DE2162672A1 - Verfahren zur durchfuehrung von textilbehandlungsprozessen in der textilindustrie - Google Patents

Verfahren zur durchfuehrung von textilbehandlungsprozessen in der textilindustrie

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DE2162672A1
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Heimold Dipl Chem Dr Batka
Peter Dipl Chem Dr Krings
Wolfgang Dipl Chem Dr Schade
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
    • D06P1/60General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing polyethers
    • D06P1/613Polyethers without nitrogen
    • D06P1/6131Addition products of hydroxyl groups-containing compounds with oxiranes
    • D06P1/6133Addition products of hydroxyl groups-containing compounds with oxiranes from araliphatic or aliphatic alcohols
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description

"Verfahren zur Durchführung von Textilbehandlungsprozessen in der Textilindustrie"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung von Textilbehandlungsprozessen in der Textilindustrie unter Verwendung schaumarmer nichtionogener Alkylenoxidaddukte.
Bei Wasch- und Netzprozessen während der Textilverarbeitungeinschließlich der Färberei treten mit herkömmlichen Netz- und Waschmitteln große Schaumprobleme auf, die bisher durch Zugabe von Antischaummittel nur teilweise gelöst werden konnten. Durch Abscheidung der Antischaummittel entstehen häufig Flecken auf der Ware. Andererseits hat auch der Ein- · satz spezieller schaumarmer nichtionogener Netz- und Waschmittel bisher nicht zu den gewünschten Erfolgen geführt, da bei ausreichender Schaumarmut die Netz- und Waschwirkung nicht befriedigte. " ■
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Durchführung | von Textilbehandlungsprozessen in der Textilindustrie mittels wäßriger, .netz- oder waschmittelhaltiger Flotten, gekennzeichnet durch die Verwendung schaumarmer Addukte von 5 ~ 20 Mol Ä'thylenoxid und 1-10 Mol Propylenoxid an 10 - 20 C-Atome enthaltende äliphatische Diole, deren Hydroxylgruppen im wesentlichen innenständig und benachbart sind, als Netz- und Waschmittel. Als "innenständig" werden solche Diole bezeichnet, deren benachbarte Hydroxylgruppen nahezu statistisch über die ganze Alkylkette verteilt sind.
30982*5/ 11 0 7
Henkel & Cie GmbH Sri». 2 zur Patentanmeldung D
Zur Herstellung der Addukte geht man von Diolen mit innenständigen und benachbarten Hydroxylgruppen aus. Derartige Diole werden in bekannter Weise aus doppeln ■ . bindungsisomerisierten linearen aliphatischen Olefinen, beispielsweise durch Epoxidierung mittels Persäuren oder Wasserstoffperoxid und persäurebildenden niederen Carbonsäuren und nachfolgender Verseifung der Epoxide hergestellt. Die erhaltenen Produkte stellen normalerweise Gemische verschiedener Diole dar, wobei die Diolgruppen statistisch über die Kohlenstoffkette verteilt sind. Der Anteil an 1,2-Diolen im Gemisch ist sehr gering.
Die Umsetzung dieser Diole mit den Alkylenoxiden erfolgt in bekannter Weise in Gegenwart saurer oder alkalischer Katalysatoren, vorzugsweise unter Anwendung erhöhter Temperaturen und Drucke. Zunächst wird die gewünschte Menge Äthylenoxid und im Anschluß daran Propylenoxid angelagert. In der Praxis wird die Umsetzung mit Äthylenoxid, vorzugsweise in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt, bei dem zunächst 1 Mol eines Diols oder Diolgemisches mit 1 Mol Äthylenoxid zur Umsetzung gebracht wird. Nach Abtrennen · von nicht umgesetztem Diol erfolgt die Weiterreaktion mit der gewünschten Menge Äthylenoxid. Im Anschluß an die Anlagerung des Äthylenoxids erfolgt die weitere Umsetzung mit Propylenoxid in üblicher V/eise. Bei der Reaktion wird vorzugsweise jeweils nur 'eine Polyalkylenglykolette pro Diolmolekül gebildet, da im wesentlichen nur die aus der ersten Reaktionsstufe herrührenden primären Hydroxylgruppen mit ausreichender Geschwindigkeit mit den Alkylenoxiden weiter reagieren.
