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"Wäschenachbehandlungsmittel n
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Es ist seit langem bekannt, daß quartäre Tetraalkylammoniumverbindungen
mit zwei langkettigen, i.a. C16 -C 18 Alkylresten den gewaschenen Textilien einen
weichen Griff verleihen, wenn sie beim Wäschewaschen dem letzten Spülbad zugesetzt
werden. Diese Textilweichmacher werden in großem Umfang sowohl von gewerblichen
Wäschereien als auch bei der Wäsche im Haushalt eingesetzt.
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Der am häufigsten verwendete Textilweichmacher dieser Verbindungsklasse
ist Ditalgalkyl- beziehungsweise Distearyldimethylammoniumchlorid. Diese Substanz
besitzt zwar ausgezeichnete weichmachende Eigenschaften, weist aber auch einige
Nachteile auf. So besitzen die damit behandelten Textilien eine gegenüber den unbehandelten
Geweben verminderte Saugfähigkeit, tJas vom Verbraucher - zumal bei Überdosierung
- zum Beispiel bei Kleidungsstücken, die im Kontakt mit der Haut getragen werden
und bei Frottierhandtüchern als unangenehm empfunden werden kann.
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Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diesen Nachteil zu beseitigen.
Durch Einbau hydrophiler Gruppen in die Alkylketten des Moleküls der quartären Ammoniumverbindung
hat man versucht, die Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien zu verbessern.
So ist es aus der US-PS 3 636 114 bekannt, daß durch die Verwendung von quartären
Ammoniumverbindungen mit 2 langkettigen 2-Hydroxyalkylresten die Saugfähigkeit verbessert
werden kann. Aus der DE-OS 22 56 234 sind quartäre Ammoniumverbindungen mit 2 lang-
kettigen
2-Hydroxy-3-alkoxypropyl-Gruppen bekannt. Die aus der DE-AS 16 19 043 bekannten
Weichmachungsmittel enthalten quartäre Ammoniumverbindungen mit nur einem langen
Alkylrest und drei kurzen Alkylresten, wobei die 3 kurzen Alkylreste Hydroxyl- und
Ethergruppen enthalten können. In der niederländischen Patentanmeldung 68/08958
und der US-PS 3 591 405 sind quartäre Ammoniumverbindungen beschrieben, deren hydrophobe
Reste Hydroxyalkylgruppen oder über Ethoxygruppen mit dem Stickstoff verknüpfte
Alkylgruppen darstellen. Diese Lösungsversuche konnten aber nicht überzeugen, weil
entweder die modifizierten quartären Ammoniumverbindungen präparativ schlecht zugänglich
waren und daher für eine praktische Anwendung nicht in Frage kamen, oder weil die
weichmachende Wirkung zu gering war.
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Ziel der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung eines
Wäschenachbehandlungsmittels, das gute textilweichmachende Eigenschaften mit hoher
Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien vereinigt.
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Das erfindungsgemäße Mittel ist gekennzeichnet durch einen Gehalt
an a) 0,5 - 6,0 Gew.-* textilweichmachenden Wirkstoffen, bestehend aus i) 40 - 100
Gew.-% quartären Ammoniumsalzen, ausgewählt aus den Derivaten des Ammoniaks und/oder
des Imidazolins mit wenigstens 2 langkettigen aliphatischen Resten im Molekül
ii)
O - 60 Gew.-% eines Fettsäure/Hydroxyalkylpolyamin-Kondensationsprodustes, b) 1,0
- 6,0 Gew.-% eines in wasser löslichen, quartäre Ammoniumgruppen aufweisenden Polygalactomannanethers
und c) Rest: sonstige übliche Bestandteile von flüssigen Wäschenachbehandlungsmitteln.
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Die textilweichmachende Komponente a) des erfindungsgemäßen Mittels
besteht ganz oder teilweise aus quartären Ammoniumsalzen mit wenigstens 2 langkettigen,
vorzugsweise gesättigten aliphatischen Resten mit je 14 bis 26, vorzugsweise 16
bis 20 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem quartären Stickstoffatom im Molekül,
wobei sich die Ammoniumsalze vorzugsweise vom Ammoniak ableiten, das heißt um die
durch Alkylierung von langkettigen sekundären Aminen erhältlichen Salze, deren Anion
aus der Chlorid-, Bromid-, Methylsulfat-, Ethylsulfat-, Methan-, Ethan-oder Toluolsulfonat
umfassenden Gruppen ausgewählt ist.
