DE2927170C2 - Präparationsmittel zur Herstellung von synthetischen Filamenten - Google Patents
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Description
Für die Herstellung und Weiterverarbeitung von synthetischen Fasern und Filamenten ist der Einsatz von
Chemiefaserhilfsmitteln erforderlich. Deren Aufgabe besteht darin, den Fasern und Filamenten die für deren
Herstellung und Weiterverarbeitung erforderlichen Eigenschaften, wie z. B. Glätte, Antistatik, Fadenschlußvermögen
zu verleihen. Da die Anforderungen an die Oiemiefaserhilfsmitte! sehr vielfältig sind, genügt
normalerweise der Einsatz einer einzelnen chemischen Substanz nicht, sondern es müssen spezielle Gemische
eingeheizt werden. Mengenmäßig der größte Anteil wird hier normalerweise von den Gleitmitteln repräsentiert.
In der Vergangenheit wurden als Gleitmittel üblicherweise
Mineralöle verschiedener Zusammensetzungen und Viskositäten oder Esteröle verschiedener chemischer
Struktur oder Mischungen aus beiden eingesetzt Der hauptsächliche Vorteil besteht darin, daß sie in
richtiger Abmischung den synthetischen Fäden jede gewünschte bzw. erforderliche Glätte verleihen können.
Ein sehr wichtiges Auswahlkriterium hierfür ist die Viäköäuäi der öle. Im allgemeinen gilt, je geringer die
Viskosität desto niedriger die Faden/Reibkörper-Reibung. Nachteilig machen sich aber, bedingt durch ihre
niedrigen Siedepunkte bzw. -bereiche, ihre hohen Flüchtigkeiten, ihr schlechtes Fadenhaftungsvermögen
sowie ihre geringe Hitzebeständigkeit bemerkbar. Durch die hohe Flüchtigkeit und das schlechte
Fadenhaftungsvermögen wird dem Faden einerseits teilweise die Schutzwirkung der Spinnpräparation
entzöge-, was zu mechanisch bedingten Beschädigungen führen kann und zum anderen treten Ablagerungen
πι u£.yr. au ucn Lrcnci.&tclt ι cncai uci τ ei αϊ E/ciiuugalfluschinen
auf, wie z. B. auf beheizten Gaietten, Heizplatten und Hotpins von Streckwerken bzw. Streckzwirnmaschinen
oder in Konvektions- oder Kontaktheizern von Texturiermaschinen. Diese Ablagerungen werden
wegen ihrer geringen Hitzebeständigkeit leicht und schnell zersetzt. Die flüssigen, bzw. teerartigen bzw.
festen Zersetzungsprodukte können einen Verarbeitungsprozeß stark behindern oder gar unmöglich
machen. Weniger flüchtige, hitzebeständige Produkte sind normalerweise höher viskos und besitzen somit
höhere Reibungskoeffizienten, was sie als Gleitmittel
ungeeignet macht
Das Gesagte gilt auch mit Einschränkungen für die anderen Bestandteile der Spinnpräparationen.
In der Vergangenheit als noch relativ geringe Verarbeitungsgeschwindigkeiten und niedrigere Verarbeitungstemperataren
angewandt wurden, traten diese Probleme noch nicht so gravierend in den Vordergrund
und man lernte damit umzugehen. Trotzdem wurde schon in den 60er jähren die Forderung nach
schwerflüchtigen und hitzebeständigen Präparationen erhoben.
Der rasante technische Fortschritt der letzten 30 Jahre mit der Entwicklung von Schnellspinn- bzw.
Spinnstreckverfahren für Filamente und Stapelfasern, von Spinnstrecktexturierverfahren, von BCF-Garnen
(bulked continous filaments) und von Strecktexturierverfahren von Filamenten mit sehr hohen Geschwindigkeiten,
machte die Entwicklung von vollkormen neuen
Präparationen erforderlich-Die Hauptforderungen waren:
Hitzebeständigkeit, geringe Flüchtigkeit gute antistatische Wirksamkeit, gutes Netzvermögen, mittlere
bis niedrige Faden/Reibkörper-Reibung, ausreichendes Fadenschlußvermögen, Verträglichkeit mit anderen
Hilfsmitteln wie z. B. Spulölen oder Schmälzen sowie gute Auswaschbarkeit
Diese Forderungen machten den Einsatz von neuen synthetischen Substanzen erforderlich. Mineralöle sowie
die meisten Esteröle kamen wegen ihrer niedrigen Siedepunkte und der dadurch bedingten Flüchtigkeit
sowie wegen ihrer geringen Hitzebeständigkeit nicht in Frage.
