DE2919923C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines gattungsgemäßen Polymerfilms nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, diesen Polymerfilm selbst sowie
dessen Verwendung.
Die Erfindung betrifft insbesondere biosynthetische
Polymerfilme und Zusammensetzungen zu deren Bildung,
die sich für die Behandlung von Brand-, Riß-, Operations-
und anderen Wunden und ganz besonders, aber nicht ausschließlich,
von Verbrennungen ersten und zweiten Grades
eignen.
Bisher wurden Verbrennungen durch Bedecken der betroffenen
Fläche mit Tulle-Gras-Verbänden und neuerdings mit Verbänden
aus Schweinehaut, deren Dicke herabgesetzt wurde, behandelt.
Tulle-Gras-Verbände haben den Nachteil, daß sie auf der behandelten
Fläche durch Durchnässen von Blut und anderen
Körperflüssigkeiten durch den Verband ankleben.
Die neuesten Verbände aus in ihrer Dicke reduzierter Schweinehaut
haben den Nachteil, daß sie aufgrund des Arbeitsaufwandes,
der für die Herstellung eines derartigen Verbandes
notwendig ist, sehr teuer sind; außerdem müssen
sie bei niedrigen Temperaturen (z. B. -150°C) gelagert
werden, halten sich nicht längere Zeit, und vor allen
Dingen ist es schwierig, derartige Verbände zur Bedeckung
einer großen Fläche mit einem einzigen Verband herzustellen.
Aus der GB-PS 12 92 953 sind gattungsgemäße Zusammensetzungen
zum Herstellen eines Polymerfilms bekannt, die aber in allen
Fällen organische Lösungsmittel enthalten und hauptsächlich
für kosmetische Zwecke eingesetzt werden. Eine Verwendung
derartiger Zusammensetzungen bei der Behandlung
von Brandwunden verbietet sich durch deren Gehalt an organischem
Lösungsmittel. Aus Römpps Chemie-Lexikon, 7. Aufl.
(1973), S. 1242 bis 1243 "Gelatine" ist bekannt, daß Gelatine
unter anderem in der Medizin als reizminderndes
Mittel bei Brandwunden dient. Ein Zusatz von proteinhaltigem
Material, wie z. B. Gelatine, zu den bekannten Polymerzusammensetzungen
ist aber nicht möglich, da sie aus
den dort verwendeten Lösungsmitteln ausfallen würden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von einer wäßrigen Polymerzusammensetzung ohne organische
Lösungsmittel, einen Polymerfilm zu schaffen, der insbesondere
bei Verwendung als Wundverband bei Verbrennungen
überlegene Eigenschaften aufweist, wie z. B. Verbesserung
der Heilwirkung durch Gegenwart von proteinhaltigen Materialien
und besonders hohe Wasserdurchlässigkeit.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen
Verfahren durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
aufgeführten Merkmale gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die Ansprüche 7 bis 9 betreffen einen erfindungsgemäßen
Polymerfilm sowie dessen Verwendung.
Erfindungsgemäß bilden bestimmte Acryl-Copolymere gemeinsam
mit bestimmten Anfeuchtern und proteinhaltigen Zusätzen
biosynthetische Polymerfilme, die billig in der Herstellung
sind, nicht auf der zu behandelnden Fläche kleben und den
Zutritt von Bakterien verhindern, während sie luft- und
feuchtigkeitsdurchlässig sind und in jeder beliebigen
Größe hergestellt werden können. Die biosynthetischen
Polymerfilme können einzeln abgepackt werden und z. B.
durch Ethylenoxidbehandlung oder Gamma-Bestrahlung sterilisiert
werden.
Die Erfindung liefert eine biosynthetische Polymer-Zusammensetzung,
die folgendes einschließt:
Ein Acryl-Polymere zu mindestens 10 Gew.-%, bezogen auf
die Trockenmasse; einen Anfeuchter zu 2 bis 30
Gew.-%; ein proteinhaltiges Material von 0,5 bis 15 Gew.-%
und eine Gesamtmenge Wasser von 30 bis 70 Gew.-%, wobei
das Gesamtgewicht des Anfeuchters und des proteinhaltigen
Materials bevorzugt nicht weniger als 8, besonders bevorzugt
nicht weniger als 10 Gew.-% beträgt.
Der Anfeuchter wird aus der Gruppe Glycerin, Polyethylenglykol
oder 1,2-Propandiol ausgewählt und ist bevorzugt Glycerin.
Das proteinhaltige Material wird aus der Gruppe Gelatine
oder menschlichem, Schweine- oder Ei-Albumin ausgesucht.
