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Markise
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Die Erfindung betrifft eine Markise mit einer mit einem Antrieb versehenen
Tuchwelle, einer das freie Ende des Tuches aufnehmenden Fallstange und mit die Fallstange
haltenden und das Tuch spannenden Gelenkarmen, die einen Unterarm und einen Oberarm
aufweisen, die durch ein Mittelgelenk und Zugelemente verbunden sind, die jeweils
ein die Gelenkarme in die gestreckte Lage überführendes Federelement enthalten Bei
derartigen Markisen müssen die Federn, die bei modernen Markisen vorwiegend innerhalb
der Gelenkarme angeordnet sind, ausreichend dimensioniert sein, um das Tuch glatt
gespannt halten zu können. Aufgrund der ein Strecken der Gelenkarme bewirkenden
Federn stellen diese Gelenkarme eine beträchtliche Unfallgefahr dar, da sie nämlich
dann, wenn sie in einer zusammengelegten Stellung plötzlich nicht mehr gehalten
sind, sich plötzlich strecken und dabei erhebliche Kräfte entwickeln. Da die Gelenkarme
selbst eine erhebliche Länge besitzen können, bestreichen sie bei dem Strecken eine
erhebliche Fläche, so daß sie dort befindliche Gegenstände und Personen erheblich
verletzen können. Ein derartiges Lösen und "Schlagen" der Gelenkarme kann dann auftreten,
wenn beispielsweise das Tuch reißt oder die Verbindung der Gelenkarme mit der Fallstange
bricht. Eine besondere
Gefahrenquelle stellen die Markisenarme auch
während der Montage der Markise dar, solange die beiden Enden der Markisen -arme
noch nicht an einem stationären Lager und der Fallstange festgelegt sind üblicherweise
werden sie für den Transport durch eine beide Arme zusammenhaltende Bandage oder
Binde gesichert, die jedoch bei der Montage entfernt wird. Der Monteur muß dann
bei der Montage dafür Sorge tragen, daß er beide Armteile festhält und nicht losläßt,
was eine erhebliche Erschwerung der Montage darstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch ein plötzliches
sich Strecken und damit verbundenes "Schlagen" der Gelenkarme verbundene Gefahr
auszuschalten. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen dem Oberarm und dem
Unterarm der Gelenkarme Sicherungsmittel zum Kontrollieren der Streckbewegung vorgesehen
sind.
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Durch die Sicherungsmittel wird gewährleistet, daß sich die Gelenkarme
während der Montage oder auch bei einer Beschädigung an der Halterung nicht unkontrolliert
strecken können, so daß die damit bisher verbundenen erheblichen Gefahren vermieden
werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen dem Oberarm
und dem Unterarm der Gelenkarme Mittel zum Beschränken der Geschwindigkeit der Stredtbewegung
vorgesehen. Diese Mittel werden so ausgelegt, daß dadurch das Ausfahren der Markise
nicht behindert wird, daß jedoch ein plötzliches Strecken und die hohen "Schlaggeschwindigkeiten"
des freiwerdenden Armteiles ausgeschaltet sind.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist das Mittelgelenk
der Gelenkarme mit einem bei überschreiten einer vorgegebenen Winkelgeschwindigkeit
in dem Mittelgelenk sperrenden Rastgesperre ausgerüstet. Ein derartiges Rastgesperre
läßt
nur eine maximale Winkelgeschwindigkeit zu und sperrt die Bewegung bei überschreiten
dieser Geschwindigkeit. Dadurch wird ein unkontrolliertes Strecken mit Sicherheit
vermieden.
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Die Hantierung mit dem Gelenkarm wird jedoch nicht eingeschränkt.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Oberarm
und dem Unterarm der Gelenkarme ein weiteres beim Strecken der Gelenkarme auseinanderzuziehendes
Zugelement angebracht, das an einem der Armteile fest angelenkt und an dem anderen
Armteil auf eine bei überschreiten einer vorgegebenen Abwickelgeschwindigkeit blockierenden
Wickelrolle gewickelt ist.
