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Vorläufig
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VS - NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH
Brückenlegefahrzeug
Die Erfindung betrifft ein Brückenlegefahrzeug, das aus einem Ketten- oder Radfahrzeug
mit Kastenrahmen, einem darauf montierten Hilfsrahmen und einer Brückenverlegeeinrichtung
besteht.
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Die Verteidigungsfähigkeit setzt eine große Land- und Wasserbeweglichkeit
des Heeres voraus, wobei der Ausbau des Verkehrsnetzes eine wesentliche Rolle spielt.
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Dieser schafft einerseits insbesondere für Radfahrzeuge die Voraussetzung
zur Bewegung mit hohen Geschwindigkeiten, andererseits liegen jedoch im Falle der
Zerstörung wesentlicher Verkehrsadern oftmals zu überbrückende Einschnitte oder
Gewässer vor. Es ist hierbei zu unterscheiden, ob die dann erforderlichen Brückenlegefahrzeuge
an der Front in unmittelbarer Feindeinwirkung oder im geschützten Hinterland eingesetzt
werden müssen. Im ersten Fall bieten sich nur Kettenfahrzeuge, sogen.
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Brückenlegepanzer, an. An Schnellbrücken sind bisher verschiedene
Typen bekannt, die in bezug auf das Fahrgestell des zum Transport geeigneten Brückenlegepanzers
abgestimmt sind. Der Transport eines Brückentypes mit einem speziellen Panzer, auf
den dieser Brückentyp nicht abgestimmt ist, ist nicht möglich.
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Die fortschreitende Entwicklung von Radfahrzeugen ermöglicht jedoch
zunehmend den Einsatz in Bereichen, wo nur ein verminderter Schutz gefordert wird.
Radfahrzeuge sind Panzern in ihrer Beweglichkeit bei Straßen fahrten und be-
züglich
der Herstellungs- und Instandhaltungskosten überlegen. Der Aufbau der Brückenlegeradfahrzeuge
bereitet nur insofern Schwierigkeiten, als Radfahrzeuge einer wesentlich leichteren
Gewichtsklasse als Panzer angehören und eine vergleichsweise völlig unterschiedliche
Achslastverteilung haben. Die Lösung ist bisher darin gesehen worden, daß man einerseits
spezielle Radfahrzeuge schafft, die dann nur zum Transport eines der obengenannten
Brückentypen verwendbar sind. Bisweilen ist auch schon vorgeschlagen worden, Radfahrzeuge
zu verwenden, die ausschließlich zum Transport geeignet sind, und zur Brückenlegung
spezielle Legefahrzeuge bereitzustellen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Brückenlegefahrzeug
zu schaffen, das als Träger für alle bisher bekannten bzw. in der Entwicklung befindlichen
Brückentypen gleichermaßen verwendbar ist und das einen einfachen Transport mit
möglichst ausgeglichener Achslastverteilung sowie eine schnelle Verlegung der Brücke
gestattet.
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Die Aufgabe wird durch ein Brückenlegefahrzeug gelöst, das einen Hilfsrahmen
und eine Brückenverlegeeinrichtung besitzt und bei dem der Hilfsrahmen mit Einrichtungen
zum Verschieben der Brücke in Längsrichtung des Fahrzeuges ausgestattet ist. Der
besondere Vorteil dieser Einrichtung liegt darin, daß ungeachtet der Gewichtsverteilung
der zu transportierenden Brücke und ungeachtet der Gewichtsverteilung des Brückenlegefahrzeuges
die Brücke auf dem Fahrzeug soweit in Längsrichtung verschoben werden kann, bis
eine optimale Achslastverteilung erreicht ist.
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Vorteilhafterweise verwendet man auf dem Hilfsrahmen verschiebbare
Brückenträger, die auswechselbar auf dem Brückenlegefahrzeug angebracht werden können
und die den jeweils zu transportierenden Brücken angepaßt sind.
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Somit reduziert sich der Bedarf an Brückenlegefahrzeugen auf jeweils
einen Radfahrzeug- und/oder Kettenpanzertyp, der individuell angepaßt für alle Brücken
verwendbar ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Brückenträger hydraulisch
und/oder mittels Ketten oder Rollen verschiebbar. Diese Ausbildung ist den Bedürfnissen
im Einsatz durch ihre Robustheit und Störunanfälligkeit angepaßt und darüber hinaus
leicht bedienbar.
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Zweckmäßigerweise versieht man den Kastenrahmen zur Abstützung des
Fahrzeuges bei Brückenverlegungen mit nach unten ausfahrbaren Hydraulikzylindern.
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Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Einrichtung zum Verschieben
der Brücke auch auf allen Panzertypen anwendbar, so daß jedes Brückenlegefahrzeug,
gleichgültig ob Ketten- oder Radfahrzeug, jede Brücke verlegen kann. Geht man von
einem für den Transport und die Verlegung einer Festbrücke geeigneten Hilfsrahmen
aus, so kann durch Hinzufügen der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Verschieben
der Brücke in Längsrichtung das Brückenlegefahrzeug auch für die Brückentypen verwendbar
gemacht werden, die bisher aufgrund ihrer ungünstigen Gewichtsverteilung nicht oder
nur begrenzt transportfähig gewesen sind. Im übrigen ermöglicht die Einrichtung
zum Verschieben der Brücke erstmalig den Transport von Brücken beliebiger Typen
und schafft gleichzeitig eine größere Manövrierfähigkeit der Brückenlegefahrzeuge
in engen
Ortsdurchfahrten, da die Länge der Einheit von Brücke und
Fahrzeug minimiert worden ist.