Es bestand also die Aufgabe, Gleitmittel zu Finden, die
synthetischen Fasern und Filamenten eine mittlere bis niedrige Faden/Reibkörper-Reibung verleihen, bei
gleichzeitig gutem Fadenschlußvermögen und die sich durch eine gute Hitzebeständigkeit und Fadenhaftungsvermögen
auszeichnen, so daß Ablagerungen in Heizern oder auf Heizplatten, Gaietten nicht auftreten oder auf
ein Minimum beschränkt sind-
Bekannt sind schon seit langem äthoxilierte Fettalkohole
oder Fettsäuren als Gleitmittel, die auf Fäden aufgetragen, zu mittleren bis niedrigen Faden/Reibkörper-Reibungen
führen, aber hinsichtlich ihrer Hitzebeständigkeit und Flüchtigkeit den gestellten Forderungen
im allgemeinen nicht genügen.
Eine neue Entwicklung sind die Gruppe der
Polyf-äthylenJ-propylenoxid-mischalkoxylate. die auch
bei mittlerer Viskosität der Produkte gute Gleitkomponenten darstellen und durch die rückstandslose Depolymerisation
bei Arbeitstemperaturen um 250° C keine Ablagerungen an den Maschinenteiler, verursachen.
Bekanntgeworden sind für diesen Verwendungszweck Mischoxyalkylate auf Basis von z. B. Butanol oder
Pentaerythrit
Die US-PS 39 97 450 beschreibt die Verwendung alkylverschlossener Oxäthylate als Präparationsmittel,
z. S. den fviethyrather eines mit AeO umgesetzten
Kokosfettalkohols. In der DE-PS 15 20 647 werden durch Olefin abgeschlossene Polyäther, ζ B. Tertiärbutyläther
von Alkoholen beschrieben, wie sie durch Umsetzung entsprechender Alkohole mit Isobutylen
erhalten werden können. Bei den Verbindungen dieser Gruppe ist erkennbar, endständige offene alkoholische
Hydroxylgruppen zu blockieren.
In der US-PS 38 34 935 werden Verbindungen als Schmiermittel für synthetische Filamente aus Polyester,
Polyamid oder Polyacrylnitril beansprucht, die durch Addition von 1,2-Bütylenoxid an ein- oder mehrwertige
Alkohole, Alkylamine oder Alkanolamine und nachträglicher
Anlagerung von Äthylenoxid hergestellt werden. Im Beispiel 1 und 2 der US-Patentschrift sind zwei
Co-Polymere unterschiedlichen Molekulargewichts beschrieben,
die durch Umsetzungen des Initiatormoleküls Propylenglykol mit 1,2-Buiylenoxid und nachträglicher
Addition von Äthylenoxid hergestellt werden. Alle diese Verbindungen enthalten somit endständige hydrophile
Polyäthylenglykoläthergruppierungen.
Im Gegensatz hierzu sind die in vorliegender Erfindung beanspruchten Verbindungen endständig
immer mit hydrophoben Butylenglykoläthergruppierungen
versehen. Durch die Besonderheit dieser Struktur lassen sich die überraschend niedrigen Gleitwerte sowie
das hervorragende Spreitungsvermögen und die ausgezeichneten Netzeigenschaften bei den beanspruchten
Präparationen begründen; hervorzuheben ist ferner die gute Hitzebeständigkeit Selbst bei hoher Hitzebeanspruchung
treten unerwünschte Ablagerungen auf den Maschinenteilen nicht ider nur in minimalen Mengen
auf, da die beanspruchien Verbindungen sich hierbei unter Abspaltung gasförmiger Produkte rückstandslos
zersetzen. Überraschend und nicht zu erwarten war, daß die erwünschten niedrigen Gleitwerte sich auch bei
starker Temperaturbelastung trotz einer gewissen Flüchtigkeit der beanspruchten Verbindungen praktisch
nicht verändern.
