DE2918225A1 - Phosphatiertes johannisbrotgummi - Google Patents

Phosphatiertes johannisbrotgummi

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DE2918225A1
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DE19792918225
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Erich Walter Karl Nittner
Karl Heinrich Osk Tiefenthaler
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Meyhall Chemical AG
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    • C08B37/0087Glucomannans or galactomannans; Tara or tara gum, i.e. D-mannose and D-galactose units, e.g. from Cesalpinia spinosa; Tamarind gum, i.e. D-galactose, D-glucose and D-xylose units, e.g. from Tamarindus indica; Gum Arabic, i.e. L-arabinose, L-rhamnose, D-galactose and D-glucuronic acid units, e.g. from Acacia Senegal or Acacia Seyal; Derivatives thereof
    • C08B37/0093Locust bean gum, i.e. carob bean gum, with (beta-1,4)-D-mannose units in the main chain branched with D-galactose units in (alpha-1,6), e.g. from the seeds of carob tree or Ceratonia siliqua; Derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Die Erfindung betrifft Derivate von Kohlenhydratgummen, insbesondere organische Gele dieser Kohlenhydratgumderivate.
Natürliche und synthetische Gummen werden als Verdickungsmittel für Nahrungs- und Genußmittel, Anstrich- und Überzugsmittel, Aufschlämmungsmittel für Sprengstoffe, Ölbohrungsflüssigkeiten und viele ändere Zwecke verwendet. Eines dieser natürlichen Gummen, das als Verdickungsmittel Verwendung findet, ist das Johannis— brotgummi, das auch als Carobingummi bekannt ist. Eine Begrenzung, die der Verwendung von Johannisbrotgummi gesetzt ist, ist seine begrenzte Löslichkeit und sein begrenzter Viskositätsanstieg in kaltem Wasser, d.h. Wasser von 25°C oder weniger. Zwar nehmen Löslichkeit und Viskosität mit steigender Temperatur zu, jedoch ist eine Mindesttemperatur von etwa 86°C erforderlich, um maximale Löslichkeit und Viskosität zu erzielen. Bei Abkühlung bleiben die Löslichkeit und Viskosität der Johannisbrotgummilösungen unverändert.
Gemäß der US-PS 3 557 016 werden hitzereversible Gele aus einem Gemisch von Johannisbrotgummi und Xanthangum erhalten. Diese Gele werden hergestellt, indem ein Gemisch von Johannisbrotgummi und Xanthangum in heißes Wasser gegeben und dann gekühlt oder das Gemisch der Gummen in kaltes Wasser gegeben und unter Rühren mit hoher Geschwindigkeit gemischt wird. Im allgemeinen werden diese Gele gebildet, indem das Gemisch der Gummen heißem Wasser im,Temperaturbereich von etwa 66° bis 82°C zugesetzt wird und die-Komponenten etwa 15 Minuten in diesem Temperaturbereich gehalten werden. Die in den
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Λ
hochviskosen Gelen eintretende Vernetzungsreaktion zwischen Johannisbrotgummi und Xanthangum ist für diese Materialien außergewöhnlich. Diese Reaktion und die Gelbildung dienen als Test für die Bestimmung und Identifizierung von Johannisbrotgummi, wie in U..S.Food Chemical Codex II, Seite 856, beschrieben.
Gegenstand der Erfindung sind Derivate von natürlichen Gummen, insbesondere der Phosphatester von Johannisbrotgummi. Die Erfindung ist insbesondere auf Gemische von phosphatiertem Johannisbrotgummi und Xanthangum und die aus diesen Gemischen hergestellten viskosen wässrigen Gele gerichtet.
Gemäß der Erfindung werden phosphatierte Johannisbrotgummen hergestellt, die einen Substitutionsgrad von etwa 0,03 bis 0,5, vorzugsweise von 0,07 bis 0,1 aufweisen. Diese phosphatierten Gummen können in kaltem Wasser unter Bildung viskoser Sole gelöst werden. Die phosphatierten Johannisbrotgummen werden mit Xanthangummen im Verhältnis von 90 bis 50 Gew.—% phosphatiertem Johannisbrotgummi zu etwa 10 bis 50 Gew.-% Xanthangum gemischt. Diese Gemische können in kaltem Wasser gelöst werden, ohne daß unter hoher Scherung gerührt wird, wobei viskose Gele bei Konzentrationen von etwa 0,1 bis 2 Gew.-% des Gemisches in Wasser gebildet werden. Diese wässrigen Gele haben zahlreiche Anwendungen als Verdickungsmittel und Suspendiermittel in Nahrungs- und Genußmitteln, Sprengstoffen, Ölbohrungsflüssigkeiten und in der Landwirtschaft. Die Gele sind besonders vorteilhaft als Suspendiermittel für Saatgut bei Präzisions— pflanzverfahren durch Fluiddrillen.