Das Acryl-Polymere enthält zwischen 50 bis 500
Monomere pro Polymer und liegt idealerweise in einer Menge von
zwischen 12 bis 33 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht,
vor. Der Anfeuchter Glycerin ist bevorzugt in
einer Menge von 3,7 bis 28,4 und besonders bevorzugt
zwischen 5 bis 15 Gew.-% anwesend. Das proteinhaltige Material,
bspw. Gelatine, ist bevorzugt zwischen 2,8 bis 15
und besonders bevorzugt zwischen 5 bis 10 Gew.-% vertreten.
Die biosynthetische Polymer-Zusammensetzung nach der
Erfindung kann in Form einer flüssigen Emulsion oder eines
polymerisierten Films der Dicke 0,05 bis 0,4 mm vorliegen.
Der erfindungsgemäße polymerisierte Film schließt bevorzugt
ein Matrix-Material, wie ein Nylon-Matrix, ein,
um Reißfestigkeit zu erreichen. Die Polymerfilme können
in jeder geeigneten Größe hergestellt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der Ausführungssbeispiele erläutert werden.
Ein zu hoher Proteingehalt bewirkt eine Neigung der Mischungs-Emulsion,
unter der Bildung von Klumpen zu aggregieren. Eine verträgliche und leicht aufzutragende Emulsionszumischung
wird erhalten, wenn der Protein-Gehalt und
die Anfeuchter-Konzentrationen etwa 12 und 15% erreichen,
wobei der Gehalt an Acryl-Copolymeren ungefähr 25 Gew.-%
beträgt.
Die Zusammensetzungen der Tabelle 1 werden hergestellt, indem das
proteinhaltige Material in einer Mindestmenge von heißem (80 bis 95°C)
Wasser (zugegebenem Wasser) gelöst wird, zu dem der Rest
der Materialien zugeführt wird.
Filme werden aus geeigneten Zusammensetzungen der Tabelle 1
durch Zugabe von, z. B., einer Nylon-Matrix hergestellt.
Die Matrix wird auf ein mit Polytetrafluorethylen überzogenes Tablett gelegt,
und eine geeignete Zusammensetzung wird aufgetragen. Der
Film wird daraufhin in einem Ofen bei 85 bis 95°C für ungefähr
20 bis 30 Minuten hergestellt. Die entstehenden Filme
sind faltbar und elastisch und besitzen gute Reißfestigkeit.
Die Filmdicke kann zwischen 0,05 bis 0,4 mm variieren.
Die Filme eignen sich für den Schutz von Brandwunden ersten
und zweiten Grades und fördern schnelles Abheilen.
Zusammensetzungen, die sich als Formulierungen zum Auftragen
eignen, bleiben flüssig, wenn sie in Abwesenheit von Luft gelagert
werden, z. B. in luftdichten Flaschen. Die Auftragung
derartiger Zusammensetzungen auf leichtere Brandwunden, wie
z. B. Sonnenbrand, bewirkt sofortige Erleichterung, wenn sie
direkt auf die betroffene Fläche aufgebracht werden.
Die Zusammensetzungen können einfach aufgepinselt werden
und trocknen in etwa 3 bis 4 Minuten zu einem schützenden,
polymerisierten Film.
Dieser Film bewirkt eine sofortige Besserung der Sonnenbrand-Symptome
und verhindert Irritation durch Kleidung.
Dieser Film wird einfach durch Einweichen in Wasser entfernt
(oder durch In-Kontakt-Bringen mit Wasser unter einer Dusche).
Der Film absorbiert Wasser und gleitet dann ohne Schwierigkeiten
ab.
Auftragsstellen für einen Vergleich zwischen Tulle-Gras
und den erfindungsgemäßen biosynthetischen Filmen wurden auf
dem Rücken eines Schweines hergestellt, indem stellenweise
Hautflächen (6 cm × 6 cm) der Dicke 600 bis 700 µm mit Hilfe
eines elektrischen Dermatoms entfernt wurden. Eigentransplantate
wurden zur Kontrolle benutzt. Es wurden ebenfalls Zenographen
von menschlicher Haut verwendet. Stanz-Biopsien
aller Flächen wurden histologisch drei, sechs und neun Tage
nach Auftragen der Zusammensetzungen untersucht. Diese Filme
können mit Ethylenoxid sterilisiert werden oder mit
Gammastrahlen bestrahlt werden, woraufhin sie unbeschränkt
haltbar sind. Die Minimaldosis-Rate beträgt 2,5 Megarad.
Zur Herstellung von Brandwunden partieller und vollständiger
Dicke auf dem Rücken von Schweinen wurde eine mit heißem
Wasser temperatur-gesteuerte Vorrichtung unterschiedliche
Zeiten und mit unterschiedlichen Temperatur-Schwellen eingesetzt.