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Derartige Wickelrollen, die bei überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeit
blockieren, sind beispielsweise in den Sicherheits-Automatik-Gurten von Kraftfahrzeugen
bekannt. Auch bei dieser Ausführungsform wird mit Sicherheit ein Schlagen der Gelenkarme
ausgeschlossen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen dem Oberarm
und dem Unterarm der Gelenkarme Mittel zum Blockieren der Bewegung, vorzugsweise
nur der Streckbewegung, vorgesehen, die in das Mittelgelenk integriert sind. Diese
Mittel zum Blockieren der Bewegung, die nur durch ein bewußtes Lösen freigegeben
werden, erweisen sich insbesondere bei der Montage als vorteilhaft.
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Besonders günstig ist es dabei, daß diese Mittel in das Mittelgelenk
integriert sind, so daß keine zusätzlichen bei der Montage störenden oder von außen
sichtbaren Teile vorhanden sind.
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In zweckmäßiger Weiterbildung dieser Ausgestaltung wird vorgesehen,
daß das Verriegelungselement mit einer bei Belastung der Gelenkarme an den sie mit
der Falls tange verbindenden Fallstangenhaltern durch die Zugkraft des zu haltenden
Tuches öffnenden Löseeinrichtung verbunden ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht,
daß im Normalbetrieb keinerlei Behinderung der Ausfahrbewegung der Markise gegeben
ist, daß jedoch während der Montage, d.h. solange die Anlenkung an der Zugstange
noch nicht gegeben ist, ein Strecken der Gelenkarme verhindert ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Oberarm und
dem Unterarm wenigstens ein vorzugsweise nur in einer Richtung, nämlich der Streckrichtung,
wirkendes Dämpfungsglied angeordnet. Durch dieses Dämpfungsglied, das ohne weiteres
als integriertes Bestandteil der Gelenkarme ausgebildet werden kann, wird die Streckgeschwindigkeit
so reduziert, daß keine Unfallgefahr mehr gegeben ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Teilansicht einer Markise, Fig. 2 eine
Teilansicht eines Gelenkarms einer erfindungsgemäßen Markise, Fig. 3 einen Teilschnitt
entlang der Linie Ill-Ill der Fig. 2, Fig. 4 eine Einzelheit der Fig. 2 in größerem
Maßstab, Fig. 5 eine Teilansicht eines Gelenkarmes einer erfindungsgemäßen Markise,
Fig. 6 eine Einzelheit einer weiteren Ausführungsform eines Gelenkarmes einer erfindungsgemäßen
Markise und Fig. 7 eine weitere Teilansicht eines Gelenkarmes einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Markise mit einem Dämpfungsglied.
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Die in Fig. 1 dargestellte Markise besitzt den für Markisen üblichen
Aufbau. Das Tuch der Markise 14 ist auf eine Tuchwelle 18 aufgewickelt, die in nicht
näher dargestellter Weise mit einem
ein Getriebe enthaltenden
Antrieb versehen ist. Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor oder über eine
Handkurbel. Das freie Ende des Tuchs 14 ist an einer parallel zur Tuchwelle 18 verlaufenden
Fallstange 12 befestigt. Zu Dekorationszwecken kann die Fallstange 12 mit einem
frei herunterhängenden kurzen Stück tuch 19 versehen werden, dem sogenannten Volant.
Die Fallstange 12 wird von wenigstens zwei Gelenkarmen gehalten, die aus einem Oberarm
1 und einem Unterarm 2 gebildet werden, die durch ein Mittelgelenk 8 miteinander
verbunden sind. Der Unterarm 2 ist über einen Fallstangenhalter 13 mit einem Zapfen
20 der Fallstange 12 verbunden. Der Oberarm 1 ist mit einem weiteren Gelenk 21 stationär
angeordnet. Das Gelenk 21 kann in üblicher Weise an einer nicht dargestellten Tragstange
befestigt werden, die auch mit einer Halterung für die Tuchwelle 18 versehen ist,
so daß die gesamte Markise eine fertige Baueinheit bildet. Die Tragstange wird dann
mit Befestigungskonsolen versehen, mit welchen sie an einer Wand o dgl. befestigt
werden kann. Die Fallstange 12 ist noch mit Anschlägen 22 versehen, die sich bei
vollständig eingezogenem Tuch 14 an den Unterarm 2 anlegen und damit die eingefahrene
Stellung der Markise begrenzen. Durch den in beiden Drehrichtungen betätigbaren
Antrieb der Tuchwelle 18 wird die Markise ein- oder ausgefahren.