Johannisbrotgummi wird aus den Samenkörnern des Johannisbrotbaums Ceratönia siliqua oder Carobinbaums hergestellt. Der Johannisbrotbaum, ein immergrüner Baum, der bis zu 10 m hoch wird, erzeugt 10 bis 20 cm lange und 2 bis 5 cm breite Hülsen. Die Hülsen werden von den
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Bäumen geschüttelt und Entkörnungsmaschinen zugeführt, wo die Hülsen offengebrochen und die Samenkörner freigelegt werden. Die Samenkörner werden in Wasser eingeweicht und dann gemahlen, um die Schale zu entfernen, den Keim freizulegen und das Endosperm für das spätere Mahlen und Klassieren zu befreien. Das gemahlene Endosperm, das durch das Mahlen möglichst weitgehend von Protein befreit wird, ist das handelsübliche technische Gum. Johannisbrotgummi ist ein Galaktomannan, das eine gerade Kette von Mannoseeinheiten enthält. An diese lineare Kette sind Galaktopyranoseeinheiten gebunden. Das Verhältnis von Galaktoseeinheiten zu Mannoseeinheiten variiert von 1:3 bis 1:6.
Die phosphatierten Johannisbrotgummen gemäß der Erfindung sind die Ester von Phosphorsäure und Johannisbrotgummi. Nach allen Anzeichen sind diese Ester die Mono— ester der Phosphorsäure. Die phosphatierten Johannisbrotgummen haben einen Substitutionsgrad von etwa 0,03 bis 0,5, vorzugsweise von etwa 0,07 bis 0,1. Als Phosphatierungsmittel werden gemäß der Erfindung Alkalisalze von Orthophosphorsäure, die in wässriger Lösung einen pH-Wert von etwa 6 bis 7, vorzugsweise von etwa 6,6 bis 6,7 haben, verwendet. Diese Phosphatsalze können aus dem Alkalihydroxid und Phosphorsäure, aus einem Gemisch der Mono- und Dialkalisalze von Phosphorsäure oder aus einer beliebigen Kombination des Hydroxids, der Säure und des Salzes, die den gewünschten pH-Wert ergibt, hergestellt werden. Als Alkalihydroxide kommen Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid in Frage, wobei Natriumhydroxid bevorzugt wird. Der phosphatierte Johannisbrotgummi wird aus dem Reaktionsgemisch als gemischtes Alkali- und Hydrogenphosphatsalz isoliert, kann jedoch durch Zusatz von weiterem Alkalihydroxid in das Vollsalz oder durch Zusatz einer Mineralsäure in das Nichtsalzderivat umgewandelt werden.
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Bei Verwendung von Natriumhydroxid und Phosphorsäure als Phosphatierungsmittel werden pro 100 Gew.-Teile Johannisbrotgummi 4 bis 20 Gew.-Teile Natriumhydroxid und 6 bis 30 Gew.-Teile Phosphorsäure in einem solchen Mengenverhältnis umgesetzt, daß der pH-Wert einer wässrigen Lösung etwa 6 bis 7 beträgt. Besonders bevorzugt werden 10 Gew.-Teile Natriumhydroxid und 14,7 Gew,-Teile Phosphorsäure bei einem pH-Wert von 6,6 bis 6,7 pro 100 Gew.-Teile Johannisbrotgummi. Die Mono- und Dinatriumsalze der Phosphorsäure werden im Molverhältnis von 2:1 bis 1:2 verwendet, wobei die Mengen stets innerhalb der durch den pH-Wert von 6 bis 7 bestimmten Grenzen liegen. Diese Salze werden in einer Menge von etwa 8 bis 40 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Johannisbrotgummi verwendet. Bei Verwendung anderer Alkalihydroxide oder anderer Kombinationen von Hydroxiden, Salzen und Säure können die äquivalenten geeigneten Bereiche vom Fachmann leicht berechnet werden.