In der belgischen Patentauslegimg BE 6 01280
werden nur alkoxylierte aliphatische Verbindungen und
z.B. Butylpalmitat als Schmälzen beschrieben, die
speziell für Polyolefin- Fäden verwendet werden. Es sind also Verbindungen, die keine Polyäthergruppierungen
entbasten und daher niii den beansprucht ^a Verbindungen
sowohl in der Struktur als ats^h ir der Funktion
nicht vergleichbar sind. Die Produkte de.\ belgischen
Patentes sind nicht wasserlöslich und als Gleitmittel für synthetische Fasern und Filamente als Mineralölersatz
seit langem bekannt und unterscheiden sich also sowohl in den chemischen, als auch in den physikalsichen
Eigenschaften von den in der Erfindung beanspruchten Verbindungen.
In der Auslegeschrift DE-AS 11 74 290 werden
Mischungen aus Esterölen, wie z. B. Isopropylpalmitat und äthoxylierten Alkoholen, als Emulgatoren und
Antistatika beschrieben. Auch Zusätze von Mineralölen werden erwähnt, die Funktion der äthoxylierten
Verbindungen, die chemisch nicht mit den beanspruchten Verbindungen identisch sind, ist eindeutig darin zu
sehen, daß die verwendeten Gleitmittel emulgiert und damit aus wäßrigen Flotten zum Einsatz gebracht
werden können. Im Gegensatz hierzu haben die beanspruchten Verbindungeil nicht die Aufgabe, wasserunlösliche
Präparationskomponenten zu emulgieren, sondern übernehmen selbst Gleitmittelfunktionen. Mithin
besteht der fundamentale Unterschied gegenüber der Erfindung sowohl in der Struktur als auch in der
Funktion.
Die japanische Patentschrift JP 4 90 72 417 beschreibt Mischungen, die u. a. Äthylenoxidpropylenoxid-Copoly-
utc's enthalten und mn äliioxylisrisn Fcitslkoholcü und so
Wachs gemischt sind. Diese Verbiridungskiasse ist als
Zusatzmittel für Präparationen aus der Literatur bekannt und technisch in der Praxis eingeführt. Diese
genannten Verbindungen unterscheiden sich chemisch und physikalisch ebenfalls grundlegend von den
beanspruchten Verbindungen.
Die Offenlegungsschrift DE-OS 25 02 155 beschreibt Spinnölzusammensetzungen mit 1—50 Gewichts-Prozenten
von Verbindungen mit Poiyoxiäthylen- und Polypropylen-Einheiten, zusammen mit Wachs
und/oder Siliconöl, in einer Konzentration von 5—35%,
sowie verschiedenen Polyoxiäthylenemulgatoren. Diese
Gemische sind geeignet, als Spinnöle für Multifflamentgarne
die Weiterverarbeitung als Webgarne ohne zusätzliche Sehlichtemittel infolge der verbesserten
Scheuerfestigkeit -*3ΐ ermöglichen. Wie bereits oben zum
Ausdruck gebracht, unterscheiden sich die Äthy'enoxidpropylenoxid-CopoIymeren
chemisch und physikalisch von den beanspruchten Verbindungen. Außerdem
werden hier vollkommen andere Weiterverarbeiuingseigenschaften
beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung von Butyienoxidaddukten von Fettalkoholoxäthylaten der
allgemeinen Formel
R-O-(C2H4O)n-(C4H8O^H
als Präparation oder Präparationsbestandteil zur Herstellung von synthetischen Filamenten besondere
/orteile bietet, wobei die Kettenlänge der eingesetzten
Fettalkoholoxäthylate R=C8-C2O beträgt und auf
Alkoholen synthetischer oder nativer Herkunft basiert
und der Äthoxylierungsgrad π des Fettalkohols zwischen 1 und 20 und der Butoxylierungsgrad m
zwischen 1 und 5 liegt Die Verwendung dieser Butylenoxydaddukte von Fettalkoholoxäthylaten kann
allein oder in Mischung mit Fettalkoholoxäthylaten, Fettsäureoxäthylaten und Poly(äthylen)-propylenoxidmischalkoxylaten
erfolgen.
Zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet sind Produkte, in denen die Kettenlänge des eingesetzten
rettalkoholoxäthyiätes R=Cg—C26 beträgt und auf
Alkoholen synthetischer oder nativer Herkunft basiert und in denen der Äthoxylierungsgrad π des Fettalkohols
zwischen 1 und 20 liegt und der Butoxylierungsgrad m zwischen 1 und 5.
Zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet sind die beanspruchten Butylenoxidadduktevon fettalkoholoxäthylaten
allein oder in Mischung mit Fettalkoholoxäthylaten, Fettsäureoxäthylaten und Poly-(äihylen)-propylenoxid-mischalkoxylaten.
Während äthoxylierte Fettalkohole oder Fettsäuren, Poly-(äthylen)-propylenoxidmischa!koxylate oder alkylverschlossene
Öxäthylate zur Verwendung als Präparationsmitte! oder -bestandteil in der Literatur beschrieben
werden, findet sich kein Hinweis auf die beanspruchten Butylenoxidaddukte von Fettalkoholoxäthylaten.
Verglichen mit der technisch aufwendigen Herstellung etwa der alkylverschlossenen Fettalkoholoxäthylate
in mehreren Stufen ist hier hinzuweisen auf die leichte und wirtschaftliche Zugänglichkeit der
beanspruchten Verbindungen durch Anlagerung von Butylenoxid an Fettalkoholoxäthylate.
Die beanspruchten Butvlenoxidaddukte von Fettalkoholoxäihylaten
zeichnen sich durch ein ausgezeichnetes Netz- und Spreitungsvermögen und gute Fadenschlußeigenschaften
aus. Bei thermischer Behandlung weisen die Verbindungen eine sehr gute Hitzebeständigkeit auf,
deshalb keine oder nur minirtiale-Ablägerungeri in den
Verarbeitungsmaschinen. Gegenüber den oben aufgeführten, bisher für die Verwendung als Präparationsmittel
oder -bestandteil eingesetzten Verbindungen ermöglichen die beanspruchten Butylenoxidaddukte von
Fettalkoholoxäthylaten Garne verbesserter Qualität herzustellen bei minimaler Anschmutzung der Verarbeitungsmaschinen,
wodurch sich wesentlich längere
Maschinenl.?ufzeiten ergeben.
Bedingt durch das ausgezeichnete Netzvermögen der beanspruchten Verbindungen erhält man sehr gleichmäßige
Präparationsfilme auf der Oberfläche von synthetischen Fasern und Filamenten und hiermit konstante
Reibungskoeffizienten. Dies garantiert konstante Reibeigenschaften
an Fadenleitorganen, auf Streckwaren, auf Oberflächen von Kontaktheizern oder an Drallgebern
von Streckzwirn, Zwirn- und Texturiermaschinen, was zu ε ihr guten und gleichmäßigen Garnqualitäten
führt. Selbst bei längeren Lagerzeiten von z. B. POY-(pre
orientated yarn) Spinnspulen oder Streckkopsen bleiben die Reibungskoeffizienten, und damit das
Reiöverhalten, konstant Dies bedeutet, daß die
Präparation unverändert auf de- Oberf s + der Fasern
und Filamente bleiben und nient cjrch ,- !terungs- oder
Migraiionseffekte eine Veränderung riei Reibungskoeffizienten
und damit der Ver; beitungseigenschaften
verursachen, wie dies bei vie·· . Spinnpräparationen der
Fall ist
In Abmischung mit vt ~ /niedenen hitzebeständigen
Emulgatoren und Antistatika lassen sich gezielt Produkte hersteilen, deren Reibungskoeffizienten in
gewissen Grenzen unabhängig oder abhängig von der Präparationsauflage sind. Beides hat gewisse Vorteile.