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Die aus dem Oberarm 1 und dem Unterarm 2 und dem Mittelgelenk 8 gebildeten
Gelenkarme enthalten einen Antrieb, durch den die Gelenkarme gestreckt werden. Dieser
Antrieb besteht üblicherweise aus einem Federelement und aus einem Zugelement, das
derart exzentrisch an dem Mittelgelenk 8 vorbeigeführt ist, daß durch die Kraft
des Federelementes die Gelenkarme in Streckrichtung unter Spannung stehen. Dadurch
wird das Tuch 14 ständig durch die Kraft der Gelenkarme gespannt gehalten. Beim
Einfahren der Markise muß das einziehende Tuch 14 die Kraft der Federelemente überwinden
und die Gelenkarme zusammenknicken. Die ständig wirkende Kraft, die die Gelenkarme
strecken will, führt dazu, daß die Gelenkarme
vor allem bei der
Montage aber auch in eingebautem Zustand eine ständige Gefahrenquelle darstellen,
da sie sich dann sofort strecken, wenn die an sie angreifende äußere Kraft, die
gegen die Kraft des Streckantriebes wirkt, entfällt.
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Dies bedeutet, daß bei der Montage ständig darauf geachtet werden
muß, daß die nicht miteinander durch das Mittelgelenk 8 verbundenen Enden der Oberarme
1 und der Unterarme 2 ständig gesichert werden müssen. Auch bei einem Bruch, beispielsweise
des Bolzens 20 oder bei einem Reißen des Tuches, strekken sich die Gelenkarme sofort
in ihre ausgestreckte Stellung, was eine erhebliche Gefahrenquelle darstellt. Nicht
zuletzt führt eine derartige plötzliche Streckung auch zu einer erheblichen Belastung
der Gelenkarme in dem Bereich des Mittelgelenkes. Um dieser ständig möglichen Belastung
Rechnung zu tragen, ist es bekannt geworden, die das Mittelgelenk 8 bildenden Teile
des Oberarms 1 und des Unter arms 2 als geschmiedete Werkstücke herzustellen. Dadurch
lassen sich zwar Beschädigungen an den Gelenkarmen nicht jedoch die durch ein unkontrolliertes
Strecken hervorgerufenen Gefahren vermeiden.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein unkontrolliertes Strecken
der Gelenkarme zu vermeiden.
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Der in Fig. 2 teilweise dargestellte Gelenkarm besitzt als Oberarm
1 und als Unterarm 2 Hohlprofile 23 und 24, die in üblicher Weise als Aluminium-Hohlprofile
und insbesondere als Vierkantrohr hergestellt sind. Das den Oberarm 1 mit dem Unterarm
2 verbindende Mittelgelenk wird von zwei massiven Gelenkteilen 25 und 26 gebildet,
die durch einen Gelenkbolzen 27 miteinander verbunden sind. Das Gelenkteil 26 übergreift
gabelförmig das Gelenkteil 25. Die Achsrichtung dZ dQI yG uft lotrecht zu der Verbindungsebene
zwischen der Tuchwelle ia und der Fallstange 12 (Fig. 1). Die Gelenkteile 25 und
26 sind mit Ansätzen in die Profile 23 und 24 eingesteckt und durch Preßsitz oder
gegebenenfalls zusätzliche Befestigungsmittel dort sicher befestigt.
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Der Gelenkbolzen 27 ist drehfest mit dem gabelförmigen Gelenkteil
26 verbunden, beispielsweise durch einen Preßsitz oder durch ein nicht dargestelltes
Sicherungsmittel. Der Gelenkteil 25 dagegen ist frei gegenüber dem Gelenkbolzen
27 verdrehbar.
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Der Gelenkteil 25 enthält ein Verriegelungselement 9, das in einer
Aussparung 28 des Gelenkteils 25 angeordnet ist und das den Gelenkbolzen 27 mit
einem exzentrischen Ring 29 umgibt.