Die Brandfläche war 6 cm im Durchmesser, um eine
runde Brandwunde hervorzurufen. Biosynthetische Filme wurden
verwendet, um die verbrannten Flächen zu bedecken.
In allen Fällen fanden keine Nebenreaktionen auf den Donor-Stellen
der biosynthetischen Film-Abdeckungen statt.
Vor den Experimenten wurden alle Schweine betäubt.
Brandwunden ersten und zweiten Grades heilten zum Normalzustand
nach einem Zeitabschnitt von 12 bis 14 Tagen unter
einem biosynthetischen Film-Überzug ab, die Regeneration
des Epithels war vollständig.
Die Protein/Anfeuchter-Verhältnisse, die im Acryl-Copolymeren
enthalten sind, befähigen die gebildeten Filme,
durchlässiger zu sein und etwa 20% ihres eigenen Gewichts
an Wasser zu absorbieren. Derartige Filme wurden hergestellt,
um den Verdampfungsprozeß zu messen. Diese Filme
wurden auf den Oberarm und Brust von Leuten mit normaler
Haut aufgetragen.
Gewichts- und Temperatur-Veränderungen wurden während
des Experiments gemessen. Die Filmdicke betrug etwa
300 µm, wobei der Film 300 g Gesamtfeststoff pro m² enthielt.
In allen Fällen wurden Temperaturmessungen unter dem biosynthetischen
Film in engem Kontakt mit der normalen Haut
durchgeführt. Die Messungen zeigen, daß ein Temperaturgefälle
von 3,5°C aufgrund des Verdampfungsprozesses von
Wasser aus dem biosynthetischen Film resultierte.
Die nützlichsten biosynthetischen Filme für die Anwendung
auf Brandwunden bewegen sich zwischen 150 bis 350 µm
Dicke. Dünnere Filme besitzen den Nachteil, daß sie
empfindlich und weniger reißfest sind, während dickere
Filme keinen Wert besitzen. Experimentelle Ergebnisse
lassen annehmen, daß keine Mängel auftreten, wenn diese
Filme auf Arme und Beine für einen Zeitraum von 21 Tagen
aufgetragen werden. Dermatologische oder Haut-Unregelmäßigkeiten
traten nicht auf.
Wenn die Formulierung mit einer weichen Bürste auf Patienten
aufgetragen wird, die an einem akuten Sonnenbrand
auf großen Flächen des Körpers leiden (ungefähr Verbrennungen
erster Ordnung), wird der Schmerz beträchtlich verringert.
Im Falle anderer Verbrennungsarten (industrielle, häusliche
usw.) können Emulsionen zum Auftragen zwischen den
Fingern, Zehen und anderen unzugänglichen Flächen benutzt
werden, wo biosynthetische Filme anwendbar wären.
Während des Filmbildungsprozesses werden die bepinselten
Flächen aufgrund der Wasserverdampfung gekühlt.
Die Emulsionen bilden nach 5 Minuten einen flexiblen und
haltbaren Film zwischen 10 bis 30 µm Dicke. Derartige
Filme sind durchlässig und bilden eine Luft- und
Feuchtigkeitsbarriere. Die Filmdicke kann, falls notwendig,
durch ein weiteres Auftragen erhöht werden. Derartige
Filme können nicht leicht abgezogen werden, wenn sie
erst einmal gebildet sind, sind jedoch sehr empfindlich
gegenüber Wasser. Falls z. B. eine überzogene Hand oder
Fuß in Wasser getaucht wird, oder ein Wasserstrahl direkt
auf die Flächen gelenkt wird, wird der Film opak und
rollt sich von selbst ab.
Formulierungen zum Aufpinseln können durch Gammastrahlen
oder Einbau von Bakteriostaten sterilisiert werden und
sind nützlich, um Verbrennungsbehandlungen zu unterstützen.
Präparationen mit hohem Gelatinegehalt werden fest, wenn
sie Raumtemperatur erreichen. Durch Hochheizen derartiger
Präparationen auf 45 bis 40°C kann ihre Verflüssigung
erreicht werden, sie sind dann bereit für die Auftragung.
Präparationen mit niedrigem Gelatinegehalt bleiben gelartig
und können ohne den Erhitzungs-Prozeß verwendet
werden.