Sind die Reibungskoeffizienten abhängig von der Präparations-Auflage, so hat man die Möglichkeit,
lediglich durch Variation derselben die Reibverhältnisse den betrieblichen Erfordernissen anzupassen. Dies ist
besonders dann vorteilhaft, wenn verschiedene Titer mit
unterschiedlichem Mattierungsgrad hergestellt werden, die ja bekanntlich den Einsatz von im Reibungsverhalten
unterschiedlichen Präparationen erforderlich machen. Eine Unabhängigkeit der Reibungskoeffizienten
von der Fadenauflage ist immer dann von Vorteil, wenn diese aus irgendwelchen Gründen starken Schwankungen
unterliegt Hierdurch werden normalerweise die Reibeigenschaften und damit die Fadenspannungen
beeinflußt was dann zu Problemen in der Weiterverarbeitung führen kann. Bei konstanten Reibverhältnissen
trotz Schwankungen der Präparationsauflagen bleiben die Verarbeitungsbedingungen konstant was eine
konstante Garnqualität gewährleistet
Die Präparationen können entweder als reine öle
oder aus wäßrigen Lösungen bzw. Emulsionen aufgetragen werden. Auch organische Lösungsmittel kommen
hierfür in Frage. Die Art des Auftrages richtet sich nach den betrieblichen Gegebenheiten. So ist der Auftrag
mittels rotierender Scheiben, durch Tauchen oder Sprühen oder mittels Präparationsdosierpumpen über
Injektionsfadenführer möglich. Bei gleicher Höhe der Präparationsaufiage werden die Eigenschaften der
Präparation hierdurch nicht beeinflußt
Das Anschmutzungsverhalten wurde unter folgenden Bedingungen getestet: Die zu untersuchenden Produkte
wurden über Injektionsfadenführer mittels Präparationsdosierpumpen aus waöngen Hotten auf fnscn
gesponnene Polyesterfäden, bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 3500 m/min, aufgetragen. Der Spinntiter lag
bei 265/34 dtex. Diese Art des Präparationsauftrages gewährleistet bei gleicher Flottenkonzentration beim
Einsatz unterschiedlicher Produkte eine annähernd gleiche Präpäfatiönsäufläge. Die so hergestellten
Polyestergarne wurden auf einer Heberlein-Texturiermaschine des Typs FZ 25 bei einer Geschwindigkeit von
100 m/min bei einem Streckverhältnis von 1 :1,59 mit
Magnetspindein strecfctexturiert Die Texturierdauer
betrug 48 Stunden.
Zur Erfassung der anfallenden Schmutzmenge.ι wurden die Metallrohre des Texturierheizers durch
solche aus Glas ersetzt die vor Versuchsbeginn genau ausgewogen wurden. Ferner wurden unterhalb der
einzelnen Fadenaustrittsöffnungen des Texturierheizers spezielle Glasgefäße montiert mit deren Hilfe die evtl.
aus den Heizrohren heraustropfenden Präparationsbestandteile aufgefangen und mengenmäßig erfaßt werden
können. Durch Auswiegen der Glasrohre bzw. der
ίο Auffangschälchen können die anfallenden Mengen
qualitativ und quantitativ erfaßt werden. Eine optische Beurteilung der Glasrohre gibt ferner über die
Schmutzverteilung im Heizer Aufschluß.
