DE2923870C2 - Extraktionskolonne zur Reinigung von Spalt- und/oder Brutstoffen - Google Patents
Extraktionskolonne zur Reinigung von Spalt- und/oder BrutstoffenInfo
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- G21C19/42—Reprocessing of irradiated fuel
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- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
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Die Erfindung betrifft eine Extraktionskolonne mit Siebboden und erweiterten Beruhigungszonen an
beiden Enden für die Reinigung von Spalt- und/oder Brutstoffen in sicherer Geometrie.
In der Nukleartechnik, besonders bei der Wiederaufarbeitung
von abgebrannten Brennelementen, wird die Reinigung von Uran und Plutonium durch FIüssig-Flüssig-Extraktion
vorgenommen. Je nach Gehalt der Lösungen an U-235 und Plutonium darf ein gewisser
Zylinderdurchmesser der dafür verwendeten Kolonnen aus Kritikalitätsgründen nicht überschritten werden.
Durch die Einschränkung wird der Durchsatz der Extraktionskolonne begrenzt. Bei großen Anlagen muß
man deshalb mehrere Extraktionslinien (eine Linie hat beispielsweise 3—6 Kolonnen) parallel anordnen, was
einen hohen Investitionsaufwand erfordert. Eine wünschenswerte Erhöhung oder Verdoppelung des Kolonnendurchsatzes
würde daher nicht nur die Kosten für weitere Extraktionslinien ersparen, sondern auch
Produktionsraum, der z. B. in Wiederaufarbeitungsanlagen durch die stärkere Betonabschirmung nach außen
besonders teuer ist.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, eine heterogene Vergiftung der Kolonne mit Hafnium-Metall
durchzuführen (Reaktortagung Düsseldorf 1976). Dabei ist vorgesehen, daß die Siebboden der Kolonnen
aus ca. 2,5 mm starkem Hafniumblech bestehen sollen.
In der DE-OS 28 42 950 wird eine Extraktionskolonne beschrieben, bei der die Siebboden durch Abstandshalter
aus metallischem, neutronenabsorbierendem Material getrennt sind. Die Abstandshalter sind als Spirale,
Ringe oder Gitter ausgebildet und bestehen vorzugsweise aus Bor oder Gadolinium enthaltenden Stahl oder
aus Hafnium.
Diese Extraktionskolonnen besitzen jedoch eine Reihe von Nachteilen. So läßt sich die Geometrie der
Kolonnen nur gering erweitern, eine Verdoppelung des Durchsatzes ist damit nicht möglich. Weiterhin ist eine
Spannungskorrosion nicht auszuschließen, da die Kolonnen selbst aus rostfreiem Stahl bestehen und sich
dadurch Lokalelemente ausbilden können. Außerdem muß die Wandstärke der Siebboden bzw. der Abstandshalter
häufig kontrolliert werden, weil eine Abnahme der Blechstärke stark in die Absörptionsrechnung
eingeht und die Kritikalität erhöht. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn die Kolonneneinsätze ausgebaut
werden.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Extraktionskolonne mit Siebboden und erweiterten
Beruhigungszonen an beiden Enden für die Reinigung von Spalt- und/oder Brutstoffen m sicherer Geometrie
zu schaffen, die obige Nachteile nicht aufweist, insbesondere einen wesentlich erhöhten Durchsatz
erlaubt, ohne daß Korrosionsprobleme auftreten, und die eine häufige Kontrolle mit Ausbau der Kolonneneinsätze
entbehrlich macht.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zentral in der Kolonne über deren gesamten
Länge ein die Siebboden tragender, aus einer Hülle und einem Kern zusammengesetzter, in den Beruhigungszonen
der Kolonne mit Erweiterungen versehener und eine Leckanzeige aufweisender Rundkörper angeordnet
ist wobei die Hülle aus dem gleichen Werkstoff wie die Kolonne und der Kern aus einem Neutronengift
besteht und die Erweiterungen des Rundkörpers kleiner als der innere Durchmesser der Kolonne sind.
Da die Hülle des zentralen Rundkörpers aus dem gleichen Material besteht wie die Kolonne selbst,
können sich keine Lokalelemente ausbilden, die zu einer verstärkten Korrosion führen. Die Leckanzeige zeigt
einen Durchbruch der Extraktionssäure zuverlässig an und gestattet ein einfaches Auswechseln des zentralen
Rundkörpers, ohne daß häufigere Kontrollen unter erschwerten (radioaktiven) Bedingungen notwendig
sind.
Die Abüildung zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolonne.
In der Kolonne (1), versehen mit Zu- und Ableitungen für die verschiedenen Flüssigkeiten, beispielsweise
Extraktionsmittel und zu extrahierende Lösung, befindet sich ein Rundkörper (2), der am Boden (3) und am
Kopf (4) der Kolonne (1) einen vergrößerten Durchmesser aufweist. Diese Beruhigungszonen der Kolonne (1)
sind für die gute Trennung der Phasen sehr wichtig. Der zentralangeordnete Rundkörper (2) besteht aus einer
Hülle (5), deren Kern (6) mit einem Neutronengift gefüllt ist. Weiterhin enthält die Kolonne Siebboden (7).
