-
Blendrahmen
-
Die Erfindung betrifft einen Blendrahmen zum Einsetzen in und Abdecken
von Alt-Blendrahmen aus vier miteinander verbundenen und Einrichtungen zum Befestigen
am Alt-Blendrahmen aufweisenden Schenkel stücken.
-
Zum Renovieren einer Altbauwohnung gehört auch das Aufarbeiten der
Fenster- oder Blendrahmen. Ein vollständiges Erneuern eines Alt-Blendrahmens scheidet
aus Kostengründen aus. Das Herausbrechen des alten und das Einsetzen eines neuen
Blendrahmens würde Maurer-, Putz-, Anstreicher- und/oder Tapezierarbeiten erfordern.
-
Daher ist es üblich geworden, den Alt-Blendrahmen im wesentlichen
im Mauerwerk zu belassen, die Beschläge und Rollkloben abzuschneiden und einen neuen
Blendrahmen in den Alt-Blendrahmen einzusetzen und ihn mit diesem zu verbinden.
Damit wird der Alt-Blendrahmen im wesentlichen mit dem neuen Blendrahmen abgedeckt.
Der neue Blendrahmen übergreift den Alt-Blendrahmen und liegt teilweise in diesem.
Damit werden dessen lihter Querschnitt und die Fensterfläche herabgesetzt. Bei kleinen
Blendrahmen bzw. Fenstern kann dies bis zu 25 % des normalen Querschnittes betragen.
Damit wird die Fensterfläche beträdtlich und unzumutbar kleiner.
-
Für vorliegende Erfindung ergibt sich daraus die Aufgabe, einen Blendrahmen
zum Einsetzen in und Abdecken von Alt-Blendrahmen so auszubilden, daß dessen lichter
Querschnitt bzw. die Fensterfläche weitaus weniger und nur unwesentlich herabgesetzt
werden. Die Lösung für diese Aufgabe ergibt sich nach der Erfindung bei einem Blendrahmen
der eingangs genannten Gattung dadurch, daß die Schenkelstücke auf ihrer dem Alt-Blendrahmen
zugekehrten Seite ein solches Profil aufweisen, daß sie auf bzw. in dessen Falz
aufsetzbar
bzw. einsetzbar sind. Die Falz ist ein Einschnitt auf der Innenseite der Schenkelstücke.
An ihr liegen die Schenkelstücke des Fensterrahmens bei geschlossenem Fenster an.
Bei den bekannten Abdeck-Blendrahmen bildete die Falz bzw. der sie bildende Einschnitt
einen toten ungenutzten Raum. Die Schenkelstücke des Abdeck-Blendrahmens lagen innerhalb
der Falz. Beim erfindungsgemäßen Blendrahmen dagegen legen sich die Schenkelstücke
in die Falz ein und liegen damit weiter außen. Damit wird der sonst tote Raum ausgenutzt.
Die Schenkelstücke des erfindungsgemäßen Abdeck-Blendrahmens rücken nach außen.
Der lichte Querschnitt und die verfügbare Fensterfläche sind wesentlich größer.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Schenkelstücke des Blendrahmens
aus zwei einen rechten Winkel einschließenden Schenkeln bestehen, von denen sich
der eine in die Falz des Alt-Blendrahmens einlegt. Dieser sich in die Falz des Alt-Blendrahmens
einlegende Schenkel weist zweckmäßig einen Überstand auf, in dem eine Nute vorgesehen
ist, in die ihrerseits eine Abdeckleiste einschiebbar ist. Die Abdeckleiste übergreift
den Alt-Blendrahmen und liegt mit einem Schenkel am Mauerwerk an. Damit ergibt sich
ein nach außen dichter und sauberer AbBluß.
-
Dieser saubere A#1#Luß ergibt sich auf der Innenseite des erfindungsgemäßen
Blendrahmens dadurch, daß auf der Innenseite des am Alt-Blendrahmen anliegenden
Schenkels eine Nute vorgesehen und in diese ein sich an die innere Leibung anlegendes
zweiteiliges Ausgleichsstück einschiebbar ist. Damit können unterschiedliche Abstände
zur inneren Leibung ausgeglichen werden. Das eine Teil des Ausgleichs stückes weist
eine Rastschiene mit einer Zahnfläche auf und das andere Teil ist ein auf die Rastschiene
aufschiebbares und ebenfalls eine Zahnfläche aufweisendes Nutenstück.