Die Reibeigenschaften der zu untersuchenden Produkte
lassen sich mit Hilfe handelsüblicher Meßgeräte bei unterschiedlichen Meßgeschwindigkeiten am laufenden
Faden ermitteln. Als Trägermaterial wurden durch Schnellspinnen (3500 m/min) vororientierte Polyestergarne
eingesetzt (Spinntiter 265/34 dtex), die mit den zu untersuchenden Produkten nach der oben Beschriebenen
Methode aviviert wurden. Als Meßgerät wurde das F-Meter der Firma Rothschild er gesetzt Zur Ermittlung
der Faden/Reibkörper-Reibung wurde eine mattierte Chromwalze mit einem Durchmesser von 20 mm
eingesetzt Der Umschlingungswinkel betrug 180°. Zur Bestimmung der Faden/Faden-Reibung wurde ein
StücJ' des zu untersuchenden Garns auf einer Länge von
60 mm unter einer genau definierten Vorspannung eingespannt Um diesen Faden wurde der zu bewegende
Faden viermal herumgeschlungen, wobei ein Umschlingungswinkel von 3 χ 360° +1 χ 100° = 1260" resultiert
Die Durchführung und Auswertung der Messungen erfolgt nach der Methode von Dr. Lange von der Firma
Hoechst,
Der Reibungskoeffizient wird üblicherweise in μ-Werten angegeben und nach der Eytelweinschen
Bezeichnung für die Seilreibung berechnet:
Si = vor dem Reibkörper angreifende Kraft
& = nach dem Reibkörper vorhandene Kraft
« = Umschlingungswinkel
& = nach dem Reibkörper vorhandene Kraft
« = Umschlingungswinkel
Der Reibungskoeffizient μ ist eine dimensionslose
Größe.
52 e" | " oder | μ = | InS2 | -inS |
a | ||||
Hier bedeutet |
Hier soll am Beispiel von drei unterschiedlichen
Präparationsgemischen gezeigt werden, daß beim Einsatz der erfindungsgemäßen Butylenoxydaddukie an
Fettalkoholäthoxylate das Anschmutzverhalten stark
verringert wurden kann. Folgende Produktg'imische
wurden nach der 'jbeii bc3v;iiricucir>;ii rncinuuc wä'ircnü
des Schnellspinnprozösses auf das Polyestergarn aufgetragen
und dann auf der Texturiermaschine FZ 25 von der Firma Hcnerlein für 48 Stunden mit Magnetspindeln
streck texturiert
Präparationen zum Vergleich:
I: 20 Teile Mineralöl (5° E)
40 Teile l'sotridecylstearai
40 Teile l'sotridecylstearai
40 Teile eines Gemisches aus Fettsäureäthoxilat,
Fettalkoh&Iäthoxilat und Nonylphenoläthoxilat
Π: 65TeHe Cio-Cn-FcUalkoholoxäthylat mit 6-7
Mol AeO
35 Teile Poly-(äthylen)-propylenoxid-mischalkoxylate
Erfindungsgemäße Präparation:
III: 65 Teile Butylenoxydaddukt (1—2 Mol) an
Cio—Cn-Fettalkohofoxäthylat mit 6—7
MoIAeO
35 Teile Poly-iäfhylenJ-propylenoxid-mischalko- ι
xylate
Das Ergebnis kann Tabelle 1 entnommen werden.
Tabelle 1
Tabelle 1
t5
Mischung | H | Ul | |
I | 48 | 48 | |
Laufzeit (Std.; | 48 | 0,45 | 0,40 |
Präparationsauflage vor der Texturierung (%) |
0,42 | 037 | 0,30 |
Präparationsauflage nach der Texturierung (%) |
OJO | 1,816 | 0,086 |
Ablagerungen im Glasrohr (g) |
4,165 | 0^68 | 0,028 |
Ablagerungen im AufFangschälchen (g) |
2,731 | ||
20
Die Tabelle 1 zeigt, daß der während der Texturierung
auftretende Präparafionsverlust bei Anwendung von Präparationen auf Mineralöl-Esteröl-Basis (I)
erwartungsgemäß am größten; wesentlich geringer und etwa vergleichbar bei den strukturell ähnlich aufgebauten
Präparationen Il u-id III ist Der durch die erfindungsgemäße Verwendung der beanspruchten
Butylenoxidaddukte von Fettalkoholoxäthylaten erzielbare
Fortschritt zeigt sich klar erkennbar beim Anschmutzverhalten der unter gleichen Bedingungen
getesteten Präparationen, Während die Präparation I auf Mineralöl-Esteröl-Basis die üblichen starken Ablagerungen
aufweist, zeigt die erfindungsgemäße Präparation (III) ein besonders günstiges thermisches