Bei der Durchführung der Phosphatierungsreaktion gemäß der Erfindung muß Wasser vorhanden sein. Die Wassermenge liegt im Bereich von etwa 20 bis 100 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Johannisbrotgummi. Diese Wassermenge ist das gesamte Wasser, das mit dem Johannisbrotgummi gemischt wird, einschließlich des Wassers in der Phosphatierungslösung. Diese Wassermenge muß für homogene Vermischung mit dem Gum genügen, jedoch darf das Wasser nicht in solchen Mengen verwendet werden, daß übermäßig starke Hydratisierung und Löslichmachung des Gums stattfindet. Eine organische Flüssigkeit, die vorzugsweise mit Wasser mischbar ist, beispielsweise Methanol, Äthanol und Isopropanol, wird im Reaktionsgemisch verwendet, um die Reaktionsmasse dünnflüssig zu machen, } ohne sie zu lösen. Wenigstens etwa 20 Gew.-Teile, vorzugsweise etwa 40 Gew.-Teile der organischen Flüssigkeit werden auf 100 Gew.-teile des Gums verwendet. Die Menge
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der organischen Flüssigkeit ist nach oben nicht begrenzt. Um jedoch die Größe des Reaktors innerhalb zweckmäßiger Grenzen zu halten und die Flüssigkeitsmenge, die zurückgewonnen werden muß, zu verringern, liegt diese obere Grenze bei etwa 100 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Johannisbrotgummi.
Die Phosphatierungsreaktion wird bei einer Temperatur von etwa 120° bis 180°C, vorzugsweise etwa 150° bis 170°C während einer Zeit, die zur Vollendung der Phosphatierung genügt und im allgemeinen etwa 30 Minuten bis 4 Stunden beträgt, durchgeführt. Während des Erhitzens werden das Wasser und die organische Flüssigkeit aus dem Reaktor abgedampft. Am Ende der Reaktion kann das Produkt, falls erforderlich, gemahlen werden. Es wird gesiebt, um Agglomerate zu entfernen oder zu zerkleinern. Falls gewünscht, kann das Produkt zur Entfernung von Salzen gewaschen werden.
Die Phosphatierungsreaktion kann nach verschiedenen Methoden durchgeführt werden. Das Johannisbrotgummi kann zuerst mit Wasser und dem wässrigen Alkalihydroxid gemischt werden, worauf die Phosphorsäure zugesetzt wird. Die Salzlösung kann zuerst aus den Phosphatsalzen oder dem Alkalihydroxid und Phosphorsäure oder anderen Kombinationen, die vorstehend beschrieben wurden, her— gestellt werden. Diese Salzlösung wird dann gegebenenfalls mit zusätzlichem Wasser dem Gum zugesetzt. Die trockenen sauren Natriumphosphatsalze können mit dem Gum gemischt werden, worauf Wasser zugesetzt werden kann. Das Verfahren kann an der Luft oder unter einem Inertgas, beispielsweise Stickstoff, gegebenenfalls unter Ausschluß von freiem Sauerstoff durchgeführt werden. Die mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit kann vor, während oder nach der Einführung der anderen Reaktionsteilnehmer in den Reaktor eingeführt werden.
Die Phosphatierungsreaktion kann auch in Suspension
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durchgeführt werden, wobei das Johannisbrotgummi in einer organischen Flüssigkeit, beispielsweise Cyclohexan, suspendiert wird und die Reaktionsteilnehner zugesetzt werden. "-§.-.
Das gemäß der Erfindung verwendete Xanthangum ist ein handelsübliches Gum, das auch als Xanthomonasgum bekannt ist und durch Fermentation von Kohlenhydraten mit Bakterien der Gattung Xanthomonas hergestellt wird. Repräsentativ für diese Bakterien sind Xanthomonas campestris, Xanthomonas phaseoli, Xanthomonas mulvacearn, Xanthomonas carotae, Xanthomonas translucens, Xanthomonas hederae und Xanthomonas papavericoli. Das durch die Bakterien Xanthomonas campestris gebildete Gum wird für die Zwecke der Erfindung bevorzugt. Zur Kultivierung wird gewöhnlich ein fermentierbares Nährmedium, das ein Kohlenhydrat, verschiedene Mineralstoffe und eine Stickstoff bildende Verbindung enthält, geimpft. Verfahren zur Herstellung der Xanthangummen werden ausführlich in den US-PSen 3 557 016 und 4 038 206 beschrieben.
