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Die Erfindung betrifft eine Straßenkehrmaschine mit einem
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vorzugsweise an der Frontseite des Fahrzeugs hydraulisch seitlich
verschwenkbar angeordneten Arm, an dessen freiem Ende ein durch einen Hydromotor
antreibbarer Tellerbesen angeordnet ist.
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Bei Straßenkehrmaschinen besteht neuerdings das Bedürfnis, an der
Frontseite des Fahrzeuges einen seitlich schwenkbaren Tellerbesen anzuordnen, der
im seitlich ausgeschwenkten Zustand einen neben dem Fahrzeug liegenden Kehrbereich
erfaßt und das Kehrgut dabei in den Bereich der Fahrzeugseitenbegrenzung kehrt,
wo es von den üblicherweise an einer Straßenkehrmaschine vorgesehenen Aggregaten
wie Kehrbesen oder Ansaugöffnungen erfaßt werden kann. Bekannte Straßenkehrmaschinen
mit einem vorn angebrachten, seitlich ausschwenkbaren Tellerbesen erfordern für
das zusätzlich an der Front seite angeordnete Kehraggregat einen erheblichen Aufwand,
welcher den Gesamtaufwand für die Straßenkehrmaschine derart erhöht, daß wegen dieses
hohen Aufwandes das an sich sehr wertvolle Zusatzaggrega S liht an der Kehrmaschine
angebracht wird.
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Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine Straßenkehrmaschine
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der sowohl der mechanische als auch
der hydraulische Aufwand für die Anordnung des zusätzlichen, seitlich ausschwenkbaren
Kehraggregates erheblich herabgesetzt ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Arm frei
schwenkbar an einer Schwenkachse gelagert ist, die relativ zur Vertikalen um einen
geringen Winkel so gekippt ist, daß ihr oberes Ende von der betreffenden Fahrzeugseite
weiter entfernt ist als das untere Ende, daß die Schwenkachse an einem relativ zu
der Fahrzeugseite im wesentlichen seitlich, horizontal und parallel verschiebbaren
Tragteil befestigt ist
und daß der Hydromotor in seiner Drehrichtung
umsteuerbar ist.
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Aufgrund dieser Ausbildung sorgt der in die richtige Richtung gesteuerte
Drehantrieb des Tellerbesens dafür, daß sich der frei schwenkbare Arm nach außen
bewegt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß aufgrund der erfindungsgemäßen Schrägstellung
der Schwenkachse der Tellerbesen nur irn vorderen Bereich aus die Straße drückt,
nicht aber im hinteren Bereich. An derAntriebsachse des Tellerbesens entsteht somit
eine Seitenkraft, die den Schwenkarm in der gewünschten Richtung nach außen bewegt.
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Allein durch die geringfügige Kippung der Schwenkachse, welche vorzugsweise
zwischen 3 und 70 beträgt und erfindungsgemäß besonders bevorzugt gleich 5° gewählt
ist, wird also ohne irgendwelche zusätzlichen hydraulischen Antriebseinrichtungen
ein seitlicher Antrieb für den Schwenkarm geschaffen. Das seitlich parallel zum
Fahrzeug verschiebbare Tragteil dient an sich nur dazu, den seitlichen Ausfahrbereich
des Tellerbesens zu erhöhen, ohne den Schwenkarm all zu lang machen zu müssen. Das
Tragteil ist besonders zur Erzielung einer kompakten Fahr- bzw.
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Ruhestellung des vorderen Kehraggregates von Vorteil. Während im Kehrbetrieb
der Schwenkarm und das Tragteil zur gleichen Fahrzeugseite hin geschwenkt bzw. verschoben
sind, wird in der Fahr- oder Ruhestellung das Tragteil gerade in die entgegengesetzte
Richtung verschoben wie der Schwenkarm verschwenkt ist. Durch geeignete Längenwahl
des Arms und des Verschiebeweges des Tragteils kann somit der Tellerbesen mit dem
ihn tragenden Arm beim Fahrbetrieb vor dem Fahrzeug angeordnet sein, wobei der Arm
im wesentlichen parallel zur Frontseite des Fahrzeuges steht.
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Für den erfindungsgemäßen seitlichen Ausschwenkbetrieb mittels der
schräggestellten Querachse ist aber das seitlich verschiebbare Tragteil nicht zwingend
erforderlich.