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Ein sehr bekannter Vertreter dieser Verbindungsklasse ist das Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid,
das zum Beispiel als wasser- und isopropylalkoholhaltige Paste unter der Handelsbezeichnung
"Präpagen WK" der Firma Hoechst oder als nahezu 100 %iges Produkt zum Beispiel das
unter der Bezeichnung "Arosurf TA 100" der Firma Ashland im Handel erhältliche Produkt.
Als Textilweichmacher geeignete Imidazolinverbindungen werden durch Umsetzung von
1 Mol eines Aminoalkylethylendiamins oder Hydroxyalkylethylendiamins mit 2 Mol einer
langkettigen C14-C26-Fettsäure oder deren Ester erhalten, die anschließend durch
Alkylierung quaterniert werden. Ein bekannter Vertreter dieser Verbindungsklasse
ist beispielsweise 2-Heptadecyl-1-methyl-1-oleoylamid-ethylimidazoliniummethosulfat.
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Ein Teil dieser textilweichmachenden Komponente a) kann aus Fettsäure/Hydroxyalkylpolyamin-Kondensationsprodukten
bestehen. Ein solches Kondensationsprodukt ist in der DE-PS 19 22 047, auf die hier
Bezug genommen wird, beschrieben. Bevorzugt ist ein Fettsäurekondensationsprodukt
aus Triglyceriden und Hydroxyalkylpolyamin, das man durch Umsetzen eines Triglycerids
aus Fettsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen und zu wenigstens 50 % aus solchen
mit 16 oder mehr Kohlenstoffatomen pro Fettsäurerest mit Hydroxyalkylpolyamin erhält,
wobei man bei dieser Umsetzung pro Mol Hydroxyalkylpolyamin für jede darin enthaltene
primäre und sekundäre Aminogruppe und jede Hydroxylgruppe ein Drittel Mol des Fettsäuretriglycerids
einsetzt. Ein typisches besonders bevorzugtes Kondensationsprodukt ist das aus 1
Mol Talg mit 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin erhaltene Produkt. Ebenfalls geeignet
sind die in der FR-PS 1 487 570 beschriebenen Kondensationsprodukte aus Fettsäuren
oder Fettsäurederivaten wie Fettsäureester niederer Alkohole oder Fettsäurehalogenide
mit polyfunktionellen Aminen, wobei ein molarer Überschuß der Fettsäurederivate
eingesetzt wird. Der Anteil der Textilweichmacherkomponente an diesen Kondens ationsprodukten
kann bis zu etwa 60 Gewichtsprozent betragen, wobei die Summe der Anteile an quartären
Ammoniumsalzen (i) und Pettsäurekondensationsprodukten (ii) am gesamten Mittel maximal
6 Gewichtsprozent beträgt.
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Die die Saugfähigkeit und auch den Griff der gewaschenen Textilien
beeinflussende Komponente b) des erfindungsgemäßen Mittels wird durch quartäre Ammoniumgruppen
aufweisende Ether von Polygalactomannan gebildet. Polygalactomannan ist bekanntlich
Hauptbestandteil des Guar-Mehls und ist aus Trisaccharid-Einheiten folgender Struktur
aufgebaut:
Die Ethergruppen können sich an den -CH2OH-Gruppen ausbilden, wobei der Substitutionsgrad
im Bereich von 0,05-bis 0,2, vorzugsweise von 0,07 bis 0;15 Ethergruppen pro vorstehend
dargestellter Anhydrogalactomannan-Einheit liegt.