-
Der Abdeck-Blendrahmen und der Alt-Blendrahmen können nicht vollflächtig
aufeinanderlfegen, da der Alt-Blendrahmen eine unebene Innenseite mit Vorsprüngen,
schräg verlaufenden Flächen usw. aufweist. Um ein dichtes und festes Aufliegen zu
erreichen, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung sorp daß in den an der Innenseite
des
Alt-Blendrahmens anliegenden Flächen des erfindungsgemäßen Blendrahmens Nuten vorgesehen
und in diesen Dichtlippen gehalten sind. Dabei ist die innere Dichtlippe über ihrer
Länge zwei-oder dreimal eingeschnitten. Dies erfolgt bei der Montage mit einer Zange.
Damit werden, wie noch erläutert werden wird, Luftkanäle gebildet.
-
Die Befestigung des erfindungsgemäßen Blendrahmens auf dem Alt-Blendrahmen
erfolgt erfindungsgemäß dergestalt, daß in dem an der Innenseite des Alt-Blendrahmens
anliegenden Schenkel eine Büchse eingesetzt ist und diese eine in den Alt-Blendrahmen
einschraubbare Schraube aufnimmt, daß das an diesem Schenkel befestigte Ausgleichsstück
die BUchse mit der Schraube überdeckt und eine Öffnung mit einem vor diese schiebbaren
Gitter aufweist. In diesem Zusammenhang dient die Büchse zur Versteifung des Schenkels
und zur Führung der Befestigungsschraube. Nach innen wird sie durch days Ausgleichsstück
abgedeckt. Dessen Öffnung mit dem vorschiebbaren Gitter ist ein Teil des eben schon
angesprochenen Luftkanals. Zu diesem Zweck ist auch die Büchse doppelwandig ausgebildet.
Der Ringraum zwischen ihren beiden Wänden ist ein Teil des Luftkanales. Ihre Außenfläche
ist noch gerieft. Dadurch verbessert sich ihr Halt im Schenkel des Abdeck-Blendrahmens.
Auch die am anderen Schenkel vorgesehenen Abdeckleiste weist eine Öffnung mit einem
vor diese schiebbaren Gitter auf. Diese Öffnung liegt außen. Damit kann sich ein
Luftkanal von außen oder der Atmosphäre, durch die Öffnung der Abdeckleiste, durch
den Zwischenraum zwischen dem Alt-Blendrahmen und dem erfindungsgemäßen Blendrahmen,
durch die Einschnitte in der einen Dichtlippe, durch den Ringraum der Buchse und
schließlich durch die Öffnung im Ausgleichsstück ausbilden, das auf der Innenseite
bzw. der Zimmerseite liegt. Damit wird nicht nur der aus Holz bestehende Alt-Blendrahmen
ständig belüftet und vor einem Modern und Faulen geschützt. Weit wichtiger ist,
daß trotz geschlossenem Fenster eine ständige Luftumwälzung zwischen der Atmosphäre
und dem Zimmer stattfindet. Hierzu sind übereinander zwei oder drei Öffnungen in
der Abdeckleiste und dem Ausgleichs stück vorgesehen entsprechend den zwei oder
drei Einschnitten in der einen inneren Dichtlippe. Bei einem beheizten und bewohnten
Raum, in dem Sauerstoff
verbraucht wird, ist damit sichergestellt,
daß ständig etwas Freischluft zugeführt wird. Diese ständige Frischluftzufuhr kann
man unter anderem durch einen verhältnismäßig starken Luftsog an der unteren in
der Abdeckleiste vorgesehenen Öffnung feststellen.
-
Die in einem beheizten Raum stehende Luft wird dadurch nicht verbraucht.
Zum Auswechseln dieser verbrauchten Luft gegen Frischluft hatte man bisher die Fenster
einige Male am Tag für einige Minuten vollständig geöffnet. Dabei wurde aber nicht
nur die verbrauchte Luft gegen frische sauerstoffreiche Luft ausgetauscht, sondern
gleichzeitig die Kälte der Frischluft in einen beheizten Raum hineingelassen. Diese
Auskühlung des Raumes wurde durch Hochstellen der Heizung ausgeglichen. Mit den
ansteigenden Energiekosten stellt dies eine untragbare Kostenerhöhung dar. Erfindungsgemäß
läßt sich dies, wie ausgeführt, durch die ständige Luftumwälzung und die damit verbundene
Frischluftzufuhr ausgleichen.