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Sofern das Tragteil jedoch bevorzugt vorgesehen ist, ist es durch
eine doppelwirkende Kolben-Zylinder-Anordnung zweckmäßig in der einen oder anderen
seitlichen Richtung verschiebbar,
wobei die beiden Hydraulikleitungen
des Hydromotors mit jeweils einer der Hydraulikleitungen der Kolben-Zylinder-Anordnung
derart zusammengeschaltet sind, daß bei Verschiebung des Tragteils in einer bestimmten
Richtung der durch den Hydromotor in Drehung versetzte Tellerbesen am Arm eine Schwenkkraft
in der gleichen Richtung erzeugt. Vorteilhaft an dieser Ausführungsform ist zunächst,
daß sowohl für den Antrieb der Kolben-Zylinder-Anordnung als auch des Hydromotors
ein und dieselbe Druckquelle herangezogen werden kann. Nicht einmal eine getrennte
Steuerung der beiden Hydraulikaggregate ist notwendig.
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Durch die gemeinsame Beaufschlagung der beiden Hydraulikaggregate
wird außerdem erreicht, daß bei verstärktem Druck auf den Tellerbesen über den dadurch
erhöhten Staudruck in den Hydraulikzuleitungen auch der an der Kolben-Zylinder-Anordnung
anstehende Ausstelldruck entsprechend erhöht wird. Schließlich wird bei Umsteuerung
des Druckes in den beiden Hydraulikleitungen der Aggregate nicht nur die Bewegungsrichtung
des Tragteils, sondern auch gleichzeitig die Schwenkrichtung des den Tellerbesen
tragenden Armes umgekehrt. Mittels einer einzigen hydraulischen Umsteuerung kann
somit die Bewegungsrichtung zweier Hydraulikaggregate umgekehrt werden, wobei außerdem
noch der Tellerbesen gerade diejenige Drehrichtung annimmt, die zum Herankehren
des Kehrgutes an den Fahrzeugrand bzw. in den Kehrbereich der anderen am Fahrzeug
vorgesehenen Aggregate erforderlich ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Tragteil an einem horizontal
arbeitenden, am Fahrzeug befestigten Parallelogrammgestänge angeordnet ist, weil
hierdurch die erforderliche Seitenverschiebung des Tragteils besonders vorteilhaft
zu verwirklichen ist. Auf irgendwelche Gleitführungen kann hierbei vorteilhafterweise
verzichtet werden. Die Kolben-Zylinder-Anordnung kann bei dieser Ausführungsform
zwischen dem Fahrzeug und einer Parallelogrammstange wirksam sein.
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Bevorzugt ist auch der den Tellerbesen tragender, in erster Linie
um die etwas nach vorn gekippte, im wesentlichen jedoch vertikale Achse verschwenkbare
Arm als vertikal arbeitendes Parallelogrammgestänge ausgebildet, welches durch eine
einfach wirkende Kolben-Zylinder-Anordnung in einem den Tellerbesen anhebenden Sinne
beaufschlagbar ist. Hierdurch kann der Tellerbesen entsprechend seiner Abnutzung
stetig weiter nach unten sinken, um immer mit dem Boden in der erforderlichen Kehrberührung
zu verbleiben. Während des Fahrbetriebs kann durch die Kolben-Zylinder-Anordnung
der Tellerbesen angehoben und dann durch Einschwenken des Schwenkarms um die gegenüber
der Vertikalen gekippte Achse in eine Transportstellung geklappt werden. Mittels
einer Kette, eines Anschlages oder dergleichen kann der Schwenkarm dann in dieser
Transportstellung fixiert werden.
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Die Antriebskraft des Tellerbesens und damit auch der horizontal wirkenden
ersten Kolben-Zylinder-Anordnung kann durch eine mehr oder weniger geöffnete Drosselverbindung
zwischen den beiden Hydraulikleitungen gesteuert sein. Es wird so mehr oder weniger
Strömungsmittel an den hydraulischen Aggregaten vorbeige leitet.
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Um im Falle des Anstoßens des Tellerbesens an ein Hindernis eine sofortige
Umsteuerung der horizontal wirkenden Kolben-Zylinder-Anordnung zu erzielen, ist
zwischen die Hydraulikleitungen ein Druckschalter geschaltet, welcher bei übermäßigem
Druck die Umsteuerung auslöst. Beim Anstoßen an ein Hindernis erhöht sich nämlich
der Drehwiderstand des Tellerbesens, was in den Hydraulikzuleitungen eine solche
Druckerhöhung auslöst, daß der Druckschalter die Umschaltung besorgt und den Tellerbesen
von dem Hindernis seitlich wegzieht.
