DE2918534A1 - Flammschutzmittel - Google Patents
FlammschutzmittelInfo
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Description
Flammschutzmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft Flammschutzmittel für Polyamide. Im einzelnen betrifft sie Flammschutzmittel,
die die physikalischen Eigenschaften von Polyamiden nicht verschlechtern und auf der Oberfläche eines flammgeschützten
gegossenen Produkts und einer flammgeschützten.Polyamidmischung
kein Ausblühen bewirken.
Obwohl Polyamid selbst selbstlöschende Eigenschaft hat, wird für die Verwendung von Polyamidharzen auf elektrischem
und elektronischem Gebiet und für Konstruktionszwecke ein hoher Flammschutz verlangt.
Typische Flammschutzmittel, die Polyamidharzen eine hohe
Flammschutzwirkung verleihen, schließen Halogenid-Verbindungen,
Phosphorverbindungen, Metallhydroxide und Metalloxide ein. Unter ihnen werden die Halogenidverbindungen und Antimontrioxid
gewöhnlich als typische Flammschutzmittel verwendet.
Es ist indessen notwendig, 20 bis 50 Gew.-% der herkömmlichen
Flammschutzmittel dem Polyamidharz einzuverleiben. Als Folge davon werden die physikalischen Eigenschaften des Polyamids
selbst beeinträchtigt, die Formbarkeit der Mischung wird ungünstiger und das Einverleiben der herkömmlichen Flammschutzmittel
ist daher unwirtschaftlich.
Die organischen Halogenverbindungen sind selbst nicht sicher oder entwickeln bei ihrer Zersetzung giftige Gase. Es ist daher
möglich, daß eine Umweltverschmutzung verursacht wird, falls große Mengen der besagten organischen Halogenverbindung eingesetzt
werden.
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Kürzlich sind Stickstoffverbindungen als Flammschutzmittel für Polyamide untersucht worden. Im folgenden Stand der
Technik werden Melamin und Melaminderivate, Cyanursäure, Isocyanursäure und ihre Derivate als typische Flammschutzmittel beschrieben: US-PS 3 660 344 und 3 663 495 beschreiben
die Verwendung von Melamin und seinen Derivaten, US-PS 3 980 und GB-PS 1 484 151 beschreiben die Verwendung von Cyanursäure
und Isocyanursäure und US-PS 4 001 177 beschreibt die Verwendung einer Kombination von Melamin oder eines seiner
Derivate und Cyanursäure oder Isocyanursäure.
Durch Zusatz einer geringen Menge eines jeden dieser herkömmlichen
Flammschutzmittel kann eine Flammschutzwirkung erreicht werden. Sie bewirken jedoch auf der Oberfläche des geformten
Produkts ein Ausblühen, wobei auf der Oberfläche ein weißes Pulver gebildet wird, das das Aussehen beeinträchtigt.
Manchmal wird ein Metall, das mit der Oberfläche in Berührung kommt, korrodiert oder ein gewünschter Farbton kann ungünstigerweise nicht erzielt werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flammschutzmittel zu schaffen, das ausgezeichnete Flammschutzwirkung
für Polyamide hat und kein Ausblühen bewirkt.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Flammschutzmittel zu schaffen, das keine giftigen Gase entwickelt,
wodurch eine Umweltverschmutzung verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Reaktionsprodukt der Umsetzung einer Verbindung des
Sulfonsäuretyps der Formel
S03H
R2 ^1
Q098 46/ÖÖ54
wobei R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils H, SO3H, NH2, COOH,
OH, CN oder NO3 bedeuten, mit Dicyandiamid oder Melamin
verwendet.
Das Flammschutzmittel für Polyamide ist ein Reaktionsprodukt der Umsetzung einer Verbindung des Benzolsulfonsäure-Typs
·. der Formel (I)
(D
wobei R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils H, SO3H, NH2, COOH, OH,
CN oder NO2 bedeuten, mit Dicyandiamid oder Melamin.