Verhalten, denn trotz der etwa gleich hohen Präparationsverluste von Präparation II und HI zeigt die
erfindungsgemäße Präparation (111) nur etwa 5% der durch Präparation II verursachten Anschmutzungen in
Glasrohr und Auffangschälchen (Anschmutzungen der Präparation ίί wurden gleich 100% gesetzt). Extrem
hohe, nicht akzeptalbe Werte zeigt bei dieser Behandlung die Mineralöl-Esteröl- Präparation, wie die Tabelle
1 zeigt
Unter dem Einfluß einer Hitzebehandiung z. B. in
Heizern von Texturiermaschinen und unter dem Einfluß von hohen Garndrehzahlen kann der Reibungskoeffizient
durch PräparationsveHuste stark ansteigen. Dies
führt zu einer Erhöhung der Garnbeanspruchung, das dann wiederum zu erhöhten Kapillar- und Gambruchzahlen
und L. ι Qualitätsverlusten führen kann. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Butylenoxidaddukte
wird dieser Anstieg stark vermindert
Um den Einfluß einer Hitzebehandlung auf das Reibverhalten zu überprüfen, wurden die — wie
vorstehend beschrieben — avivierten schnellgesponnenen Polyeste'jarne auf der Heberlein FZ 25 heiß
verstreckt und ohne Texturierung, d. h. ohne Spindelpassage
aufgespult Die Reibeigenschaften wurden mit Hilfe der Meßmethode nach Dr. Lange/Fa. Hoechst mit
dem F-Meter der Firma Rothschild ermittelt Die Präparationsauflagen wurden vor und nach der
Hitzebehandiung bestimmt
Die Reibwertmessungen wurden zur Ermittlung der Faden-Faden-Reibung bei einer Fadengeschwindigkeit
von 20 m/min durchgeführt und für die Faden/Metall-Reibung
bei 150 m/min.
Eingesetzt wurden die unter Beispiel 1 angegebenen Produkte I, If und III.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 enthalten.
Produkt Werte vor der Hitzebehandlung
FA F/M F/F
Werte nach der Hitzebehandlung
FA F/M F/F
FA F/M F/F
Ii
III
0,42 | 0,28 | 0,25 |
0,45 | 0,38 | 032 |
0,40 | 0,36 | 0,29 |
0,24 | 0,42 | 0,19 |
0,39 | 0,43 | 0,29 |
OJl | 037 | 0,26 |
FA = Fadenauflage in %.
F/M = Faden/Metall-Reibung fWene in ·ι).
F/F = Faden/Faden-Reibung (Werte in μ).
Wie die Tabelle 2 zeigt, ist bei Produkt f wegen des
hohen Präparationsverlustes eine starke Zunahme der Faden/Metall-Reibung und ein Abfall der Faden/Faden-Reibung
festzustellen. Der gleiche Trend ist bei Produkt II zu beobachten. Produkt III zeigt zwar ebenfalls eine
Reduzierung der Faden/Faden-Reibung, die Faden/Metall-Reibung
bleibt jedoch annähernd konstant, d. h. daß
durch die erfindungsgemäße Präparation die Garnbeanspruchung wesentlich geringer ist, was sich durch eine
verringerte Anzahl von Kapillar- und Fadenbrüchen zeigt und zu wesentlich verbesserter Garnqualität fährt
Claims (2)
1. Verwendung von Butylenoxidaddukten von
f ettalkoholoxäthylaten der allgemeinen Formel
R - O -(C2H1O),, -(CH8O)^H
als Präparation odtr Präparationsbestandteil zur
Herstellung von synthetischen Filamenten, wobei die Kettenlange der eingesetzten Fettalkoholoxäthylate
R=C8-C2S beträgt und auf Alkoholen
synthetischer oder nativer Herkunft basiert und der Äthoxylienmgsgrad π des Fettalkohols zwischen 1
und 20 und der Butoxylierungsgrad m zwischen 1
und 5 liegt
2. Verwendung von Butylenoxydaddukten von Fetta'koholoxäthylaten nach Anspruch 1 allein oder
in Mischung mit Fettalkoholoxäthylaten, Fettsäureoxäthylaten
und Poly-(äthylen)-propylenoxidmischalkoxylaten.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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ID=6074975
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US4335003A (de) |
EP (1) | EP0022517B1 (de) |
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