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Das Umsteuerventil ist zweckmäßigerweise servogesteuert, wobei das
Steueryorät durch einen Dreistellungshandschalter und gegebenenfalls durch den Druckschalter
betätigt wird.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine schematische Draufsicht der Vorderseite
einer mit dem erfindungsgemäßen zusätzlichen Kehraggregat ausgestatteten Straßenkehrmaschine,
Fig. 2 eine etwas vergrößerte Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1, wobei der
Schwenkarm jedoch in seiner nach vorne weisenden Position gezeigt ist, Fig. 3 eine
Draufsicht analog Fig. 1 einer baulichen Verwirklichung des zusätzlichen Kehraggregats,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Ansicht nach Linie IV-IV in Fig. 3, und Fig.
5 ein bevorzugtes hydraulisches Schaltbild der erfindungsgemäßen Straßenkehrmaschine.
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Nach der Zeichnung ist an der Frontseite 13 des Straßenkehrfahrzeuges
23 ein Querträger 33 befestigt, an dem symmetrisch zur Fahrzeugmittellängsachse
34 ein horizontal arbeitendes Parallelogrammgestänge 22 angelenkt ist. Die Gelenkachsen
35 stehen vertikal und weisen gleichen Abstand von der Fahrzeugmittellängsachse
34 auf. Bei der Darstellung nach Fig. 1 und der in ausgezogenen Linien wiedergegebenen
Darstellung der Fig. 3 befinden sich die Parallelogrammstangen 22', 22" in ihrer
bezüglich der Fahrtrichtung F des Fahrzeuges linken Endposition.
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An den freien Enden der Parallelogrammstangen 22', 22" ist ein parallel
zum Träger 33 verlaufendes Tragteil 14 mittels vertikal stehender Drehachsen 36
angelenkt. An dem Tragteil 14 ist über ein Zwischenstück 14' eine Gelenkachse 12
angeordnet, welche in der Seitenansicht der Fig. 2 und 4 unter einem Winkel ZC
von
vorzugsweise O relativ zur Vertikalen nach vorne gekippt ist.
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Ein Zwischenteil 12' ist um die Schwenkachse 12 drehbar und trägt
ein vertikal arbeitendes Parallelogrammgestänge 11, welches aus zwei übereinander
angeordneten Parallelogrammstangen 11', 11" besteht. Die an jedem Ende der Stangen
11', 11" angeordneten Gelenkachsen 44 liegen nicht vertikal übereinander; ihre Verbindungslinie
verläuft vielmehr parallel zur Schwenkachse 12.
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Die freien Enden der Parallelogrammstangen 11', 11" sind an einem
den Hydromotor 35 des Tellerbesens 21 tragenden Bauteil 15' um Querachsen 45 verschwenkbar
angelenkt. Die Drehachse 37 des Hydromotors bzw. des Tellerbesens 21 verlAuft parallel
zur Schwenkachse 12, so daß der in Fig. 2 vordere Teil des Tellerbesens 21 stärker
auf dem Boden 38 aufliegt als die hinteren Bereiche.
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Nach den Fig. 1 und 3 ist zwischen dem Träger 33 und der Parallelogrammstange
22" ein doppelwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat 16 gelenkig angeordnet, welches
es gestattet, das Parallelogrammgestänge 22 zwischen den in Fig 3 in ausgezogenen
Linien bzw. gestrichelten Linien dargestellten Positionen zu verschwenken. Hierzu
wird Druck entweder der Leitung 19 oder der Leitung 20 zugeführt.
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Der siydromotor ist je nach Druckmittelzuführung in beiden Drehrichtungen
antreibbar. Die Hydraulikleitungen 17, 18 sind mit den Leitungen 19, 20 der hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnung 16 in der aus den Fig. 1,2 und 5 ersichtlichen Weise derart
zusammengeschaltet, daß beide Aggregate von der gleichen Druckquelle 28 beaufschlagt
werden.
