der Bereich der absoluten Länge des Endlosförderers
außerhalb der Breite des Gutes sich erstreckt, der eine ungleichmäßige Dicke der
Beschichtung aufgrund der notwendigen Verzögerung und erneuten Beschleunigung erzeugt.
Dabei ist auch die Fliehkraft des Beschichtungsmittels bei der Umkehr zu berEcksichtigen.
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Bei dem o.a. Beispiel war unter optimalen Voraussetzungen, also bei
Verwendung von zwei Umkehrkupplungen, ein Randbereich vom Sprühkopf überstrichen
worden, der etwa 22,5 cm breit war, und zwar innerhalb von etwa 0,15 sek. Bei der
Vorrichtung nach der Erfindung ist jetzt nur noch bei z.B. einem Durchmesser des
Umlenkrades von 10 cm diese Wegstrecke auf die Hälfte dieses Durchmessers, also
5 cm, reduziert. Diese Wegstrecke wird von dem Sprühkopf überfahren, wenn die Antriebsstelle
am EndlosfAderer das Umlenkrad umläuft. Daraus ergibt sich folgende Rechnung: 1/2
dx r : 3 m/sek. = 0,157 : 3 = 0,052 sek. Die Umkehr erfolgt also statt in 0,15 sek.
in 0,05 sek. Es ist einleuchtend, daß
nunmehr erheblich an Beschichtungsmittel
eingespart werden kann.
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Dies sogar noch mehr als es sich aus der Rechung ergibt, da ja der
Mittelpunkt des Umlenkrades nicht exakt oberhalb des Randes des Gutes zu sein braucht,
er kann sogar nach innen versetzt sein, damit nur die ungleichmäßige Beschichtungshöhe
als Ausschuß beseitigt werden muß.
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Es ist manchmal erforderlich, den Beschichtungsvorgang aus zusetzen.
In einem solchen Fall darf selbstverständlich das darunter angeordnete Gut nicht
weiterhin von dem Beschichtungsmittel, das kontinuierlich weiter durch den Sprühkopf
laufen muß, versehen werden. Da aber der Sprühkopf aufgrund seiner Verbindung mit
dem Endlosförderer nicht über den Rand des Textilgutes hinaus in eine Wartestellung
verfahren werden kann, sieht die Erfindung in Ausgestaltung der Vorrichtung vor,
den Endlosförderer in seiner Längsrichtung entlang des Auftragstisches verschieblich
anzuordnen, so daß also der Sprühkopf -einschließlich seines Antriebes - hinaus
verschoben wird.
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In der Zeichnung ist in schematischer Darstellung der Antrieb einer
Beschichtungsvorrichtung in der Seitenansicht und im Querschnitt dargestellt.
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Mit 1 und 2nd zwei in gleicher Höhe hintereinander angeordnete Endlosförderer
übereinander dargestellt, die den Antrieb einer Beschichtungsvorrichtung 5 bewirken
Die Antriebsstelle 3,3' am Endlosförderer 1,2 ist über ein Getriebegestänge 4 mit
der Beschichtungsvorrichtung 5 verbunden, die auf einer Schiene 6 stets in gleicher
Höhe zum Beschichtungsgut 7 hin und her verschiebbar gelagert ist. Von der Unterseite
der Beschichtungsvorrichtung gelangt das BeschichtungsmitteL in einem Sprühstrahl
auf das zu beschichtende Gut 7, das auf einem Auftragstisch 8 abgestützt ist.
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Die Länge des Endlosförderers 1, 2 ist durch die Breite des zu beschichtenden
Gutes 7,7' bestimmt. Wie die skizzenhafte Zeichnung darstellt, ist nicht die Achse
des jeweiligen Umlenkrades
an den beiden Enden des Endlosförderers
genau oberhalb des Randes des zugeordneten Gutes, also Förderer 2 zum Gut 7' und
Förderer 1 zum Gut 7, angeordnet, sondern mehr innerhalb, um nur wenig Wegstrecke
des Sprühkopfes seitlich außerhalb des Gutes zu haben. Diese Wegstrecke sollte gerade
nur so groß sein, daß nur dort die Beschichtungsdicke gegenüber der Sollstärke auf
dem Gut 7,7' ungleichmäßig ist. Diese Ungleichmäßigkeit ist auf keinen Fall ganz
zu vermeiden, da infolge der Richtungsumkehr ein Abbremsen und Beschleunigen erfolgen
muß. Durch die Erfindung ist es aber gelungen, nicht nur die zu überstreichende
Wegstrecke sehr klein zu halten, sondern dies auch in einem minimalen Zeitabschnitt
durchführen zu können. Die Wegstrecke geht aus Fig. l hervor, sie entspricht maximal
dem halben Kreisumfang des Umlenkrades, zweckmäßigerweise aber weniger, da am Anfang
und Ende der Richtungsumkehr (siehe Zeichnung) noch eine gleichbleibende Beschichtungsdicke
gewährleistet ist.
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Falls eine Betriebsunterbrechung aus irgend welchen Gründen erfolgen
muß, ist ein Anhalten des Beschichtungsmittelaustritts aus der Sprühvorrichtung
aus Verfahrensgründen nicht möglich.
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Da eine Anhäufung auf dem Gut aber nicht erfolgen darf, ist seitlich
des jeweiligen Endlosförderers 1,2 eine Druckkolben-Zylindereinheit 9 angeordnet,
die den Endlosförderer mit der Sprühvorrichtung 5 im Umkehrbereich in Richtung außerhalb
des Gutes 7,7' verschiebt.