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Die Einführung der Ethergruppe kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise
durch Umsetzung des Polygalactomannans beziehungsweise der Stärke mit Ethylenimin
(vergleiche US-PS 3 303 184) und anschließende teilweise oder vollständige Quaternierung
der Aminogruppe erfolgen. Vorzugsweise werden jedoch solche Ether verwendet, die
beispielsweise durch Umsetzung von Polygalactomannan bzw, Stärke mit 2,3-Epoxypropyltrialkylammoniumsalzen
oder 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumsalzen, insbesondere mit 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid,
erhalten werden. Derartige Umsetzungsprodukte sind beispielsweise in der GB-PS 1
136 842 beschrieben und sind als Zusätze bei der Papierherstellung beziehungsweise
als Flockungsmittel bekannt.
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Die Quartärsalze können als Halogenide, insbesondere Chloride, Sulfate,
Alkylsulfate, Nitrate, phosphate und als Salze organischer Säuren, zum Beispiel
als Acetate, Citrate ode Lactate vorliegen.
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Der Gehalt des erfindungsgemäßen Mittels an diesen Ethern liegt zwischen
1,0 und 6,0, vorzugsweise zwischen 1,5 und 5,0 Gewichtsprozent. Mit zunehmendem
Gehalt des Mittels an diesem Wirkstoff im Vergleich zum Gehalt an textilweichmachenden
Wirkstoffen nimmt die Saugfähigkeit und Fülle der damit behandelten Textilien zu,
so daß die Eigenschaften der Textilien innerhalb weiter Grenzen zwischen sehr weich,
wachsig/schmierig" und "füllig/weich, sehr saugfähig" durch die Zusammensetzung
des Mittels je nach Verbrauchererwartungen eingestellt werden kann.
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Die Wirkstoffe a) und b) des erfindungsgemäßen Mittels werden in einem
Verdünnungsmittel gelöst beziehungsweise dispergiert. Als Verdünnungsmittel kommt
huptsächlich Wasser in Frage. Zusätzlich können die Mittel zir Verbesserung der
Stabilität der Dispersionen bis zu 15 Gewichtsprozent wasserlöslicher organischer
Lösungsmittel, insbesondere niederer Alkanole oder niederer Diole oder Polyole,
wie beispielsweise Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol oder
Glycerin enthalten.
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Es können auch Polyole mit Etherbindungen wie Methyl-, Ethyl-, Butyl-
oder Diethylenglykol beziehungsweise deren Acetate (beispielsweise Produkte vom
Typ der "Cellosolve" der Firma UCC) eingesetzt werden. Meist ist ein Gehalt zwischen
0,5 und 5,0 Gewichtsprozent an wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln ausreichend.
Handelsübliche pastenförmige oder flüssige Textilweichmacher vom Typ Distearyl-
oder Ditalgalkyl-dimethylammoniumchlorid enthalten gewöhnlich bereits geringe Mengen
Isopropylalkohol als wassermischbares organisches Lösungsmittel.
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Als sonstige übliche Bestandteile von Textilbehandlungsmitteln gelten
beispielsweise Dispergatoren, optische Aufheller, antmikrobielle Wirkstoffe, saure
Zusatzstoffe, Lösungsvermittler, Farb- und Duftstoffe,
Die Zusammensetzung
praktisch besonders interessanter erfindungsgemäß flüssiger Wäschenachbehandlungsllnittel
liegt im allgemeinen im Bereich der folgenden Rezeptur: 0,5 - 6,0, vorzugsweise
1,5 - 6,0 Gew.-% textilweichmachender Wirkstoff, 1,0 - 6,0, vorzugsweise 1,5 - 5,0
Gew.-% eines in Wasser löslichen, quartäre Ammoniumgruppen aufweisenden Polygalactomannanethers,
O - 6,0, vorzugsweise 0,5 - 3,0 Gew.-% Dispergatoren, O - 15,0, vorzugsweise 0,5
- 5,0 Gew.-% wasserlösliche organische Lösungsmittel, O - 10,0, vorzugsweise 0,3
- 5,0 Gew.-% sonstige übliche Bestandteile von Wäschenachbehandlungsmitteln, Rest
Wasser.