-
Die auf der Außenseite vorgesehene Abdeckleiste ist in ihrer zugehörigen
Nute mit Zahnflächen verriegelt. Ihr am Mauerwerk anliegender Schenkel weist ebenfalls
eine Nute auf, in der eine aus witterungsbeständigem Material bestehende Dichtlippe
gehalten ist.
-
In der Zeichnung ist ein aus Kunststoff bestehender Blendrahmen dargestellt.
Statt aus Kunststoff kann der erfindungsgemäße Blendrahmen auch aus Holz und Metall,
wie Aluminium oder Stahl, hergestellt werden. In der Zeichnung ist: Fig. 1 ein Horizontalschnitt
durch ein Schenkelstück des erfindungsgemäßen Blendrahmens, des Alt-Blendrahmens
und eines Teiles des umgebenden Mauerwerkes, Fig. 2 eine Ansicht von innen auf das
Ausgleichsstück mit der Öffnung und dem verschiebbaren Gitter, Fig. 3 eine Seitenansicht
der in den einen Schenkel des Blendrahmens eingeschobenen Buchse und
Fig.
4 eine Stirnansicht der in Fig. 3 gezeigten Buchse, Fig. 5 ein Querschnitt durch
einen aus einem Kunststoffprofil bestehenden Altrahmen mit zwei zur Luftdurchströmung
in dieset--eingesetzten Rohrstücken und Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein Rohrstück
mit der Darstellung von in dieses eingesetzten Prallflächen.
-
Fig. 4 eine Stirnansicht der Buchse.
-
Fig. 1 zeigt das Mauerwerk 12 mit einem aus Holz bestehenden Schenkelstück
des Alt-Blendrahmens 14. Das gezeigte Schenkelstück weist die Falz 16 auf. Das Mauerwerk
12 trägt auf seiner Innenseite eine Putzschicht 18. Der erfindungsgemaße Abdeck-Blendrahmen
20 ist von innen auf den Alt-Blendrahmen 14 aufgesetzt. Das gezeigte wie auch jedes
andere der insgesamt vier Schenkelstücke bestehen aus den beiden Schenkeln- 20 und
24. Der Schenkel 24 liegt in der Falz 16. Im Schenkel 24 ist noch eine Nut 26 vorgesehen.
Diese ist auf einer Seite gezahnt. In der Nut 26 liegt die Zahnschiene 28 der Abdeckleiste
30. Mit ihrem anderen Schenkel 32 liegt sie am Mauerwerk 12 an. Im Schenkel 32 verläuft
noch eine Nut 34, in der die witterungsbeständige Dichtlippe 36 gehalten ist. Im
Schenkel 22 befindet sich die Buchse 38. Diese besteht, wie Fig. 4 zeigt, aus einer
inneren Hülse 40 und einer äußeren Hülse 42. Der Umfang 44 der Buchse ist gerieft.
In der Buchse liegt die Schraube 46. Im Schenkel 22 befinden sich noch zwei Nuten
48. In diesen liegen die innere Dichtlippe 50 und die äußere Dichtlippe 52. Die
innere Dichtlippe 50 ist an zwei oder drei Stellen über ihrer Länge eingeschnitten.
Die beiden Lippen 50 und 52 halten den erfindungsgemäßen Blendrahmen 20 und den
Alt-Blendrahmen 14 auf Abstand und es bildet sich ein Luftkanal 54 aus.
-
Nach außen setzt sich dieser Luftkanal 54 durch mehrere in der Abdeckleiste
30 übereinander vorgesehene Öffnungen 56 fort. Diese werden durch verschiebbare
Gitter 58 abgedeckt. Auf der Innenseite des Schenkels 22 sitzt das Ausgleichs stück
60. Dieses besteht aus dem Teil 62 und einem Nutenstück 64. Dieses ist auf eine
Zahnschiene 66 aufgeschoben. Das Ausgleichs stuck 60 insgesamt wird in der Nute
68 gehalten, in die es mit einer Zahnschiene 70 eingeschoben ist. Auch das Ausgleichsstück
60 weist mehrere übereinander liegende Öffnungen 72 auf. Auch diese lassen sich
mit Gittern 74 verschließen. Im Nutenstück 64 befindet sich noch eine Nute 76t mit
einer Dichtlippe 78. Der Zwischenraum zwischen dem Schenkel 22 und der inneren Leibung
ist mit Schaum 80 ausgespritzt.