Im Sinne der Erfindung geeignete Produkte sind insbesondere solche, die 5 bis 10 Mol Äthylenoxid und 3 bis 10 Propylenoxid angelagert enthalten und bei denen die molaren Mengen des angelagerten Ätyhlenoxids zum Propylenoxid im Verhältnis 1 : 0,1 - 1, vorzugsweise 1 : 0,3 - 1 stehen. Als Ausgangsmaterial werden Diole oder Diolgemische der Alkylkettenlängen
30982S/1107
BAD ORIGINAL
Henkel & Cie GmbH ! s.»· 3 iurPatentanmeldung ο ^^
C1^-C1Q bevorzugt. Beispiele für geeignete Substanzen sind die Addukte von 5 Mol Äthylenoxid und 3 Mol Pröpylenoxid bzw. 7 Mol Äthylenoxid und 3 Mol Pröpylenoxid bzw. 7 Mol Äthylenoxid und 5 Mol Pröpylenoxid an Diole oder Diolgemische der durchschnittlichen Kettenlängen C^ ,--C^™.. Die genannten Produkte zeichnen sich durch extreme Schaumärmut bei hoher Netz- und Waschwirkung aus.
Die beschriebenen Addukte eignen sich mit Vorteil in den verschiedensten Bereichen der Textilherstellung als Netz- und Waschmittel. Sie werden beispielsweise verwendet zur Verbesserung des Eindringens von Appreturflotten, beim Schlichten von Material, das schwer benetzbare Wachse oder Präparationen enthält, als Netzmittel in Karbonisierflotteni für kontinuierliche Abkoch-, Färbe-, Wasch-, Entschlichte- und Bleichprozesse, wo sie Sicherheit und Beschleunigung der Arbeitsäblaufe gewährleisten, beim Pigment-Klotz-Verfahren von Baumwolle auf Foulard oder Fibe, für die Kreuzspulfärberei, beim Lissieren von Kammzügen, beim Vorreinigen und Färben auf Hochtemperatur-Haspelkufen, be'im Färben in Hochtemperatur-Apparaten, in Düsenwaschmaschinen, für Jigger-Prozesse usw. In allen derartigen Fällen zeichnen sich die Produkte durch eine ungewöhnliche Sehaumarmut aus, so daß der Einsatz spezieller Antischaummittel überflüssig ist. Bemerkenswerterweise sinkt die Schaumneigung mit steigender Temperatur noch weiter ab, so daß sich die Addukte für solche Bäder, die bei erhöhten Temperaturen betrieben werden, in besonderem Maße eignen.
Die Einsatzmenge in den Bädern richtet sichsnach dem Verwendungszweck und nach den gewünschten Effekten. Sie liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 5 g/lj vorzugsweise 0,5 - 3 g/l. Beispielsweise erfordern Färbebäder eine Konzentration von etwa 1 - 3 g/l> Garnwaschflotten eine Konzentration von
309825/1107
Henkel & Cie GmbH 'Seit. ^ zur Patentanmeldung
etwa 1-2 g/l, Schlichte- und Appreturflotten eine Konzentration von etwa 0,5-1 g/l und Karbonisierflotten eine Konzentration von etwa 0,5 - 1,5 g/l· Die Flotten weisen auch bei höheren Temperaturen oder höheren Elektrolytgehalten eine gute Beständigkeit auf. Die Addukte sind . . .' normalerweise bei niederen Temperaturen in Wasser klar löslich; bei höheren Temperaturen oberhalb des sog. Trübungspunktes trüben sich die Lösungen, ohne daß es jedoch zu Abscheidungen kommt. Die guten Netz- und Wascheigenschaften bleiben auch oberhalb des Trübungspunktes erhalten, während die an sich schon geringe Schaumneigung in diesem Bereich praktisch auf 0 zurückgeht.
Die nachfolgende Tabelle enthält einige Angaben über wichtige anwendungstechnische Eigenschaften der erfindungsgemäß beanspruchten Substanzen sowie einiger handelsüblicher Vergleichsprodukte. Der Tabelle läßt sich entnehmen, daß die beanspruchten Produkte bei guten Netz- und Wa'scheigenschaften ptaktisch schaumlos sind.