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Der textilweichmachende Wirkstoff dieser Rezeptur besteht beispielsweise
vollständig aus quartären Ammoniumsalzen mit wenigstens 2 langkettigen aliphatischen
Resten und wenigstens einem quartären Stickstoffatom im Molekül. In anderen ebenfalls
bevorzugten Mitteln enthält die textilweichmachende Komponente neben diesen quartären
Ammoniumsalzen bis zu 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 10 bis 45 Gewichtsprozent
eines Fettsäure/Hydroxyalkylpolyamin-Kondensationsproduktes, insbesondere eines
durch Umsetzung von 1 Mol Talg mit 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin erhaltenen Kondensationsproduktes
als Textilweichmacher.
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Als sonstige übliche Bestandteile von Wäschenachbehandlungsmitteln
kann wenigstens eine der folgenden Komponenten in den angegebenen, auf das gesamte
Mittel bezogenen Mengen vorhanden sein: 0,2 - 3,0 Gew.-% antimikrobielle Wirkstoffe,
0,01 - 1,0 Gew.-% Duftstoff, 0,00001 - 0,05 Gew.-% Farbstoff.
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Als Dispergatoren, wie sie in flüssigen und pulverförmigen Textilbehandlungsmitteln
enthalten sein können, eignen sich insbesondere die nichtionischen Tensiae (onionics).
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Dazu gehören Produkte, die ihre hydrophilen Eigenschaften der Anwesenheit
von Polyetherketten, Aminoxid-, Sulfoxid-oder Phosphinoxidgruppen, Alkylolamidgruppierungen
sowie ganz allgemein einer Häufung von Hydroxylgruppen verdanken. Derartige Nonionics
enthalten im Molekül wenigstens einen hydrophoben Rest von 8 - 26, vorzugsweise
10 - 20 und insbesondere 12 - 18 Kohlenstoffatomen, und wenigstens eine nichtionische
wasserlöslichmachende Gruppe. Der vorzugsweise gesättigte hydrophobe Rest ist meist
aliphatischer, gegebenenfalls auch alicyclischer N»tur; er kann mit den-wasserlöslichmachenden
Gruppen direkt oder über Zwischenglieder verbunden sein. Als Zwischenglieder kommen
z. B. Benzolringe, Carbonsäureester- oder Carbonamidgruppen, ether- oder esterartig
gebundene Reste mehrwertiger Alkohole, wie z. B. die des Ethylenglycols, des Propylenglycols,
des Glycerins oder entsprechender Polyetherreste in Frage.
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Von besonderem praktischen Interesse sind die durch Anlagerung von
Ethylenoxid und/oder Glycid an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine,
Fettsäure oder Sulfonsäureamide erhältlichen Produkte, wobei diese Nonionics 4 -
IQC, vorzugsweise 6 - 40 und insbesondere 8 - 20 Etherreste, vor allem Ethylenglycoletherreste
pro Molekül enthalten können. Außerdem können in diesen Polyetherketten bzw. an
deren Ende Propylen- oder Butylenglycoletherreste bzw. -polyetherketten vorhanden
sein.
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Weiterhin zählen zu den Nonionics Produkte, die man aus an sich wasserunlöslichen
Polypropylenglycolen oder aus wasserunlöslichen propoxylierten niederen, 1 - 8,
vorzugsweise 3 - 6 Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen Alkoholen oder aus
wasserunlöslichen propoxylierten Alkendiaminen erhält, indem man diese bis zur Wasserlöslichkeit
ethoxyliert.
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Zu den Nonionics gehören auch Fettsäure- oder Sulfonsäurealkylolamine,
die sich zum Beispiel vom Mono- oder Diethanolamin, vom Dihydroxypropylamin oder
anderen Polyhydroxyalkylaminen, zum Beispiel den Glycaminen ableiten. Sie lassen
sich durch Amide aus höheren primären oder sekundären Alkylamin und Polyhydroxycarbonsäuren
ersetzen.
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Zu den kapillaraktiven Aminoxide gehören zum Beispiel die von höheren
tertiären, einen hydrophoben Alkylrest und zwei kürzere, bis zu je 4 Kohlenstoffatome
enthaltend Alkyl-und/oder Alkylolreste aufweisenden Aminen abgeleiteten Produkte.