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Der exzentrische Ring 29 ist in dem dem Gelenkteil 25 zugekehrten
Bereich mit einer Innenverzahnung 30 versehen, der eine Außenverzahnung 10 des Gelenkbolzens
27 in diesem Bereich zugeordnet ist. Der exzentrische Ringteil 29 kann innerhalb
der Aussparung 28 des Gelenkteils 25 so verschoben werden, daß seine Innenverzahnung
28 in die Außenverzahnung 10 des Gelenkbolzens 27 einrastet oder von dieser frei
ist. Der Verriegelungsteil 9 ist drehfest mit dem Gelenkteil 25 des Unterarms 2
verbunden, so daß dann, wenn seine Innenverzahnung in die Aussenverzahnung 10 des
Gelenkbolzens 27 eingreift, der seinerseits mit dem Gelenkteil 26 des Oberarms 1
drehfest verbunden ist, das Mittelgelenk 8 gesperrt ist. Zum Schließen oder Lösen
der Verriegelung wird der exzentrische Ring 29 durch Verschieben des Verriegelungsteils
9 bewegt. Der Verriegelungsteil 9 ist innerhalb des Gelenkteils 25 so geführt, daß
er in Richtung der größeren Hauptachse des etwa elliptischen oder ovalen Rings 29
verschoben werden kann. Er stützt sich mittels einer Druckfeder 11 an dem Gelenkteil
25 derart ab, daß die Innenverzahnung 30 in die Außenverzahnung 10 des Gelenkbolzens
27 eingerastet wird. Um die Verriegelung zu lösen und damit die Sperrung des Mittelgeinks
8 aufzuheben, muß der Verriegelungsteil 9 in Längsrichtung des Unterarms 2 verschoben
werden.
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Um das Verschieben des Verriegelungsteils 9 zu bewirken, ist dieser
an seinem Ende mit einem Zugelement 31 versehen, beispielsweise einem Seil. Das
andere Ende des Zugelementes 31 ist an einem Fallstangenhalter 13 angelenkt, mit
welchem der Unterarm 2 die in Fig. 2 nicht dargestellte Fallstange hält. Der
Fallstangenhalter
13 ist mittels eines Gelenkes 15 an dem Unterarm 2 befestigt. Dieses Gelenk 15 ist
so gelegt, daß die mit dem Pfeil 32 angedeutete von der Fallstange und dem Tuch
ausgeübte Kraft an dem Gelenk 15 auf der Seite vorbeiläuft, zu welcher der Gelenkarm
zusammengeknickt werden kann.
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Dadurch wird bei Belastung des Fallstangenhalters 13 und damit des
Gelenkarms 1, 2 der Fallstangenhalter um das Gelenk 15 in eine Betriebsposition
geschwenkt, in welcher ein Anschlag 33 des Fallstangenhalters 13 an einem Teil des
Unterarms 2 anliegt. Die Anlenkung des Zugelementes 31 an dem Fallstangenhalter
13 erfolgt exzentrisch zu dem Gelenk 15, so daß mit dem Verschwenken des Fallstangenhalters
13 in seine Betriebsposition an dem Zugelement gezogen wird, das damit den Verriegelungsteil
9 entriegelt, so daß das Mittelgelenk 8 frei bewegt werden kann. Wenn keine Kraft
auf den Fallstangenhalter 13 in Richtung des Pfeiles 32 ausgeübt wird, so zieht
die Feder 11 des Verriegelungselementes 9 über das Zugelement 31 den Fallstangenhalter
13 zurück in die in Fig. 2 dargestellte Position, wodurch sich das Verriegelungselement
9 wieder in die in Fig. 2 dargestellte Verriegelungsposition begibt. Dies bedeutet,
daß auch bei einer Montage des Gelenkarmes das Mittelgelenk 8 gesperrt ist, solange
nicht der Monteur bewußt den Fallstangenhalter bewegt und damit die Verriegelung
löst. Ein unkontrolliertes Bewegen des Gelenkarmes ist somit ausgeschlossen, da
die Verriegelung automatisch wieder einfällt, wenn der Fallstangenhalter 13 entlastet
wird.
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Um zu verhindern, daß die Einfahrbewegung der Markise, d.h.
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das Zusammenknicken des Oberarms 1 und des Unterarms 2 um das Mittelgelenk
8 durch die Verriegelung behindert wird, können die Verzahnungen 30 und 10 so ausgebildet
werden, daß ein Einrasten nur in der Streckrichtung des Gelenkarmes erfolgt (Fig.