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Zwischen dem Bauteil 12' und der oberen Parallelogrammstange 11" des
vertikal arbeitenden Parallelogrammgestänges 11 ist eine ein-24 fach wirkende Kolben-zylinder-Anordnungpsirksam
welche es gestattet, den Tellerbesen 21 vom Boden abzuheben.
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Nach Fig. 5 ist die mit einem Behälter 29 zusammenarbeitende Druckquelle
28 an ein Umsteuerventil 27 mit einer neutralen Mittelstellung angeschlossen. Durch
Umschaltung des Umsteuerventils 27 in eine der beiden Betriebslagen kann der Hydromotor
15 in der einen oder entgegengesetzten Drehrichtung angetrieben werden. Entsprechend
wird die Kolben-Zylinder-Anordnung 16 über die Hydraulikleitungen 19, 20 in der
einen oder anderen Richtung betätigt.
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Zwischen die Hydraulikleitungen 17, 18 bzw. 19, 20 ist ein regelbares
Drosselventil 25 geschaltet, welches der Drehgeschwindigkeitssteuerung dient. Außerdem
ist zwischen die beiden Leitungen 17, 19 ein Druckschalter 26 geschaltet, welcher
über eine gestrichelt angedeutete Leitung 39 an ein Steuergerät 32 angeschlossen
ist. An dem Steuergerät 32 liegt auch ein Dreistellungshandschalter 31. Das Steuergerät
beaufschlagt einen Kraftantrieb 30 für das Umsteuerventil 27.
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Durch Betätigung des Handschalters 31 kann das Umsteuerventil 27 aus
der in Fig. 5 dargestellten Mittellage, in der die hydraulischen Aggregate 15, 16
unbetätigt sind, in eine der beiden Stellungen I oder II bewegt werden, wodurch
das Kolben-Zylinder-Aggregat 16 entweder in der einen oder anderen Richtung betätigt
wird und das Tragteil 14 entsprechend nach links oder rechts bewegt wird.
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Der Anschluß der Leitungen 17, 18 am Hydromotor 15 ist derart, daß
dann, wenn die Kolben-Zylinder-Anordnung 16 das Tragteil 14 nach links bewegt (Fig.
1), der Tellerbesen 21 sich in Draufsich. in Uhrzeigersinn (f) dreht. Hierdurch
bewegt sich das
Parallelogrammgestänge 22 in die in den Fig. 1
und 3 veranschaulichte linke Endlage. Auch der Schwenkarm 11 bewegt sich in die
gezeigte Endposition, welche durch Anschläge 40 definiert ist.
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Wird nun das Umsteuerventil 27 in die entgegengesetzte Richtung umgesteuert,
so verschwenkt das Kolben-Zylinder-Aggregat 16 das Parallelogrammgestänge 22 in
die in Fig 3 gestrichelt dargestellte rechte Endlage. Da gleichzeitig der Tellerbesen
21 seine Drehrichtung umkehrt, wird der Arm 11 in eine gegenüber Fig. 1 um 180 in
die entgegengesetzte Richtung geschwenkte Lage verschwenkt, was in Fig. 3 ebenfalls
gestrichelt angedeutet ist.
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In Fig. 3 ist inausgezogenen Linien auch die Ruhestellung des Arms
11 wiedergegeben. Aus einer der beiden Endstellungen heraus braucht lediglich der
Arm 11 nach dem Anheben des Tellerbesens vom Boden durch Betätigen der Kolben-Zylinder-Anordnung
24 nach innen geschwenkt zu werden, worauf dann beispielsweise durch eine in Fig.
3 schematisch angedeutete Kette 41 der Arm 11 in der Ruhelage fixiert wird. Der
besondere Vorteil besteht hierbei darin, daß der Arm 11, weil er in horizontaler
Richtung von keinerlei Hydraulikaggregat beaufschlagt ist, von Hand zwanglos in
die Ruhelage geschwenkt werden kann, obwohl durch die Mittelstellung des Umsteuerventils
27 die Hydraulikanschlüsse alle abgesperrt sind.
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In Fig. 1 ist auch noch ein normaler am Fahrzeug hinter der Vorderachse
vorgesehener Tellerbesen 42 angedeutet, welcher das Gut zu einer Saugöffnung 43
kehrt. Der Tellerbesen 21 kehrt seinerseits das weiter seitlich vom Fahrzeug entferntliegende
Kehrgut in den Arbeitsbereich des Tellerbesens 42.
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