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Außer den meist gut wasserlöslichen Tensiden eignen sich als nichtionische
Dispergatoren gegebenenfalls auch wasserlösliche oder in Wasser emulgierbare oder
dispergierbare Verbindungen, die entweder keine hydrophoben Reste im Sinne der oben
beschriebenen nichtionischen Tenside enthalten, oder bei denen die Natur oder die
Anzahl der hydrophilen Gruppen zum Erreichen einer vollständigen Wasserlöslichkeit
nicht ausreichen. Zu den ersteren gehören z. B. feste oder flüssige Polyethylenglycole,
die man als Kondensationspolymere des Ethylenoxids mit Ethylenglycol oder Was-8er
auffassen kann, Ethylenoxidaddukte von Glycerin und anderen Polyalkoholen usw.;
zu den letzteren z. B. Fettsäureteilglyceride oder nicht bzw. nicht vollständig
wasserlösliche Alkoxylierungsprodukte, z. B. solche mit 2 - 5 Ethylenqlycoletherresten
im Molekül.
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Unter sauren Zusatzstoffen werden anorganische und nichtgrenzflächenaktive
organische Säuren mit 2 - 8 Rohlenstoffatomen, wie z. B. Amidosulfonsäure, Harnstoffverbindungen
der Orthophosphorsäure, Borsäure, Oxalsäure, Milchsäure, Glycolsäure, Citronensäure,
Weinsäure, Benzoesäure, Phthalsaure, Glukonsäure, Essigsäure und Propionsäure sowie
die Benzol-, Toluol- oder- Xylolsulfonsäuren, Sulfoessigsäure oder Sulfobenzoesäuren
bzw. saure Alkalisalze dieser Säuren verstanden. Glycolsäure und Citronensäure sind
wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und Ungiftigkeit bevorzugte Säuren.
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Unter antimikrobiellen Wirkstoffen werden hier bakterizid oder bakteriostatisch
bzw. fungizid oder fllngistatisch wirkende Verbindungen verstanden. Diese Wirkstoffe
sollen entweder als solche oder in Form ihrer Salze wasserlöslich sein. Bei den
als Zusätze geeigneten antimikrobiellen quartären Ammoniumverbindungen handelt es
sich insbesondere um solche, die neben einem langkettigen aliphatischen und zwei
kurzkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffresten einen aromatischen, über ein
aliphatisches Rohlenstoffatom mit dem Stickstoffatom verknüpften, oder einen aliphatischen,
Doppelbindungen aufweisenden organischen Rest im Molekül enthalten. Beispiele für
derartige antimikrobielle quartäre Ammoniumverbindungen sind die folgenden: Dimethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid,
Dimethylbenzyl-tetradecylammoniumchlorid, Dimethyl-(ethy;~enzyl)-dodecyl-ammoniumchlorid,
Dimethyl-benzyl-decylair:'niumbromid, Diethyl-benzyl-dodecylammoniumch'orid, Diethylbenzyl-octyl-ammoniumchlorid,
Dibutyl-allyl-, Me~hylethyl-benzyl-, Ethyl-cyclo-hexyl-allyl- und Ethyrl-crotyldethylaminoethyl-dodecyl
ammoniumchlorid.
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Weitere brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind die sowohl durch
Brom als auch durch die Nitrogruppe substituierten niederen Alkohole bzw. Diole
mit 3 - 5 Kohlenstoffatomen wie z. B. die Verbindungen 2-Brom-2-nitropropan-1 ,
3-diol, 1-Brom-1-nitro-3, 3,3-trichlor-2-propanol, 2-Brom-2-nitro-butanol.