4). Hierzu werden die beim Strecken des Gelenkarmes sich
aufeinander
zubewegenden Flanken der Verzahnungen 30 und 10 relativ steil und annähernd radial
zur Achse des Gelenkbolzens 27 angestellt, während sie in der anderen Richtung nur
eine flache Neigung haben, so daß dann, wenn sich diese beiden Zahnflanken gegeneinander
bewegen, eine ausreichende Kraftkomponente gegen die Feder 11 des Verriegelungselementes
9 ergibt, durch die das Verriegelungselement verschoben werden kann.
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Da in der Praxis die größte Gefahr durch ein "Schlagen" der Gelenkarme
während der Montage gegeben ist, kann eine vereinfachte Konstruktion ähnlich Fig.
2 vorgesehen werden, bei welcher das Verriegelungselement 9 mit einem aus dem Unterarm
2 herausragenden Ansatz versehen ist, durch den es von Hand gelöst werden kann,
so daß der Gelenkarm während der Montage bewegt werden kann. Es kann dann ferner
vorgesehen werden, daß das Betätigungselement in der entriegelten Stellung festgelegt
wird, wenn die Montage abgeschlossen ist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind der Oberarm 1 und der Unterarm
2 durch ein zusätzliches Zugelement 4 verbunden, das beispielsweise ein Zugband
oder ein Zugseil sein kann. Das Zugelement 4 ist an dem Oberarm angelenkt und wird
in dem Unterarm 2 auf eine Wickelrolle 3 aufgewickelt. Dabei ist es zweckmäßig,
die Wickelrolle 3 in dem Unterarm anzubringen, da der Oberarm üblicherweise das
den Antrieb der Gelenkarme bildende Federelement enthält. Das Zugelement 4 ist so
angeordnet, daß es bei einem Strecken des Gelenkarmes auseinandergezogen, d.h. von
der Wickelrolle 3 abgewickelt wird. Die Wickelrolle 3 enthält in nicht näher dargestellter
Weise eine Blockiereinrichtung, , die bei erhöhter Winkelgeschwindigkeit der Wickelrolle
3 einfällt und ein weiteres Abwickeln sperrt. Derartige Wickelrollen sind beispielsweise
bei Automatik-Sicherheitsgurten von Kraftfahrzeugen bekannt.
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Diese Sicherung fällt daher nur dann ein, wenn ein Gelenkarm sich
zu schnell und unkontrolliert streckt. Die normale Geschwindigkeit
beim
Ausfahren einer Markise bleibt völlig unberührt.
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Es ist auch möglich, das Zugelement 4 vollständig innerhalb des Unterarms
2 und des Oberarms 1 zu verlegen, so daß keine bei der Montage eventuell störende
Teile außerhalb des Gelenkarms vorhanden sind. Die Wickelrolle 3 kann beispielsweise
mit einer Einrichtung entsprechend Fig. 6 ausgerüstet sein.
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Die Einrichtung nach Fig. 6, eine sogenannte Rastsperre, wird jedoch
vorzugsweise innerhalb des Mittelgelenkes 8 angeordnet, so daß auf ein Zugelement
verzichtet werden kann. Dabei wird konzentrisch zu dem Gelenkbolzen 27 ein außenverzahnter
Ring 34 angeordnet, der drehfest mit dem Gelenkteil des Unterarms oder des Oberarms
verbunden ist. Der jeweils andere Gelenkteil wird dann mit einer Wippe 6 versehen,
die um einen Bolzen 35 verschwenkt und mit einer Feder 36 belastet ist. Die Feder
36 drückt einen Ansatz 37 der Wippe 6 ständig gegen die Verzahnung 5 an. Dieser
Ansatz ist so auf die Verzahnung abgestimmt, daß er nicht einrastet, sondern ständig
über die einzelnen Zähne hinwegspringt. Dabei nähert sich der am anderen Ende der
Wippe 6 angebrachte Ansatz der Verzahnung 5. Dieser Ansatz ist so ausgebildet, daß
er eine rastende Verbindung mit der Verzahnung herstellen kann. Wenn die Drehgeschwindigkeit
zwischen der Verzahnung 5 und der Wippe 6 zu hoch wird, so bewegt sich der Ansatz
37 aufgrund der Massenträgheit beim überspringen der Zähne weiter als notwendig
gegen die Kraft der Feder 36 von der Verzahnung 5 hinweg, so daß dann der Ansatz
38 in die Verzahnung einrastet. Dadurch wird eine Sicherung erhalten, die bei zu
hohen Winkelgeschwindigkeiten des Zahnrings 34 einfällt.