-
Bei der Montage des erfindungsgemäßen Blendrahmens wird dieser
mit
seinen Schenkeln 20 und 24 auf den Alt-Blendrahmen 14 aufgesetzt und in dessen Falz
16 eingeschoben. Die Dichtlippen 50 und 52 sorgen für den notwendigen Abstand und
gleichzeitig fUr eine dichte elastische Anlage. Die Schraube 46 wird in die innere
Hülse 40 der Buchse 38 eingesteckt und in das Holz des Alt-Blendrahmens 14 eingeschoben.
Die Anzahl der Schrauben hängt von der Größe der Blendrahmen ab. Die innere Dichtlippe
50 ist zuvor mit einer Zange zwei- oder dreimal eingeschnitten worden. Dadurch entstehen
Ausschnitte für den Luftkanal 54. Der Schaum 80 wird eingespritzt. Anschließend
werden die Abdeckleiste 30 und das Ausgleichsstück 60 aufgeschoben. Die witterungsbeständige
Dichtlippe 36 der Abdeckleiste 30 schließt den Blendrahmen sauber und dicht nach
außen ab. Durch mehr oder weniger starkes In- oder Auseinanderschieben des Teiles
62 und des Nutenstückes 64 des Ausgleichsstückes 60 werden unterschiedliche Abstände
zur inneren Leibung ausgeglichen. Die Dichtlippe 78 sorgt hier für dichten und sauberen
Abschluß. Bei einem Verziehen oder Verschieben im Laufe der Zeit können die Abdeckleiste
30 und das Ausgleichs stück 60 nachgestellt werden. Damit läßt sich immer ein dichter
Abschluß an den Dichtlippen 36 und 78 beibehalten. Die Öffnungen 56 und 72 werden
durch Verschieben der Gitter 58 und 74 geöffnet oder geschlossen.
-
Damit lassen sich die Luftumwälzung durch den Luftkanal 54 und die
Frischluftzufuhr zu dem beheizten Raum einstellen. Die Dichtklippen 50 und 52 werden
so gewählt, daß der Luftkanal 54 eine Breite von etwa 6 bis 7 mm hat.
-
Die Figuren 5 und 6 zeigen eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen
Luftdurchströmung durch den Rahmen und der sich daraus ergebenden Luftumwälzung.
Fig. 5 zeigt den Querschnitt durch einen aus einem Kunststoffprofil bestehenden
Altrahmen 14. Das Profil zeigt die übliche Form. Erfindungsgemäß sind in dieses
zwei Rohrstücke 82 und 84 eingesetzt. Ihre im Altrahmen 14 liegenden Enden kreuzen
sich und ergeben damit einen durchgehenden Luftkanal. Ihre außen liegenden Enden
münden in Öffnungen 72. Vor diesen Öffnungen 72 liegen in Führungen verschiebbare
Gitter 74. Dies entspricht der schon in Fig. 1 gezeigten Konstruktion. Zwei oder
drei solcher Rohrstücke sind übereinander in einem Rahmen angeordv net. Sie bewirken
die ständige Zufuhr von Frischluft in einen
insbesondere beheizten
Raum und das gleichzeitige kontinuierliche Ei Abströmen von verbrauchter Luft. Die
Luft in dem beheizten Raum wird damit nicht stickig. Es wird vermieden, daß der
Benutzer des Raumes die Fenster völlig öffnet, um damit frische, aber auch kalte
Luft hereinzulassen. Dadurch würde der Raum übermäßig abgekühlt und Wärmeenergie
geht verloren. Durch mehr oder weniger starken Vorschieben der Gitter 74 vor die
Öffnungen 72 - siehe Fig. 2 - läßt sich die Luftumwälzung regulieren. Falls die
Gefahr einer zu starken Luftumwälzung gegeben ist, werden Prallflächen 86 in die
Rohrstücke 82 und 84 eingesetzt. Diese begrenzen die Luftdurchströmung auf ein vertretbares
Maß.
-
Leerseite