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Als antimikrobielle Wirkstoffe eignen sich auch phenolische Verbindungen
vom Typ der halogenierten Phenole mit 1 - 5 Halogensubstituenten, insbesondere chlorierte
Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Phenylphenole mit 1 - 12 Kohlenstoffatomen
in den Alkylresten und mit 1 - 4 Halogensubstituenten, insbesondere Chlor und Brom
im Molekül; Alkylbisphenole, insbesondere durch 2 - 6 Halogenatome und gegebenenfalls
niedere Alkyl- oder Trifluormethylgruppen substituierte Derivate, mit einem Alkylenbrückenglied
bestehend aus 1 - 10 Kohlenstoffatomen; Hydroxybenzoesäuren bzw. deren Ester und
Amide, insbesondere Anilide; die im Benzoesäure- und/oder Anilinrest insbesondere
durch 2 oder 3 Halogenatome undoder Trifluormethylgruppen substituiert sein können;
o-Phenoxyphenole, die durch 1 - 7, vorzugsweise 2 - 5 Halogenatome und/oder die
Hydroxy-, Cyano-, Carbomethoxy- und Carboxylgruppe oder niederes Alkyl substituiert
sein können; ein besonders bevorzugtes Derivat des o-Phenoxyphenols ist der 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenylether,
Unter antimikrobiellen Wirkstoffen im weiteren Sinne werden auch Zusätze, wie z.
B. Formaldehyd, Sorbinsäure, Natriumfluorid verstanden, die zur Konservierung der
Präparate dienen.
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Beispiele Beispiel 1 In einem Waschvollautomaten wurde Frottier-Testgewebe
aus Baumwolle, das zuvor 25mal gewaschen worden war, zusammen mit 1 kg normal verschmutzter
Haushaltswäsche in einem Einlaugenwaschverfahren unter Feinwaschbedingungen mit
einem handelsüblichen Waschmittel gewaschen. Dem letzten Spülbad (30 1 Wasser) des
Waschprogramms wurden 90 ml eines bekannten flüssigen Wäscheweichspülmittels mit
6,0 Gewichtsprozent textilweichmachendem Wirkstoff zugesetzt (nähere Angaben siehe
Tabelle 1) und hiermit die Wäsche behandelt. Nach dem Trocknen der Wäsche wurde
die "Abtrocknungskraft" als Maß für die Sa-agfähigkeit (nach Melliand Textilberichte
8 (1968), Seite 947 ff) sowie die "Weichheit" der behandelten Frottierartikel in
Noten von -6 = sehr hart bis +6 = sehr weich, als Mittelwerte von 5 Personen, die
in der Beurteilung der Weichheit von Geweben geübt und erfahren sind, bestimmt.
Ein sehr harter Griff mit einer Note von "-6" wird repräsentiert durch ein Baumwoll-Frottiergewebe,
das 25mal in einer automatischen Trommelwaschmaschine mit einem Vollwaschmittel
unter Kochwaschbedingungen gewaschen wurde. Ein Baumwoll-Frottiergewebe mit einem
sehr weichen Griff der Note "+6" ist, wie zuvor beschrieben, 25mal gewaschen und
nach jeder Wäsche durch Zugabe von 4,5 g Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid zu einer
Spülflotte von 30 Liter bei einem Flottenverhältnis von 6 : 1 weichgemacht und in
einem automatischen Wäschetrockner getrocknet worden.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt,
Beispiel
2 In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurden Frottierartikel nach der Wäsche mit
einer Flotte behandelt, die 0,15 g appretierenden Wirkstoff (handelsübliches kationisches
Guar-Derivat, Gendriv 162, General Mills Chemical, Inc.) pro Liter enthielt und
die gleichen Prüfungen vorgenommen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 enthalten.
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Beispiel 3 Dies ist ein Beispiel für die Wirksamkeit eines erfindungsgemäßen
Mittels. Hier wurden die Textilien nach der Wäsche mit einer Flotte behandelt, die
pro Liter 0,09 g des weichmachenden Wirkstoffs des Mittels von Beispiel 1 und 0.075
g des appretierenden Wirkstoffs von Beispiel 2 enthielt. Die Prüfergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 1 enthalten. Man sieht deutlich, daß sowohl die Abtrocknungskraft
als auch die Weichheit sehr viel günstigere Werte aufweisen als dies aufgrund der
Wirksamkeit der einzelnen Wirkstoffe von Beispiel 1 und 2 hätte angenommen werden
müssen. Dieses Ergebnis überrascht um so mehr, als es mit einer Konzentration der
einzelnen Wirkstoffe erzielt wurde, die jeweils nur halb so groß war wie die Konzentration
der Wirkstoffe in den Beispielen 1 und 2. Der Griff wurde zudem "voll und füllig",
während ein nur weichgemachtes Wäschestück vom Textilfachmann häufig mit "leicht
wachsig bis schmierig" bezeichnet wurde.