Die für Verbrennungsbehandlungen entwickelten biosynthetischen
Filme können auf einer oder beiden Seiten mit einem
Siloxan-Spray besprüht werden, dessen Silikon-Moleküle
an der Luft polymerisieren und derart einen feuchtigkeitsabstoßenden
Film bilden. Die Silikonschicht ist weniger
als 1 µm dick. Ein derartig hergestellter Film hat
wasser- und blutabstoßende Eigenschaften und kann für spezielle
Zwecke eingesetzt werden, um Ankleben auf Wunden
oder Stoffe zu verhindern. Dieser doppelschichtige Film
ist für Gase durchlässig und besitzt alle Eigenschaften,
wie sie für die Erfindung beschrieben sind.
FREKOTE® 33 und 34, selbstpolymerisierte Silikone, das Aerosol enthält
eine selbstpolymerisierende Flüssigkeit
zum Aufsprühen, kann für die oben beschriebene Doppelschicht-Filmherstellung
verwendet werden, da es gute
wasserabstoßende Eigenschaften aufweist
und nicht toxisch ist. Derartig hergestellte doppelschichtige
Filme werden durch Gammastrahlen oder das
Ethylenoxid-Verfahren sterilisiert.
Ein doppelschichtiger, biosynthetischer Film, auf den ein
Polyurethanschwamm von 3 mm Dicke mit Hilfe eines biomedizinischen
Druck-Klebers angebracht wurde, kann ebenfalls
wertvoll bei manchen Verbrennungs-Fällen sein. Blut und
Feuchtigkeit wird in der offenen Struktur des Polyurethans
absorbiert und überflüssige Feuchtigkeit entweicht durch
den biosynthetischen Film. Derartige doppelschichtige
Filme können auch für die chirurgische Wundversorgung verwendet
werden.
DURAMUL® 617*) Biomedizinische Klebstoff-Emulsion 40% Feststoff
Davis-Fuller-Klebstoff-3409-Emulsion 40% Feststoff
Davis-Fuller-Klebstoff-3409-Emulsion 40% Feststoff
Emulsionen mit starken Klebeeigenschaften sind Block- oder
Copolymere, die Polyvinylacetate, Hydroxyethylenacrylate,
Emulgatoren, Weichmacher
und schnellhaftende Agentien enthalten. Derartige Materialien
werden in der Herstellung von durch Druck klebenden
Bändern und ähnlichem verwendet. Derartige Emulsionen
enthalten normalerweise etwa 40 Gew.-% Feststoffe und haben
starke Klebeeigenschaften, nachdem sie nach Aufsprühen
oder Aufstreichen auf biosynthetische Filme aufgebracht
worden sind. Sie können vorteilhaft benutzt werden, wenn
biosynthetische Filme mit starken Klebeeigenschaften benötigt
werden. Derartige Emulsionen müssen modifiziert
werden, um sie weniger wasserwiderstandsfähig zu machen.
Durch Einfügen von Gelatine und Glycerin in das Emulsionssystem
werden die Klebeeigenschaften herabgesetzt, wenn
sie in Kontakt mit Wasser kommen. Dieses ist eine wichtige
Eigenschaft, da schmerzloses Entfernen sichergestellt
sein muß, wenn das Opfer von Verbrennungen in ein Wasserbad
gesetzt wird.
Zwei derartige Emulsionen mit ähnlichen Eigenschaften
wurden für diesen Zweck untersucht (siehe Tabelle 7).
Für Testzwecke wurden die besten Ablöse-Eigenschaften
mit dem Davis-Fuller-Kleber 3409 (s. S. 18) gefunden, der gemeinsam
mit einem biosynthetischen Film verwendet wurde, auf einem
Arm angebracht und anschließend in lauwarmem Wasser fünf
Minuten eingetaucht wurde. Der Test 2 in der Tabelle 7
zeigt die beste Formulierung für die Herstellung von biosynthetischen
Überzügen.
Die Überzüge werden aus mit Druck-Kleber behandelten biosynthetischen
Filmen hergestellt, die in 3 cm breite
Streifen geschnitten sind. Diese können dann auf die äußere
Peripherie biosynthetischer Filme angebracht werden, wobei
sie 1,5 cm auf dem Film und 1,5 cm auf der Haut des Patienten
einen vollständigen Überzug ermöglichen.
Drei Patienten wurden mit biosynthetischen polymeren Filmen
in der Verbrennungsabteilung des Alfred Hospitals,
Monash University, in Melbourne, behandelt.
In diesen Behandlungen wurden die Filme auf Brüsten und
Beinen angewendet. Auf Anbringung hin festigten sich die
Filme selbst auf den verbrannten Flächen oder Donor-Stellen.
Die Schmerzschwelle wurde beträchtlich herabgesetzt,
wie aus der Patienten-Reaktion geschlossen werden konnte.