Das Verhältnis von phosphatiertem Johannisbrotgummi zu Xanthangum gemäß der Erfindung kann über einen weiten Bereich variiert werden. Geeignet ist ein Bereich von etwa 90 bis 50 Gew.-Teilen phosphatiertem Johannisbrotgummi zu etwa 10 bis 50 Gew.-Teilen Xanthangum, wobei die Summe 100 Gew.-Teile beträgt. Bevorzugt wird ein Bereich von etwa 80 bis 70 Gew.-Teilen phosphatiertem Johannisbrotgummi zu etwa 20 bis 30 Gew.-Teilen Xanthangum bei einer Gesamtmenge von 100 Gew.-Teilen.
Produkte, die von wässrigen Flüssigkeiten bis zu festen j Gelen reichen, können aus dem Gemisch von phosphatier- : tem Johannisbrotgummi und Xanthangum hergestellt werden, indem man einfach die gemischten Materialien unter sachtem Rühren zu Wasser gibt und die Gummen hydratisieren läßt. Ein Viskositätsanstieg findet fast unmittel—
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bar innerhalb von 1 bis 2 Minuten statt. Vollständige ! Hydratisierung, die durch die maximale Viskosität angezeigt wird., wird in etwa 10 bis 15 Minuten erreicht. Ein brauchbares Gel wird in Abhängigkeit von der angewendeten Konzentration und der Qualität des Xanthangums innerhalb von 5 bis 60 Minuten erhalten. Zur Herstellung dieser Gele werden vorzugsweise zuerst das gemahlene phosphatierte Johannisbrotgummi und das Xanthangum im gewünschten Verhältnis gut gemischt, worauf das Wasser zugesetzt wird, wie bereits erwähnt. Diese Gemische dispergieren und hydratisieren in kaltem Wasser, ohne daß es notwendig ist, zu Erhitzen oder unter Scherung zu rühren. Zur leichten Handhabung und leichten Dispergierbarkeit sollten die Gummen eine Teilchengröße von weniger als etwa 149 um haben. Falls gewünscht, können andere Komponenten, z.B. Füllstoffe, Netzmittel, Dispersionsmittel, Bakterizide und Fungizide, mit den pulverförmigen Gemischen gemäß der Erfindung gemischt werden.
In gewissen Fällen, wenn weniger kohäsive Gele benötigt oder gewünscht werden, können andere Hydrokolloide, insbesondere solche, die in kaltem Wasser quellen, in geringen Mengen bis zu 50 Gew.-% des Gesamtgemisches der übrigen Hydrokolloide zugesetzt werden. Beispiele solcher Hydrokolloide sind Guargummi, Hydroxyäthylguargummi, Hydroxypropylguargummi, Carboxymethylguar- ' gummi, Carboxymethyl-hydroxypropylguargummi, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Karayagummi, Tragantgummi, Alginate und Carageenangummi.
Die gemäß der Erfindung erhaltenen Gele werden gebildet, indem, bezogen auf das Gewicht des Gels, etwa 0,1 bis 2 Gew.-% des Gemisches von phosphatiertem Johannisbrotgummi und Xanthangum zu Wasser gegeben wird. Die Viskosität und/oder Festigkeit des Gels nimmt mit steigender Konzentration zu. Bei niedrigen Konzentrationen von
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0,1 bis etwa 0,5 Gew.-% sind die Gele pumpbare viskose Flüssigkeiten. Oberhalb dieser Konzentrationen ist die Viskosität so hoch, daß die Gele nicht mehr pumpbar sind. Oberhalb von 1 Gew.-% werden mehr oder weniger feste kohäsive Gele gebildet.
