DE2923850C2 - Verwendung einer Kautschukmischung zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen - Google Patents

Verwendung einer Kautschukmischung zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen

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DE2923850C2
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Kautschukmischung zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen.
Bei Förderbändern und anderen Gummiariikein mü Stahlseil- oder Stahlkordeinlagen werden diese Einlagen in der Praxis in speziellen Kautschukmischungen eingebettet Von diesen Mischungen wird verlangt, daß sie zu den Einlagen und zu den Deckschichten eine gute und dauerhafte Verbindung sicherstellen. Üblicherweise sind die Stahlseile und Stahlkorde mit Zink, Messing oder ähnlichen Metallen beschichtet, um eine gute Voraussetzung für die Haftung zu schaffen. In zahlreichen'theoretischen Erörterungen ist beschrieben, auf welche Weise diese Haftung zustande kommt Die zur Anwendung kommenden Kautschukmischungen kö/vien unterschiedlich aufgebaut sein. Übliche Bestandteile solcher Kautschukmischungen sind neben Natur- und/oder Synthesekautschuk Ruß, Kieselsäure, Hexamethylentetramin, Resorin, ferner Zinkoxid, Schwefel und Beschleuniger. Als weitere Zusätze sind Naphthensäure und/oder deren Kobaltsalz gebräuchlich.
Mit einer so aufgebauten Kautschukhaftmischung lassen sich Haftwerte erreichen, die den allgemein üblichen Normvorschriften entsprechen. Das gilt sowohl für die Anfangshaftung als auch für die Haftwerte nach Alterung. Dennoch treten immer wieder Schwierigkeiten bei der Haftung auf, deren Ursache nicht erkennbar ist. Eine Vermutung für auftretende Haftfehler stützt sich auf den schädlichen Einfluß des bei der Vulkanisation aus dem Hexamethylentetramin entstehenden Ammoniaks.
Bei derartigen in der Praxis zur Anwendung kommenden Kautschukmischungen kann ferner die Shore-Härte nicht immer im gewünschten Maß eingestellt werden, weil sonst gleichzeitig die Mooney-Viskosität Werte erreicht, die ein Eindringen der Stahlseile in die Haftmischung beim Verarbeitungsprozeß erschwert.
Aus der OS 15 56 132 sind Einlagen für Fördergurte und Fahrzeugreifen bekannt, die aus Stahlseilen oder Stahlkorden mit Zink- oder Messingschicht bestehen. Diese Druckschrift befaßt sich jedoch nicht mit dem Haftungsproblem zwischen Einlagen und Kautschukmischungen, sondern mit der Verformungsfähigkeit des Fördergurtes in verschiedenen Richtungen und steht daher mit dem Erfindungsgegenstand nicht im Zusammenhang. Aus »Chemical-Abstracts«, 1975, Seite 102, Ref. 99 731s, ist eine Polymermischung auf SBR-Basis bekannt, die Silikate, Aluminiumhydroxid und chloriertes Polyäthylen mit einem Chlorgehalt von 40% und Vulkanisationshilfsmittel enthält Auch dieser Mischungsaufbau steht nicht im Zusammenhang mit dem Erfindungsgedanken, da hiermit nur eine gegen Feuer widerstandsfähige Mischung geschaffen werden solL
Aufgabe der Erfindung ist es, die Verwendung einer Kautschukmischung aufzufinden, die zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen, bei der neben verbesserter und sicherer Haftfähigkeit eine höhere Shore-Härte erreicht wird und die gleichzeitig gut verarbeitbar ist ein sicheres Eindringen in die Stahlseile erlaubt und somit eine hohe Sicherheit für eine dauerhafte Haftung garantiert
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Mischung 5-30 Gew.-°/o eines chlorierten Polyäthylens enthält, das einen Chloranteil von 20-45 Gew.-% aufweist
Wird einer üblichen Kautschukhaftmischung ein chloriertes Polyäthylen in den genannten Mischungsgreiizen zugesetzt, so steigt die Shore-Härte der ausvulkanisierten Mischung deutlich an, ohne daß sich die Verarbeitbarkeit verschlechtert Ferner sind die Haftwerte um ca. 30% verbessert. Auch wird die Ammoniak-Abspaltung deutlich verringert. Bei serienuntersuchungen konnte anchgewiesen werden, daß bei einem derartigen Mischungsaufbau Haftwertschwankungen überraschend klein sind.
Die Wirkung der sicheren und guten Haftung läßt sich nach der Erfindung auch dadurch etwas verbessern, daß anstelle von Naphthensäure oder Naphthenaten ein organischer Kobalt-Bor-Komplex zugesetzt wird. Gleichfalls wirkt sich auch der Zusatz von Magnesiumoxid vorteilhaft aus.
Die angegebenen Grenzen für chloriertes Polyäthylen sind nicht kritisch, sondern stellen nur eine Optimierungsgrenze dar. Der Chlorgehalt des chlorierten Polyäthylens hat bei unterschiedlichem Mischungsaufbau ebenfalls unterschiedliche Wirkung, obwohl er für die eigentliche Wirkung eine zweitrangige Bedeutung hat.
Die Erfindung wird in dem folgenden Beispiel beschrieben. Zu dieser Rezeptur sind die physikalischen Daten angegeben, die sich als Mittelwert aus einer Serie von Messungen ergeben haben. Die Zahlen zu den Mischungsbestandteilen bedeuten Gewichtsanteile.
Naturkautschuk 85,0
so Chloriertes Polyäthylen (36% Chlor) 15,0
Ruß-N-326 (HAF-LS) 40,0
Kie-elsäure 10,0
ASM (Diphenylaminderivat) 2,0
Aromatisches Weichmacheröl 9,0
PbO (Bleioxid) 1.0
ZnO (Zinkoxid) 10,0
Hexamethylentetramin 3,6
Resorzin 4,1
Organischer Kobalt-Bor-Komplex 1,0
2-(2',4-Dinitrophenylthio)-benzothiazoI 0,5
Schwefel 3.0
Shore-Härte (SHE) 76,0
Festigkeit (N/mm2) 20.0
Dehnung(%) 500
ti Haftung am verzinkten Stahlkord
daN/2cm(7xO,4mm)0 1,25mm 85
Weiterreißfestigkeit DIN 53 507 25

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verwendung einer Kautschukmischung, die 5—30 Gew.-% eines chlorierten Polyäthylens mii einem Chloranteil von 20-45 Gew.-% enthält, zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen.
Z Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Kautschukmischung als Zusatz bis zu 3 phr eines organischen Kobalt-Bor-Komplexes enthält
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei die Kautschukmischung als Zusatz bis zu 5 phr Magnesiumoxid enthält
DE19792923850 1979-06-13 1979-06-13 Verwendung einer Kautschukmischung zur Herstellung von Gummiartikeln mit zink- oder messingbeschichteten Stahlseileinlagen Expired DE2923850C2 (de)

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