Geeignete Verbindungen vom Benzolsulfonsäuretyp schließen Benzolsulfonsäure, p-Aminobenzolsulfonsäure, m-Aminobenzolsulfonsäure,
o-Aminobenzolsulfonsäure, p-Sulfobenzoesäure,
m-Sulfobenzoesäure, o-Sulfobenzoesäure, p-Phenolsulfonsäure,
m-Phenolsulfonsäure, o-Phenolsulfonsäure, 2,4-Phenoldisulfonsäure,
1,3,5-Benzoltrisulfonsäure, p-Benzoldisulfonsäure,
m-Benzoldisulfonsäure, p-Nitrobenzolsulfonsäure
und m-Nitrobenzolsulfonsäure ein.
Die Verbindungen vom Benzolsulfonsäure-Typ sollten wenigstens
eine SO^H-Gruppe besitzen und sind nicht auf die genannten Verbindungen beschränkt.
Diese Verbindungen haben auf Polyamide keine befriedigende Flammschutzwirkung, verursachen jedoch kein Ausblühen.
Andererseits wird Dicyandiamid als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Melamin, Guanidin, Guanamin und Dicyandiamidharzen verwendet.
Dicyandiamid fällt bei der industriellen Herstellung von Melamin an.
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Falls Dicyandiamid oder Melamin als Flammschutzmittel für Polyamide verwendet wird, ist zwar eine Flammschutzwirkung
gegeben, aber es wird leicht ein Ausblühen verursacht.
Bei der vorliegenden Erfindung wird durch umsetzung von
zwei oder mehr der Komponenten Dicyandiamid, Melamin und einer Verbindung des Benzolsulfonsäuretyps (I) ein Flammschutzmittel
mit ausgezeichneten Eigenschaften erhalten. Das erfindungsgemäße Flammschutzmittel kann leicht dadurch
erhalten werden, daß man wenigstens eine der Verbindungen vom Benzolsulfonsäuretyp mit Dicyandiamid oder Melamin in
einem Lösungsmittel löst und erhitzt. Für die Umsetzung>
können beliebige Reaktionsbedingungen gewählt werden, solange nur eine ausreichende Reaktion erzielt wird.
Das Molverhältnis von Dicyandiamid und/oder Melamin zu der Verbindung vom Benzolsulfonsäuretyp kann in der Reaktionsmischung 0,5 bis 3, vorzugsweise ungefähr t sein.
Polyamide, denen das erfindungsgemäße Flammschutzmittel zur Flammschutzwirkung einverleibt wird, schließen Homopolyamide
und Copolyamide ein, die durch Polymerisation
von Lactam oder Aminocapronsäure, oder durch Copolymerisation von Diamin und Dicarbonsäure erhalten wurden.
Vom Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Bedeutung und der physikalischen
Eigenschaften schließen typische Polyamide folgende ein: Nylon-6, Nylon-6,6, Nylon-6,10, Nylon-6,12, Nylon-11,
Nylon-12 und daraus erhaltene Copolymere oder Mischungen.
Die Polyamide könnten ebenfalls Copolymere von Nylon-6 oder
Nylon-6,6 und einem Nylonsalz sein. Dieses Nylonsalz wird durch Umsetzung einer Dicarbonsäure, wie Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Adipinsäure und Sebacinsäure mit einem Diamin, wie Hexamethylendiamin, Meta-Xyloldiamin, Bis-p-Aminocylohexylmethan
und 1,4-Bisaminomethylcyclohexan
erhalten.
Die Menge des Flammschutzmittels, das dem Polyamid einverleibt
wird, liegt gewöhnlich in einem Bereich von 3 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 20 Gew.-%. Falls weniger
als 3 Gew.-% verwendet wird, ist die Flammschutzwirkung ungenügend, wohingegen, falls mehr als 30 Gew.-% verwendet wird,
die physikalischen Eigenschaften des Polyamids beeinträchtigt sind oder ein wirtschaftlicher Nachteil eintritt.
Das erfindungsgemäße Flammschutzmittel ist verglichen mit den herkömmlichen Flammschutzmitteln in geringerer Menge wirksam.
Das spezifische Gewicht einer mit dem erfindungsgemäßen Flammschutzmittel
geschützten Polyamidmischung ist geringer als das von Mischungen, die mit herkömmlichen Flammschutzmitteln
geschützt sind. Aus diesem Grunde sind die Kosten pro Volumeneinheit gering, wodurch ein bemerkenswert vorteilhafter Effekt
erzielt wird.