Vorsichtshalber wurden die Filme an ihrem Platz durch
offenmaschige Bandagen gehalten. Die verwendeten Filme
waren ungefähr 30 cm × 25 cm groß, wodurch eine kontinuierliche
und größere Fläche bedeckt werden konnte, als es bei
unterbrochenen Schweine-Hautschichten normal ist. Es resultierte
eine Epithelium-Regeneration ohne Narbengewebe.
Kein unerwünschter Nebeneffekt oder ungünstige Hautreaktionen
konnten auf den behandelten Flächen beobachtet
werden. Nach Entfernen waren die Filme noch faltbar und
weich, außerdem war der Angriff durch Bakterien zu einem
Stillstand gekommen. Daher scheint es, daß biosynthetische
Polymer-Filme ähnlich wie Schweinehautpräparate wirken
und sogar bestimmte Vorteile gegenüber diesem besitzen.
Es scheint, daß zusätzlich zum Verbinden von Brandwunden
diese Filme in der kosmetischen Chirurgie und bei allen
anderen, externen Wunden eingesetzt werden können.
Bei Schweinen sind biosynthetische Polymer-Filme genauso
wirksam wie Tulle-Gras zur Unterstützung der Epithelbildung.
Im Gegensatz zu Tulle-Gras setzten diese Filme das
Bluten herab und bleiben elastisch, gas- und dampfdurchlässig.
Zusätzlich sind sie transparent, so daß die Wundheilung
beobachtet werden kann, ohne daß der Patient dem
Trauma des schmerzhaften Entfernens ausgesetzt wird. Falls
diese Filme nichtsdestoweniger an Blut kleben sollten,
können sie leicht durch Anwendung von warmem Wasser oder
Eintauchen in ein Bad entfernt werden. Es ist experimentell
demonstriert worden, daß biosynthetische Polymer-Filme
den Zutritt von Bakterien verhindern.
Biosynthetische Polymer-Filme sind schnell und leicht
zu reproduzieren und machen den zeitaufwendigen und unangenehmen
Prozeß des Tötens von Schweinen und anschließendem
Säubern und Abziehen ihrer Häute, gefolgt von dem
teuren Lagerungsverfahren unter flüssigem Stickstoff unnötig.
Daher kann eindeutig gesehen werden, daß in jeder Hinsicht
die Verwendung von biosynthetischen Filmen einen beträchtlichen
wirtschaftlichen Fortschritt für die Behandlung von
Verbrennungspatienten bringen wird.
Es ist weiterhin gefunden worden, daß, wenn eine erfindungsgemäße
Komposition in flüssiger Form auf eine Brandwunde
gepinselt oder aufgebracht wird, die durch Sonnenverbrennungen
zustande kam, ein Film auf der Haut gebildet
wird, der eine beträchtliche Erleichterung der Sonnenbrand-Symptome
und schnelle Erholung der verbrannten Haut
unter dem so gebildeten biosynthetischen Polymerfilm ermöglicht.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines biosynthetischen Polymerfilms,
wobei eine filmbildende Zusammensetzung mit einem
Gehalt an Acrylpolymeren, Anfeuchter und Wasser verwendet
wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- (a) Herstellen einer wäßrigen Emulsion folgender Zusammensetzung:
- (i) mindestens 10 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht, in Wasser dispergierbare Acrylpolymere mit zwischen 50 bis 500 Monomereinheiten;
- (ii) 2 bis 30 Gew.-% Anfeuchter, ausgewählt aus Glycerin, Polyethylenglycol und 1,2-Propandiol;
- (iii) 0,5 bis 15 Gew.-% eines wasserlöslichen, proteinhaltigen Materials; und
- (iv) 30 bis 70 Gew.-% Wasser; und
- (b) Aufbringen der Emulsion zur Herstellung eines Flüssigkeitsfilms und Aushärtenlassen dieses Films.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das wasserlösliche, proteinhaltige Material ausgewählt ist
aus der Gruppe Gelatine oder menschlichem, Schweine- oder
Ei-Albumin.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aushärtenlassen des Flüssigkeitsfilms eine verstärkende
Nylonmatrix darin dispergiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen 12 und 33 Gew.-% Acrylpolymeres verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen 3,7 bis 28,4 Gew.-% Glycerin als Anfeuchter
verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als proteinhaltiges Material zwischen 2,8 und 15 Gew.-%
Gelatine verwendet werden.
7. Polymerfilm, herstellbar mit einem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 6.
8. Polymerfilm nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine
Filmdicke zwischen 0,05 und 0,4 mm.
9. Verwendung des Polymerfilms nach Anspruch 7 oder 8 als
Wundverband, insbesondere für Brandwunden.
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1979
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