Die Hülle (5) des Rundkörpers (2) besteht aus dem gleichen Werkstoff wie die Kolonne selbst. Der mit
Neutronengift gefüllte und allseitig geschlossene Rundkörper (2) läßt sich beliebig erweitern, so daß auch der
Kolonnendurchmesser praktisch beliebig erweitert und ein wesentlich erhöhter Flächenquerschnitt und damit
Durchsatz erreicht werden kann. In der Natururanreinigung sind Kolonnendurchmesser \on Im (ohne
Rundkörper) bereits bekannt und können (mit zentralem Rundkörper) nunmehr auch für angereichertes
Uran und Plutonium verwendet werden. Spannungskorrosion ist durch einheitliches Kolonnenmaterial ausgeschlossen.
Als Nachweis, daß sich kein Neutronengift aus dem Rundkörper (2) herauslöst, wird in den
Rundkörper (2) eine Leckanzeige eingebaut, die beim Eindringen von Flüssigkeit sofort Alarm gibt. Auf diese
Weise werden aufwendige Kontrollen vermieden.
Als Neutronen-Absorptionsmaterial eignen sich beispielsweise Borkarbid (B4C) in Form von dichtem Pulver
oder Tabletten, Kadmium-Metall, auch in Form von Legierungen, oder Gadoliniumoxid (Gd2Oj) und andere
seltene Erden (Dy2O3, S1TI2O3 u. a.).
Am vorteilhaftesten ist das billige Borkarbid, nur in seltenen Fällen wird ein noch größerer Absorptionsquerschnitt
des Materials für Neutronen verlangt. In gleicher oder kleinerer Wandstärke und aus gleichem
Material wie die Kolonne selbst wird das Rohr des zentralen Rundkörpers hergestellt, mit beispielsweise
B4C-Pulver gefüllt und dicht verschweißt. Dieser
Rundkörper dient gleichzeitig zur Halterung der Siebböden, die ca. alle 5 cm über die ganze Kolonne
angeordnet sind. Die erweiterten Beruhigungszonen am Boden und Kopf der Kolonne lassen sich in gleicher
Weise durch den entsprechend erweiterten Neutronen-Absorptionskörper
kritisch sicher machen. Man benötigt solche Erweiterungen (Beruhigungszonen), um die
für die Steuerung der Kolonne wichtige Phasengrenze frei von Ausflockungen zu halten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Für Uranylnitratlösung mit einer Anreicherung von 4% an U-235 beträgt der sichere Kolonnendurchmesser
38,5 cm. Um den Durchsatz einer beliebigen Kolonne verdoppeln zu können, ist die doppelte Durchgangsfläche
erforderlich. Der sichere Kolonnendurchmesser von 38,5 cm entspricht einer Durchgangsfläche von
1164 cm2. Eine Verdoppelung der Durchgangsfläche auf
.2328 cm2 läßt sich erreichen, wenn der Kolonnendurchmesser auf ca. 58 cm Durchmesser weif.ert wird und der
zentrale Neutronenabsorberkörper einen Durchmesser von 19,5 cm hat und beispielsweise mit Borkarbidpulver
gefüllt ist.
Der Kolonnendurchmesser von 58 cm hat dann eine Durchgangsfläche von 2642 cm2, die durch die Fläche
des zentralen Absorberstabes um ca. 300 cm2 vermindert wird, so daß eine Durchgangsfläche von 2342 cm2
verbleibt, wodurch der Durchsatz in etwa verdoppelt werden kann.
Erweitert man an den Pnasengreiizflächen am Kopfoder
Fußende die Kolonne auf die übliche ca. 3fache Durchgangsfläche, so haben die Kolonnenenden einen
Durchmesser von 94,5 cm und der Absorberstab an diesen Stellen einen Durchmesser von 56 cm. Der
Absorberstab ist daher in seinen dickeren Enden im Durchmesser immer noch dünner als der innere
Durchmesser der Kolonne.
Für Plutoniumnitratlösungen beträgt der sichere Kolonnendurchmesser 15 cm. Eine Durchsatzverdoppelung
erfordert die doppelte Durchgangsfläche in der Kolonne. Eine Kolonne von 15 cm Durchmesser hat
eine Durchgangsfläche von 177 cm2, so daß für eine Durchsatzverdoppelung eine Durchgangsfläche von
354 cm2 benötigt wird.
Mit zentralem Absorberkörper (B-iC-Füllung) hat
eine Kolonne für den doppelten Durchsatz folgende Masse:
Kolonnendurchmesser = 22,5 cm
mit F = 398 cm?
B4C-Stab-Durchmesser = 7,5 cm
B4C-Stab-Durchmesser = 7,5 cm
mit F= 44 cm2
Ergibt eine freie Durchgangsfläche
Ergibt eine freie Durchgangsfläche
von F = 354 cm2
Die erweiterten Kolonnenenden haben einen Durchmesser von 37 cm, die Absorberstabenden einen
Durchmesser von 22 cm.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- PatentanspruchExtraktionskolonne mit Siebbeden und erweiterten Beruhigungszonen an beiden Enden für die Reinigung von Spalt- und/oder Brutstoffen in ■; sicherer Geometrie, dadurch gekennzeichnet, daß zentral in der fColonne (1) über deren gesamten Länge ein die Siebboden (7) tragender, aus einer Hülle (5) und einem Kern (6) zusammengesetzter, in den Beruhigungszonen (3, 4) der Kolonne (1) mit Erweiterungen versehener und eine Leckanzeige aufweisender Rundkörper (2) angeordnet ist, wobei die Hülle (5) aus dem gleichen Werkstoff wie die Kolonne (1) und der Kern (6) aus einem Neutronengift besteht und die Erweiterungen des Rundkörpers (2) kleiner als der innere Durchmesser der Kolonne (1) sind.
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