Wenn das Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung einem Polyamid einverleibt wird, sollte der Teilchendurchmesser
geringer als 100 μ sein. Es ist notwendig, das Flammschutzmittel auf eine Teilchengröße zu pulverisieren, die zur Dispersion
in das Polyamid geeignet ist. Falls der Teilchendurchmesser zu groß ist, ist das Flammschutzmittel mit dem
Polyamid nicht mischbar, wodurch die physikalischen Eigenschaften und das Aussehen des geformten Produkts beeinträchtigt
werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren zur Mischung des Flammschutzmittels mit dem Polyamid nicht entscheidend.
Es ist ausreichend, wenn man Bedingungen schafft, um das Flammschutzmittel einheitlich in dem Polyamid zu dispergieren.
Im einzelnen geht man so vor, daß man das Flammschutzmittel den Polyamidkügelchen einverleibt, beide Komponenten mit
einer Schüttelmaschine oder einem Henschel-Rührer einheitlich vermischt und die'Mischung durch Kneten in einem Extruder zu
Kügelchen formt.
009846/0854
Bei einem anderen Verfahren werden Kügelchen mit einem
hohen Gehalt des Flammschutzmittels (Stammgemisch) hergestellt und mit geeigneten Polyamidkügelchen vermischt. Die Mischung
wird in einem Formverfahren eingesetzt. Bei einem weiteren Verfahren wird das Flammschutzmittel den Polyamidkügelchen
trocken zugemischt und die Mischung in einem Formverfahren eingesetzt.
Das Flammschutzmittel kann, falls gewünscht, gemeinsam mit
Glasfaser; anorganischen Füllstoffen, wie Kieselsäure, Talkum, Glimmer, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Calciumsilikat,
Aluminiumsilikat und Calciumcarbonat; anderen Flammschutzmitteln; Hitzestabilisatoren; Wetterschutzstabilisatoren; Hilfsstoffen
zum Ausformen; Dispersionshilfsstoffen; Schmiermitteln; Weichmachern; Pigment, Farbe oder Schäumerhilfsstoff, einverleibt
werden.
Die flammgeschützten Polyamide mit einem Gehalt an dem erfindungsgemäßen
Flammschutzmittel können in einem Extrusionsformverfahren,
Spritzgußverfahren, Blasformverfahren und Schaumverfahren verwendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele und Vergleichsbeispiele näher erläutert. Bei den Beispielen werden die Brennbarkeit,
das Ausblühen und die mechanischen Eigenschaften der Teststücke gemessen und nach folgenden Methoden bewertet.
(1) Brennbarkeit
Es werden Probestücke hergestellt, die eine Länge von 12,75 cm
und eine Breite von 1,27 cm haben und 1/32, 1/16 oder 1/8 Zoll stark sind. Die Brennbarkeit wird jeweils mit der UL-94--Methode
bestimmt (Standard von Under writer's Laboratories Inc.).
(2) Ausblühen
Es werden jeweils Scheiben mit einer Dicke von 1/8 Zoll und einem Durchmesser von 100 mm hergestellt und bei 40 C eine
Woche lang in einer Atmosphäre mit 90% Luftfeuchtigkeit aufbewahrt. Die Oberfläche der Scheibe wird betrachtet.
(3) Mechanische Eigenschaften
Nach dem japanischen industriellen Standard K 6810 wird unter
Verwendung einer Nummer 1 Hantel die jeweilige Zugfestigkeit bestimmt. Die jeweilige Izod -Schlagzähigkeit wird an einem
Probestück mit quadratischer Querschnittsfläche gemessen, das eine Länge von 63,5 mm und eine Seitenlänge von 12,7 mm
hat.
Dicyandiamid und Anilin-p-sulfonsäure werden in äquivalenten
Mengen in heißem Wasser gerührt. Das resultierende Reaktionsprodukt (A) wird filtriert, getrocknet und soweit pulverisiert,
daß der durchschnittliche Teilchendurchmesser geringer als 50μ ist. Das Reaktionsprodukt (A) wird mit Hilfe einer Schüttelmaschine
in einem Verhältnis von 20 Gew.-% mit Nylon-6 vermischt, das eine relative Viskosität von 2,55 hat (nach
der Methode von Japanese Industrial Standard K 6810 bestimmt). Die Mischung wird durch einen Extruder geknetet, der einen
Durchmesser von 65 mm hat und bei 240 ° betrieben wird, um eine einheitliche Dispersion zu erreichen. Dann wird die
Mischung granuliert und getrocknet.