Die gemäß der Erfindung gebildeten Gele sind besonders vorteilhaft als Suspendiermittel für verschiedene Feststoffe", beispielsweise das bei Ölbohrungen anfallende Bohrklein und Versteifungsmittel, die in Flüssigkeiten für das Formationsbrechen in Ölbohrungen verwendet werden. Die Gele sind besonders vorteilhaft bei einem als Fluiddrillen bezeichneten Präzisionsaussaatverfahren. Beim Fluiddrillverfahren wird vorgekeimtes Saatgut in einem flüssigen Gel suspendiert und die Suspension durch eine Drillmaschine gepumpt, die die gelierte Flüssigkeit und das Saatgut genau und geordnet in Furchen in Boden ablegt. Genaue gleichmäßige Abstände der Saatkörner werden erzielt, wenn das Saatgut im Gel gleichmäßig dispergiert ist und diese Dispersion während des Pumpens unverändert bleibt. Saatgut wie vorgekeimte Rapssaat, Sojabohnen, Möhrensamen, Lattich- und Salatsamen u.dgl. kann gleichmäßig in den gemäß der Erfindung erhaltenen Gelen dispergiert werden und setzt sich nicht ab und bewegt sich nicht relativ zueinander. Wenn es gerührt und gepumpt wird, behält das Saatgut diese relativen Stellungen bei.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. Die Mengenangaben in Teilen und Prozentsätzen beziehen sich auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Beispiel 1
In einen geeigneten Reaktor, der mit einem Rührer vom Knetertyp versehen war, wurden 25 kg Johannisbrotkernmehl und 10 1 Methanol gegeben. Nach dem Mischen für
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5 Minuten wurden 14,7 1 einer wässrigen Phosphatlösung mit einem pH—Wert von 6,65 innerhalb von 5 Minuten zugesetzt, während die Temperatur auf 38 bis 41°C erhöht wurde. Die wässrige Phosphatlösung bestand aus 6,5 1 einer 3O%igen Lösung von Natriumhydroxid in Wasser, 3,2 1 75%iger Phosphorsäure in Wasser und 5 1 Wasser. Das Gemisch wurde 3O Minuten durchgemengt und dann in einen Mischer-Trockner eingeführt, der mit einem schneckenförmigen Rührer versehen war. Der Inhalt des Mischers und Trockners wurde auf 1600C erhitzt, wobei Methanol und Wasser abdampften, und 75 Minuten bei 1600C gehalten. Das Produkt wurde dann gekühlt und in Säcke gefüllt.
Das phosphatierte Johannisbrotgummi quoll in Wasser bei 25°C, wobei sich eine Viskosität von 400 bis 500 mPas bei einer Konzentration von 1% in Wasser einstellte. Das gereinigte Produkt, d.h. das salzfrei gewaschene Produkt, quoll in Wasser bei 25°C, wobei sich eine Viskosität von 1 Pas einstellte. In beiden Fällen lag die Viskosität nach dem Erhitzen auf 86°C und dem Abkühlen auf 25°C im gleichen Bereich wie die Viskosität nach dem Quellen bei 25°C.
Verdünnte Lösungen oder Dispersionen des gereinigten oder ungereinigten phosphatierten Johannisbrotgummis wurden durch Zusatz von Hexadecyltrimethylammoniumbromid ausgeflockt, ein Zeichen für die anionische ; Natur des Produkts.
75 Teile des phosphatierten Johannisbrotgummis wurden mit 25 Teilen Xanthangum gemischt. Ein zur Bildung !
einer 0,2%igen Lösung in Wasser genügender Teil dieses Gemisches wurde unter Rühren in Wasser bei Raumtempe- ι ratur gegeben. In weniger als 5 Minuten bildete sich ein schwaches Gel. Dieses Gel war dünn genug, um ge- ! pumpt werden zu können, jedoch stark genug, um vorge- ; keimten Rapssamen zu suspendieren, ohne daß das Saatgut
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ORIGINAL INSPECTED
sich in 24 Stunden absetzte oder bewegte.
Durch Zusatz von 2 Teilen des Gemisches von 75 Teilen phosphatiertem Johannisbrotgummi und 25 Teilen Xanthangum zu 98 Teilen Wasser bei Raumtemperatur wurde innerhalb von 5 Minuten ein festes nicht pumpfähiges Gel gebildet.
Beispiel 2
In einen Reaktor vom Knetertyp wurden 25 kg Johannisbrotkernmehl und anschließend eine Lösung von 6,5 1 einer 30 gewichtsprozentigen Lösung von Natriumhydroxid in Wasser und 5 1 Wasser gegeben. Nach gutem Mischen wurden 3,2 1 einer 75%igen wässrigen Phosphorsäurelösung, die in 10 1 Methanol gelöst war, zugesetzt. Die Masse wurde gut gemischt und 3 Stunden auf 1500C erhitzt, während das Methanol und das Lösungsmittel abgedampft wurden. Das erhaltene Produkt wurde dann gesiebt und in Säcke abgefüllt. Wässrige Lösungen des Produkts zeigten anionische Eigenschaften, erkennbar an der Ausflockung mit Hexadecyltrimethylammoniumbromid.