30 98 2 6/-1107 bad original
Anwendungstechnische Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Substanzen sowie einiger Vergleichsprodukte
I itfindungsge- Produkt Netzwirkung 1.0 g/l 1.5 g/l Waschwirkunj Wolle ßaumwolle Diolen Schaumprüfung im Kreuzspül-
iiäße Produkte nach DIN 53901 in 0Jo Aufhellung bei SO0C bei 90°C bei 40°C mit 1 g/l Tensid bei 60 C Färbeapparat
- mit 1 g/l Tensid FV= 1:50 FV=1:12 FV=l:30 Schlagmethode cm Schaum
nach DIN 53902
(Netzzeiten in see) 34 12 80 65 51 ml Schaum
landesübliche 0.5 g/l 71 10 . 67 65 53 0
ca Tenside als , 0
O
CO
Vergleichs- rc -D1O1+5ÄO+3PO
16
21 9 36 59 42 0
CO
N>
srodukte C -Diol+7 ÄÖ+3P0
0 0
cn 84 21 8 45 50 29
—-» C -Diolf 7 Ä0+-5P0 72 0 10
O 72 47 70 66 60
Decylalkoholf 3 ÄO 79 20 schäumt über
32 13 71 75 72 ( > 30 cm)
C -Fettalkohol+10 ÄO 78 250 schäumt Über
(>30 cm)
Nony !phenol+ 9 ÄO 143 200
93
(D
fr
cd'
3 σ I
J=-
VjJ
CD K) CD
Henkel & Cie GmbH Seite6 zur Pat.nfanmeldun's D 43^2
Beispiel 1
Baumwoll-Kreüzspulen wurden 30 min mit 1 g/l des Adduktes von 7 Mol Äthylenoxid und 3 Mol Propylenoxid an ein Diolgemisch der Kettenlängen C1^-C1O bei 95° abgekocht. Anschließend wurde ohne Badwechsel unter Zusatz von Natriumsulfat eine Substantivfärbung mit Siriuslichtrot 1 BL^ vorgenommen. Der Zusatz eines weiteren Dispergiermittels war nicht erforderlich, da das Diol-Addukt gleichzeitig dispergierende"Wirkung hat.
Sowohl während des Abkoch- als auch während des Färbeprozesses trat kein störender Schaum auf; es wurde eine gute, egale Färbung erhalten.
Beispiel 2 '
Baumwoll-Stückware wurde mit 20 g/l Indanthrenblau GCD unter Zusatz von 3 g/l eines Adduktes von 7 Mol Äthylenoxid und 5 Mol Propylenoxid an ein Diolgemisch der Kettenlängen C1 ,--C η auf der Fibe mit einer Geschwindigkeit von 60 m/min geklotzt. Nach dem Zwischentrocknen wurde wie üblich mit Hydrosulfit in alkalischer Flotte verküpt. Die Färbung wurde mit Dampf entwickelt und mit dem Addukt von 5 Mol Äthylenoxid und 3 Mol Propylenoxid an ein Diolgemisch der Kettenlängen Ciz~c<\q nachgeseift.
Sowohl der Klotzprozeß wie auch die weiteren Verarbeitungsstufen verliefen völlig störungsfrei, da praktisch kein Schaum auftrat. Der Ausfall der Färbung war einwandfrei.
- 7 309825/1107
Henkel & Cie GmbH Salt· 7 »" Patentanmeldung D k 3 4 2
Beispiel 3
Die gemäß Beispiel 2 gefärbte Stückware durchlief mit 70 m/min folgende Bäder einer Kontinue-Waschanlage:
1. Bad 40°C 0,5 g/l H3O2 ' ··'.".
2. Bad 40°C 0,5 ml/1 Essigsäure 60 %ig
5. Bad 95°C 2 g/l des Adduktes von 5 Mol Äthylenoxid
und 3 Mol Propylenoxid an ein Diolgemisch der Kettenlängen Ci5~c.jQ
H. Bad 6O0C V/asser
5. Bad 25°C Wasser ..■' . -' ' \ ■
Der bei Verwendung handelsüblicher Waschmittel auftretende feinporige, stabile Schaum fehlte hier völlig. Die Anlage lief bei Verwendung des oben genannten Adduktes mehrere Tage störungsfrei. Das Reinigungsergebnis war einwandfrei.
309825/1107

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. Verfahren zur Durchführung von Textilbehandlungsprczessen in der Textilindustrie mittels wäßriger netz- oder waschmittelhaltiger Flotten, gekennzeichnet durch die Verwendung schaumarmer Addukte von 5-20 Mol Äthylenoxid und 1 - ICT Mol Propylenoxid an 10 - 20 C-Atome enthaltende aliphatische Diole, deren Hydroxylgruppen im wesentlichen innenständig und benachbart sind, als Netz- und Waschmittel.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Diol-Addukte ein molares Verhältnis von Äthylenoxid : Propylenoxid wie 1 : 0,1 bis 1 : 1 aufweisen.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
    die Verwendung schaumarmer Addukte von 5 - 10 Mol Äthylenoxid und 3 - 10 Mol Propylenoxid an Alkylreste mit l*f - 18 C-Atome enthaltende aliphatische Diole.
    1U Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Diol-Addukte ein molares Verhältnis von Äthylenoxid : Propylenoxid wie 1 : 0,3 bis 1 : 1 aufweisen.
    5. Verwendung von Addukten gemäß Ansprüchen 1 - 1J als schaumarme Netz- und Waschmittel bei der Durchführung von Textilbehandlungsprozessen in der Textilindustrie.
    309825/1107
    BAD ORIGINAL
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