Die so hergestellten Kügelchen werden als Stamm-Mischung verwendet
und in der Art mit Nylon-6 vermischt, daß die in Tabelle 1 aufgeführten Zusammensetzungen gebildet werden.
Die jeweiligen Teststücke werden aus der jeweiligen Mischung mit einer Spritzgußmaschine, die mit einer Zylindertemperatur
von 230 0C betrieben wird, geformt.
909846/08S4
Als Vergleichsbeispiele werden die entsprechenden Proben— stücke hergestellt, ohne irgendein Flammschutzmittel
einzuverleiben oder indem, man anstelle des erfindungsgemäßen
Flammschutzmittels 10 Gew.-% Cyanursäure oder Melamin verwendet.
Die Untersuchungen wurden unter Verwendung dieser Probenstücke durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Bsp. und Vergl.-Bsp, | 1 | Beispiel | 1 | 4 | Vgl. | -Bsp. | I | 3 | 1 |
Test Nr. | 20 | 2 3 | 5 | 1 2 | - | ||||
Reaktionsprodukt (A) (Gew.-%) " |
- | 15 10 | - | - | - | ||||
Cyanursäure (Gew.-%) | - | - · - | - | - 1 | 0 | 1 | |||
Melamin (Gew.-%) | - -- - | - " | 0 | ||||||
Brennbarkeit
(UL-94)
1/8 "
1/16"
1/32"
(UL-94)
1/8 "
1/16"
1/32"
V-O | V-O | V-O | V-O | V-2 | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O | V-O | V-2 | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O | V-O | V-2 | V-Q | V-O |
Ausblühen | keins | keins | keins | keins | keins | Aus blüh. |
Aus blüh |
Zugfestigkeit (kg/cm2) |
741 | 748 | 766 | 793 | 816 | 745 | 683 |
Izod-Schlagzähigkeit (kg.cm/cm Kerbe) |
2,9 | 3,3 | 4/1 | 5,2 | 6,4 | 2,8 | 3,2 |
Nach dem Verfahren von Beispiel 1 werden jeweils 10 Gew.-%
des Reaktionsprodukts (A) Homopolymeren von Nylon-6f Nylon-6,6
oder Nylon-12 oder den Copolymeren von Nylon-6/6,6 (Mol-Verhältnis
von 93:7; Schmelzpunkt 196 0C), Nylon-6/6 MXD (Molverhältnis
93:7; Schmelzpunkt 189 °C; MXD ist ein Salz der Adipinsäure mit Metaxyloldiamin) einverleibt.
9098 V6/0854
■tr«.
Jede Mischung wird bei einer Temperatur, die ungefähr 20 über dem Schmelzpunkt liegt, granuliert. Es werden Probestücke
geformt und die Untersuchung durchgeführt. In der Tabelle 2
sind die Ergebnisse aufgeführt.
Beispiel 2 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Test Nr. | Nylon-6 . | Nylon- 6,6 |
Nylon- 12 |
Nylon- 6/6,6 |
Nylon- 6/6 MXD |
Harz | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Reaktionsprodukt (A) (Gew.-%) |
|||||
Brennbarkeit
(üL-94)
(üL-94)
1/8 "
1/16"
1/32 "
1/16"
1/32 "
V-O V-O V-O
V-O | V-O | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O | V-O |
Ausblühen
kein*
kein
kein kein kein
Melamin und Anilin-p-sulfonsäure werden in äquivalenten Mengen
in heißem Wasser gerührt und nach dem Verfahren von Beispiel 1 behandelt. Man erhält ein Reaktionsprodukt (B) in Form eines
feinen Pulvers.
Mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, mit Ausnahme
der Verwendring von 10 Gew.-% der Reaktionsmischung (B), wird die jeweilige Zusammensetzung hergestellt und untersucht.
Die Ergebnisse sind zusammen mit denen der Vergleichsbeispiele in Tabelle 3 aufgeführt.
9098A6/0S54
Bsp. und Vgl.-Bsp.
Bsp. 3
Vgl. 1
Test-Nr.