Gemische des phosphatieren Johannisbrotgummis mit Xanthangum ergaben in Wasser bei Raumtemperatur in Abhängigkeit von der Konzentration der Gummen schwache bis feste Gele.
Beispiel 3
In ein geeignetes Gefäß wurden 40 g Johannisbrotkernmehl und 20 ml einer wässrigen Lösung, die 4,15 g ι Natriumhydroxid enthielt, gegeben. Nach gutem Mischen für 5 Minuten wurde eine in 25 g Methanol gelöste Lösung von 7,15 g 85 gewichtsprozentiger Phosphorsäure in Wasser zugesetzt. Dann wurde weitere 10 Minuten gemischt. Das Gefäß wurde dann in einen bei 158°C gehaltenen Wärmeschrank gestellt. Proben wurden nach einer Erhitzungsdauer von 1 Stunde, 1,5 Stunden, ■
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(O
1ORlOfHAL
Zeit , Std.
1
ι, 5
2
2, 5
2 Stunden und 2,5 Stunden genommen. Diese Proben wurden in Wasser bei 25°C gelöst, und nach Hydratisierung für 30 Minuten wurde die Viskosität gemessen.
Viskosität, "mPas 378 452 458 400
Ein Gemisch wurde aus 75 Teilen des phosphatierten Johannisbrotgummis und 25 Teilen Xanthangum hergestellt. Eine 0,4%ige Lösung dieses Gemisches in Wasser bei Raumtemperatur bildete ein Gel, das pumpfähig war, aber genügend Gelstruktur aufwies, um Sojabohnen 24 Stunden ohne Sedimentation zu suspendieren.
Beispiel 4
In ein geeignetes Gefäß wurden 40 g Johannisbrotkernmehl und 20 ml Methanol gegeben. Nach gutem Mischen wurden 20 ml einer Lösung von saurem Natriumphosphat und 20 ml Wasser zugesetzt. Die Lösung des sauren Natriumphosphats wurde aus 103,75 g Natriumhydroxid, 180 g Phosphorsäure (85% in Wasser) und 300 ml Wasser gebildet. Nach gutem Mischen wurde das Gefäß 60 Minuten im Wärmeschrank bei 103°C gehalten und dann in einen auf 160°C erhitzten Wärmeschrank gestellt. Proben wurden nach einer Erhitzungsdauer von 1 Stunde, 70 Minuten, 80 Minuten und 90 Minuten genommen. Die Proben wurden in einer Konzentration von 1% in Wasser bei 25°C gelöst. Nach 1-stündiger Hydratisierung wurde ' die Viskosität bestimmt.
Zeit Viskosität, mPas
1 Stunde 420
70 Minuten 476
80 Minuten 512
90 Minuten 530
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Claims (7)

  1. Patentansprüche
    /1) · Phosphatiertes· Johannisbrotgummi mit einem Substitu- J tionsgrad von etwa 0,03 bis 0,5.
  2. 2) Phosphatiertes Johannisbrotgummi nach Anspruch 1 mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,07 bis 0,1«
  3. 3) Gemisch, bestehend aus etwa 90 bis 50 Gew.-% phosphatiertem Johannisbrotgummi mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,03 bis 0,5 und 10 bis 50 Gew.-% Xanthangum.
  4. 4) Gemisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das phosphatierte Johannisbrotgum einen Substitutionsgrad von etwa 0,07 bis 0,1 hat.
  5. 5) Gemisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Johannisbrotgum in einer Menge von etwa 80 bis 70 Gew.-% und das Xanthangum in einer Menge von etwa 20 bis 30 Gew.-% vorhanden ist.
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    ·— 2 —
  6. 6) Gemisch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das phosphatierte Johannisbrotgummi einen Substitutionsgrad von etwa O,O7 bis 0,1 hat.
  7. 7) Verfahren zur Herstellung eines Gels, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasser in einer Menge von etwa 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Gels, zu einem Gemisch nach Anspruch 3 bis G gibt.
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DE19792918225 1978-05-10 1979-05-05 Phosphatiertes johannisbrotgummi Withdrawn DE2918225A1 (de)

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DK (1) DK190979A (de)
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