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Ein spezielles Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht eines Brückenlegefahrzeuges mit einer Schnellbrücke,
Fig. 2 Einrichtung zum Verschieben der Brücke nach Fig. 1, Fig. 3 den Querschnitt
durch das Fahrzeug nach Fig. 1, Fig. 4 bis 9 die Seitenansicht eines Brückenlegefahrzeuges
entsprechend Fig. 1 beim Verlegen einer Brücke, Fig. 10 die Seitenansicht des Brückenlegebasisfahrzeuges
nach Fig. 1 mit einer Festbrücke, Fig. 11 die Seitenansicht des Brückenlegebasisfahrzeuges
nach Fig. 1 mit einer weiteren, anders gestalteten Brücke.
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Das in Fig. 1 dargestellte Brückenlegefahrzeug besteht im wesentlichen
aus einem nach dem Stand der Technik im Prinzip bekannten Radfahrzeug 1 mit Kastenrahmen
2, der einen Hilfsrahmen 3 trägt, worauf wiederum ein beweglicher Brückenträger
4 gelagert ist. Auf dem Brückenträger 4 befindet sich eine Schnellbrücke bekannter
Bauart mit der dazugehörigen Verlegeeinrichtung.
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In Fig. 2 ist der Verschiebemechanismus mit dem Hilfsrahmen 3, dem
Brückenträger 4, den Vorschubzylindern 6
und den Laufrollen 7 dargestellt.
Von Fahr- in Verlegestellung wird der Brückenträger 4 mit der Brücken-Verlege- und
Trageinrichtung 8 und 9 durch die Vorschubzylinder 6 über die Laufrollen 7 um den
Weg a nach vorne geschoben.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des Fahrzeuges 1, aus der der Aufbau
mit dem Kastenrahmen 2, dem Hilfsrahmen 3, dem Brückenträger 4 mit den Laufrollen
7 zu erkennen ist.
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In Fig. 4 ist das Brückenlegefahrzeug 1 mit der ausgefahrenen Abstützung
10 und einer in die Verlegestellung verschobenen Schnellbrücke 5 dargestellt. Dazu
ist der Brückenträger 4 in Fahrtrichtung um die Strecke a (Fig. 2) mittels der Vorschubzylinder
6 (Fig. 2) verschoben. Die Verlegestellung ist für den Fahrbetrieb wegen der ungünstigen
Achslastverteilung ungeeignet.
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Die in Fig. 5 bis 9 dargestellten Arbeitsschritte entsprechen dem
nach dem Stand der Technik bekannten Prinzip der Brückenverlegung. Im einzelnen
müssen folgende Arbeitsschritte durchgeführt werden. Das obenliegende Brückenteil
wird von dem Hilfsarm 13 und dem Heckausleger 14 angehoben, so daß das untere Brückenteil
12 in die vorderste Endstellung (Fig. 6) vorfahren kann, wo automatisch die Kupplung
beider Brückenhälften 11 und 12 erfolgt. Mittels des Verlegearms 15 wird die gekoppelte
Brücke vorgefahren (Fig. 7) und über dem Hindernis abgelegt (Fig. 8). Mit dem Ausfahren
des Verlegearms 15 aus der Brücke ist der Verlegevorgang beendet (Fig. 9). Das Brückenlegefahrzeug
kann nun eine neue Brücke aufnehmen, entladen, transportieren und wieder verlegen.
Die zuvor beschriebene Brücke ist 22m- lang und kann Fahrzeuge bis zu 50 t tragen.
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Mit dem zuvor beschriebenen Brückenlegefahrzeug kann aber auch eine
Panzerbrücke auf Stützen transportiert und verlegt werden, die zum Transport nicht
in Längsrichtung des Fahrzeuges verschoben werden muß. In diesem Fall wird die Brücke
von der auf dem Brückenträger angeordneten Verlegeeinrichtung getragen.
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Fig. 10 zeigt ein Brückenlegefahrzeug mit einer Festbrücke 16 und
dem dazugehörigen Hilfsrahmen 17. Die Festbrücke 16 ist 22 m lang und kann Fahrzeuge
bis zu 60 t tragen.
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Das Brückenlegefahrzeug besitzt im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen
Ausbildung keinen Brückenträger; die Brücke ist auf der Verlegeeinrichtung befestigt,
die sich unmittelbar auf dem Hilfsrahmen 17 befindet. Die Verwendung dieser einfachen
Anordnung ist deshalb möglich, weil die Festbrücke aufgrund ihrer besonderen Gewichtsverteilung
in der gleichen Stellung transportiert und verlegt werden kann.
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Fig. 11 zeigt ein Brückenlegefahrzeug mit einer weiteren, anders gestalteten
Brücke 18 mit dem dazugehörigen Hilfsrahmen 19. Die Brücke ist 28 m lang, kann Fahrzeuge
bis zu 60 t tragen und wird über einen Vorbauschnabel 20 verlegt.
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Somit ist das beschriebene Brückenlegefahrzeug nicht nur für alle
bisher bekannten Brückentypen sondern auch für Schnellbrücken universell verwendbar,
die bisher wegen ihrer schlechten Transportfähigkeit auf Radfahrzeugen nicht eingesetzt
worden sind.