Reaktions-Produkt (B) (Gew.-%)
Cyanursäure (Gew.-Melamin (Gew.-%)
10
Brennbarkei t
(UL-94)
1/8 "
1/16
1/32
V-O V-O V-O V-O V-2 V-O V-O V-O V-O V-O V-O V-2 V-O V-O
V-O V-O V-O V-O V-2 V-O V-O
Ausblühen | kein | ■ kein | kein | • kein | kein | . Aus- Aus blüh.blüh |
683 |
Zugfestigkeit (kg/cm2) |
752 | 767 | 775 | 803 | 816 | 745 | 3,2 |
Izod-Schlag- zähigkeit (kg.cm/cm Kerbe) |
2,7 | 3,5 | 4,3 | 5,1 | 6,4 | 2,8 |
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 10 Gew.-%
des Reaktionsprodukts (B), das in Beispiel 3 erhalten wurde,
jeweils Homopolymeren von Nylon-6 oder Nylon-12 oder einem
Copolymeren von Nylon-6/6,6 (Mol-Verhältnis 93:7; Schmelzpunkt
196 0C) einverleibt. Jede Mischung wird bei einer Temperatur,
die etwa 20 0C über dem Schmelzpunkt liegt, granuliert.
Es werden jeweils Probenstücke geformt und untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
§09846/0054
Brennbarkeit (ÜL-94)
1/8 "
1/16 " 1/32 "
1/16 " 1/32 "
Beispiel 4 | . 1 | 2 | 3 |
Test Nr. | Nylon-6 | Nylon-12 | Nylon 6/6,6 |
Harz | 10 | 10 | 10 |
Reaktionsprodukt (B) (Gew.-%) |
|||
V-O | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O |
V-O | V-O | V-O |
Ausblühen
kein
kein
kein
10 Gew.-% eines Reaktionsprodukts (C), das durch Umsetzung
von Dicyandiamid mit p-Phenolsulfonsäure erhalten wurde,
werden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zusammen mit 0,1 Gew.-% Magnesiumstearat mit Hilfe eines Henschel-Rührers
Nylon-6 einverleibt. Es werden jeweils Probestücke hergestellt
und untersucht. Die Brennbarkeit bei 1/8 ", 1/16 " und 1/32 " ist jeweils V-O und ein Ausblühen wird nicht
verursacht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
10 Gew.-% eines Reaktionsprodukts (D), das durch Umsetzung von Dicyandiamid mit Benzolsulfonsäure erhalten wurde,
werden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren Nylon-6 einverleibt. Es wird ein Probestück hergestellt und untersucht
.
Die erhaltene Zusammensetzung zeigte befriedigend geringe Brennbarkeit und keine Ausblühung. Die Ergebnisse sind in
609846/0864
Tabelle 5 aufgeführt. -
Nach dem in BeijspAeli beschriebenen Verfahren werden 10 Gew.-%
des Reaktionsprodukts (A) und 0,1 Gew.-% Kupferchlorid einverleibt,
ein Probestück hergestellt und dieses untersucht.
Die resultierende Zusammensetzung zeigte befriedigend geringe Brennbarkeit und kein Ausblühen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 aufgeführt.
Es werden 10 Gew.-% eines Reaktionsprodukts (E), das durch Umsetzung von Melamin mit Anilin-m-sulfonsäure erhalten
wurde, zusammen mit 0,1 Gew.-% Lithiumstearat mittels einer Mischmaschine Nylon-6 einverleibt. Es wird ein Probestück
hergestellt und untersucht.
Die erhaltene Zusammensetzung zeigte befriedigend geringe Brennbarkeit und kein Ausblühen. Die Ergebnisse werden in
Tabelle 5 aufgeführt.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 15 Gew.-% eines Reaktionsprodukts (F), das durch Umsetzung von Melamin
mit p-Phenolsulfonsäure {Molverhältnis 1:1) erhalten wurde,
zusammen mit 0,1 Gew.-% Manganphosphat und 0,05 Gew.-% Calciumstearat dem Polyamid Nylon-6 einverleibt. Es wird ein
Probestück hergestellt und untersucht. Die resultierende Zusammensetzung zeigte befriedigend geringe Brennbarkeit
und kein Ausblühen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
«09846/0854
ORIGINAL INSPECTED
- Ρ-τ
Beispiel 10
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 5 Gew.-% eines Reaktionsprodukts (G), das durch Umsetzung von Melamin
mit Parabenzoldisulfonsäure (Molverhältnis 1:1) erhalten wurde, zusammen mit 5 Gew.-% des Reaktionsprodukts (A) einem Nylon-6/
6,6 (Mol-Verhältnis 93:7; Schmelzpunkt 196 °C) einverleibt. Es wird ein Probestück hergestellt und untersucht.