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In Fig. 7 ist der Antriebsmechanismus dargestellt, der zum Strecken
der Gelenkarme üblicherweise angeordnet ist. In dem Inneren des Oberarms 1 ist eine
Feder 17 angeordnet, deren Ende ortsfest festgelegt ist. An die Zugfeder 17 schließt
ein Zugelement 16 an, dessen anderes Ende mit dem Unterarm 2 fest
verbunden
ist. Das Zugelement 16 wird um eine Führungsfläche 39 eines der beiden Gelenkteile
25 oder 26 derart herumgeführt, daß es exzentrisch zu der Achse des Gelenkbolzens
27 verläuft.
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Dadurch wird erreicht, daß mit einem Zusammenknicken von Unterarm
2 und Oberarm 1 das Zugelement 16 die Feder 17 spannt, so daß die Spannkraft der
Federn dazu ausgenutzt wird, den Gelenkarm zu strecken. überlicherweise wird die
Feder 17 noch vorgespannt. Um bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ein unkontrolliertes
Strecken des Gelenkarmes zu verhindern, ist ein Dämpfungselement 7 vorgesehen. Das
Zugelement 16 ist an die Stange eines Kolbens 7 angelenkt, der seinerseits an die
Zugfeder 17 angelenkt ist. Der Kolben 7 ist innerhalb eines geschlossenen Zylinders
40 geführt, der mit einem geeigneten Medium gefüllt ist, beispielsweise Luft, vorzugsweise
jedoch Hydrauliköl. Bei einer Bewegung des Kolbens muß das Medium von einer Kolbenseite
zur anderen über den Spalt am Umfang oder über Drosselbohrungen des Kolbens strömen,
wodurch eine Dämpfung der Geschwindigkeit erhalten wird. Um zu erreichen, daß die
Dämpfungswirkung des Kolbens im wesentlichen nur in einer Richtung und zwar in Streckrichtung
des Gelenkarmes auftritt, sind der Ringspalt und/oder die Drosselbohrungen auf der
der Zugfeder zugewandten Seite mit Membrandichtungen 41 abgedeckt. Um bei dieser
Ausführungsform, bei welcher die Streckgeschwindigkeit der Gelenkarme gedämpft ist,
sicherzustellen, daß das Zugelement nicht von der Führungsfläche 39 herunterfällt,
kann zweckmäßigerweise vorgesehen werden, daß als Zugelement 16 eine biegsame Welle
dient.
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Anstelle einer Zugefeder 17 kann selbstverständlich auch eine Druckfeder
eingesetzt werden, die dann zwischen dem Kolben und dem dem Zugelement 16 zugeordneten
Ende des Zylinders angeordnet wird. Eine derartige Anordnung macht auch ohne weiteres
die Verwendung einer Gasdruck feder mit einer entsprechenden Dämpfung möglich. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Bereich des Mittelgenkes 8 praktisch unverändert
bleibt,
daß jedoch dennoch das Dämpfungselement und die das Strecken bewirkende Feder ein
in sich geschlossene Baueinheit bilden, die innerhalb des Oberarms 1 angeordnet
werden kann.
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An sich erscheint es auch denkbar, das bei Türschließern bekannte
Prinzip für die Gelenkarme von Markisen anzuwenden, die die Türen mit einer gedämpften
Kraft schließen. Dabei wird die Drehbewegung einer Drehachse über eine Kurbel und
einen Pleuel auf einem Kolben übertragen, der sich in einem ölgefüllten Zylinder
befindet und der in bei Stoßdämpfern bekannter Weise mit Drosselbohrungen und einseitig
bei Bewegungen gegen die Kraftrichtung einer die Bewegung auslösenden Feder öffnenden
Ventilen versehen ist.
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