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Beispiele 4 und 5 In diesen Beispielen wurde die Wirkstoffkonzentration
gegenüber Beispiel 3 weiter verringert. Wie man der Tabelle 1 entnehmen kann, erhält
man auch mit einer derart geringen Wirkstoffkonzentration noch eine günstige Eigenschaftskombination
der behandelten Frottierartikel,
Beispiele 6 und 7 Diese Beispiele
zeigen, daß man durch unterschiedliche Verhältnisse von appretierendem Wirkstoff
zu weichmachendem Wirkstoff den Charakter des Wäschestückes in weiten Grenzen zwischen
weich und steif einstellen kann.
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Tabelle 1
Bei- weichmach. appret. Abtrocknungs- Weichheit |
spiel Wirkstoff Wirkstoff kraft (Beurtei- |
(gel) (g/l) (g) lung) |
1 0,181) - 0,16 +5,1 |
2 - 0,15 0,72 -4,1 |
3 0,091) 0,075 0,79 +3,4 |
4 - 0,015 0,80 -3,2 |
5 0,022) 0,008 0,68 +1,7 |
6 2) 0,03 0,84 -4,6 |
7 0,022) 0,015 0,75 -3,1 |
1) Gemisch aus 7 Gewichtsteilen Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid und 5 Gewichtsteilen
eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol Talg und 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin
2) Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid Die erfinderischen Mittel erlauben die Einstellung
des Griffs der damit behandelten Textilien von weich bis steif bei guter Saugfähigkeit.
Bei Benotungen mit "4" überwiegt die Weichheit, während bei Benotungen mit "-" die
appretierenden Eigenschaften betont werden.
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Bespiel 8 Dies ist ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes fertig konfektioniertes
Mittel, dessen textilweichmachende Komponente aus einem kationischen quartären Ammoniumsalz
und einem nichtionischen Fettsäurekrndensationsprodukt besteht und dessen appretierende
Komponente ein kationisches Guar-Derivat ist.
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2,0 Gew.-% Distearyldimethylammoniumchlorid ("Arosurf TA 100", Ashland)
1,5 Gew.-% Kondensationsprodukt aus 1 Mol Talg und 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin
3,5 Gew.-% kationisches Guar-Derivat (Gendriv 162" General Mills Chemicals, Tnc.)
0,4 Gew.-% Cetyl-/Stearylalkohol mit zirka 12 Mol Ethylenoxid ("Eumulgin B 1", Henkel)
0,4 Gew.-t Polyglykolether, Molekulargewicht 400 0,1 Gew.-% Formalin, 40 %ig 0,2
Gew.-% Parfüm Rest Wasser.
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Setzt man dem letzten Spülbad des Waschprogramms ein erfindungsgemäßes
Mittel der obenstehenden Zusammensetzung in einer Menge von ca. 2 bis 5 ml pro Liter
Spülwasser zu, erhält man nach dem Trocknen angenehm duftende Wäschestücke mit einem
weichen, fülligen Griff, deren Saugfähigkeit ausgezeichnet ist.
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Beispiel 9 Ein weiteres Beispiel für die Erfindung stellt ein Mittel
nachstehender Zusammensetzung dar: 6,0 Gew.-% Ditalgalkyldimethyammoniumchlorid
(100 %ig), eingesetzt als zirka 75 %ige Paste, Rest Isopropanol und Wasser ("Präpagen
WK" Hoechst) 6,0 Gew.-% kationisches Cuar-Derivat ("Gendriv 458" General Mills Chemicals,
Ineg) 0,25 Gew.-% Parfüm 0,1 Gew.-% Formalin, 40 %ig 0,1 Gew.-% Na-acetat 0,55 Gew.-%
Isopropylalkohol Rest Wasser.