Die resultierende Zusammensetzung zeigt befriedigend geringe Brennbarkeit und kein Ausblühen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 aufgeführt.
Beispiel | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
Harz | Nylon- '6 |
Nylon- 6 |
Nylon- 6 |
Nylon- 6 |
Nylon- 6 |
Nylon-6/6,6 |
Flammschutz mittel Reaktions produkt (Gw. |
(C) %) 10 % |
(D) 15 % |
(A) 10 % |
(E) 10 % |
(F) 15 % |
(A) + (G) 5% 5% |
Zusätze (Gew.-%) |
S.Mg 0,1% |
- | CuCl 0,1% |
S.Li 0,1% |
P.Mn 0, S.Ca 0, |
1% 05% |
Brennbarkeit
(UL-94) | V-O | V-O | V-O | V-O | V-O | • V-O |
1/8 " | V-O | V-O | V-O | V-O | V-O | V-O |
1/16 " | V-O | V-O | V-O | V-O | V-O | V-O |
1/32 " | ||||||
Ausblühen kein. | kein. | kein | kein. | kein.. | kein. |
Zugfestigkeit (kg/cm2) 794 |
757 | 763 | 772 | 776 | 785 |
Iζod-Schlag zähigkeit (kg.cm/cm Kerbe) 4,8 |
3,9 | 4,0 | 4,5 | 3,7 | 4,1 |
909846/0854
Claims (18)
1. Flammschutzmittel für ein Polyamid, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Reaktionsprodukt bei der Umsetzung von Dicyandiamid und/oder Melamin mit einer Verbindung vom
Benzolsulfonsäure-Typ mit der Formel
wobei R., R3, R3, R4 und R5 jeweils H, SO3H, NH3, COOH, OH,
CN oder NO2 bedeuten, entsteht.
2. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von Benzolsulfonsäure mit Dicyandiamid erhalten wird.
3. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von Sulfanilsäure (Anilin-p-sulfonsäure) mit Dicyandiamid
erhalten wird.
4. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von Sulfanilsäure mit Melamin erhalten wird.
5. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von Metinalsäure (Anilin-m-sulfonsäure) mit Melamin
erhalten wird.
6. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von p-Phenolsulfonsäure mit Dicyandiamid erhalten wird.
«09846/0854
ORIGINAL INSPECTED
7. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von p-Phenolsulfonsäure mit Melamin erhalten wird.
8. Flammschutzmittel für ein Polyamid nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,- daß das Reaktionsprodukt durch Umsetzung von p-Benzoldisulfonsäure mit Melamin erhalten wird.
9. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Flammschutzmittel
ein Reaktionsprodukt enthält, das bei der Umsetzung einer Verbindung der Formel
wobei R1, R2, R3, R. und R5 jeweils H, SO3H, NH2,COOH,
OH, CN oder NO2 bedeuten, mit Dicyandiamid oder Melamin
erhalten wird.
10. Polyamid-Masse mit FlammBchutzausrüstung
nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel
in einem Verhältnis von 3 bis 30 Gew.-% einverleibt ist.
11. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung
nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid Polycaprolactam ist.
12. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung
nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid Polyhexamethylenadipamid ist.
Ö098A6/08B4
13. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid PoIycaprolactam,
das einen weiteren Zusatzstoff enthält, ist.
14. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid PoIyhexamethylenadipamid,
das einen weiteren Zusatzstoff enthält, ist.
15. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel nach Anspruch 3 in einem Verhältnis von 3 bis 30 Gew.-%
einverleibt ist.
16. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel nach Anspruch 4 in einem Verhältnis von 3 bis 30 Gew.-%
einverleibt ist.
17. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, cfeß
das Polyamid Polycaprolactam ist.
18. Polyamid-Masse mit Flammschutzausrüstung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polyamid ein Copolyamid ist, oder ein Copolyamid enthält.
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